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Wann verliert man das Recht am Bild?

Gefragt von: Domenico Pfeiffer B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 6. August 2023
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Wie lange gilt das Recht am eigenen Bild und wann erlischt es? Das KunsturhG schützt in § 22 nicht nur lebende Personen, sondern auch Aufnahmen Verstorbener. Nach ihrem Tod müssen bis zum Ablauf von 10 Jahren die Angehörigen des Abgebildeten in die Verbreitung bzw.

Wann dürfen Fotos ohne Einwilligung veröffentlicht werden?

Eine Veröffentlichung ist nur dann gestattet, wenn eine Einwilligung dazu vorliegt: Diese ist gemäß § 23 KUG entbehrlich, wenn an der Veröffentlichung des Bildmaterials ein sogenanntes berechtigtes Interesse besteht – das ist dann der Fall, wenn es um das Bildmaterial von Personen geht, die in der Öffentlichkeit stehen ...

Ist es strafbar Bilder von anderen zu posten?

Gemäß § 22 KUG dürfen Bildnisse nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Die Einwilligung muss sich dabei sowohl auf das Anfertigen als auch das Verbreiten der Aufnahmen beziehen.

Welche Bilder dürfen ohne Zustimmung veröffentlicht werden?

Demnach ist es zulässig Bilder ohne ein entsprechendes Einverständnis der Abgebildeten zu verbreiten oder zu veröffentlichen, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
  • Bildnisse der Zeitgeschichte. ...
  • Personen als Beiwerk. ...
  • Versammlungen und Aufzüge. ...
  • Höheres Interesse der Kunst. ...
  • Rechtspflege und öffentliche Sicherheit.

Was tun wenn jemand ein Bild von mir macht?

Wenn jemand gegen seinen Willen abgelichtet worden ist, kann er gegen die Verbreitung zunächst (auch vorbeugend) auf Unterlassung klagen, und die Herausgabe oder Vernichtung bzw. Löschung des Bildmaterials fordern. Verstöße gegen § 201a StGB werden mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu 2 Jahren geahndet.

Das Recht am eigenen Bild

18 verwandte Fragen gefunden

Was tun wenn jemand ein Bild von mir veröffentlicht?

Wurde ein Foto unerlaubt veröffentlicht, so hat der Betroffene einen Anspruch auf Löschung (siehe § 37 KUG) oder Herausgabe (siehe § 38 KUG) des Bildes. Bei der Herausgabe hat der Betroffene aber eine angemessene Vergütung zu entrichten.

Wann muss ich Personen unkenntlich machen?

Als Faustformel gilt: Es reicht aus, wenn die abgebildete Person von Freunden oder Bekannten anhand individueller Merkmale erkannt werden kann. Nicht erkennbar ist eine Person, wenn sie durch niemanden oder nur die enge Familie oder allein den Partner identifiziert werden kann.

Welche Bilder sind strafbar?

Gemäß § 201a StGB machen sich Personen, welche Fotos von anderen aufnehmen, strafbar, wenn diese unerlaubt hergestellt oder verbreitet werden. Dabei ist es irrelevant, ob es sich um ein unerlaubtes Filmen oder Fotografieren von Privatpersonen handelt.

Welche Bilder darf ich auf Social Media posten?

Eigene Bilder in Sozialen Netzwerken veröffentlichen

Wenn Personen darauf abgebildet sind, müssen auch hier die Persönlichkeitsrechte dieser Personen gewahrt werden. Es gilt das "Recht am eigenen Bild“. Man braucht also eine schriftliche Einwilligung der abgebildeten Personen, dass man die Bilder veröffentlichen darf.

Was ist das persönliche Recht am Bild?

Das Recht am eigenen Bild oder Bildnisrecht ist eine besondere Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Es besagt, dass jeder Mensch grundsätzlich selbst darüber bestimmen darf, ob und in welchem Zusammenhang Bilder von ihm veröffentlicht werden.

Wann darf Polizei Fotos von mir machen?

Wenn der Verdacht einer Straftat gegen die Person, die die Aufnahme gefertigt hat, vorliegt oder sie Zeuge einer Straftat ist, darf die Polizei nach der Strafprozessordnung die Personalien aufnehmen.

Hat WhatsApp die Rechte an meinen Bildern?

Wie auch bei Instagram und WhatsApp darfst du deine Fotos weiterhin nutzen, wie du möchtest. Aber Facebook darf diese weltweit verwenden, verbreiten und auch an Dritte verkaufen, also kommerziell nutzen.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei Recht am eigenen Bild?

Der Betroffene kann eine Strafanzeige wegen einer unerlaubten Veröffentlichung der Aufnahme stellen. Dem Verantwortlichen drohen dann laut § 33 KunsturhG strafrechtliche Konsequenzen wie eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu 1 Jahr.

Was sollte ich nicht Posten?

Fotos, die man nicht selbst geschossen hat, dürfen nicht gepostet werden. Das wäre eine Urheberrechtsverletzung - außer, der Urheber hat sein Einverständnis abgegeben. Aber auch eigene Fotos dürfen nicht immer einfach gepostet werden.

Sind Handy Aufnahmen vor Gericht gültig?

Aufnahmen dürfen in Einzelfällen verwendet werden

Zulässig ist das Abspielen einer Aufnahme gegenüber Dritten (etwa dem Gericht) dann, wenn ein Rechtfertigungsgrund dafür vorliegt. Das kann z.B. eine Notwehrsituation, rechtfertigender Notstand oder ein überwiegendes Interesse sein.

Kann ich jemanden dazu zwingen meine Bilder zu löschen?

Der BGH gab der Frau Recht – sie kann die Löschung der Intimfotos verlangen. Zwar habe sie zunächst in die Aufnahmen eingewilligt. Ein solches Einverständnis sei jedoch widerruflich.

Sind heimliche Aufnahmen erlaubt?

Sind „heimliche“ Ton- oder Bildaufnahmen strafbar? Wenn sie Ton- oder Bildaufnahmen, zum Beispiel mit ihrem Handy, von jemand anderen ohne dessen Zustimmung anfertigen, erfüllt diese Handlung den Straftatbestand des § 201 bzw. § 201a StGB.

Was darf ich über andere Personen Posten und was nicht?

Grundsätzlich darfst du Fotos von Personen ohne deren Einwilligung nicht veröffentlichen. In Deutschland gilt das Recht am eigenen Bild. Das bedeutet, du musst grundsätzlich eine Genehmigung einholen, bevor du eine Person fotografierst.

Sind beweisfotos erlaubt?

Wer in der Öffentlichkeit eine Person fotografiert, um damit in einem späteren Prozess ein Beweismittel an der Hand zu haben, handelt in der Regel nicht rechtswidrig. Die hiermit grundsätzlich einhergehende Verletzung des Persönlichkeitsrechts wird durch den Zweck gerechtfertigt.

Wann gilt panoramafreiheit nicht?

Von der Panoramafreiheit erfasst werden allerdings nur Dinge, die sich bleibend an einem öffentlichen Ort befinden. Steht ein Kunstwerk nur für kurze Zeit an einem öffentlichen Ort und ist dies auch klar erkennbar, können sich Fotografierende nicht auf die Panoramafreiheit berufen.

Was zählt als Urheberrechtsverletzung?

Eine Urheberrechtsverletzung liegt vor, wenn urheberrechtlich geschützte Werke ohne die Zustimmung des Urhebers verwertet werden. Gegen einen solchen Verstoß kann der Urheber juristisch vorgehen und unter anderem Schadensersatz fordern.

Welche Strafe bei Verbreitung von Bildern?

Verbreitung von Bildaufnahmen. Nach § 33 KUG wird nämlich mit „Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe“ bestraft, wer entgegen den §§ 22, 23 KUG „ein Bildnis verbreitet oder öffentlich zur Schau stellt“. Es gibt Gerichtsurteile, in denen Personen in diesem Zusammenhang verurteilt wurden.

Was kann ich tun wenn mein Nachbar mich fotografiert?

Ohne eine Einwilligung darf der Nachbar grundsätzlich nicht gefilmt oder fotografiert werden. Durch das unzulässige Fotografieren bzw. Filmen in sichtgeschützten Gärten oder Innenaufnahmen in Wohnungen wird die Privatsphäre des Abgelichteten stark verletzt.

Ist es strafbar Screenshots weiterzuleiten?

Strafbar ist das unerlaubte Veröffentlichen des Screenshots einer WhatsApp-Nachricht jedoch nur in besonderen Fällen. So kommt eine Strafbarkeit etwa bei der Verletzung der Schweigepflicht (§ 203 StGB), einer Beleidigung (§ 185 StGB) oder dem Veröffentlichen von Bildnissen (§ 201a StGB) in Betracht.

Warum sollte man WhatsApp nicht mehr nutzen?

Spam und unerwünschte Kontaktaufnahme. Über WhatsApp kann man nur mit jemandem Kontakt aufzunehmen, dessen Nummer man kennt. Möglich ist aber, dass eine unbekannte Person Kontakt aufnimmt – etwa wenn die eigene Mobilfunknummer über soziale Medien oder in Nachrichten weitergegeben wurde, wovon dringend abzuraten ist.