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Wann spricht man von Überfischung?

Gefragt von: Osman Ackermann B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Man spricht von Überfischung, wenn so viele Fische aus dem Meer entnommen werden, dass sich der Bestand nicht mehr natürlich regenerieren kann.

Was genau ist Überfischung?

Kurz und knackig - die schnellste, einfachste Definition von Überfischung lautet: Es werden mehr Fische dem Meer (See, Fluss) entnommen, als nachwachsen können. Es leuchtet ein, dass wenn in einem Gewässer auf Dauer mehr Fische (oder Muscheln, Krabben, Oktopus etc.)

Wie viel ist überfischt?

Weltweit gelten 33 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und 60 Prozent als maximal genutzt (Stand: Juli 2018). In den europäischen Gewässern ist die Situation besonders schlimm: Im Mittelmeer und im Schwarzen Meer werden sogar 62,2 Prozent der Bestände als überfischt klassifiziert.

Welche Fische gelten als überfischt?

Einige Fischarten sind bereits vor dem Aussterben bedroht. Dies trifft auf z.B. Blauflossen-Thunfisch, Hai, Marlin, Rotbarsch, Schellfisch, Seeteufel, Aal, Rochen und importierte Shrimps zu.

Welche Fische sind noch nicht überfischt?

Geht es nach Greenpeace, ist der Karpfen der einzige Fisch, bei dem umweltbewusste Verbraucher überhaupt noch uneingeschränkt zugreifen können. Bei allen anderen Fischarten, darunter auch Hering oder Lachs, müsse man genau auf Fanggebiet und -methode achten. Plastik findet sich überall im Meer.

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Welche Fische sollte man nicht kaufen?

Von Aal, Makrele, Rotbarsch, Blauflossenthun sowie atlantischem Wildlachs und allen Hai-Arten (dazu zählen etwa Schillerlocken) sollten umweltbewusste Verbraucher dagegen möglichst absehen.

Welchen Fisch kann man noch mit gutem Gewissen essen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, ein bis zwei Mal pro Woche Fisch zu essen: vorzugsweise eine Portion (80 bis 150 Gramm) Seefisch wie Kabeljau, Rotbarsch oder Scholle, sowie eine kleine Portion (70 Gramm) fettreichen Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering.

Wo ist am meisten Überfischung?

Überfischte Meere sind der Studie zufolge vor allem der Südost-Atlantik, der Südost-Pazifik, der Nordost-Atlantik (und damit die Nordsee) sowie die Lebensräume der Hochsee-Thunfischarten im Atlantik und im Indischen Ozean. In diesen Gebieten betrage der Anteil der überfischten Bestände bereits 46–66 %.

Welcher Fisch ist am wenigsten belastet?

Am wenigsten belastet ist in der Regel frischer magerer Hochseefisch, z. B. Kablejau, Hering, Schellfisch oder Seelachs, sowie Fisch aus Zuchtteichen. Lachs und Forellen sind bereits in Bio-Qualität zu haben.

Wann werden die Meere leer sein?

Das Fazit: Sollte die Menschheit die Meere weiterhin so rücksichtslos ausbeuten wie bisher, könnten bis zum Jahr 2048 alle derzeit genutzten Bestände an Speisefischen und Meeresfrüchten zusammenbrechen.

Wie schlimm ist die Überfischung?

Die Tiere werden dann tot oder verletzt ins Meer zurückgeworfen. Darunter befinden sich laut BUND jedes Jahr weltweit etwa 300.000 Wale, 300.000 Seevögel, mehrere Millionen Haie, 650.000 Robben und 250.000 Meeresschildkröten. Kritik gibt es auch immer wieder an den Fangquoten.

Was wird gegen Überfischung gemacht?

Überfischung stoppen durch geringeren Fischkonsum

Versuche, deinen Fischkonsum zu reduzieren oder gänzlich einzustellen. Mache dir bewusst, dass Hunderttausende Tiere als Beifang enden – und das auch alle planmäßig gefangenen Tiere leiden müssen.

Welche Fische werden am meisten gefischt?

Der mengenmäßig wichtigste Fisch ist die peruanische Sardelle mit einer Fangmenge von 7 bis 10 Millionen Tonnen, die unter anderem von Peru gefischt wird, gefolgt vom Alaska-Pollak (2,9 Millionen Tonnen) und dem Atlantik-Hering (2,4 Millionen Tonnen).

Wie wird überfischt?

Die Ursachen der Überfischung

> Grundsätzlich hat man verstanden, wann und warum Fischbestände zusammenbrechen. Eine entscheidende Rolle spielt die weltweite Nachfrage nach Fisch und die Intensität, mit der den Fischen nachgestellt wird. Doch spielen auch ökologische Gründe eine wichtige Rolle.

Wie viel Prozent ist Beifang?

Die Beifang-Problematik wird unterschiedlich bewertet: In neuesten Berichten heißt es, dass die weltweite Beifangrate bei ungefähr acht Prozent liege. Doch vorausgehenden Schätzungen zufolge wird etwa ein Viertel des Fangs wieder über Bord geworfen.

Wie lang ist ein Schleppnetz?

Ein pelagisches Schleppnetz ist trichterförmig und läuft am Ende in einer Tasche aus, dem Steert, in dem die Fische gesammelt werden. Die Öffnung des Netzes ist 50–70 m hoch und 80–120 m breit, die Gesamtlänge des Netzes beträgt meist 1500 m.

Welcher Fisch wenig Schwermetalle?

Fische, die eine niedrigere Stellung in der Nahrungskette einnehmen und vergleichsweise schnellwüchsig sind, sind gering belastet. Hierzu zählen die bekannten Speisefische wie Kabeljau, Seelachs, Seehecht und Hering. Auch Fische aus Aquakulturen weisen gewöhnlich ausgesprochen niedrige Schwermetallgehalte auf.

Welche Fische haben kein Quecksilber?

Der Gehalt an anorganischem Quecksilber war bei diesen Fischen bis auf eine Probe Marlin (0,543 mg/kg) vernachlässigbar. Süßwasserfische (wie Forelle, Zander, Pangasius) und Meeresfrüchte (Muscheln, Krebstiere, Tintenfische) wiesen keine nennenswerten Quecksilbermengen auf.

Welcher Fisch hat die meisten Schwermetalle?

Zu den stärker mit Quecksilber belasteten Fischarten zählen beispielsweise Haifisch, Schwertfisch, Speerfisch, großer Thunfisch, Buttermakrele, Aal, Steinbeißer, Weißer Heilbutt, Hecht und Seeteufel.

Ist der Hering überfischt?

Die Bestände in der Irischen und Keltischen See und südwestlich Irlands sowie westlich Schottlands und Irlands sind überfischt und der ICES empfiehlt dort einen Fangstopp. Dies gilt auch für den westlichen Frühjahrslaicher im Skagerrak, Kattegat und der westlichen Ostsee.

Kann man das Meer leer Fischen?

Lange schien das Meer unerschöpflich, sein Artenreichtum unendlich. Doch das ist es nicht. Langsam, aber sicher werden die Ozeane leer gefischt – mit weitreichenden Konsequenzen.

Was würde passieren wenn es keine Fische mehr geben würde?

Wenn es durch den industriellen Fischfang und durch die Störungen des marinen Ökosystems immer weniger Fische gibt, haben diese Menschen nichts mehr zu essen. Faktor 2: Etwa 50% des Sauerstoffs unserer Luft stammen aus dem Ozean.

Welchen Lachs soll man nicht essen?

Kaufen Sie besser Wildlachs.

Der ist zwar deutlich teurer als Lachs aus Aquakultur. Der WWF aber empfiehlt MSC-zertifizierten Wildlachs aus Alaska, denn "dort sind die Bestände sehr gut gemanagt". Zuchtlachs sollte auf jeden Fall ASC- oder Bio-zertifiziert sein. Am besten ist Bio-Zuchtlachs mit Naturlandsiegel.

Wie gut ist Aldi Bio Lachs?

„gut“ (2,3)

Sensorisches Urteil (45%): „gut“ (2,5); Schadstoffe (25%): „gut“ (1,9); Mikrobiologische Qualität (10%): „sehr gut“ (1,3); Verpackung (5%): „befriedigend“ (3,3);

Welchen Fisch empfiehlt Greenpeace ohne Einschränkung zum Verzehr?

Uneingeschränkt empfehlenswert ist aus Greenpeace Sicht nur der Verzehr von Karpfen. Thunfisch, Hering und Kabeljau/Dorsch sollte hingegen aus ganz bestimmten Gebieten stammen und mit ganz bestimmten Fangmethoden gefangen worden sein. Supermarktprodukte erfüllen diese Standards häufig nicht.

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