Zum Inhalt springen

Wann spricht man von chronischer Migräne?

Gefragt von: Frau Prof. Beate Ackermann B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 23. Juli 2023
sternezahl: 4.2/5 (25 sternebewertungen)

Einleitung. Nach Klassifikation der International Headache Society (IHS) liegt eine chronische Migräne vor bei Kopfschmerzen, die für mehr als drei Monate an mindestens 15 Tagen im Monat auftreten und denen mindestens fünf Migräneattacken (mit oder ohne Aura) vorausgegangen sind.

Wie erkennt man chronische Migräne?

Wird die Migräne immer häufiger und geht eine Migräneattacke nahezu ohne Pause in die nächste über, kann aus der Episodischen Migräne eine Chronische Migräne werden. Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen im Monat, davon 8 oder mehr Tage mit Migräne.

Habe ich chronische Migräne?

Laut der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft ist eine Migräne chronisch, wenn an 15 und mehr Tagen pro Monat (über mehr als drei Monate hinweg) Kopfschmerzen auftreten. Außerdem müssen in diesem Zeitraum an acht oder mehr Tagen die Kriterien einer Migräne ohne Aura oder mit Aura erfüllt sein.

Wie lange dauert eine chronische Migräne?

Sehr selten wird eine Migräne chronisch. Davon spricht man, wenn über mindestens drei Monate an mehr als 15 Tagen pro Monat Beschwerden auftreten. Weniger als 2 von 100 Menschen mit Migräne haben eine chronische Form.

Ist chronische Migräne heilbar?

Eine Migräne-Attacke ist eine Belastungsprobe: Hämmernde Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit lassen oft nur noch den Rückzug ins Bett zu. Natürlich wünschen sich Patienten, dass ihre Krankheit verschwindet. Doch Ärzte wiederholen stetig, dass Migräne nicht heilbar ist.

"Ich habe chronische Migräne"

32 verwandte Fragen gefunden

Ist chronische Migräne schlimm?

Migräne, insbesondere die chronische Migräne, ist kein simpler Kopfschmerz, sondern eine der schlimmsten Schmerzzustände, die Menschen heimsuchen. Sie zählt zu den schwersten Behinderungen, insbesondere von Frauen.

Kann Migräne auch psychisch sein?

Migräne hat körperliche Ursachen, das akute Auftreten wird aber häufig durch psychische Faktoren ausgelöst. An diesen psychischen Auslösern kann eine Psychotherapie gezielt ansetzen, um Migräneattacken vorzubeugen.

Welches Medikament bei chronischer Migräne?

Üblicherweise kommen die folgenden Medikamente infrage:
  • Betablocker wie Metoprolol und Propranolol sowie der Kalziumkanalblocker Flunarizin. ...
  • krampflösende Wirkstoffe (Antikonvulsiva) wie Topiramat und Valproinsäure.

Warum wird Migräne chronisch?

Dies gilt ebenfalls für den Medikamentenübergebrauch: Die Einnahme von akut gegen Kopfschmerz wirkenden Medikamenten an mehr als zehn Tagen im Monat begünstigt das Entstehen einer chronischen Migräne.

Was fehlt dem Körper bei Migräne?

Diverse Studien zeigen, dass Migräne-Patienten oft ein Defizit an wichtigen Botenstoffen haben, die für einen funktionierenden Energiestoffwechsel von Bedeutung sind. So haben Migränepatienten häufig erniedrigte Spiegel im Blut an Magnesium, Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin D und Coenzym Q10.

Ist chronische Migräne eine Behinderung?

Migräne und chronische Kopfschmerzen stellen eine Behinderung dar und können u.U. die Ausstellung eines Schwerbehindertenausweises begründen. je nach Häufigkeit und Dauer der Anfälle und Ausprägung der Begleiterscheinungen. Als schwerbehindert gilt, wem vom Versorgungsamt ein GdB von mindestens 50 zugesprochen wurde.

Kann man Migräne nachweisen?

Migräne: Diagnose & Therapie. Wichtigstes Instrument zur Migränediagnose ist das ärztliche Gespräch, mit einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese). Besonders aufschlussreich sind dabei die genauen Schilderungen der Patientin/des Patienten, z.B. mithilfe eines Kopfschmerztagebuchs.

Was tun gegen Dauermigräne?

Vielen Migräne-Betroffenen helfen Öle aus Lavendel, Pfefferminz, Eukalyptus oder auch Zitrone. Diese Öle können in die Schläfen, die Stirn, den Nacken oder die Füße einmassiert werden. Magnesium ist nicht nur eine gute Migräneprophylaxe sondern scheint auch einigen Betroffenen im akuten Anfall helfen.

Warum hilft Cola bei Migräne?

Experten empfehlen ein Glas Cola, eine Tasse schwarzen Tee oder einen Becher Kaffee gegen Kopfschmerzen. Diese entstehen oft durch verengte Blutgefäße im Gehirn. Koffein wiederum gelangt über die Blutbahnen ins Gehirn und weitet dort die Gefäße.

Was hilft gegen dauerhafte Migräne?

Maßnahmen wie eine geregelte Lebensweise und Ausdauersport wirken vorbeugend. Auch helfen Entspannungsübungen, um weniger anfällig für Migräne zu werden. Geeignet sind hier zum Beispiel die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Autogenes Training, aber auch ganz individuelle Strategien, um Stress abzubauen.

Was ist die schlimmste Form von Migräne?

Chronische Migräne

Eine chronische Migräne betrifft weniger als 1 Prozent der Bevölkerung. Wenn Sie jedoch zu den Betroffenen gehören, kann diese Form extrem beeinträchtigend sein. Manche Menschen, die mit chronischen Schmerzen leben, darunter auch Migräne, beschreiben sie als eine große psychische Herausforderung.

Was bekommt man im Krankenhaus gegen Migräne?

Behandlung bei Migräne

Manche Patienten machen gute Erfahrungen mit Kombinationsanalgetika, denen Koffein zugesetzt wird. Bei Übelkeit und Erbrechen helfen Metoclopramid oder Domperidon. Spricht der Körper auf Mittel der NSAR-Wirkstoffe nicht an, können Patienten auf sogenannte Triptane ausweichen.

Warum wirken Triptane nicht immer?

Wirkt ein Triptan in einer Migräneattacke nicht, ist die Wiederholung der Einnahme des Triptans in der gleichen Attacke in der Regel auch nicht wirksam, sofern die Startdosis gleichzeitig die empfohlene Höchstdosis der Einmalgabe war (z.B. Sumatriptan 100 mg oral oder Sumatriptan 6 mg s.c.).

Kann Migräne das Gehirn schädigen?

Frauen, die unter einer Migräne mit Aura leiden, haben im Alter häufiger Läsionen, also Schädigungen, im Kleinhirn. Das zeigte eine Studie die im Amerikanischen Ärzteblattes JAMA veröffentlicht wurde. Frauen, die unter einer Migräne mit Aura leiden, haben im Alter häufiger Läsionen, also Schädigungen, im Kleinhirn.

Ist Migräne anstrengend für den Körper?

Das Leben mit Migräne kann sehr anstrengend sein, nicht nur wegen der Attacken selbst sondern auch wegen des Stresses der mit dem Warten auf einen Anfall einhergeht. Daher fühlen sich viele so als hätte die Migräne ihr Leben im Griff.

Sind Menschen mit Migräne intelligenter?

Eine ganze Menge, sagen Experten. Erstens sind die meisten Migräniker Frauen und zweitens sind Migräne-Kranke offenbar besonders reaktionsschnell. Ihr Gehirn nimmt Reize ungewöhnlich rasch wahr und verarbeitet sie auch sehr schnell. Das geschieht in aller Regel unbewusst, ohne dass die Betroffenen es merken.

Was sind Trigger für Migräne?

Die Auslöser für Migräneanfälle (auch Trigger genannt) sind ganz unterschiedlich: Grelles Licht oder starker Lärm, aber auch Wettereinflüsse, Saunabesuche, hormonelle Schwankungen, Übermüdung oder Stress können Migräneanfälle fördern.

Wird Migräne im Alter schlimmer?

Im Alter beobachten Experten die Tendenz, dass Migräne abnimmt und bei einigen Patienten sogar ganz verschwindet. Dazu ändert sich zumeist die Ausprägung der Attacken. Dies können typische Veränderungen der Migräne im Alter sein: Die Kopfschmerzzeiten verkürzen sich.

Kann man durch Migräne einen Schlaganfall bekommen?

Ein Teil der Patienten – insbesondere Migräne-Patientinnen mit Aura – hat auch ein etwas erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Dabei können die Symptome einer Migräne mit Aura denen bei einem Schlaganfall ähneln. Betroffene und auch Angehörige sollten bei Attacken besonders aufmerksam sein.

Vorheriger Artikel
Warum ist Graphit so weich?
Nächster Artikel
Warum geht man ins Kino?