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Wann muss ich nach einem Arbeitsunfall zum Arzt?

Gefragt von: Irene Steinbach  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Sobald Sie aufgrund eines Arbeitsunfalls über den Unfalltag hinaus arbeitsunfähig sind oder die Verletzung voraussichtlich einer Behandlung von mindestens einer Woche bedarf, müssen Sie sich beim Durchgangsarzt vorstellen.

Wie lange habe ich Zeit nach einem Arbeitsunfall zum Arzt zu gehen?

Wer nach einem Arbeitsunfall jedoch länger als eine Woche behandelt wird oder auch am Tag nach dem Unfall noch arbeitsunfähig ist, muss zur D-Ärztin oder zum D-Arzt überwiesen werden.

Kann man nach einem Arbeitsunfall zum Hausarzt gehen?

Einen Arbeitsunfall dürfen Angestellte nicht ohne weiteres von ihrem Hausarzt behandeln lassen. Nach der Erstversorgung im Krankenhaus oder einer Praxis müssten Betroffene zunächst zu einem sogenannten Durchgangsarzt, sagte Stefan Boltz von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Berlin.

Kann man einen Arbeitsunfall später melden?

ja, es handelt sich hierbei zweifelsfrei um einen Arbeitsunfall. Eine nachträgliche Meldung ist möglich, unterliegt jedoch mitunter Beweisproblemen. Monate nach dem Unfall kann oft nicht mehr nachvollzogen werden, dass die Verletzung während der Ausübung der beruflichen Tätigkeit erfolgt ist.

Was muss sofort nach einem Arbeitsunfall getan werden?

Denn der Arbeitgeber hat nach einem Arbeitsunfall wichtige Pflichten zu erfüllen.
...
So gehen alle Beteiligten Schritt für Schritt vor, wenn sich ein Arbeitsunfall ereignet hat.
  • Rettungsdienst alarmieren. ...
  • Dokumentation im Verbandbuch. ...
  • Durchgangsarzt. ...
  • Unfallanzeige. ...
  • Meldung des Arbeitsunfalls.

Arbeitsunfall - Was ist vom Arbeitnehmer zu beachten? | Fachanwalt Alexander Bredereck

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Was tun bei leichtem Arbeitsunfall?

Bei leichten Verletzungen werden Unfallverletzte vom Durchgangsarzt zur weiteren Behandlung an den Hausarzt überwiesen. In diesen Fällen überwacht der Durchgangsarzt das Heilverfahren z.B. durch Wiedervorstellungstermine (Nachschau).

Warum ist ein Arbeitsunfall besser?

Erleidest du einen Arbeitsunfall, bist du über die berufsgenossenschaftliche Unfallversicherung abgesichert. Alle relevanten medizinischen Leistungen sowie Kosten der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung werden von der Berufsgenossenschaft übernommen.

Ist jeder Arbeitsunfall meldepflichtig?

Dann passieren nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung die meisten Arbeitsunfälle. Für den Arbeitgeber bringt jeder Arbeitsunfall oder Wegeunfall eine Menge Papierkrieg mit sich. Doch entgegen der landläufigen Meinung ist nicht jeder Unfall meldepflichtig.

Was passiert wenn Arbeitsunfall nicht gemeldet wird?

Arbeitsunfall melden: Unfallversicherung zahlt nicht bei verspäteter Meldung. Ein Arbeitsunfall muss innerhalb von drei Tagen gemeldet werden. Ein Arbeitsunfall muss in der Regel innerhalb der Drei-Tages-Frist dem gesetzlichen Unfallversicherungsträger gemeldet werden.

Wann wird ein Arbeitsunfall nicht anerkannt?

Dies ist in § 193 SGB VII festgelegt. Die Anzeigepflicht besteht, wenn der verunfallte Arbeitnehmer infolge des Unfalls für mehr als drei Tage nicht arbeitsfähig ist. Insbesondere bei schweren Verletzungen oder gar tödlichen Unfällen sollte unbedingt eine sofortige Meldung erfolgen.

Wer darf bei Arbeitsunfall krank schreiben?

Sofern durch einen Arbeitsunfall mit einer Arbeitsunfähigkeit zu rechnen ist, muss die erste Anlaufstelle für den Arbeitnehmer ein Durchgangsarzt sein. In ganz Deutschland gibt es rund 3.500 Ärzte, die als D-Arzt tätig sind.

Kann ein D-Arzt krankschreiben?

du musst wieder zum D-Arzt, dieser muss feststellen ob deine jetzigen Beschwerden Folge des Arbeitsunfalls sind. Krank schreiben können dich eh Beide, es geht jedoch darum ob die BG die Kosten tragen muss oder nicht.

Warum müssen Arbeitsunfälle von einem Durchgangsarzt festgestellt werden?

Da die Behandlungskosten von der gesetzlichen Unfallversicherung und nicht von der Krankenkasse getragen werden, muss nach einem Arbeitsunfall ein Durchgangsarzt aufgesucht werden. Dieser agiert als Versicherungsvertreter und ist daher zuständig für die ärztliche Behandlung in einem solchen Fall.

Wem und wie muss ein Arbeitsunfall gemeldet werden?

Den Arbeitsunfall melden, muss grundsätzlich der Arbeitgeber oder diejenige Person, die der Unternehmer mit der Unfallanzeige beauftragt hat.

Was passiert wenn ich trotz Arbeitsunfall arbeiten gehe?

Bin ich versichert, wenn ich trotz Krankschreibung zur Arbeit gehe? Grundsätzlich können Sie trotz einer bestehenden Arbeitsunfähigkeit vorzeitig die Arbeit wieder aufnehmen. Sie gelten dann als nicht mehr arbeitsunfähig, und es besteht Schutz über die gesetzliche Unfallversicherung.

Was bedeutet ein Arbeitsunfall für den Arbeitgeber?

Liegt ein Arbeitsunfall vor, müssen Arbeitgeber gemäß § 193 SGB VII dem Unfallversicherungsträger diesen Vorfall sofort anzeigen. Dies gilt dann, wenn der versicherte Arbeitnehmer so verletzt ist, dass er mehr als drei Tage arbeitsunfähig ist. Für die Meldung hat der Arbeitgeber drei Tage Zeit.

Was kostet ein Arbeitsunfall der Firma?

Das Verletztengeld beträgt 80 Prozent des Bruttolohns, wovon allerdings die Arbeitnehmeranteile zur Renten- und Arbeitslosenversicherung abgehen. In der Regel wird auf diese Weise die Lohnfortzahlung nach dem Arbeitsunfall für 78 Wochen (gerechnet vom ersten Tag der Feststellung der Arbeitsunfähigkeit) sichergestellt.

Kann der Arbeitgeber mich nach einem Arbeitsunfall kündigen?

Kündigung nach einem Arbeitsunfall? Der Arbeitgeber darf den Arbeitnehmer generell nur dann kündigen, wenn er sich an die gesetzlichen Fristen hält und einen konkreten Grund hat. Das gilt auch nach einem Arbeitsunfall.

Was für Rechte habe ich bei einem Arbeitsunfall?

Wer aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit einen gesundheitlichen Schaden erleidet, bekommt eine Verletztenrente von der Berufsgenossenschaft. Der Anspruch besteht, wenn die Erwerbsfähigkeit länger als 26 Wochen um mindestens 20 Prozent gemindert ist.

Wann bekommt man Geld von der Berufsgenossenschaft?

Grundsätzlich gilt: die Berufsgenossenschaft zahlt das sogenannte Verletztengeld ab der siebten Woche der Krankschreibung. Bleiben nach einem Arbeitsunfall Folgeschäden, die nachweislich auf den Unfall zurückzuführen sind, zahlt die Berufsgenossenschaft eine monatliche Verletztenrente an die Geschädigten aus.

Welche Schritte sind nach einem Arbeitsunfall zu beachten?

  • Schritt: Rettungskette in Gang setzen. ...
  • Schritt: Unfall an die zuständige Berufsgenossenschaft melden. ...
  • Schritt: Leichte Verletzungen im Verbandbuch dokumentieren. ...
  • Schritt: So wird die Unfallanzeige gemacht. ...
  • Schritt: Durchgangsarzt einschalten. ...
  • Schritt: Psychische Folgen abklären lassen.

Was ist ein leichter Arbeitsunfall?

Schon ein leichter Sturz oder eine vermeintlich kleine Verletzung an der Hand muss als Arbeitsunfall dokumentiert werden.

In welchem Zeitraum muss ein Arbeitsunfall gemeldet werden?

Meldepflichtig sind alle Unfälle, die zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als 3 Tagen führen oder tödlich verlaufen sind (§ 193 Abs. 1 SGB VII). Zu den 3 Tagen sind grundsätzlich Samstage sowie Sonn- und Feiertage mitzuzählen, es sei denn, die Arbeitsunfähigkeit ist erst später eingetreten.

Wie wird man bei Arbeitsunfall bezahlt?

Die „Lohnfortzahlung“ bei einem Arbeitsunfall nach sechs Wochen wird von der Krankenkasse übernommen. Der Arbeitgeber ist ab diesem Zeitpunkt aus dem Schneider. Wer zahlt Lohn bei einem Arbeitsunfall? Nach einer Phase von sechs Wochen wird die Krankenkasse in die Pflicht genommen.

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