Zum Inhalt springen

Wann muss ich keine Überstunden machen?

Gefragt von: Gregor Eberhardt  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
sternezahl: 4.1/5 (75 sternebewertungen)

Ohne Überstundenregelung im Arbeitsvertrag sind Arbeitnehmer außer in Notsituationen (hierzu später mehr) grundsätzlich nicht zur Leistung von Überstunden verpflichtet. Sie können dann unter Umständen auch Mehrarbeit verweigern, die über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinausgeht.

Wann muss man keine Überstunden machen?

Prinzipiell hast du das Recht, Überstunden zu verweigern. Allerdings geht das nur dann, wenn keine vertragliche Pflicht besteht, es also keine entsprechende Regelung im Arbeits- oder Tarifvertrag gibt. Ist diese nämlich vorhanden, handelt es sich sonst um Arbeitsverweigerung, was ein Kündigungsgrund sein kann.

Kann ich entlassen werden wenn ich kein Überstunde machen will?

In diesem Fall findet das Kündigungsschutzgesetz nämlich keine Anwendung, der Arbeitgeber kann ohne Grund kündigen. Er wird also dem Arbeitnehmer vielleicht nicht sagen, dass er ihm kündigt, weil dieser keine Überstunden leisten wollte, der Betroffenen kann aber gegen eine Kündigung in diesem Fall nichts unternehmen.

Kann ich gezwungen werden Überstunden zu machen?

Eine Anordnung von Mehrarbeit darf nicht willkürlich erteilt werden, das heißt, sie darf nur mit gutem Grund erfolgen. In Betracht kommen beispielsweise eine unerwartet gute Auftragslage oder eine Personalknappheit aufgrund Erkrankung mehrerer Kollegen bzw. während der Urlaubszeit.

Wer darf keine Überstunden machen?

Ebenfalls sieht die gesetzliche Überstundenregelung in Deutschland vor, dass sowohl werdende wie stillende Mütter (§ 8 Mutterschutzgesetz – MuSchG) als auch Jugendliche (§ 8 Jugendarbeitsschutzgesetz – JarbSchG) keine Überstunden ableisten dürfen. Sie gelten als besonders schutzwürdig.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

41 verwandte Fragen gefunden

Kann mein Chef mir Überstunden verbieten?

Nein, Überstunden liegen nur dann vor, wenn sie der Arbeitgeber ausdrücklich angeordnet hat oder wenn er sie zumindest stillschweigend geduldet hat. In jedem Fall muss er wissen und damit einverstanden sein, dass der Arbeitnehmer Überstunden macht.

Bin ich verpflichtet jeden Tag Überstunden zu machen?

“ – diese Fragen hat sich wohl fast jeder Arbeitnehmer schon einmal gestellt, wenn es in der Firma gerade hoch herging. Rein rechtlich gesehen ist die Lage eindeutig: Sie sind nicht zu Überstunden verpflichtet, die über die zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber im Arbeitsvertrag vereinbarte Arbeitszeit hinausgehen.

Wie viele Überstunden pro Monat sind erlaubt?

Wie viele Überstunden ein Mitarbeiter machen darf, ist gesetzlich geregelt. Pauschal kann man sagen, dass 20 Überstunden pro Woche erlaubt sind. Dabei gilt: Nicht mehr als zwölf Arbeitsstunden pro Tag, nicht mehr als 60 Stunden pro Woche.

Wie wehrt man sich gegen zu viele Überstunden?

Jetzt musst du nur noch lernen, dich dagegen zu wehren:
  1. Lerne „Nein“ zu sagen. Eine der wichtigsten Regeln in puncto Selfcare ist auch beim Thema Überstunden entscheidend: Du musst lernen nein zu sagen. ...
  2. Plane deinen Arbeitstag. ...
  3. Sei nicht ständig erreichbar. ...
  4. Wehre dich gegen deinen Arbeitgeber.

Wie viele Überstunden kann der Arbeitgeber verlangen?

Laut Gesetz dürfen Arbeitnehmer von Montag bis Samstag je acht Stunden arbeiten – maximal 48 Stunden pro Woche. Bei einer normalen 40-Stunden-Arbeitswoche sind bis zu acht Überstunden also durchaus zulässig.

Bin ich als Arbeitnehmer verpflichtet Überstunden zu machen?

Eine ausdrückliche gesetzliche Verpflichtung, Überstunden zu leisten, besteht nicht. Auch das Weisungsrecht des Arbeitgebers nach § 106 GewO setzt eine arbeits- oder tarifvertragliche Pflicht zur Ableistung von Überstunden voraus und erlaubt es dem Arbeitgeber nicht, generell Überstundenarbeit zu verlangen.

Sind 10 Minuten schon Überstunden?

Die Antwort ist einfach: Ab der ersten Minute! Die Parteien eines Arbeitsvertrags einigen sich auf eine bestimmte wöchentliche Arbeitszeit und handeln hierfür eine Vergütung aus. Wird diese Arbeitszeit überschritten, muss sich naturgemäß auch die Vergütung erhöhen.

Was tun wenn der Chef zu viel verlangt?

Was tun bei zu viel Arbeit? Das Gespräch mit dem Chef
  1. Schreibe Listen. Es hilft, dir klar zu machen, was für Aufgaben du erledigen musst und wann diese fällig werden. ...
  2. Konzentriere dich immer auf eine Aufgabe. ...
  3. Mache regelmäßig Pausen, in denen du abschalten kannst.

Welche Mitarbeitenden müssen keine Überstunden leisten?

Für Schwangere und stillende Mütter darf der Chef laut Mutterschutzgesetz keine Überstunden anordnen. Bei Arbeitnehmern unter 18 Jahren legt das Jugendarbeitsschutzgesetz fest, dass sie nicht mehr als acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich arbeiten dürfen.

Was muss zuerst abgebaut werden Urlaub oder Überstunden?

Wer Überstunden abbummeln will, tut daher gut daran, erst dann den Urlaub zu buchen, wenn der Abbau vom Vorgesetzten abgesegnet ist. Überstunden - Was Arbeitnehmer wissen sollten im Überblick!

Wie lange vorher muss der Arbeitgeber Überstunden ankündigen?

Demnach muss der Arbeitgeber hier dem Arbeitnehmer mindestens vier Tage im Voraus die Lage der Arbeitszeit mitteilen. Eine solche Frist dürfte auch im Hinblick auf die Ankündigung von Überstunden unter normalen Umständen angemessen sein. Früher wird der Arbeitgeber nicht zur Ankündigung verpflichtet sein.

Ist es gesetzlich erlaubt 6 Tage die Woche zu arbeiten?

Der Samstag wird im Arbeitszeitgesetz wie ein normaler Werktag behandelt. Eine 6-Tage-Woche ist demnach zulässig. Ganz anders der Sonntag - hier gilt die Grundregel: Arbeitnehmer dürfen an Sonntagen von 0 bis 24 Uhr nicht arbeiten. Dies gilt auch für gesetzliche Feiertage.

Wie oft darf der Chef Überstunden anordnen?

Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt. Verlangt ein Arbeitgeber mehr, verstößt er gegen das Arbeitszeitgesetz.

Bin ich als Teilzeitkraft zu Überstunden verpflichtet?

Sowohl für Vollzeit- als auch für Teilzeitkräfte und Aushilfen gilt: die Ableistung von Überstunden ist nicht verpflichtend. Sofern im Arbeits- oder Tarifvertrag sowie in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung keine Überstunden bei Teilzeit vereinbart wurden, müssen Sie diese auch nicht ableisten.

Was darf der Chef nicht zu mir sagen?

1. Gehalt. Das Gehalt ist das größte Tabuthema. Insbesondere der Chef darf sich nicht über das Gehaltsgefüge innerhalb der Firma äußern, etwa, wie sich das Gehalt eines Mitarbeiters von dem eines anderen unterscheidet, was ein anderer verdient, usw.

Kann ich an meinem freien Tag gezwungen werden zu arbeiten?

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung. Dieses kann er aber nur einmal „verbrauchen“ – indem er die Arbeitszeit im Dienstplan festlegt.

Was muss ich mir auf der Arbeit gefallen lassen?

“, „Du Trottel“: Solche und ähnliche Beschimpfungen muss sich niemand gefallen lassen, auch von seinem Chef oder seiner Chefin nicht. Auch im Unternehmen müssen sich die Menschen an Recht und Gesetz halten – und persönliche Beleidigungen sind ein Straftatbestand (§185 StGB).

Wie viele Überstunden sind unbezahlt erlaubt?

Eine konkrete Regelung, wie viele Überstunden höchstens erlaubt sind, existiert im deutschen Arbeitsrecht nicht. Allerdings regelt das Arbeitszeitgesetz, wie viele Arbeitsstunden pro Tag bzw. pro Woche zulässig sind. Demnach sind acht Stunden am Tag als Richtwert und 10 Stunden täglich als Obergrenze definiert.

Wann ist es eine Überstunde?

Mehrarbeit ist dann gegeben, wenn der Arbeitnehmer die gesetzlich begrenzte maximale Arbeitszeit von 48 Wochenstunden überschreitet. Sie ist immer zuschlagspflichtig, wobei sich ein Zuschlag von 25 Prozent des vereinbarten Entgelts pro Stunde als faire Lösung etablieren konnte.

Was passiert mit Überstunden Wenn im Vertrag nichts geregelt ist?

Kompaktwissen: Überstundenregelung

Nein. Nur wenn es eine zulässige Überstundenregelung in Ihrem Arbeitsvertrag gibt, sind Sie auch verpflichtet, gegebenenfalls Überstunden zu machen. Fehlt eine solche Regelung, darf der Arbeitgeber Mehrarbeit nur in Notfällen anordnen.

Vorheriger Artikel
Warum beleidigt mich mein Ex?
Nächster Artikel
Wie heißt der weibliche Stier?