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Wann muss ein Zeuge nicht erscheinen?

Gefragt von: Bianka Forster  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Antwort: Ja, ein Zeuge muss in jedem Fall erscheinen. Sie können vorher nicht beurteilen, was man von Ihnen wissen will. Auch wenn Sie glauben, zur Sache gar nichts sagen oder sich nicht mehr daran erinnern zu können, muss der Richter dies von Ihnen in der Verhandlung erfahren.

Kann als Zeuge nicht erscheinen?

Wird das Zeugnis ohne gesetzlichen Grund verweigert, gilt dasselbe wie bei einem Nichterscheinen des Zeugen: Ihm werden die durch die Verweigerung verursachten Kosten auferlegt und ein Ordnungsgeld, ersatzweise Ordnungshaft festgesetzt. Auch Haft kann zur Erzwingung der Aussage angeordnet werden.

Kann man gezwungen werden als Zeuge auszusagen?

Pflicht zur Wahrheit

Wenn Zeuginnen oder Zeugen bei der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder vor Gericht aussagen, müssen sie die Wahrheit sagen und dürfen auch nichts weglassen. In bestimmten Fällen ist es Zeuginnen und Zeugen aber erlaubt, die Aussage zu verweigern; sie müssen dann also gar nichts sagen.

Kann man eine Vorladung als Zeuge ablehnen?

Sollten Sie eine Vorladung von der Polizei in den Händen halten, sind Sie nicht verpflichtet, an diesem Termin teilzunehmen. Dies gilt für Zeugen wie Beschuldigte gleichermaßen. Sie müssen den Termin noch nicht einmal absagen.

Habe Angst als Zeuge auszusagen?

Zeuginnen oder Zeugen, die belastende Einzelheiten nicht öffentlich aussagen wollen oder die Angst haben, sich mit einer Aussage in Gefahr zu bringen, können darüber offen mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder einer eigenen Anwältin bzw. einem eigenen Anwalt sprechen.

Muss man als Zeuge vor Gericht aussagen? Darf man die Aussage verweigern? Ablauf?

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Was sollte man vor Gericht nicht sagen?

Muss man sich vor Gericht als Angeklagter „zur Sache einlassen“? Außer den Angaben zur Identitätsfeststellung müssen Sie vor Gericht nichts sagen. Schweigen darf auch nicht zu Lasten des Angeklagten durch das Gericht gewertet werden.

Ist ein Zeuge ein Beweis?

Die Zeugenaussage ist vor Gericht oft das wichtigste Beweismittel. Das gilt für den Zivilprozess ebenso wie für das Strafverfahren. "Ich hab's genau gesehen!" Zeugen sind die Personen, die bei den Vorgängen, um die es geht, dabei waren, sie gesehen oder gehört haben.

Wer darf Zeugenaussage verweigern?

§ 52 StPO trägt der engen Verbindung zwischen Zeugen und Beschuldigten Rechnung. So dürfen Verlobte, Ehegatten und Angehörige die Aussage verweigern. Nahe Verwandte sind zum Beispiel Eltern, Großeltern, Kinder, Geschwister, Onkel oder Tante. Auch Schwager oder Schwägerin dürfen die Aussage verweigern.

Was tun bei Vorladung als Zeuge?

Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie unbedingt einen Anwalt auf die Ladung schauen. Ihre Pflicht ist es, wenn Sie eine Aussage tätigen, die Wahrheit zu sagen. Dazu gehört, dass Sie nichts weg- oder hinzudenken und auch ehrlich sagen, wenn Sie es nicht mehr so genau erinnern.

Ist ihre Vernehmung als Zeuge erforderlich?

Seit August 2017 sind Sie als geladener Zeuge verpflichtet, bei der Polizei zu erscheinen und auszusagen, wenn der Ladung ein Auftrag der Staatsanwaltschaft zugrunde liegt. Doch für den Zeugen ist meist überhaupt nicht erkennbar, ob ein Auftrag der Staatsanwaltschaft vorliegt.

Ist man verpflichtet als Zeuge eine Aussage zu machen?

Die Vorschrift lautet wörtlich: „Zeugen sind verpflichtet, auf Ladung vor Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft zu erscheinen und zur Sache auszusagen, wenn der Ladung ein Auftrag der Staatsanwaltschaft zugrunde liegt.

Werden alle Zeugen geladen?

Antwort: Ja, ein Zeuge muss in jedem Fall erscheinen. Sie können vorher nicht beurteilen, was man von Ihnen wissen will. Auch wenn Sie glauben, zur Sache gar nichts sagen oder sich nicht mehr daran erinnern zu können, muss der Richter dies von Ihnen in der Verhandlung erfahren.

Wie kann ich ein Gerichtstermin absagen?

So beantragen Sie die Verschiebung des Gerichtstermins
  1. Die Verlegung des Termins können Sie telefonisch, aber auch in Schriftform beantragen. ...
  2. Wenn Sie selbst den Antrag stellen, vergessen Sie neben der Begründung nicht Ihre persönlichen Daten, den geplanten Termin der Verhandlung und das Aktenzeichen anzugeben.

Was passiert wenn man nicht zur Aussage erscheint?

Vorladung durch Staatsanwaltschaft/ Richter

Sollten Sie nicht erscheinen, können Sie unter Umständen zwangsweise von der Polizei abgeholt und zur Vernehmung gebracht werden. Die Anwesenheitspflicht bedeutet aber keinesfalls, dass Sie sich zur Sache äußern müssen!

Was muss ich als Zeuge beachten?

als Zeuge vor Gericht aussagen, müssen Sie die Wahrheit sagen. Die angeklagte Person kann sich zu den vorgetragenen Vorwürfen äußern oder die Aussage verweigern, da sich nach deutschem Recht niemand selbst belasten muss. Sie darf rechtlich sogar ohne weitere Konsequenzen die Unwahrheit sagen, um sich zu verteidigen.

Wie verweigere ich die Aussage?

Die Aussage verweigern können Sie aber auch dann als Beschuldigter. Hierüber müssen Sie in jedem Fall sowohl Polizist, Staatsanwalt oder Richter noch vor der Vernehmung hinweisen. Darüber hinaus können Sie auch bei schriftlicher Anhörung in Form eines an Sie versandten Anhörungsbogens die Aussage verweigern.

Kann man ohne Beweise verurteilt werden?

Selbst wenn das Gericht überzeugt ist, darf es einen Menschen nicht verurteilen, wenn eindeutige Beweise fehlen oder noch letzte Zweifel herrschen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Sie besagt, dass jemand als unschuldig gilt, bis er rechtskräftig verurteilt wird.

Was wird man als Zeuge gefragt?

Nach der Vernehmung des Angeklagten werden die Zeugen nacheinander in den Sitzungssaal gerufen und vernommen. Zunächst wird der einzelne Zeuge über seine Personalien befragt wie Name, Alter und Beruf.

Was zählt als Beweismittel?

Beweismittel sind grundsätzlich Augenschein, Zeugen, Sachverständige, Urkunden, Aussagen des Beschuldigten und der Mitbeschuldigten.

Wie spricht man ein Richter an?

Wie redet man eine Richterin oder einen Richter eigentlich an? Am besten sagen Sie: "Frau Richterin", "Herr Richter", oder "Frau Vorsitzende" oder "Herr Vorsitzender".

Welche Schuhe vor Gericht?

Sorgen Sie für saubere, nette und polierte Schuhe. Weiterhin ist es auch wichtig, dass Männer nicht zu viel Aftershave auftragen. Mit einem netten Erscheinungsbild zeigen Sie, dass Sie das Gericht und den Fall ernst nehmen.

Wie viele Stunden dauert eine Gerichtsverhandlung?

Verfahrensdauer. Die Dauer einer Hauptverhandlung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, eine pauschale Aussage ist nicht möglich. Je nach Umfang des Sachverhalts kann sie von wenigen Stunden über einen Tag, mehrere Tage bis hin zu Wochen, Monaten oder manchmal sogar Jahren dauern.

Kann man eine Zeugenaussage verschieben?

Werden Sie vom Gericht persönlich zu einem Gerichtstermin geladen, müssen Sie der Ladung Folge leisten. Möchten Sie den Termin aus persönlichen Gründen verschieben, müssen Sie einen vom Gesetz erlaubten Grund vortragen. Andernfalls riskieren Sie ein Bußgeld, die polizeiliche Vorführung oder ein Versäumnisurteil.

Was passiert wenn man am Gerichtstermin krank ist?

Die ärztlich attestierte Verhandlungsunfähigkeit. Wer aus Krankheitsgründen an einem Gerichtstermin nicht teilnehmen kann– egal ob als Partei, Zeuge oder Angeklagter –, benötigt ein ärztliches Attest, um die krankheitsbedingte Verhandlungsunfähigkeit nachzuweisen.

Was ist wenn man als Zeuge krank ist?

Ist ein Zeuge verhindert, hat er dies dem Gericht rechtzeitig mitzuteilen. Ernsthafte Krankheiten sind anerkannte Verhinderungsgründe. Auch andere Gründe, wie etwa lange vorher gebuchte Reisen, kann das Gericht akzeptieren. Auch Zeugen müssen ihre Verhinderung durch ärztliche Atteste oder andere Unterlagen nachweisen.

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