Zum Inhalt springen

Wann muss ein Lüftungskonzept erstellt werden?

Gefragt von: Frau Dr. Elke Reiter  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.1/5 (57 sternebewertungen)

Wann man ein Lüftungskonzept braucht, schreibt die im Mai 2009 überarbeitete DIN 1946-6 vor. Ganz allgemein gilt: Ein Lüftungskonzept muss für jedes neu zu bauende Wohngebäude bzw. bei Mehrfamilienhäusern für einzelne Wohneinheiten erstellt werden.

Wann ist ein Lüftungskonzept notwendig?

Die DIN 1946-6 besagt, dass bei allen Neubauten oder Sanierungen, bei denen mehr als 1/3 der Fenster am Gebäude getauscht werden, beziehungsweise im Einfamilienhaus mehr als 1/3 der Dachfläche abgedichtet wird, ein Lüftungskonzept zu erstellen ist.

Wann Lüftungskonzept nach DIN 1946-6?

Das Lüftungskonzept nach DIN 1946-6

Bei Altbauten ist ein Lüftungskonzept notwendig, wenn im Ein- und Mehrfamilienhaus mehr als 1/3 der vorhandenen Fenster ausgetauscht bzw. im Einfamilienhaus mehr als 1/3 der Dachfläche neu abgedichtet wird.

Wer ist für das Lüftungskonzept verantwortlich?

Das Erstellen eines Lüftungskonzeptes nach DIN 1946-6 liegt in der Verantwortung der mit einem Neubau-, Umbau- oder Modernisierungsprojekt befassten Architekten, Planungsbüros oder TGA-Ingenieure.

Ist eine Lüftungsanlage nach EnEV Pflicht?

Folgen der Forderungen der Energieeinsparverordnung EnEV

Die DIN 1946 Teil 6 führt weiterhin aus, dass die Lüftung zum Feuchteschutz nutzunabhängig zu gewährleisten ist. Da dies durch aktives Fensteröffnen nicht realisierbar ist, ist bspw. der Einbau einer dezentralen oder zentralen Lüftungsanlage notwendig.

Erstellung eines Lüftungskonzeptes nach DIN 1946-6 mit dem Hottgenroth Lüftungsplaner

17 verwandte Fragen gefunden

Ist eine Lüftungsanlage im Neubau Pflicht?

Lüftungsanlage im Neubau ist Pflicht – aber nicht immer

Höhere Lüftungsstufen wie die Nenn- oder die Intensivlüftung sind nur erforderlich, wenn sich Nutzer im Haus befinden. Hier erlaubt die Norm eine unterstützende Fensterlüftung.

Was ist die DIN 1946 6?

Die Norm DIN 1946-6 „gilt für die freie und für ventilatorgestützte Lüftung von Wohnungen und gleichartig genutzte Raumgruppen (Nutzungseinheiten). Diese Norm legt die Anforderungen an die Planung, die Ausführung und Inbetriebnahme, den Betrieb und die Instandhaltung der notwendigen Lüftungs-Komponenten (…)

Wie teuer ist ein Lüftungskonzept?

Während Hausbesitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern mit rund 300 bis 400 Euro rechnen müssen, kostet das Lüftungskonzept für Gebäude mit drei bis sechs Wohnungen meist 500 bis 800 Euro.

Sind Fensterfalzlüfter Pflicht?

Jedoch ist in der Neufassung der Norm aufgenommen worden, dass auch die Nachrüstung von Lüftungssystemen zum Lüftungskonzept verpflichtet. Das bedeutet, dass eine Nachrüstung von Fensterfalzlüftern dadurch erforderlich werden kann, dass z. B. eine Ablufttechnik zur Badentlüftung im Bestandsgebäude installiert wird.

Wie erstellt man ein Lüftungskonzept?

Sie können Ihr Lüftungskonzept von jedem Fachmann erstellt lassen, der auf Lüftungstechnik oder Gebäudemodernisierung spezialisiert ist. Meist erstellt das Planungsbüro, das Sie mit Ihrer Sanierung oder Ihrem Neubau beauftragen das Lüftungskonzept nach DIN.

Ist die DIN 1946 noch gültig?

Der Raumklimaspezialist hat sein beliebtes Online-Planungstool Zehnder ComfoPlan aktualisiert, sodass dieses allen Vorgaben der überarbeiteten Lüftungsnorm DIN 1946-6 entspricht. Gültig ist die neue Fassung der Norm seit dem 1. Dezember 2019.

Ist die DIN 1946-6 anerkannte Regel der Technik?

Soweit sich die DIN 1946-6 auf die Bemessungsregeln bezieht, ist sie als anerkannte Regel der Technik daher nicht geeignet.

Was versteht man unter einem Lüftungskonzept?

In einem Lüftungskonzept legen Bau-Planer dar, wie der nötige Luftaustausch in Wohngebäuden (Neubau oder energetische Sanierung) hinsichtlich Hygiene und Gebäudeschutz realisiert werden kann. Lüftungskonzepte beinhalten daher lüftungstechnische Maßnahmen wie die Installation von Lüftungssystemen.

Ist bei KfW 55 eine Lüftungsanlage Pflicht?

Eine kontrollierte Wohnungslüftungsanlage (KWL) mit Wärmerückgewinnung (WRG) ist in Wohngebäuden, die nach der EnEV gebaut oder saniert werden, sowie in einem KfW-Effizienzhaus 55 oder 70 nicht in der Verordnung vorgeschrieben, aber nahezu unverzichtbar, denn die immer dichtere Gebäudehülle – sei es im Neubau oder ...

Ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung Pflicht?

Müssen bei der Sanierungen mindestens ein Drittel der Fenster getauscht oder ein Drittel der Fläche des Daches abgedichtet werden, ist der Einbau einer Wohnraumlüftung Pflicht. Die Grundlage für diese Pflicht bildet das obligatorische Lüftungskonzept gemäß DIN 1946-6 „Lüftung von Wohnungen”.

Wann braucht man eine Lüftungsanlage im Haus?

In neuen Häusern und in nachträglich gedämmten Altbauten ist eine Lüftungsanlage absolut notwendig. Die Gründe: Die Gebäudehülle von hochgedämmten Häusern lässt einen Luftaustausch kaum mehr zu. Dadurch bleibt die Wärmeenergie im Haus, aber auch Schadstoffe und Feuchtigkeit.

Warum Zwangsbelüftung?

Zwangsbelüftung im Haus ist eine technische Maßnahme, um einen regelmäßigen Luftwechsel zu garantieren, der vom Nutzer nicht beeinflusst werden kann. Diese Maßnahme kommt oftmals zum Einsatz, wenn der Eigentümer das Gebäude nicht selbst nutzt, also das Lüften nicht selbst gewährleisten kann.

Wie viele Fensterfalzlüfter pro Fenster?

Ein Beispiel: Ein 20 Quadratmeter großer und 2,5 Meter hoher Raum hat zwei Fenster, in denen Fensterfalzlüfter sitzen. Zusammen lassen diese also zwischen 6 und 16 Kubikmeter pro Stunde einströmen. Das entspricht einer Luftwechselrate von 0,12 bis 0,32. Der hygienisch bedingte Mindestluftwechsel liegt hingegen bei 0,5.

Wie funktioniert die Zwangsbelüftung?

Das Lüftungssystem ist bei geschlossenem Fenster weder von innen noch von außen sichtbar. Bei steigendem Winddruck schließen die Lüfterklappen des Systems selbstständig. Dadurch werden Zugerscheinungen vermieden. Die Lüfterklappen öffnen sich automatisch wieder, sobald der Winddruck abnimmt.

Wie oft muss eine Lüftungsanlage gewartet werden?

In regelmäßigen Abständen (etwa alle 2 Jahre) sollte eine Lüftungsanlage gewartet werden. Dabei wird der Zustand der Anlage überprüft und ggf. eine Reinigung der Luftleitungen empfohlen und durchgeführt.

Was kostet eine kontrollierte Wohnraumlüftung?

Ausstattung einzelner Räume mit einer Abluft- oder einer Zu- und Abluftanlage: 250 bis 1.500 Euro. einfache dezentrale Abluftanlagen für mehrere Zimmer oder ein ganzes Haus: 1.500 bis 2.000 Euro. Zu- und Abluftanlagen für mehrere Zimmer oder ein ganzes Haus: 2.500 bis 4.000 Euro.

Wie viel Strom braucht eine Lüftungsanlage?

Je nach Lüftungsgerät liegt der Stromverbrauch im Mittel bei ca. 50-120 Watt. Bei 25 ct/kWh belaufen sich die Stromkosten auf ca. 110-180 EUR.

Wer installiert Lüftungsanlage?

So müssen der Lüftungsregler bzw. die Lüftungsgeräte am Ende der gesamten Montage nur noch vom Elektriker angeschlossen werden. Wenn Sie eine dezentrale Lüftung nachrüsten, erfolgt die Verkabelung nachträglich.

Was ist ein Fensterfalzlüfter?

Fensterfalzlüfter sind meist kleine Bauteile, welche an verschiedenen Positionen im Fensterflügel bzw. Fensterrahmen angebracht werden können. Sie ermöglichen einen stetigen Luftwechsel, wodurch Feuchtigkeit abtransportiert und frische Luft nachströmen kann.

Welche Luftwechselrate?

Empfohlene Luftwechselrate sind zum Beispiel für: Büroräume 3- bis 6-fach pro Stunde. Gasträume, Versammlungsräume 5- bis 10-fach pro Stunde. Hörsäle 8- bis 10-fach pro Stunde.