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Wann muss Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat?

Gefragt von: Carla Janssen  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Drittelmitbestimmung, wonach die Arbeitnehmerseite über ein Drittel der Sitze im Aufsichtsrat verfügt, gilt für Kapitalgesellschaften mit mehr als 500 Beschäftigten. In Kapitalgesellschaften mit mehr als 2000 Beschäftigten gilt die paritätische Mitbestimmung.

Wann müssen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat gewählt werden?

Dabei sind der voraussichtliche Beginn ihrer Amtszeit sowie die Zahl der zu wählenden Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer anzugeben. Die Wahl der Arbeitnehmervertreter soll so durchgeführt werden, dass das Wahlergebnis möglichst zwei Wochen vor dem voraussichtlichen Beginn der Amtszeit feststeht.

Warum Arbeitnehmer im Aufsichtsrat?

Je nach Unternehmensform und Mitarbeiterzahl können Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Mitwirkungsrechte wahrnehmen. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung zu überwachen. Auf Unternehmensebene können Mitwirkungsrechte auch durch die Vertretung von Arbeitnehmern im Aufsichtsrat bestehen.

Wann ist Aufsichtsrat Pflicht?

Zwingend einzurichten, also völlig unabhängig vom Willen der Gesellschafter, ist ein Aufsichtsrat immer dann, wenn die GmbH 500 oder mehr Arbeitnehmer hat und kein Tendenzunternehmen ist. Dies ergibt sich zum einen aus dem Drittelbeteiligungsgesetz (DrittelbG, § 52 Abs.

Wie kommt man als Arbeitnehmer in den Aufsichtsrat?

Die Vertreter der Arbeitnehmer in den Aufsichtsrat werden durch ein nicht gerade leicht nachvollziehbares Wahlverfahren gewählt. In jedem Fall kommt der Auftakt zur Wahl von der Unternehmensleitung. Das Unternehmen macht bekannt, dass Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer zu wählen sind.

Mitbestimmung sichern - Darum sind Arbeitnehmervertreter:innen im Aufsichtsrat wichtig

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Sind Arbeitnehmer im Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft ist ohne Arbeitnehmer / Arbeitnehmervertreter zusammenzusetzen, wenn keines der relevanten Mitbestimmungsgesetze, hier vor allem das Drittelbeteiligungsgesetz (DrittelbG) und das Mitbestimmungsgesetz (MitbestG), zur Anwendung gelangt.

Wie mächtig ist der Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat soll laut Stotmeister Impulse geben und als Sparringspartner der Geschäftsführung und dem Vorstand dienen. Vor allem in Fragen zur Digitalkompetenz holen sich heutzutage viele Unternehmen Experten in das Gremium. Im Ausland wird der Aufsichtsratsvorsitzende als Chairman of the Board bezeichnet.

Wie viele Arbeitnehmer im Aufsichtsrat?

aus drei Mitgliedern bestehen; Höchstzahl: je nach Grundkapital maximal 21 Mitglieder. Ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder müssen (von den Betriebsangehörigen in geheimer Wahl unmittelbar gewählte) Vertreter der Arbeitnehmer (keine leitenden Angestellten) sein (§§ 4 ff. DrittelbG).

Wer braucht einen Aufsichtsrat?

die §§ 95 bis 116 Aktiengesetz (AktG). Dieses schreibt die Bildung eines Aufsichtsrates für Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien zwingend vor. Auch Genossenschaften müssen ab einer bestimmten Größe einen Aufsichtsrat haben. Bei einer GmbH kann ein Aufsichtsrat freiwillig eingerichtet werden.

Wer kommt in den Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat besteht aus gewählten Mitgliedern der Eigentümer, deren Interessen er vertritt – bei einer AG sind das die Aktionäre. Bei 500 bis 2.001 Beschäftigten tritt das DrittelbG in Kraft. Der Aufsichtsrat besteht dann zu einem Drittel aus Arbeitnehmervertretern und zu zwei Dritteln aus Anteilseignern.

Wie lange kann man im Aufsichtsrat sein?

Die Höchstdauer, die ein Aufsichtsrat im Amt bleiben darf, beträgt fünf Jahre. Der erste, von den Gründern bestellte, Aufsichtsrat einer AG ist bis zur Entlastung auf der Hauptversammlung im Amt.

Wie kann ein Arbeitnehmer über den Aufsichtsrat mitbestimmen?

Die stärkste Form der Mitbestimmung gibt es in der Montanindustrie (Eisen, Stahl, Kohle). Dort sind Aufsichtsräte paritätisch besetzt. Das bedeutet: Arbeitnehmer und Arbeitgeber stellen jeweils die Hälfte der Aufsichtsratsmitglieder. Ein weiteres Mitglied, das neutral sein muss, führt den Vorsitz.

Ist der Betriebsrat im Aufsichtsrat?

Wie alle Aufsichtsratsmitglieder sind auch Betriebsratsmitglieder, die als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat eines Unternehmens vertreten sind, zur Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit verpflichtet.

Wann drittelbeteiligungsgesetz?

Nach dem Drittelbeteiligungsgesetz (DrittelbG) ist in einer AG, KGaA, GmbH, Genossenschaft und einem VVaG grundsätzlich ein mitbestimmter Aufsichtsrat, der zu einem Drittel aus AN-Vertretern besteht, einzurichten, wenn das Unternehmen in der Regel mehr als 500 AN beschäftigt.

Wie wird man Arbeitnehmervertreter?

Damit eine Arbeitnehmervertretung gewählt werden kann, muss das Unternehmen eine Mitarbeiteranzahl von mindestens 50 aufweisen. Spätestens muss diese bestellt werden, wenn in einem Unternehmen von mehr als 500 Mitarbeitern 100 Arbeitnehmer eine Arbeitnehmervertretung verlangen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Betriebsrat und einem Aufsichtsrat?

Ein Sitz im Aufsichtsrat ist einem Vertreter der leitenden Angestellten vorbehalten. Eine gesetzlich geregelte Amtszeit für den Aufsichtsrat als Organ gibt es im Unterschied zum Betriebsrat übrigens nicht – sie ist individuell verschieden.

Wer darf nicht in den Aufsichtsrat?

(1) 1Mitglied des Aufsichtsrats kann nur eine natürliche, unbeschränkt geschäftsfähige Person sein. 2Ein Betreuter, der bei der Besorgung seiner Vermögensangelegenheiten ganz oder teilweise einem Einwilligungsvorbehalt (§ 1903 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) unterliegt, kann nicht Mitglied des Aufsichtsrats sein.

Was kontrolliert der Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung des Vorstandes zu überwachen und zu kontrollieren. Dazu gehört einerseits auch die Beratung des Vorstandes, andererseits die Geltendmachung von Schadensersatz gegen den Vorstand.

Wer darf im Aufsichtsrat sitzen?

Ein Aufsichtsrat muss mindestens aus 3 Mitgliedern bestehen (§ 95 AktG). Die Höchstzahl der Mitglieder beträgt 21, sie ist abhängig von der Größe des Unternehmens. Er besteht immer aus Vertretern der Anteilseigner und in Deutschland auch aus Beauftragten der Arbeitnehmer.

Wie viele Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat?

Dabei hat der Aufsichtsrat nach § 4 MontanMitbestG 11 Mitglieder zu haben. Vier Vertreter der Anteilseigner und ein weiteres Mitglied sowie vier Arbeitnehmervertreter und ein weiteres Mitglied.

Wie wird der Aufsichtsrat vergütet?

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine Vergütung, die in einem angemessenen Verhältnis zu ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft steht. Wird den Aufsichtsratsmitgliedern eine erfolgsorientierte Vergütung zugesagt, soll sie auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet sein.

Wann haftet der Aufsichtsrat?

Gegenüber der Gesellschaft haften Mitglieder des Aufsichtsrats im Wesentlichen über den Verweis in § 116 AktG wie Vorstandsmitglieder nach § 93 Absatz 2 AktG, also immer dann, wenn durch eine ihrerseits zu vertretender Pflichtverletzung kausal ein Schaden für die Gesellschaft entsteht.

Wie oft trifft sich der Aufsichtsrat?

(3) 1Der Aufsichtsrat muss zwei Sitzungen im Kalenderhalbjahr abhalten. 2In nichtbörsennotierten Gesellschaften kann der Aufsichtsrat beschließen, dass eine Sitzung im Kalenderhalbjahr abzuhalten ist.

Wie entscheidet der Aufsichtsrat?

Aufgaben des Aufsichtsrates. Nach § 108 AktG entscheidet der Aufsichtsrat durch Beschluss. Etliche Einzelheiten zur Beschlussfassung können in der Unternehmenssatzung und in der Geschäftsordnung geregelt werden. In den meisten Unternehmen mit Aufsichtsrat hat sich dieser eine Geschäftsordnung gegeben.

Was ist eine betriebliche Arbeitnehmervertretung?

Unter Arbeitnehmervertretung werden in Deutschland verschiedene Organe und Organisationsformern betrieblicher und unternehmerischer Mitbestimmung zusammengefasst. Die Hauptaufgabe der Arbeitnehmervertretungen in Deutschland ist das Eintreten für die Interessen der Arbeitnehmer in einem Unternehmen oder Betrieb.