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Wann müssen Auszubildende freigestellt werden?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Laura Zimmermann  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Auszubildende sind freizustellen an einem Berufsschultag mit mehr als 5 Unterrichtsstunden von mindestens je 45 Minuten (§ 15 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 BBiG). Die Regelung gilt für einen Berufsschultag in der Woche, auch wenn der Auszubildende weitere Schultage mit mindestens 6 Unterrichtsstunden hat.

Wann und wie lange müssen Auszubildende vom Betrieb freigestellt werden?

Auszubildende sind nur für die Zeit der Berufsschule freigestellt. Besteht vor oder nach der Schule zeitlich die Möglichkeit zur Ausbildung im Betrieb, dann hat der Azubi die Pflicht zu erscheinen. Allerdings gilt das nur, wenn nicht schon durch die Berufsschule ein voller Arbeitstag abgedeckt wurde.

Kann ein Azubi freigestellt werden?

Eine Freistellung von der Ausbildung verstößt immer – ob bezahlt oder unbezahlt – gegen die Verpflichtung Ausbildender zur Vermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit ( § 14 Absatz 1 Nr. 1 BBiG). Sie ist deshalb nur in den gesetzlich ausdrücklich vorgesehenen Fällen möglich.

Wird man vor der Prüfung freigestellt?

Dies bedeutet, dass Auszubildende - egal ob minderjährig oder volljährig - ab sofort am Tag vor der schriftlichen Abschlussprüfung frei bekommen müssen. Auszubildende müssen dafür nicht extra Urlaub nehmen. Dies wird im § 15 Abs. 5 des Berufsbildungsgesetzes geregelt.

Was bedeutet Freistellung in der Ausbildung?

Klassisches Beispiel: Dein Ausbilder schickt dich Heim, weil nichts mehr zu tun ist. Oder du bekommst einen Anruf, dass du gar nicht erst kommen sollst. In diesen Fällen bist du bezahlt freigestellt und sammelst keine Minusstunden an oder etwas darf von deinem Gehalt abgezogen werden.

Alle Pflichten in der Ausbildung ✔ – Daran müssen sich Azubis halten

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Haben Azubis am Tag der mündlichen Prüfung frei?

Kurzform: für Azubis, die unter das JArbSchG fallen: Freistellung für den Tag der Prüfung und den Tag davor. Für alle anderen Azubis: Freistellung nur für die Prüfung. Gehen z.B. die Klausuren von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr, kann der Betrieb durchaus verlangen, dass du nach der Prüfung im Betrieb auftauchst.

Ist man am Tag der Zwischenprüfung freigestellt?

Re: Freistellung für die Zwischenprüfung

Laut (§15 Berufsbildungsgesetz) bist Du nur für die Teilnahme an der Prüfung freizustellen. Dein Ausbilder kann also verlangen, dass Du vorher oder nachher noch regulär zur Arbeit kommst.

Hat man einen Tag vor seiner Abschlussprüfung frei?

Tatsächlich findet sich im Gesetz eine Regelung, wonach am Tag vor einer schriftlichen Abschlussprüfung nicht gearbeitet werden muss. Rechtlich normiert ist dies im Gesetz zum Schutz der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz – JArbSchG) und zwar in § 10 des zuvor genannten Gesetzes.

Hat man am Tag vor der Prüfung frei?

Und für die Abschlussprüfung haben wir dies geschafft: Seit Beginn 2020 gilt ein neues BBiG, unsere Forderung steht nun im Gesetz. Seit dem 1. Januar 2020 gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf einen bezahlten freien Tag vor der Abschlussprüfung, der allen Auszubildenden in §? 15 BBiG gewährt wird.

Haben Azubis vor der schriftlichen Prüfung frei?

Auszubildende werden zur Teilnahme an Prüfungen freigestellt. Darüber hinaus auch an dem Arbeitstag der der schriftlichen Abschlussprüfung unmittelbar vorangeht. Diese Regelung gilt mit der Änderung des Berufsbildungsgesetzes 2020 auch für erwachsene Auszubildende.

Kann mich mein Arbeitgeber von der Berufsschule befreien?

Dein Chef darf dich nicht gegen deinen Willen von der Berufsschule befreien. Es gilt, dass die Teilnahme am Berufsschulunterricht der betrieblichen Ausbildung vorgeht (§15 Berufsbildungsgesetz). Das heißt, dass Azubis nur in absoluten Ausnahmefällen durch ihren Betrieb von der Berufsschule befreit werden dürfen.

Wie schreibt man eine Freistellung für die Berufsschule?

Eine Freistellung von der Berufsschule ist nur nach einem schriftlichen Antrag möglich. Dieser muss vom Ausbildungsbetrieb gestellt und rechtzeitig bei der Berufsschule eingereicht werden. Fristversäumnisse können dazu führen, dass eine Befreiung selbst bei nachvollziehbaren Gründen nicht möglich ist.

Können Azubis wegen Corona gekündigt werden?

Darf einem Auszubildenden mangels Aufträgen, behördlich angeordneter Betriebsschließung, Kurzarbeit oder drohender Insolvenz gekündigt werden? Ein Mangel an Aufträgen, eine behördlich angeordnete Betriebsschließung, Kurzarbeit oder eine drohende Insolvenz sind grundsätzlich keine Gründe für eine Kündigung.

Wie lange darf ein Azubi ohne Ausbilder arbeiten?

Die Pause muss bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden mindestens 30 Minuten lang sein, bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden mindestens 45 Minuten. Du darfst nicht länger als sechs Stunden ohne Ruhepause beschäftigt werden (§4 Arbeitszeitgesetz).

Wie viele Samstage darf man als Azubi arbeiten?

Für Jugendliche gilt grundsätzlich die Fünf-Tage-Woche (§15 Jugendarbeitsschutzgesetz). Der Samstag ist arbeitsfrei (§16 Jugendarbeitsschutzgesetz). Ausnahmen gelten für bestimmte Branchen wie z.B. den Handel. Hier sollen aber zwei Samstage im Monat frei sein.

Sind minusstunden bei Azubis erlaubt?

Minusstunden sind in der Ausbildung nicht rechtens. Laut Berufsbildungsgesetz sind Auszubildende im Unternehmen beschäftigt, um einen Beruf zu lernen. Wirst du also nach Hause geschickt, weil es nicht viel zu tun gibt, dann zählt das als bezahlte Freistellung – und damit gibt es keine Minusstunden.

Wie viel Urlaub vor Prüfung?

durch eine bestandene Prüfung, spätestens am 30.06. endet, ist der anteilige Urlaub durch Zwölftelung zu ermitteln und zu gewähren. Solltest du die Prüfung nicht bestehen, dann hast du Anspruch auf deine 19 Tage.

Ist ein Prüfungstag ein Arbeitstag?

das heißt, dass die zeit der freistellung arbeitszeit ist. in weiteren urteilen wurde dann festgelegt, dass der prüfungstag genau wie bei der anrechnung der berufsschulzeit behandelt wird: du musst für die zeit der prüfung (inklusive pausen) freigestellt werden.

Ist die Zwischenprüfung Arbeitszeit?

Die Prüfungszeiten sind also auf die vertragliche Arbeitszeit anzurechnen, allerdings gibt es einen Haken: Eine Freistellung ist nur dann möglich, wenn sich die Prüfugszeiten und Ausbildungszeit überschneiden.

Hat man nach der Abschlussprüfung frei?

Das ist §10 des Jugendarbeitsschutzgesetzes zu entnehmen. Danach müssen Sie Ihren Auszubildenden, die noch keine 18 Jahre alt sind, am Tag, der der schriftlichen Abschlussprüfung unmittelbar vorausgeht, freigeben. Das bedeutet konkret: Diese Regelung gilt nicht für die Zwischenprüfung, sondern nur für Abschlussprüfung.

Was sollte man am Tag vor der Prüfung machen?

Zehn Tipps für den Prüfungstag
  1. Ein guter Start in den Tag. ...
  2. Halte dich von anderen Prüflingen fern. ...
  3. Finde deine eigene Routine. ...
  4. Lerne nichts mehr Neues. ...
  5. Sei frühzeitig und entspannt am Ort der Prüfung. ...
  6. Gehe im Kopf die Prüfung durch. ...
  7. Stelle sicher, dass du alles Wichtige dabei hast.

Wie viele Fehltage darf man in der Ausbildung haben?

Es gibt keine gesetzliche Regelung, wie oft du als Azubi (m/w/d) krank werden darfst. Allerdings gibt es eine Faustregel. Diese besagt, dass ein Azubi nicht mehr als 10 % seiner Ausbildungszeit fehlen sollte. 10 % entsprechen bei einer 3-jährigen Ausbildung rund 66 Tage.

Wann darf man einen Azubi abmahnen?

Wann ist eine Abmahnung erforderlich? Vor Ausspruch einer fristlosen Kündigung wegen vertragswidrigen Verhaltens muss der Auszubildende abgemahnt werden. Der Ausbildungsbetrieb muss dem Auszubildenden damit Gelegenheit geben, sein Verhalten zu ändern.

Was sind wichtige Gründe zur Kündigung eines Azubi?

Verhaltensbedingte Kündigung
  • mehrmaliges unentschuldigtes Fehlen.
  • mehrmaliges Fernbleiben vom Berufsschulunterricht.
  • wiederholte beharrliche Arbeitsverweigerung, wenn dadurch die Ausbildung nicht mehr möglich ist.
  • wiederholte Störung des Betriebsfriedens.
  • mehrmaliges Verlassen des Arbeitsplatzes ohne Genehmigung.

Wie meldet man sich in der Berufsschule krank?

Achtung: Auch wenn du in der Berufsschule fehlst, musst du dich im Betrieb krankmelden! Wenn du länger krank bist, musst du deinem Ausbilder ab dem vierten Tag eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegen. Dein Ausbilder hat das Recht, die ärztliche Bescheinigung immer schon ab dem ersten Tag zu verlangen.