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Wann kann man jemanden auf Schmerzensgeld verklagen?

Gefragt von: Frau Herta Will MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Schmerzensgeld kann z. B. beanspruchen, wer von jemand anders vorsätzlich oder fahrlässig am Körper verletzt oder in seiner Gesundheit geschädigt wurde. Auch die Gefährdungshaftung nach § 7 StVG kann einen solchen Anspruch gegen den Schädiger begründen.

Wann kann ich auf Schmerzensgeld klagen?

Ein Anspruch auf Schmerzensgeld besteht immer dann, wenn eine andere Person vorsätzlich oder fahrlässig den Körper, die Seele, die Gesundheit oder die Freiheit einer anderen verletzt. So zumindest bestimmt es der § 253 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB).

Wie kann man jemanden auf Schmerzensgeld verklagen?

Sie benötigen eine unbezifferte Leistungsklage, um Schmerzensgeld einklagen zu können. Der Verletzte muss nun sämtliche Verletzungen und Tatfolgen detailliert darstellen. Außerdem muss er einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Schadensereignis und seinen körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen aufzeigen.

Wann kann ich Schmerzensgeld fordern?

Schmerzensgeld zu beantragen, setzt immer einen verschuldensabhängigen Anspruch voraus. Der Schädiger muss die Verletzungen fahrlässig oder vorsätzlich herbeigeführt haben. Genau dies gilt es, später vor Gericht ebenso zu beweisen wie den Zusammenhang zwischen dem Schadensereignis und den Verletzungen.

Wie lange kann Schmerzensgeld geltend gemacht werden?

Das Wichtigste in Kürze: Der Anspruch auf Schmerzensgeld verjährt grundsätzlich nach 3 Jahren. Kann der Schädiger nicht ermittelt werden oder hat vorsätzlich gehandelt, verjährt Schmerzensgeld erst nach 30 Jahren.

Krankenhaus wegen Behandlungsfehler verklagen: So bekommst du Schmerzensgeld und Schadensersatz

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Für was kann man Schmerzensgeld verlangen?

Schmerzensgeld kann z. B. beanspruchen, wer von jemand anders vorsätzlich oder fahrlässig am Körper verletzt oder in seiner Gesundheit geschädigt wurde. Auch die Gefährdungshaftung nach § 7 StVG kann einen solchen Anspruch gegen den Schädiger begründen.

Was fällt unter Schmerzensgeld?

Schmerzensgeld ist ein finanzieller Ausgleich für einen gesundheitlichen oder seelischen Schaden, für den ein Dritter verantwortlich ist. Welche Beträge der Geschädigte einfordern kann, hängt von der Schwere des Leidens ab. Einen Sonderfall bildet das Schmerzensgeld der Unfallversicherung.

Wem steht Schmerzensgeld zu?

Bei einem Unfall sind in der Regel zwei Parteien beteiligt. Dabei handelt es sich um den Unfallverursacher sowie den Unfallgeschädigten. Als Geschädigter in einem Unfall steht Ihnen in den meisten Fällen eine Entschädigung in Form von Schmerzensgeld zu.

Kann ich ohne Anwalt schmerzensgeldforderung?

Das Amtsgericht vor Ort ist zuständig, wenn der Streitwert bis 5.000 Euro beträgt. Bei einem Streitwert über 5.000 Euro ist das jeweilige Landgericht zuständig – hier ist es nicht mehr möglich, das Schmerzensgeld ohne Anwalt zu beantragen, denn hier besteht Anwaltszwang.

Wer legt Schmerzensgeld fest?

In der Regel entscheidet ein Gericht in einem Zivilprozess darüber, welche Summe an den Geschädigten für die Verletzungen und Schmerzen zu zahlen ist. Um das Schmerzensgeld berechnen zu können, müssen die Richter zwei Aspekte des Schmerzensgeldes berücksichtigen. Das ist die Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion.

Wer zahlt den Anwalt bei Schmerzensgeld?

Wer übernimmt die Kosten für den Anwalt? Sollte der Prozess zu Ihren Gunsten ausgehen und Ihnen wird Schmerzensgeld zugesprochen, muss die Versicherung des Schädigers die Kosten für Ihren Anwalt tragen.

Wann gibt es Schmerzensgeld nach Unfall?

Der Schadenersatz nach einem Unfall dient dem Ausgleich für körperliche Schäden. Ob durch einen Behandlungsfehler, infolge von Mobbing oder nach einem Autounfall – das sogenannte Schmerzensgeld kommt immer dann zum Tragen, wenn die körperliche oder emotionale Integrität einer Person durch einen anderen verletzt wurde.

Wie bekomme ich Schmerzensgeld nach Körperverletzung?

Ein rechtmäßiger Anspruch auf Schmerzensgeld nach Körperverletzung besteht unter folgenden Voraussetzungen: Eine physische oder psychische Misshandlung liegt vor. Der Schädiger handelte fahrlässig oder vorsätzlich. Dem Geschädigten sind wesentliche immaterielle Schäden entstanden.

Was kann man einklagen?

Schadensersatz in Form von Geldersatz kann Betroffenen einer Straftat zugesprochen werden, etwa für Reparaturkosten, entgangenen Arbeitslohn oder Krankenhauskosten. Auch die sogenannten Schmerzensgelder, die das Leid nach einer Verletzung ausgleichen sollen, können geltend gemacht werden.

Wie schreibe ich eine schmerzensgeldforderung?

Schmerzensgeld: Antrag als unbezifferter Leistungsantrag

Im Auftrag des Geschädigten erheben wir in seinem Namen Klage mit diesem Schreiben. Wir beantragen die/den Beklagten, [Name des Verursachers], zur Zahlung eines angemessenen Schmerzensgeldes an den Geschädigten [Name des Klägers] zu verurteilen.

Wie läuft eine Schmerzensgeld ab?

Beim Schmerzensgeld ist die Dauer zur Auszahlung vom Prüfungszeitrum abhängig. Innerhalb dieses Zeitraumes hat der Schädiger bzw. Versicherer Zeit, den geltend gemachten Anspruch nach Grund und Höhe zu prüfen. Nach den sogenannten notwendigen Erhebungen tritt die Fälligkeit des Anspruchs ein.

Wird Schmerzensgeld von der Versicherung übernommen?

Ist der Geschädigte unverschuldet verletzt, übernimmt die Haftpflichtversicherung des Schädigers die Schmerzensgeldzahlung. Im Falle eines mitverschuldeten Schadens steht Betroffenen ebenfalls Schmerzensgeld zu. Allerdings abzüglich eines Mithaftungsanteils.

Wie viel Schadensersatz kann man fordern?

Für die Berechnung des Schadensersatzes gibt es aber keine pauschale Formel. Wie hoch die Entschädigung ausfällt, ist vom jeweiligen Fall, den Umständen und dem konkreten Schadensereignis abhängig.

Wie hoch ist das Schmerzensgeld bei einer Prellung?

Es gibt keine feste gerichtliche Summe für ein Schmerzensgeld nach einer Prellung. Der Betrag variiert von Fall zu Fall. Es wurde jedoch davon abgesehen, Schäden für den Schadenersatz nur dann geltend zu machen, wenn sie mit einer bestimmten Summe, zum Beispiel mit mindestens 500 Euro, zu bemessen wären.

Kann ein Anwalt Schmerzensgeld fordern?

Ihr Schmerzensgeld können Sie entweder mit oder ohne Anwalt beantragen. Auch bei einer außergerichtlichen Einigung kann sich die Hinzuziehung rechtlicher Unterstützung zur Durchsetzung Ihrer Ansprüche lohnen.

Wie hoch ist das Schmerzensgeld nach einem Autounfall?

Naturgemäß ist es schwierig, Schmerzensgeld nach einem Autounfall zu beziffern. Maßgeblich kommt es auf die Umstände im Einzelfall an. Es gibt keine pauschalen, allgemeingültigen Beträge. Deshalb spricht das Gesetz nur von einer „billigen Entschädigung in Geld“.

Wann liegt ein grober Behandlungsfehler vor?

Der grobe Behandlungsfehler bezeichnet in Deutschland einen Sonderfall. Ein derartiger grober Fehler liegt vor, wenn der Arzt eindeutig gegen grundsätzliche, bewährte ärztliche Behandlungsregeln oder gesicherte medizinische Erkenntnisse verstoßen hat.

Wie lange kann man Behandlungsfehler anzeigen?

Die regelmäßige Verjährungsfrist nach Behandlungsfehlern beträgt 3 Jahre (§ 195 BGB) und beginnt mit dem Schluss des Jahres, in dem der Fehler passiert ist und der Patient diesen bemerkt hat (§ 199 Abs. 1 BGB).

Wer zahlt Schadensersatz bei Behandlungsfehler?

Wer haftet für die Folgen eines Behandlungsfehlers? Grundsätzlich zahlt die Berufshaftpflichtversicherung des Behandelnden das Schmerzensgeld oder Schadensersatz für gesetzlich versicherte Patienten im Falle einer fehlerhaften, stationären Behandlung im Krankenhaus.