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Wann kann man fiktiv abrechnen?

Gefragt von: Heinz-Werner Albrecht  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Fiktive Abrechnung: Einen Nutzungsausfall können Sie geltend machen. Eine fiktive Abrechnung ist nach einem Unfall nur dann möglich, wenn kein sogenannter Totalschaden vorliegt. Von einem solchen ist die Rede, wenn die Reparaturkosten mehr als 130 % des Wiederbeschaffungswertes betragen.

Kann man immer fiktiv abrechnen?

Bei einem wirtschaftlichen Totalschaden ist eine fiktive Abrechnung möglich. Ein wirtschaftlicher Totalschaden liegt dann vor, wenn die Reparaturkosten zuzüglich des Restwertes (nach dem Unfall) höher sind als der Wiederbeschaffungswert.

Wann lohnt sich fiktive Abrechnung?

Fiktive Abrechnung – Fazit & Zusammenfassung:

In einem Haftpflichtfall lohnt sich die fiktive Abrechnung, wenn Sie den Schaden aus welchen Gründen auch immer nicht reparieren lassen wollen. Es steht Ihnen also frei, sich den Unfallschaden auszahlen zu lassen.

Was darf bei fiktiver Abrechnung abgezogen werden?

Fiktive Abrechnung – so können Sie sich einen Unfallschaden auszahlen lassen
  • Nutzungsausfall.
  • Anwaltskosten.
  • Wertminderung.
  • Reparaturkosten.
  • Gutachterkosten.

Kann Versicherung fiktive Abrechnung ablehnen?

Laut § 249 BGB können Sie als Geschädigter frei wählen, ob Sie das Fahrzeug reparieren oder aber sich die Reparaturkosten auszahlen lassen möchten. Die Versicherung des Unfallgegners darf Ihnen keine Variante (konkrete oder fiktive Abrechnung) vorschreiben oder verwehren.

Fiktive Abrechnung #1: Nach Unfall den Schaden auszahlen lassen? Geht das? | Bernd Hertfelder

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Wie lange dauert fiktive Abrechnung?

In der Regel 2-3 Wochen. Dies ist aber von Fall zu Fall unterschiedlich, denn wie lange eine fiktive Abrechnung tatsächlich dauert, hängt davon ab, ob die Schuldfrage eindeutig ist, wie stark die Schadenabteilung beim Versicherer ausgelastet ist, wie hoch der Schaden ist bzw.

Was zahlt die Versicherung wenn der Schaden nicht repariert wird?

Was zahlt die Kfz-Versicherung, wenn der Schaden nicht repariert wird? Die Versicherung zahlt Ihnen die Schadenssumme, die für die Reparatur (inkl. Kosten für Ersatzteile und Arbeitslohn), Transportkosten und Mehrwertsteuer anfallen.

Was bedeutet Schaden fiktiv abrechnen?

Fiktive Abrechnung bedeutet, dass der Schaden anhand eines Kostenvoranschlags oder eines Gutachtens zum Versicherer abgerechnet wird. Die Versicherung zahlt die Netto-Reparaturkosten (ohne MwSt.) aus dem Kostenvoranschlag bzw. Gutachten.

Was darf die Versicherung abziehen?

Versicherung zahlt weniger als Gutachten – 4 typische Kürzungen
  • Kürzung der Stundenverrechnungssätze.
  • Beilackierung.
  • Reifen achsweise erneuern.
  • Totalschaden und trotzdem auf Kosten der Versicherung das Fahrzeug fachgerecht reparieren (bis 130% des Fahrzeugwertes möglich)

Bin ich verpflichtet einen Schaden reparieren zu lassen?

Kann man sich auch die Unfall Reparaturkosten auszahlen lassen? Im Klartext heißt das, dass der Unfallgegner nur das reparieren lassen muss, was er auch selbst kaputtgemacht hat. Gerade bei älteren Fahrzeugen kann es deshalb durchaus sinnvoller sein, sich den Kfz-Schaden auszahlen zu lassen.

Was wird bei Abrechnung nach Gutachten abgezogen?

Die fiktive Abrechnung veranlasst meistens die gegnerische Haftpflichtversicherung, an irgendeiner Stelle eine Kürzung der Schadenssumme vorzunehmen. Das passiert beispielsweise gerne bei Verbringungskosten, UPE-Aufschlägen, Nutzungsausfall und weiteren Positionen.

Soll der Schaden gemäß dem Kostenvoranschlag fiktiv abgerechnet werden?

Dies kann zwar auch mit einem Kostenvoranschlag erfolgen, aber ein Gutachten, das auch die Wertminderung des Autos beurteilt ist sinnvoller. Meist wird eine fiktive Abrechnung durchgeführt, wenn es sich um ein altes Auto handelt, bei dem sich die Reparatur vermutlich nicht mehr auszahlen wird.

Kann ich nach Gutachten abrechnen?

Der Geschädigte reicht dementsprechend alle Werkstattrechnungen bei der gegnerischen Versicherung ein, um Schadensersatz zu erhalten. Folglich lässt sich eine fiktive Abrechnung nur mithilfe eines Gutachtens realisieren. Alles andere akzeptiert eine Versicherungsgesellschaft des Unfallgegners nicht.

Was heißt auf Gutachtenbasis abrechnen?

Das bedeutet, dass nicht ein tatsächlich entstandener Schaden, etwa in Gestalt von konkret angefallenen Reparaturkosten, als Schadensersatzbetrag geltend gemacht wird, sondern ein auf Grund eines Sachverständigengutachtens errechneter „fiktiver“ Schaden. Diese Möglichkeit ist im Gesetz ausdrücklich vorgesehen.

Was zahlt die Versicherung bei Kostenvoranschlag?

Die Kosten für die Erstellung eines Kostenvoranschlags werden bei einem Haftpflichtschaden von der Versicherung gemäß der Haftungsquote gezahlt. Sie benötigen hierzu jedoch eine Rechnung, bspw. einer Werkstatt oder eines Gutachters.

Warum zahlt Versicherung weniger als Kostenvoranschlag?

Die Versicherung zahlt erst, wenn der Schaden beziffert ist & die Schuldfrage feststeht! Je schneller die Schadensmeldung erfolgt und je eher ein Gutachten zur Bemessung der Schadenssumme eingereicht wird, desto zügiger kann die Regulierung voranschreiten.

Wann zahlt die Versicherung nach Gutachten?

In der Regel 2-3 Wochen nachdem der Schaden mit aussagekräftigen Belegen beim Versicherer angemeldet wurde. Die Dauer ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wie lange die erste Auszahlung tatsächlich dauert, hängt unter anderem davon ab, ob die Schuldfrage eindeutig bzw.

Kann die Versicherung eine Rechnung verlangen?

Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen müssen grundsätzlich die Kosten für eine Reparatur übernehmen – unabhängig davon, ob Geschädigte den Schaden reparieren lassen oder nicht. Dabei können auch die Kosten einer Markenwerkstatt in Rechnung gestellt werden.

Was bekommt man vom Gutachten ausgezahlt?

Sie zahlt bei fiktiver Abrechnung die Reparaturkosten (exklusive Mehrwertsteuer) und ggf. weitere Schadensersatzpositionen, sofern sie im Gutachten aufgeführt sind. Bei einem wirtschaftlichen Totalschaden wird sie die Differenz aus Wiederbeschaffungswert und Restwert auszahlen.

Wann ist es ein Bagatellschaden?

Ein Bagatellschaden am Auto liegt vor, wenn nach einem Unfall oder einem Parkmanöver an den beteiligten Fahrzeugen nur kleine, oberflächliche Dellen, Kratzer oder Schrammen zu sehen sind. Deren Reparatur darf nicht mehr als 700 bis 750 Euro kosten. Wichtig: Es dürfen keine Personen verletzt worden sein.

Kann ich einen Schaden nach Kostenvoranschlag abrechnen?

Liegt ein Bagatellschaden vor, ist die Regulierung nach einem Kostenvoranschlag die gängige Lösung. In diesem Fall erstatten Versicherungen auf dieser Basis einen kleineren Schaden zeitnah.

Was ist besser Gutachten oder Kostenvoranschlag?

Ist mit einer Wertminderung zu rechnen, ist das Gutachten immer die bessere Wahl, da diese in die Gutachtensumme mit eingerechnet wird. Wird die Wertminderung nicht berücksichtigt und sind ebenso keine Ausfallzeiten oder Ausfallkosten relevant, ist der Kostenvoranschlag eine Alternative.

Wann kriegt man Geld von der Versicherung?

Die gegnerische Haftpflichtversicherung zahlt in der Regel innerhalb von 4 bis 6 Wochen, nachdem die entsprechende Forderung eingegangen ist. Bei einer Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung sind es erfahrungsgemäß zwischen 2 und 4 Wochen, nachdem die gesamte Schadenshöhe feststeht.

Wann kann die Versicherung sagen dass sie nicht zahlt?

Liegt eine Unterversicherung vor – der Schaden ist also höher als die Versicherungssumme –, muss die Versicherung nicht zahlen. Unverzügliche Schadensmeldung: Versäumen Versicherungsnehmer es, den entstandenen Schaden unverzüglich zu melden, zahlen Versicherungen nicht.

Wie lange hat eine Versicherung Zeit einen Schaden zu regulieren?

Die durchschnittliche Dauer der Schadensregulierung der Versicherung von 4 bis 6 Wochen gilt nur, wenn die Schuldfrage feststeht. Ist das nicht der Fall, kann alleine bis zur Klärung der Schuldfrage viel Zeit vergehen. Kommt es zu einem Zivilprozess, so ist mit mehreren Monaten zu rechnen.