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Wann kann ein Vermieter Hausverbot erteilen?

Gefragt von: Margrit Gärtner-Hinz  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Vermieter dürfen ein Hausverbot gegen Personen verhängen, die keine Mieter sind, wenn entweder die Mieter nichts dagegen haben oder wenn der Besucher wiederholt den Hausfrieden gestört, oder in den Gemeinschaftsräumen für Schäden oder Verschmutzungen gesorgt hat.

Welche Gründe für Hausverbot?

Ein Hausverbot erteilen können Supermarkt, Einzelhandel und Co. also nur, wenn ein sachlicher Grund vorliegt. Hierbei möglich ist dies zum Beispiel bei der Belästigung anderer Kunden oder wegen Straftaten. So kann ein Hausverbot wegen der Beleidigung der Angestellten oder Diebstahl gerechtfertigt sein.

Wann ist ein Hausverbot unwirksam?

Der Vermieter kann deshalb Besuchern, die von dem Mieter ausdrücklich eingeladen wurden, kein Hausverbot für den Hausflur erteilen, weil ein Besuch dadurch nicht möglich wäre. Ein Hausverbot ist ebenfalls unwirksam, wenn es einem Mieter den Zugang zu seinem eigenen Hausrechtsraum unmöglich macht.

Kann man einfach so Hausverbot bekommen?

Das Hausrecht und das damit verbundene Hausverbot kann der Eigentümer bzw. der Mieter/Pächter grundsätzlich beliebig aussprechen und ist nicht an ein Fehlverhalten gebunden. Das Hausverbot darf also grds. ohne Grund erteilt werden!

Hat der Vermieter Hausrecht?

Rechte des Vermieters. Generell gilt: Ein Mieter hat in Bezug auf das Innere seiner Mietwohnung das Hausrecht. In Treppenhaus, Flur, Speicher oder Waschküche stellt der Vermieter über die Hausordnung die Regeln auf.

Wer darf ein Hausverbot erteilen? Einfach erklärt!

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Was ist eine schwerwiegende Störung des Hausfriedens?

Der Hausfrieden wird gestört, sobald ein Mieter oder Vermieter die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme verletzt.

Kann man Mieter rauswerfen?

Das deutsche Mietrecht schützt den Mieter. Seine Rechte sind deutlich stärker ausgeprägt als die des Vermieters. Einen Mieter zu kündigen ist nur bei berechtigtem Interesse des Vermieters möglich (siehe § 573 BGB).

Wie muss ein Hausverbot ausgesprochen werden?

Ein Wohnungseigentümer sollte einem seiner Besucher ein Hausverbot stets nur unter Hinzuziehung eines Zeugen erteilen. Ist ein Zeuge nicht greifbar, sollte der Eigentümer das Hausverbot schriftlich bestätigen und dem unliebsamen Besucher dieses durch einen Gerichtsvollzieher zustellen lassen.

Wie kann man sich gegen ein Hausverbot wehren?

Wehren gegen Hausverbot

Hierauf sollte er am besten per Brief hingewiesen werden und ihm zur Aufhebung des Hausverbotes eine bestimmte Frist gesetzt werden. Am besten begeben Sie sich hierzu nicht in das Geschäft usw., weil dann eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gem. § 123 StGB in Betracht kommt.

Wer kann ein Hausverbot aussprechen?

Wer kann ein Hausverbot aussprechen? Egal ob Mieter, Geschäftsinhaber oder Restaurantbesitzer: Wer das Hausrecht hat, kann ein Hausverbot aussprechen. In der Regel handelt es sich dabei um den Besitzer – nicht aber zwangsläufig auch um den Eigentümer – der Räumlichkeiten.

Ist ein mündliches Hausverbot gültig?

Ein Hausverbot kann sowohl schriftlich, als auch mündlich erteilt werden, Sie müssen sich demnach daran halten. Sollten Sie gegen das mündlich erteilte Hausverbot verstoßen, kann der Wirt Sie wegen Hausfriedensbruch bei der Polizei anzeigen.

Was umfasst ein Hausverbot?

Hausverbot umfasst die Befugnis des Rechtsinhabers frei darüber zu entscheiden, wer Eintritt in seine Wohnung, in seine Geschäftsräume oder in einem sonstigen befriedeten Besitztum erhalten darf.

Was passiert wenn man Hausverbot hat?

Ein Verstoß gegen die Tatbestände der strafrechtlichen Norm kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft werden (§ 123 StGB). Gem. § 1004 BGB bzw. § 862 BGB kann der im Hausrecht Verletzte den Unterlassungsanspruch auf zivilrechtlichem Weg durchsetzen.

Wann ist es ein Hausfriedensbruch?

Ein Hausfriedensbruch liegt vor, wenn jemand ohne Einverständnis die Wohnung, das Grundstück oder die Geschäftsräume einer anderen Person betritt oder dort verweilt, obwohl er zum Gehen aufgefordert wurde. Wer das Hausrecht innehat, kann dann Anzeige erstatten.

Kann ein Hausverbot wieder aufgehoben werden?

Dazu sollten Sie die Geschäftsinhaberin anschreiben, am besten per Einschreiben. Teilen Sie der Inhaberin mit, dass das Hausverbot unberechtigt ist und ohne Grund erteilt wurde. Fordern Sie die Inhaberin außerdem auf, das Hausverbot umgehend schriftlich aufzuheben.

Was für eine Strafe bekommt man bei Hausfriedensbruch?

Hausfriedensbruch gemäß 123 Abs. 1 StGB wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Wer hat Hausrecht Mieter oder Vermieter?

(dmb) Das Hausrecht an der gemieteten Wohnung hat ausschließlich der Mieter. Er entscheidet nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes (DMB), wer die Wohnung betreten darf und wer nicht. Er darf Dritte – notfalls mit Gewalt – hindern, in die Mietwohnung zu gelangen.

Kann eine Hausverwaltung ein Hausverbot erteilen?

Grundsätzlich ist die Hausverwaltung befugt, ein Hausverbot auszusprechen. Das ergibt sich aus § 903 Satz 1 BGB . Es kommt auch nicht auf ein Fehlverhalten Ihrerseits an, so daß das Hausverbot wirksam ist.

Kann man der Polizei Hausverbot erteilen?

Diese Unterlagen legen Sie der Polizei in Kopie vor. Sie können Hausverbot auch erteilen, ohne einen besonderen Grund hierfür zu haben. Sie müssen dies nur der betroffenen Person unmissverständlich mitteilen. Die schriftliche Form ist keineswegs vorgeschrieben, dient aber der erleichterten Beweisführung.

Wer kann ein Betretungsverbot aussprechen?

Zum Schutz vor Gewalt in der Familie kann die Polizei auch ein Betretungsverbot (Wegweisung) gegen die gewalttätige Person aussprechen. Das bedeutet, dass diese die Wohnung oder das Haus und die unmittelbare Umgebung nicht mehr betreten darf.

Kann ich ein Betretungsverbot aussprechen?

In § 28 Abs.

Die Behörden haben demnach die Möglichkeit, für bestimmte Orte ein entsprechendes Betretungsverbot auszusprechen.

Wann ist ein Mieter unkündbar?

Demnach muss ein Mieter nicht ausziehen, wenn der Auszug für ihn eine übermäßige Härte bedeuten würde. Ein Härtefall liegt beispielsweise dann vor, wenn der Gesundheitszustand des Mieters oder einer dem Haushalt angehörigen Person durch einen Umzug gefährdet ist.

Unter welchen Gründen darf ein Vermieter kündigen?

Eine Vermieterkündigung kommt nur in Betracht bei schweren Verstößen des Mieters gegen den Mietvertrag, zum Beispiel Nichtzahlung der Miete oder ständig unpünktliche Mietzahlungen. Dann droht allerdings auch gleich die fristlose Kündigung. Dem vertragstreuen Mieter kann der Vermieter nur ausnahmsweise kündigen.

Welche Kündigungsgründe gibt es für den Vermieter?

Mögliche berechtigte Kündigungsgründe sind beispielsweise:
  • unerlaubte Untervermietung oder Überlassung der Wohnung an Dritte.
  • ständig verspätete Mietzahlungen und Mietrückstände.
  • Beleidigungen des Vermieters.
  • Verstöße gegen die Hausordnung.
  • Überbelegung der Wohnung.

Kann Vermieter wegen Streit kündigen?

Trifft den Vermieter an einem Streit mit seinem Mieter eine Mitschuld, darf er das Mietverhältnis nicht kündigen, entschied der Bundesgerichtshof (Az. VIII ZR 289/13) im Fall eines Vermieters, der der mehrfachen Aufforderung des Mieters dessen Wohnung zu verlassen nicht nachkam.

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