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Wann ist eine Wiese eine Streuobstwiese?

Gefragt von: Marie Beyer  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Definition: Was ist eine Streuobstwiese? Unter Streuobst versteht man hochstämmige Obstbäume, die in Reihen, Gruppen oder als flächige Bestände auf Wiesen oder Äckern locker verstreut angepflanzt sind – daher der Name. Von Hochstammbäumen spricht man ab einer Stammhöhe von 1,60 Meter.

Wann spricht man von einer Streuobstwiese?

Definition einer Streuobstwiese

Eine Streuobstwiese ist eine Ansammlung von Obstbäumen unterschiedlichen Alters und Sorten. Die Bäume stehen hier so weit auseinander, dass jeder Baum genug Platz und Licht zum Wachsen hat.

Was fällt unter Streuobst?

Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften, eine Form des Obstanbaus, die auf Mehrfachnutzung angelegt ist. Die hochstämmigen Bäume, die "verstreut" in der Landschaft stehen, tragen unterschiedliches Obst wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Walnüsse.

Wie groß muss eine Streuobstwiese sein?

Es gibt keine Mindestgröße für Streuobstwiesen. Auch kleine Flächen sind geeignet. Ein Baum braucht mindestens 100 Quadratmeter, damit er uneingeschränkt wachsen kann und die Wiese nicht zu sehr beschattet. Bäume werden in der Regel im Abstand von 10 Metern gepflanzt.

Ist eine Streuobstwiese Grünland?

Zur allgemein schon hochwertigen Flächenstruktur des Grünlands kommen bei Streuobstwiesen die Elemente von alten, knorrigen und solitär stehenden Bäumen hinzu. Hier bieten schon alleine Stamm und Äste ganz unterschiedliche Lebensräume für Flechten, Moose, Insekten, Käfer, Spinnentiere und andere.

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Welche Bäume gehören auf eine Streuobstwiese?

Klassischer Weise werden auf der Streuobstwiese die Obst-Arten Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume und Süsskirsche als Hochstamm kombiniert. Der Begriff der Streuobstwiese kann aus verschiedenen Sachverhalten hergeleitet werden.

Was ist eine Streuobstwiese wert?

In einigen Regionen liegt der Preis für Streuobstwiesen mit einer Gesamtfläche von 1000 Quadratmeter zwischen 400 und 600 Euro. Während die Preise vor etwa sieben Jahren durchschnittlich bei zwei bis drei Euro pro Quadratmeter lagen, erstreckt sich die Preisspanne heute zwischen 40 und 60 Cent.

Was darf ich auf einer Streuobstwiese machen?

Auf Streuobstwiesen stehen hochstämmige Obstbäume unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten." Um dieser Definition gerecht zu werden, sollten neben den Kernobstarten Apfel, Birnen und Quitten unbedingt auch geeignete andere Obstarten und –sorten Berücksichtigung finden.

Sind Streuobstwiesen geschützt?

Streuobstbestände können auch als geschützte Landschaftsbestandteile nach § 29, als Naturschutzschutzgebiet nach § 23 oder Landschaftsschutzgebiet § 26 des Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt werden, wenn sie die dafür im Bundesnaturschutzgesetz genannten Voraussetzungen erfüllen.

Warum sagt man Streuobstwiese?

Herkunft: Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Streuobst und Wiese. Die Herkunft der Bezeichnung Streuobstwiese stammt von dem Begriff „Obstbau in Streulage“ ab, der nach derzeitigen Erkenntnissen erstmals 1940 für den nicht-gewerblichen, hochstämmigen Obstbau in Schleswig-Holstein verwendet wurde.

Wem gehört die Streuobstwiese?

Wald, Felder, Wege – alles hat einen Besitzer, einen Mieter oder einen Pächter – jemanden, der für das Grundstück verantwortlich ist. Zwar gehen die Meisten mit dem Aufsammeln von Streuobst gelassen um, die Rechtslage ist aber eindeutig, sagt Rechtsanwalt Volkmar Kölzsch.

Wie pflegt man eine Streuobstwiese?

Nicht zu früh mähen, damit die Pflanzen sich aussäen können. Durch den Abtransport des Mähguts beugen Sie Wühlmäusern vor und sorgen für eine artenreiche und nährstoffarme Wiese. Das Gras können Sie auf den Baumscheiben (Fläche unterhalb der Krone um den Stamm herum) oder am Grundstücksrand kompostieren.

Ist Streuobstwiese Landwirtschaft?

Streuobstwiesen sind ein traditionsreiches Kulturgut. Sie liefern oftmals seltene, an regionale Klima- und Standortverhältnisse angepasste Obstsorten und helfen, das Genreservoir dieser wertvollen Sorten zu erhalten. Zur Entwicklung und zum dauerhaften Erhalt der Bestände sind Pflegemaßnahmen unabdingbar.

Was kann ich mit meinem Grünland machen?

Re: Dauergrünland - Was ist erlaubt? Dauergrünland heißt, dass Du es nicht in eine andere Nutzung als Grünland (also gemähte Wiese oder Weide) überführen darfst. Bäume pflanzen geht, wenn sie einzeln stehen und zwischen den Baumen weiter Wiese wächst.

Wie kann ich Grünland nutzen?

Grünland kann als Wiese oder als Weide genutzt werden. Außerdem existieren vielerorts Mischformen dieser beiden grundlegenden Nutzungsformen.

Welche Wiese unter Obstbäumen?

Am besten geeignet für die Beweidung von Streuobstwiesen sind Schafe und Rinder. Pferde sind weniger geeignet. Sie gelangen auch an höhere Äste und schädigen die Grasnarbe besonders stark. Ziegen verbeißen Obstbäume sehr stark und sollten deshalb nur kurzfristig auf Streuobstwiesen weiden.

Wie viele Tierarten auf Streuobstwiesen?

Streuobstwiesen sind „Hotspots“ der Biodiversität. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben hier. Je nach Bodentyp kommen unterschiedliche Pflanzengesellschaften vor.

Wie werden Streuobstwiesen gefördert?

Die Fördermittel können von Verbänden, Vereinen, Kommunen und weiteren Gruppen beantragt werden. Privatpersonen können nur dann einen Antrag stellen, wenn sich mindestens drei Personen zusammenfinden und gemeinsam 100 bis 1.500 Bäume in einem Antrag bündeln. Pro Baum werden maximal 15 Euro Förderung gewährt.

Welche Tiere auf Streuobstwiese?

Streuobstwiesen weisen eine hohe Vielfalt von Gliederfüßern auf. Dazu gehören Insekten wie Bienen oder Käfer, Krebstiere wie die Assel, Tausendfüßer und Kieferklauenträger wie Spinnen und Weberknechte. Mehr als 1000 Arten von Gliederfüßern kommen in diesen Wiesen teilweise vor.

Was bringt eine Streuobstwiese?

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen in ganz Mitteleuropa. Sie bieten beste Voraussetzungen für eine hohe Artenvielfalt. Die hochstämmigen Bäume, die verstreut in der Landschaft stehen, tragen unterschiedliches Obst, wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Walnüsse.

Was ist WiesenObst?

Die Wurzeln der WiesenObst-Bäume bilden ein weit verzweigtes starkes Wurzelwerk aus und überdauern Menschengenerationen. Sie werden oft über 150 Jahre alt und etablieren symbiotische Netzwerke mit anderen Pflanzen, Pilzen und Bakterien.

Was macht Streuobstwiesen so wertvoll?

Was ist das besondere an Streuobstwiesen? Im Unterschied zu Obstplantagen wird Streuobst nur extensiv, also sehr pfleglich bewirtschaftet, das heißt, chemische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger kommen kaum zum Einsatz. Dadurch sind Streuobstwiesen besonders wertvoll als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Wie weit müssen Bäume auseinander stehen?

Generell gilt: Bäume und Sträucher mit einer Höhe von bis zu zwei Metern sollten am besten einen Abstand von mindestens 50 Zentimetern zur Grundstücksgrenze einhalten, höhere Gehölze dagegen mindestens einen Meter.

Wo gibt es Streuobstwiesen?

Auf Mundraub.org kannst du dich genauer über „öffentliches“ Obst informieren und findest auch Orte, an denen du ernten kannst. Wer auf einer Streuobstwiese mithelfen, ernten und die Bäume pflegen möchte, der findet über den NABU Streuobstwiesen in ganz Deutschland, die sich über Zuwendung freuen.

Wie viele Obstsorten Europäische Streuobstwiese?

Streuobstwiesen haben eine große Bedeutung für die biologische Vielfalt. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie über 3.000 Obstsorten sind auf mitteleuropäischen Streuobstwiesen zu finden. Sie bewahren ein großes Reservoir an Erbanlagen, die es in konventionellem Obst nicht mehr gibt.