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Wann ist eine Ungleichbehandlung erlaubt?

Gefragt von: Pierre Schwab  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Darüber hinaus kann eine Ungleichbehandlung erlaubt sein, wenn ein sachlicher Grund hierfür vorliegt. Diese im Vergleich zu Deutschen unterschiedliche Behandlung gilt nicht als Diskriminierung, weil diese Ungleichbehandlungen nach Auffassung des Gesetzgebers durch sachliche Gründe gerechtfertigt sind.

Wann ist eine Ungleichbehandlung gerechtfertigt?

§ 8 Abs. 1 AGG kann eine Ungleichbehandlung wegen eines in § 1 AGG genannten Grundes zulässig sein, wenn das betreffende Merkmal wegen der Art der auszuübenden Tätigkeit oder der Bedingung ihrer Ausübung eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung darstellt.

Wann ist eine unterschiedliche Behandlung per AGG erlaubt?

Ungeachtet des § 8 ist eine unterschiedliche Behandlung wegen des Alters auch zulässig, wenn sie objektiv und angemessen und durch ein legitimes Ziel gerechtfertigt ist. Die Mittel zur Erreichung dieses Ziels müssen angemessen und erforderlich sein.

In welchen Fällen ist eine Differenzierung innerhalb der Mitarbeiter erlaubt?

Wann ist eine Benachteiligung wegen beruflicher Anforderungen zulässig? Eine unterschiedliche Behandlung wegen des Geschlechts, einer Behinderung etc. ist gemäß § 8 AGG ausnahmsweise erlaubt, wenn eine bestimmte Ausprägung dieser Merkmale (sprich: Mann-Sein, Frau-Sein, Nichtbehindert-Sein etc.)

Welche fünf Rechtfertigungsgründe für eine zulässige unterschiedliche Behandlung gibt es?

Nach § 1 des neuen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sollen Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität verhindert oder beseitigt werden.

Ungleichbehandlungen unter Kollegen durch eine Betriebsvereinbarung erlaubt? | Betriebsrat Video

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Wo sind Ungleichbehandlungen im Gesetz geregelt?

Nähere Informationen zu den nach dem AGG erlaubten Ungleichbehandlungen finden Sie in dem Handbuchartikel "Diskriminierung - Erlaubte Benachteiligungen".

Was tun bei Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz?

Bei vermuteter Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz oder im Bewerbungsverfahren haben Mitarbeiter und Bewerber das Recht, Schadensersatz bzw. eine finanzielle Entschädigung einzufordern.

Wann findet der Gleichbehandlungsgrundsatz keine Anwendung?

Keine Anwendung findet der Gleichbehandlungsgrundsatz, wenn die Besserstellung einzelner Arbeitnehmer unabhängig von abstrakten Differenzierungsmerkmalen erfolgt.

Was besagt der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz?

Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz besagt, dass der Arbeitgeber bei begünstigenden Maßnahmen gegenüber seinen Arbeitnehmern keinen einzelnen Arbeitnehmer aus willkürlichen Gründen schlechter als andere, mit ihm vergleichbare Arbeitnehmer behandeln darf.

Was fällt unter die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers?

Fürsorgepflicht: Definition

Arbeitgeber sind im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses verpflichtet, Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen. Darunter fallen zum Beispiel der Schutz vor Unfällen, ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz und ein fairer Umgang miteinander.

Was ist Ungleichbehandlung?

unterschiedlicher, meist ungerechter Umgang mit jmdm.

Wann gilt das AGG nicht?

Nach § 2 Abs 4 AGG gilt das AGG bei Kündigungen nicht. Hier gelten ausschließlich die Regelungen aus dem allgemeinen und dem besonderen Kündigungsschutz, insbesondere dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG).

Welche Fälle von Benachteiligung fallen nicht unter das AGG?

Benachteiligungsverbot. Nach § 7 AGG dürfen Beschäftigte wegen Geschlechts, Rasse oder ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Alter, Behinderung und sexueller Identität nicht benachteiligt werden.

Welche Konsequenzen hat eine Ungleichbehandlung?

Liegen ungerechtfertigte Ungleichbehandlungen vor, hat der Mitarbeiter ein Beschwerderecht (§ 13 AGG). Der Arbeitgeber muss dann gegen die Beschäftigten, die gegen das Benachteiligungsverbot verstoßen, die geeigneten, erforderlichen und angemessenen Maßnahmen zur Unterbindung der Benachteiligung ergreifen, z.

Was ist diskriminierendes Verhalten?

Der Begriff der Diskriminierung stellt sich diesem Eindruck entgegen und markiert das diskriminierende Verhalten als unzulässige Ungerechtigkeit, gegen die sich Betroffene wehren sollten, da ihnen eine gleichwertige Behandlung zusteht. Nicht die Diskriminierten sind das Problem, sondern Diskriminierung.

Welche Rechte haben Sie als benachteiligte Person?

Benachteiligte haben das Recht, sich zu beschweren (§ 13 Abs. 1 AGG, § 84 BetrVG). Dies können sie tun, wenn sie sich einem der im AGG genannten Gründe benachteiligt fühlen. Die Benachteiligung muss im Zusammenhang mit ihrem Beschäftigungsverhältnis stehen.

In welchem Artikel wird der allgemeine Gleichbehandlungsgrundsatz geregelt?

Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz ist teilweise gesetzlich geregelt und als gewohnheitsrechtlicher Grundsatz mit Rechtssatzqualität allgemein anerkannt. Inhaltlich wird er durch den allgemeinen Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG bestimmt.

Können einzelne Mitarbeiter vom Weihnachtsgeld ausgeschlossen werden?

Nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz: Einzelne Mitarbeiter können nicht aus der Zahlung von Weihnachtsgeld ausgeschlossen werden, wenn alle anderen es bekommen.

Was versteht man unter dem Gleichheitsgrundsatz?

"(1) Alle Staatsbürger sind vor dem Gesetz gleich. Vorrechte der Geburt, des Geschlechtes, des Standes, der Klasse und des Bekenntnisses sind ausgeschlossen. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Was versteht man unter einer betrieblichen Übung?

Unter einer betrieblichen Übung versteht man die regelmäßige Wiederholung bestimmter gleichförmiger Verhaltensweisen des Arbeitgebers, aufgrund deren die Arbeitnehmer darauf vertrauen können, dass ihnen eine bestimmte Vergünstigung auf Dauer gewährt werden soll.

Wo steht im Vertrag Weihnachtsgeld?

Ohne eine besondere rechtliche Grundlage gibt es keinen Anspruch auf Zahlung eines Weihnachtsgeldes. Die Rechtsgrundlage kann sich aus dem Arbeitsvertrag, aus einem auf das Arbeitsverhältnis anwendbaren Tarifvertrag oder aus einer Betriebsvereinbarung ergeben.

Was gilt als Diskriminierung am Arbeitsplatz?

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt alle Menschen vor Diskriminierung im Arbeitsleben aufgrund der Merkmale ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexuelle Identität.

Was bedeutet Gleichbehandlung im betrieblichen Alltag?

Gleichbehandlung ist ein arbeitsrechtlicher Grundsatz für die Behandlung der Arbeitnehmer durch den Arbeitgeber. Der Arbeitgeber muss bei Maßnahmen und Entscheidungen, die betriebsbezogen sind, den Grundsatz beachten, dass das, was sachlich gleich ist, gleichbehandelt werden muss.

Wann spricht man von Diskriminierung am Arbeitsplatz?

Eine unmittelbare Diskriminierung liegt dann vor, wenn ein Arbeitgeber einen Bewerber oder Mitarbeiter ungünstiger behandelt als einen anderen in einer vergleichbaren Situation oder er bestimmten Personengruppen ungerechtfertigt Vorteile verschafft und andere davon ausschließt.

Was sind geschützte Merkmale?

Im Antidiskriminierungsrecht – bestehend aus föderalen Gesetzen, Dekrete und Ordonnanzen - ist von 20 sogenannte‚geschützte Merkmale' die Rede. Dies bedeutet, dass jede Diskriminierung aufgrund eines solchen Merkmals verboten und strafbar ist.