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Wann ist eine PEG nicht sinnvoll?

Gefragt von: Nora Heinemann  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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So zeigte sich, dass Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose zu denjenigen zählen, die von der Sonde profitieren (Wedler 2004). Menschen mit Demenz hingegen – und gerade bei diesen findet eine nahezu flächendeckende Versorgung mit PEG-Sonden statt – scheinen keinen großen Nutzen von der Sonde zu haben.

Wann darf man keine PEG legen?

Bei bestimmten Krankheiten im Magen-Darm-Bereich wie beispielsweise einer Bauchfellentzündung oder einem Darmverschluss wird keine PEG-Sonde benutzt. Mehr dazu findet sich weiter unten bei den Kontraindikatoren.

Was spricht gegen eine PEG Sonde?

Argumente gegen eine PEG-Sonde

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfungen sind möglich. Außerdem besteht die Gefahr von Infektionen an der Einstichstelle und Bauchfellentzündungen. Wer mit einer PEG-Sonde künstlich ernährt wird, braucht Beaufsichtigung. Es besteht die Gefahr, dass der Zugang rausgerissen wird.

Kann man PEG ablehnen?

Wer darf / soll entscheiden? Das Legen einer PEG Sonde ist wie alle ärztlichen Behandlungen eine Maßnahme, die nur mit Zustimmung des Patienten durchgeführt werden darf. Wenn der Patient selbst nicht mehr zustimmen kann, muss geprüft werden, ob er sich vorher zur Frage der künstlichen Ernährung geäußert hat.

Wann darf künstliche Ernährung eingestellt werden?

Künstliche Ernährung darf also nur unterbleiben, wenn sie entweder nicht medizinisch indiziert ist (s.o.) oder wenn der Patient diese per valider Vorausverfügung für den vorliegenden Krankheitsfall ausdrücklich abgelehnt hat. Im Zweifel ist „pro vita“ zu entscheiden.

5 Fragen zur PEG-Sonde

43 verwandte Fragen gefunden

Ist künstliche Ernährung eine lebensverlängernde Maßnahme?

2016 hat der Bundesgerichthof (BGH) die Anforderungen an eine Patientenverfügung neu - in § 1901a BGB - definiert: Demnach reicht es nicht länger aus, darin bestimmte Krankheitsbilder und Maßnahmen am Pflegebett auszuweisen bzw. lebensverlängernde wie künstliche Ernährung abzulehnen.

Wer entscheidet über Magensonde?

Der Eingriff bedarf dann richterlicher Genehmigung. Arzt und Betreuer sollten das Vormundschaftsgericht zur Absicherung der eigenen Entscheidung einbeziehen.

Was ist der Unterschied zwischen PEG und Magensonde?

Bekommt ein Kind eine Magensonde, über die es ernährt werden soll, wird eine sog. PEG gelegt. PEG bedeutet: „perkutane endoskopische Gastrostomie“ und ist ein künstlicher Zugang von außen durch die Bauchdecke in den Magen. Durch diesen Zugang (auch Stoma genannt) kann ein elastischer Kunststoffschlauch gelegt werden.

Kann man mit PEG noch essen?

Entgegen landläufiger Meinungen kann auch bei bestehender PEG-Sonde weiterhin Nahrung über den Mund aufgenommen werden, so dass die Lebensqualität durch Geschmackserlebnisse erhalten bleibt. Allerdings sollte das Schlucken von Speisen aus o. g. Gründen auf kleine Mengen beschränkt bleiben.

Wie dringend ist das Anlegen einer PEG-Sonde?

Wie dringend ist das Anlegen einer PEG-Sonde? Das Legen einer PEG-Sonde ist keine Notfallmaßnahme. Sie haben Zeit, das „Für und Wider“ sorgfältig abzuwägen, sich zu beraten oder beraten zu lassen (siehe Punkt 5). Kurzfristig stehen vor allem zur Flüssigkeitszufuhr andere Mög lich kei - ten zur Verfügung.

Welche Komplikationen können bei einer PEG auftreten?

Dazu zählen:
  • Komplikationen durch die Betäubung.
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis) durch Verletzung von z. B. dem Magen.
  • Buried-bumper-Syndrom: Einwachsen der inneren Halteplatte in die Magenschleimhaut.
  • Fehllage der PEG-Sonde.
  • Verschiebung der inneren Halteplatte.
  • Verschluss der Sonde.
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Warum ist die Ernährung über eine PEG ethisch umstritten?

– Aufgrund des besonderen anthropologischen Status von Essen und Trinken stellt der Verzicht auf eine künst- liche Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr häufig ein emotional belastendes Ereignis dar.

Welche Indikationen gibt es für eine PEG Anlage?

Mögliche Indikationen für eine PEG-Anlage.

Eine PEG ist indiziert, wenn der Patient für mehr als 4–6 Wochen enteral ernährt werden muss [2]. Auch wenn eine Ösophagitis als Nebenwirkung einer Radiatio zu erwarten ist, kann eine prophylaktische PEG-Anlage gerechtfertigt sein.

Wie lange kann man mit einer PEG leben?

Transnasale Magensonden müssen Ärzte – je nach Typ – alle zwei bis acht Wochen wechseln. Sie sind nur für eine künstliche Ernährung über wenige Wochen gedacht. Die PEG-Sonde eignet sich dagegen für die Langzeitanwendung. Je nach Modell kann sie ein Jahr, aber auch bis zu drei Jahre halten.

Wie gefährlich ist eine Magensonde?

Welche Risiken birgt eine Magensonde? Der Kunststoffschlauch kann die empfindliche Nasen-, Rachen- oder Speiseröhrenschleimhaut schädigen. Auftretende Blutungen können vor allem bei Patienten mit Gerinnungsstörungen zu Komplikationen führen.

Was muss ich beachten bei einer PEG?

Grundsätze bei der Versorgung einer PEG

Von einer zu intensiven Wundpflege mit täglicher Desinfektion der Einstichstelle oder gar ► Applikation von Salben ist abzuraten. Die Pflege der äußeren Haut kann mit Wasser und milder Seife erfolgen, mit klarem Wasser ► oder mit Kochsalzlösung.

Kann man mit einer PEG duschen?

anders angeordnet), Halteplatte lockern Eine PEG ist eine durch die Bauchdecke angelegte Ernährungssonde, deren Ende im Magen liegt. Diese ist durch eine sog. innere und äußere Halteplatte gegen Herausrutschen gesichert. In der Regel ist nach einer Woche Duschen oder Baden wieder erlaubt.

Kann man mit Magensonde trinken?

Die Spitze der Magensonde schieben sie ungefähr zehn Zentimeter durch die Nase vor bis kurz oberhalb des Kehlkopfs. Um den Schluckvorgang zu unterstützen, trinken die Patienten nun häufig etwas Wasser. Dies hilft den Ärzten, die Magensonde synchron zum Schluckvorgang bis in den Magen vorzuschieben.

Wie lange darf eine PEG Sonde liegen?

Wie lange kann die Sonde liegen? Es gibt keine zeitliche Begrenzung für die Liegedauer der PEG. So lange sie keine technischen und/oder hygienischen Mängel aufweist, muss sie nicht gewechselt werden.

Welche Narkose bei PEG?

PEG (Perkutane endoskopische Gastrostomie)

Die Anlage einer PEG erfolgt unter Kurznarkose des Patienten; hiebei wird über die Bauch- und Magenwand eine Ernährungssonde angelegt.

Wie lange muss man nach einer PEG im Krankenhaus liegen?

Je nach Krankenhaus und OP-/ Heilungsverlauf bleibt man 3-7 Tage dort. Je nach Krankenhaus gibt es nach der OP auch prophylaktisch i.v. Antibiose und auf jeden Fall immer ausreichend Schmerzmittel.

Kann man auch zu Hause künstlich ernährt werden?

Alle Formen der künstlichen Ernährung sind auch ambulant möglich, entweder zuhause oder aber in Pflegeeinrichtungen; bei enteraler Ernährung meist über eine PEG-Sonde, während die parenterale Versorgung über einen Katheter oder ein implantiertes Portsystem stattfindet.

Welche Nachteile hat eine Patientenverfügung?

Ein Nachteil der verbindlichen Patientenverfügung ist, dass sie nur 5 Jahre lang gültig ist. Danach muss der ganze Errichtungsprozess wiederholt werden. Man will, dass Personen sich immer wieder mit dem Thema auseinandersetzen und prüfen, ob die Patientenverfügung auch nach 5 Jahren noch ihrem Willen entspricht.

Welches Wasser über PEG?

Bei Patienten, die über eine enterale Sonde oder PEG-Sonde ernährt werden, soll die Mundpflege mit frisch abgekochtem und abgekühltem Wasser, frisch zubereitetem Tee, sterilem Aqua dest.

Wie viel Wasser über PEG?

- Flüssigkeitsaufnahme: Wenn eine Flüssigkeitszufuhr per Trinken noch möglich ist, kann dies auch in dem Umfang, der toleriert wird, praktiziert werden. Die restliche, für eine ausreichende Urinproduktion von mindestens 1 – 1,5 l erforderliche Flüssigkeitsmenge sollte per PEG-Sonde zugeführt werden.

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