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Wann ist ein Zaun Pflicht?

Gefragt von: Ernst-August Röder  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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In Deutschland gibt es keine grundsätzliche Pflicht zur Einfriedung eines Grundstücks. Denn im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) finden sich keine Regelungen zur Einzäunung des eigenen Grundstücks. Ein Eigentümer kann demnach sein Grundstück einzäunen, ist aber nicht dazu verpflichtet.

Bin ich verpflichtet mein Grundstück einzuzäunen?

Besteht eine gesetzliche Pflicht zur Einzäunung? Im Amtsdeutsch wird die Einzäunung des Grundstücks als „Einfriedung“ bezeichnet. In Deutschland gibt es keine allgemeine gesetzliche Verpflichtung dazu, sein Grundstück zu umzäunen.

Ist man verpflichtet einen Zaun zu haben?

Vom Grundsatz her kann dort jeder Eigentümer selber entscheiden, ob er auf seinem Grundstück einen Zaun errichten möchte oder nicht. Wohnen Sie in diesem Gebiet, ist es unerheblich, ob Ihr Nachbar gerne einen Zaun hätte. Wenn Sie keinen wollen, dann kann er die Errichtung auch nicht von Ihnen verlangen.

Wer ist verpflichtet einen Zaun zu ziehen?

Wenn Sie dort vor Ihrem Haus stehen und auf das Grundstück blicken, sind Sie für die Errichtung des Zaunes auf der rechten Grundstücksgrenze zuständig und tragen hierfür auch allein die Kosten. Für die linke Seite Ihres Grundstücks ist jedoch der Nachbar zur Linken verantwortlich.

Wann ist ein Zaun ortsüblich?

"Ortsüblichkeit" der Einfriedung

Maßstab für die Beschaffenheit einer Grundstückseinfriedung ist nach den Nachbarrechtsgesetzen der genannten Bundesländer die Ortsüblichkeit, was bedeutet, dass die Einfriedung den näheren örtlichen Gegebenheiten entsprechen muss.

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Kann ich vom Nachbarn eine Einfriedung verlangen?

Eine gesetzliche Verpflichtung, sein Grundstück einzufrieden, entsteht erst dann, wenn der Nachbar die Einfriedung verlangt. Solange sich der Nachbar nicht äußert, kann jeder Eigentümer sein Grundstück nach Belieben einfrieden. Im Regelfall muss er dazu beachten, was ortsüblich ist.

Was bedeutet Einfriedungspflicht?

Eigentümer eines bebauten oder gewerblich genutzten Grundstücks sind durch das Nachbarrechtsgesetz dazu verpflichtet, es einzufrieden, wenn der Nachbar es wünscht. Dabei muss der Eigentümer für die Einfriedung die vorgeschriebenen Grenzabstände einhalten.

Wer muss den Zaun zwischen zwei Grundstücken bezahlen?

Wer trägt die Kosten für die Einfriedung? Hier gilt bundeseinheitlich folgende Grundregel: Derjenige, der den Zaun oder die Mauer aufstellen muss, trägt die entstehenden Errichtungs- und Instandhaltungskosten (z.B. für einen Neuanstrich oder Reparaturen). Sind beide Nachbarn verpflichtet, teilen sie sich die Kosten.

Wann sind beide Nachbarn Einfriedungspflichtig?

Eine Einfriedungspflicht allerdings besteht nur dann, wenn ein unmittelbarer Nachbar verlangt, dass ein Zaun oder eine Hecke die Grundstücke optisch klar voneinander trennen soll. Fast alle Bundesländer regeln dies in ihrem Bau- und Nachbarrecht entsprechend.

Wem gehört der Zaun zwischen zwei Grundstücken?

Im Prinzip gehört demjenigen der Zaun, der von Gesetzes wegen verpflichtet ist, diesen zu errichten. Sind beide Nachbarn verpflichtet, gehört der Zaun beiden und beide müssen sich die Kosten teilen.

Was gilt nicht als Zaun?

Definition: Die Einfriedung eines Grundstücks

Es muss sich nicht um einen typischen Maschendraht-, Holzlatten– oder Stabmattenzaun handeln, auch die Kommunmauer kann als Einfriedung gesehen werden. Wichtig dabei: Werden lebende Zäune gesetzt, gelten diese nicht als Einfriedungen im baulichen Sinne!

Was bedeutet Einfriedung im Außenbereich?

Als sogenannte Einfriedung wird eine Anlage bezeichnet, mit der ein Grundstück nach außen hin abgegrenzt wird. Die Einfriedung schützt das Grundstück auf verschiedene Weise: Sie hindert Menschen und Tiere daran, das Grundstück zu betreten.

Wie weit muss ein Zaun von der Grenze entfernt sein?

Der Abstand zum Nachbargrundstück beträgt, wenn nicht anders geregelt, mindestens 50 cm. Einfriedungen können je nach Bundesland bis zu einer Höhe von 180 cm mitunter genehmigungsfrei sein, d.h. ein Bauamt muss nicht benachrichtigt werden.

Wie viel kostet Einfriedung?

Für einen Kunststoffzaun von 80 Zentimeter Höhe ist mit 60 bis 100 Euro pro Meter zu rechnen. Ein Sichtschutzzaun aus diesem Material kostet 120 bis 350 Euro pro Meter. Ein Zaun aus Metallstäben (Stabmatten oder Doppelstabmatten) ist für 25 bis 35 Euro pro Meter erhältlich. Schmiedeeisen ist deutlich teurer.

Was bedeutet gemeinsame Einfriedung?

Gemeinsame Einfriedung: Beide Nachbarn teilen sich die Kosten für den Zaun zu gleichen Teilen (§ 922 BGB).

Auf welcher Seite muss der Zaunpfosten stehen?

Wer eine Einfriedung setzen will, muss das auf dem eigenem Grundstück tun und den Zaun mit etwa auf das Grundstück des Nachbarn oder mitten auf der Grenzlinie setzen. Seitliche Zaunpfähle sollen dem eigenen Grundstück zugewandt sein, so dass der Nachbar die glatte Seite des Zaunes sieht.

Ist ein Sichtschutz eine Einfriedung?

Sichtschutzzäune sollen den Einblick in ein Grundstück verhindern und haben die gleiche Funktion wie eine Einfriedung. Sichtschutzzäune gibt es aus verschiedenen Materialien, z.B. Holz, Stein, Rattan usw. und Höhen von 1,70 m bis 1,90 m.

Wie hoch darf der Zaun zwischen zwei Grundstücken sein?

Als Sichtschutz eingesetzt beträgt die erlaubte Höhe Gartenzaun oder Mauer etwa 170 cm bis 190 cm. Der Abstand zum Grundstück des Nachbarn muss, wenn keine andere Regelung gilt, mindestens 50 cm betragen. Je nach Bundesland kann eine Einfriedung mit einer Höhe bis zu 180 cm genehmigungsfrei sein.

Wann verjährt die Grundstücksgrenze?

Die Abwehransprüche nach § 1004 Abs. 1 BGB auf Beseitigung des Überbaus verjähren nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch grundsätzlich in der regelmäßigen Verjährungsfrist nach § 195 BGB von drei Jahren.

Wie hoch darf ein Zaun ohne Genehmigung sein?

Vorab ist festzuhalten, dass Mauern sowie geschlossene Einfriedungen wie Holzwände ab einer Höhe von 80 cm bewilligungspflichtig sind. Solche mit einer Höhe von unter 80 cm sind nicht bewilligungspflichtig. Nicht unter die Bewilligungspflicht fallen offene Einfrie- dungen wie z.B. weite Maschendrahtzäune.

Was ist eine bauliche Einfriedung?

Bauliche Einfriedungen

Gartenmauern (auch als Trockenmauer), Steinriegel (Lesesteinwälle), Erdwälle (auch in Form von Wallhecken), Verhaue und Zäune sind baulichen Anlagen für die ab einer bestimmten Größe oft eine Baugenehmigung erforderlich ist.

Was darf auf der Grundstücksgrenze stehen?

Bei einer Grundstücksgrenze von mehr als 42 Metern dürfen freistehende Gebäude ohne Aufenthaltsräume und Feuerstätten mit einer mittleren Wandhöhe bis zu 3 m, nicht mehr als 50 Kubikmetern Brutto-Rauminhalt und einer Gesamtlänge je Grundstücksgrenze von 5 Metern direkt an die Grenze gebaut werden.

Was darf der Nachbar nicht?

Lärm und Krach unter Nachbarn – was muss ich ertragen und was nicht? Ganz allgemein gilt in Wohngebieten eine Ruhezeit zwischen 13 und 15 Uhr sowie Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr. Vor allem in der Nachtruhe sind sämtliche Ruhestörungen zu unterlassen.

Was ist ein offener Zaun?

Einfriedungen sind Anlagen auf oder entlang der Grundstücksgrenze, die ein Grundstück ganz oder teilweise räumlich abgrenzen. Eine offene Einfriedung ist generell luft- und lichtdurchlässig, wie z.B. Holzstaketen- oder Drahtzäune, stellt also keinen vollständigen Sichtschutz dar.

Ist eine Stützmauer eine Einfriedung?

Als Grundstückseinfriedung im Sinne der Wohngebäudeversicherung zählen ausschließlich Grenzeinrichtungen, die an oder auf der Grundstücksgrenze stehen und den Zweck haben, das Grundstück gegen störende Einwirkungen abzuschirmen. Eine Trockenmauer, die ausschließlich Stützfunktion hat, ist hiervon nicht erfasst.

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