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Wann ist das Bankgeheimnis verletzt?

Gefragt von: Andrej Adler-Zeller  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Die Verletzung des Bankgeheimnisses wird in Deutschland nicht unter Strafe gestellt. Jedoch ist die unbefugte Weitergabe personenbezogener Daten gem. § 43 BDSG mit Strafe bedroht. Auch die unbefugte Weitergabe bestimmter Privatgeheimnisse durch einen Amtsträger ist verboten (Fußnote).

Wann darf das Bankgeheimnis gebrochen werden?

Das Bankgeheimnis in Deutschland. Das Bankgeheimnis gewährleistet, dass Kreditinstitute zur Verschwiegenheit gegenüber Dritten verpflichtet sind, wenn es um kundenbezogene Daten geht. Demnach dürfen Banken keine Informationen herausgeben, solange es hierfür kein Einverständnis seitens des Kunden gibt.

Wann gilt das Bankgeheimnis nicht?

Wann das Bankgeheimnis nicht gilt

Es gibt diverse Ausnahmen, die trotz Bankgeheimnis Auskünfte über Kundenkonten eines Kreditinstituts zulassen. So müssen Banken zum Beispiel müssen auf Anfrage Daten von BAföG-Empfängern an die zuständige Behörde herausgeben.

Welche Ausnahmen vom Bankgeheimnis gibt es?

Banken dürfen grundsätzlich keine Auskünfte über die Finanzen von Kundinnen/Kunden erteilen. Es gibt allerdings einige Ausnahmen von dieser Geheimhaltungspflicht, z.B. beim Tod der Kundin/des Kunden gegenüber dem Abhandlungsgericht bzw.

Wie weit geht das Bankgeheimnis?

Das Bankgeheimnis regelt den Sachverhalt, dass eine Bank gegenüber Dritten zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Sie darf keine Informationen, die sie aus der Geschäftsbeziehung zu einem Kunden erhält, ohne dessen Einverständnis weitergeben.

Bankgeheimnis und Bankauskunft

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Was zählt unter Bankgeheimnis?

Definition: Was ist "Bankgeheimnis"? Das Bankgeheimnis ist eine durch den Bankvertrag stillschweigend übernommene Verpflichtung der Bank, keinerlei Informationen über Kunden und deren Geschäftsbeziehungen unbefugt an Dritte weiterzugeben.

Welche Daten fallen unter das Bankgeheimnis?

Das Bankgeheimnis regelt, dass sich die Bank zur Verschwiegenheit über die Geschäftsbeziehungen gegenüber Dritten verpflichtet. Das heißt: Sie darf wichtige Informationen ihres Kunden nicht preisgeben, zum Beispiel den Kontostand, Geldbewegungen, Informationen über Kredite oder Sparguthaben.

Kann ein Bankmitarbeiter einfach auf mein Konto sehen?

Der Vorstand stellte daraufhin sofort die Praxis ab, dass alle Mitarbeiter auf Kontodaten zugreifen können. Seitdem ist das System nur noch für Kundenberater freigeschaltet.

Wann darf eine Bankauskunft geben?

Wann erteilt die Bank eine Bankauskunft? der Verdacht einer Straftat besteht. In diesem Fall haben die Strafverfolgungsbehörden ein Recht auf Auskunft. eine gerichtlich angeordnete Zwangsvollstreckung vorliegt.

Was passiert wenn man gegen das Bankgeheimnis verstößt?

Verstöße gegen die Verschwiegenheitspflicht können im Einzelfall eine fristlose Kündigung des betreffenden Mitarbeiters rechtfertigen. Daneben macht er sich seinem Arbeitgeber gegenüber schadensersatzpflichtig.

Wer darf auf mein Konto schauen?

Einsicht in das Kontenregister dürfen neben den bisherigen Berechtigten (für strafrechtliche Zwecke: Staatsanwaltschaften und Strafgerichte, für finanzstrafrechtliche Zwecke: Finanzstrafbehörden und das Bundesfinanzgericht) nun auch Abgabenbehörden und das Bundesfinanzgericht für abgabenrechtliche Zwecke nehmen.

Wann darf das Finanzamt auf das Konto schauen?

Selbst wenn kein Verdacht einer Straftat vorliegt, sind Finanzbehörden berechtigt einen automatisierten Abruf von Kontoinformationen vorzunehmen, beispielsweise zur Feststellung von Einkünften aus Kapitalvermögen sowie privaten Veräußerungsgeschäften.

In welchem Land gibt es noch Bankgeheimnis?

Nichtsdestotrotz nennen weiter Banken den Libanon ihr zu Hause, die gar keine so schlechte Wahl darstellen. So kann man Libanon weiterhin ein äußerst striktes Bankgeheimnis nachsagen, während die Kapitalertragssteuer von 10% ebenfalls verschmerzbar ist, vor allem bei potentiell hohen Zinsen.

Was dürfen Banken?

Banken dürfen für Bareinzahlungen und Barauszahlungen am Bankschalter auf das eigene oder vom eigenen Girokonto ein Entgelt verlangen. Allerdings dürfen sie dabei nur solche Kosten umlegen, die unmittelbar durch die Nutzung des Zahlungsmittels entstehen (sogenannte transaktionsbezogene Kosten).

Was steht in der Bankauskunft?

Kreditinstitute erteilen Auskünfte über Kunden in einem standardisierten Verfahren. Die Bankauskunft beinhaltet Angaben zur Zahlungsfähigkeit, Kreditwürdigkeit (Bonität) und den wirtschaftlichen Verhältnissen des Kunden. Sie enthält jedoch keine genauen Angaben über Kontostände und regelmäßige Verpflichtungen.

Was darf mich die Bank fragen?

Eine Bank darf explizite fragen, woher Ihr Geld kommt. Dies nennt sich in der Fachsprache Mittelherkunftsnachweis, oder Herkunft des Geldes. Hierzu ist klar, was die Bank fragen darf, wenn ein Verdachtsmoment entstanden ist oder gewisse Limits überschritten worden sind.

Wann ist eine Bankauskunft negativ?

Sind die Kreuze so gesetzt, dass Rücklastschriften vorkommen und/oder das Konto nicht absprachegemäß geführt wird, ist die Bankauskunft negativ. Das hat zur Folge, dass der Kunde keinen Kredit bekommt. Ähnlich verhält es sich, wenn die Geschäftsverbindung neu ist.

Wie kann ich eine Bankauskunft erhalten?

Wenn Sie eine Bankauskunft einholen wollen, reichen Sie dazu bei Ihrem Kreditinstitut eine formlose schriftliche Anfrage ein. Telefonische Anfragen werden nur in wenigen Ausnahmefällen angenommen und bearbeitet.

Warum wurde das Bankgeheimnis abgeschafft?

Seit 2017 erhalten die Finanzbehörden direkten Zugriff auf Kontodaten. Mit Abschaffung des § 30a AO ist das Vertrauensverhältnis von Kunde und Bank nicht mehr automatisch geschützt. Die Änderung soll vor allem dem Kampf gegen Steuersünder dienen.

Was bedeutet Datenübermittlung an die Schufa und Befreiung vom Bankgeheimnis?

Eine pauschale Weitergabe von Daten ist verboten. Ist eine Übermittlung statthaft, befreit der Kunde das Kreditinstitut von der Einhaltung des Bankgeheimnisses. Der Kunde erfährt, dass er bei der SCHUFA Auskunft über die ihn betreffenden gespeicherten Daten erhalten kann.

Wo ist das Bankkundengeheimnis geregelt?

Formell wurde das Bankgeheimnis durch das «Bundesgesetz über die Banken und Sparkassen» (am 8. November 1934 beschlossen, trat am 1. März 1935 in Kraft) verankert. Meist wird es kurz 'Bankengesetz' genannt.

Wer ist dem Bankengesetz unterstellt?

Bankengesetz. Dem Bankengesetz unterstehen Banken, Personen nach Art. 1b Bankengesetz, Privatbankiers und Sparkassen. Es regelt u.a. die Bewilligung zum Geschäftsbetrieb und beinhaltet Vorschriften über die Geschäftstätigkeit.

Hat die Schweiz noch ein Bankgeheimnis?

Seit 2017 ist das Schweizer Bankgeheimnis etwas aufgeweicht, da ausländische Steuerbehörden Informationen zu Schweizer Bankkonten erhalten. In der Alltagssprache ist der Begriff Bankgeheimnis verbreitet, Banken nennen es hingegen häufiger Bankkundengeheimnis.

Wie entstand das Schweizer Bankgeheimnis?

Viele wohlhabende Bürger aus dem europäischen Ausland verstecken ihr Vermögen dort vor dem Fiskus. Doch 1932 flog eine große Zahl von Steuerhinterziehern auf – zum Entsetzen der Banken und ihrer Kunden! Der Schweizer Staat reagierte mit der Verabschiedung des Schweizer Bankgeheimnisses.

Wer kann eine Bankauskunft verlangen?

Wer erhält eine Bankauskunft? Über Geschäftskunden (juristische Personen und Kaufleute), die im Handelsregister eingetragen sind, ist das Kreditinstitut berechtigt Bankauskünfte zu erteilen, sofern ihm keine anderslautende Weisung des Kunden vorliegt.