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Wann hat man Wegerecht?

Gefragt von: Lieselotte Baum  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Ein Wegerecht entsteht, wenn ein Grundstück in zwei kleinere Grundstücksteile aufgeteilt wird und der eine Grundstücksbesitzer keinen öffentlichen Zugang zu seinem Grundstück hat.

Kann man das Wegerecht verweigern?

Ein Grundstückseigentümer hat kein Recht, bis zu seinem Haus mit dem Auto über das Grundstück des Nachbarn zu fahren – auch dann nicht, wenn die Zufahrt auf einem anderen Weg nicht möglich ist. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden (Az. V ZR 278/12).

Wann hat ein Nachbar Wegerecht?

Wann hat der Nachbar Anspruch auf ein Wegerecht? In der Regel hat der Nachbar keinen Anspruch auf ein Wege- oder Durchfahrtsrecht. Liegt ein Grundstück aber so, dass es keinen direkten Zugang zu öffentlichen Wegen hat, so gilt das Notwegerecht (§§ 917 – 918 BGB). Das ist vor allem bei Hinterliegergrundstücken der Fall.

Wann fällt ein Wegerecht Weg?

Grundsätzlich erlischt das Wegerecht als Grunddienstbarkeit nach Paragraph 875 und 876 des BGB nur dann, wenn es aufgehoben wird. Die Aufhebung muss vom herrschenden Grundstück in Form einer Aufgabeerklärung erfolgen, in deren Folge die Grunddienstbarkeit aus dem Grundbuch gelöscht wird.

Wie komme ich auf mein Grundstück ohne Wegerecht?

Voraussetzungen für ein Notwegerecht

Wünschen Sie ein Notwegerecht, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Ihr eigenes Grundstück hat keine Anbindung an eine öffentliche Straße. Sie sind auf eine Verbindung zur öffentlichen Verkehrsfläche angewiesen, um Ihr Grundstück angemessen benutzen zu können.

Wegerecht - Alles was ihr wissen müsst! | Röhricht Immobilien

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Kann man ein Wegerecht erzwingen?

Ist es möglich, ein Wegerecht zu entziehen? Eigentümer des dienenden Grundstücks können nach den Vorgaben des Bürgerlichen Gesetzbuchs erwarten, dass der Nachbar sein Wegerecht schonend und mit Bedacht ausübt. Eine grundlose und ständige Nutzung der Zuwegung sollte also unterbleiben.

Was ist wenn kein Wegerecht besteht?

Ist das Wegerecht nicht im Grundbuch eingetragen, sondern über einen privatrechtlichen Vertrag festgehalten, bleibt es beim Verkauf des herrschenden Grundstücks nicht bestehen. Möchte ein neuer Nachbar Ihren Weg nutzen, muss er sich an Sie wenden und eine entsprechende Vereinbarung mit Ihnen treffen.

Wie weit geht das Wegerecht?

Definition: Das Wegerecht bezeichnet das Recht, einen Weg über ein fremdes Grundstück nur zum Zwecke des Durchganges zu benutzen. Das heißt: Durch das Wegerecht darf ein Grundstückseigentümer das Grundstück eines anderen Grundstückseigentümers betreten, um zu seinem eigenen Grundstück zu gelangen.

Was muss ich beim Wegerecht beachten?

Das Wegerecht bringt Pflichten für beide Parteien mit sich - und zwar ab erfolgter Grundbucheintragung: Der Nachbar darf verbindlich und im vereinbarten Rahmen das betreffende Grundstück nutzen, ohne daran gehindert zu werden. Sie dürfen also den Weg keinesfalls versperren.

Wie breit muss der Weg bei einem Wegerecht sein?

Eine ausreichende rechtlich Erschließung ist erst dann vorhanden, wenn das Wegerecht mit einer Breite von mind. 3 m dinglich gesichert wird.

Kann ich meinen Nachbarn verbieten mein Grundstück zu betreten?

Einfach Verweigern darf der Nachbar dann den Zutritt nicht. Im Allgemeinen können sich Grundstücksbesitzer bei ihrem Nachbarn auf das sogenannte Hammerschlags- und Leiterrecht berufen, erklärt der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland. Damit bekommen sie Zutritt zum Nachbargrundstück.

Wie viel kostet ein Wegerecht?

Die Eintragung eines Wegerechts beim Grundbuchamt ist nicht kostenlos. Der Preis ist abhängig vom Bodenwert des zu belastenden Grundstücks. Ist das Grundstück zum Beispiel 5.000 Euro wert, müssen Sie mit Ausgaben von ca. 50 bis 90 Euro für die Eintragung eines Wegerechts in das Grundbuch rechnen.

Kann man auf seinem Grundstück machen was man will?

Auf dem eigenen Grundstück darf gebaut werden, was baurechtlich genehmigt wurde und wie es genehmigt wurde, zumindest was - bezügl. genehmigungsbedürftigen und wie auch nicht genehmigungsbedürftigen Vorhaben - nach den aktuell geltenden Vorschriften baurechtlich zulässig ist.

Was ist der Unterschied zwischen Wegerecht und Fahrrecht?

Das ist der Unterschied zwischen Wegerecht und Fahrrecht

Das Fahrrecht bezieht sich dabei auf das Fahrzeug. Der Nachbar darf also den Weg mit seinem Auto überqueren. Besteht hingegen nur ein Wegerecht, so darf der Weg zu Fuß zurückgelegt werden – nicht aber mit einem Fahrzeug.

Was muss der Nachbar dulden?

Regelmäßig dulden müssen Nachbarn Geräusche von Kindern und Säuglingen (draußen wie drinnen) sowie Gerüche von Landwirtschaftsbetrieben. Hier sind die Anforderungen an unzulässige Störungen relativ hoch (vgl. zuletzt VG Trier, 5 K 1542; OVG Nordrhein-Westfalen, 8 A 1760/13).

Wann tritt ein Gewohnheitsrecht ein?

Im Arbeitsrecht gilt eine dauerhaft ausgeübte Vorgehensweise in der Regel nach drei Jahren als Gewohnheitsrecht. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer betrieblichen Übung.

Ist man verpflichtet sein Grundstück zu mähen?

Unter Umständen lohnt es sich diesbezüglich mit örtlichen Landwirten Kontakt aufzunehmen. Innerhalb der Ortslage gibt es keine gesetzliche Verpflichtung zum regelmäßigen Mähen, empfehlenswert ist allerdings einmal im Jahr ein Mähen vorzunehmen bzw. zu veranlassen.

Ist ein Wegerecht Wertminderung?

Ist ein Grundstück mit einem Wegerecht belastet, sind die Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt. Damit reduziert sich auch der Wert der Immobilie. Die Zuwegung lässt sich durch den Eigentümer nicht bebauen, da er die Zufahrt für seinen Nachbarn frei halten muss.

Wann ist das Betreten eines Grundstücks Hausfriedensbruch?

Wer das Grundstück des Nachbarn nicht zur Abwendung einer Gefahr, sondern in Ausübung eines anderen Rechts ohne bzw. gegen den Willen des Nachbarn betritt, erfüllt regelmäßig den Tatbestand des Hausfriedensbruchs und muss ggf. mit einem entsprechenden Strafantrag des Nachbarn rechnen.

Wer darf ungefragt auf mein Grundstück?

Aber es gilt immer: Wird das Betreten des Nachbargrundstückes erforderlich, darf das grundsätzlich nur mit Zustimmung des Nachbarn geschehen. Ausnahmsweise darf Nachbars Grundstück ohne Erlaubnis betreten werden, wenn „eine konkrete Gefahr“ droht oder wenn ein „Betretungsrecht“ besteht.

Was ist unbefugtes Betreten?

Von einem Hausfriedensbruch spricht man dann, wenn eine andere Person ohne Ihr Einverständnis Ihre Wohnung, Ihr Grundstück oder Ihre Geschäftsräume betritt oder dort verweilt, obwohl Sie diese Person zum Gehen aufgefordert haben.

Wer muss bei Wegerecht schneefegen?

Ist ein Wegerecht bestellt, muss der Berechtigte den Winterdienst versehen, also räumen und streuen. Auch bei einem gemeinschaftlichen Nutzungsrecht hat der Berechtigte gegen den Eigentümer keinen Anspruch auf Unterhalt der Anlage, die auch den Winterdienst beinhaltet.

Haben Besucher Wegerecht?

Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem dienenden Grundstück, über das dieses Recht verläuft und dem herrschenden Grundstück, dem das Recht zusteht, den fremden Grund über einen Weg zu nutzen. Das Recht gilt für den Inhaber des herrschenden Grundstücks, aber auch seine Besucher und seine Mieter.

Wer ist bei Wegerecht für Instandhaltung zuständig?

In der Regel trägt aber derjenige, der das Wegerecht nutzt, also der Eigentümer des herrschenden Grundstücks, die Kosten für die Instandhaltung und Räumung. Es können allerdings auch andere Vereinbarungen getroffen werden.

Was darf man bei Geh und fahrtrecht?

Grundsätzlich berechtigt ein Geh- und Fahrrecht nur dazu, über das Grundstück zu Gehen und zu Fahren. Das Recht zu Parken ist davon üblicherweise nicht umfasst. Achtung: Auch Eigentümer des Grundstückes dürfen nicht auf der Dienstbarkeitsfläche parken!