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Wann hat man das Schlimmste bei Corona überstanden?

Gefragt von: Käthe Frank-Bertram  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Wer sich ungeimpft mit SARS-CoV-2 infiziert hat und nachweislich positiv mit einem PCR-Test getestet wurde, gilt ab Tag 29 bis Tag 90 als genesen. Nach etwa drei Monaten wird genesenen Personen eine einmalige Corona-Schutzimpfung mit einem der zugelassenen COVID-19-Impfstoffe empfohlen.

Wie lange ist man mit der COVID-19 Variante Omikron ansteckend?

Das Ansteckungsrisiko ist in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten und wird im Laufe der Erkrankung geringer. Bei milder bis moderater Erkrankung geht die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Beginn der Krankheitszeichen deutlich zurück.

Was können "Long COVID" Symptome nach einer überstandenen COVID-19-Infektion sein?

Starke Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Kurzatmigkeit oder psychische Beschwerden – das können Symptome nach einer überstandenen COVID-19-Infektion sein. Es handelt es sich dabei um Long COVID-19, ein neuartiges Krankheitsbild, zu dem es erst wenig gesichertes Wissen gibt.

Welche Personen sind besonders häufig von einem schweren COVID-19-Verlauf betroffen?

Schwere Verläufe sind eher selten. Sie können auch bei Personen ohne bekannte Vorerkrankung und bei jüngeren Menschen auftreten. Bei folgenden Personengruppen werden schwere Krankheitsverläufe häufiger beobachtet:

  • ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50 bis 60 Jahren),
  • Männer,
  • Raucherinnen und Raucher (schwache wissenschaftliche Datenlage),
  • Menschen mit starkem bis sehr starkem Übergewicht,
  • Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21),
  • Personen mit bestimmten Vorerkrankungen:
    - Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck)
    - chronischen Lungenerkrankungen (z. B. COPD)
    - chronischen Nieren- und Lebererkrankungen
    - Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
    - Krebserkrankungen
    - Schwächung des Immunsystems (z. B. aufgrund einer Erkrankung oder durch Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, wie z. B. Cortison).

Wie lange ist man nach einer COVID-19-Infektion ansteckend?

Bisher ist der genaue Zeitraum der Ansteckungsfähigkeit nicht eindeutig bestimmt. Bekannt ist, dass die Ansteckungsfähigkeit in der Zeit um den Symptombeginn am größten ist. Ein erheblicher Teil von Übertragungen findet bereits vor dem Auftreten erster Symptome statt. Bei gesundem Immunsystem nimmt die Ansteckungsfähigkeit im Laufe der Erkrankung ab. Auch ist bekannt, dass schwer erkrankte Personen länger infektiöse Viren ausscheiden als Personen mit leichter Erkrankung. Nach aktuellem Kenntnisstand geht bei leichter bis moderater Erkrankung die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Symptombeginn deutlich zurück. Betroffene mit schweren Krankheitsverläufen und immungeschwächte Personen können auch noch deutlich länger als zehn Tage nach Symptombeginn ansteckend sein.

Corona: Wie ist der typische Verlauf von Covid-19 als Krankheit? | Coronavirus | BR

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Wann kann man sich frühestens aus einer COVID-19 Isolation "freitesten"?

Für die Wiederaufnahme der Tätigkeit gelten allerdings bestimmte Voraussetzungen: Infizierte können sich frühestens an Tag fünf freitesten, wenn sie zuvor 48 Stunden keine Symptome hatten. Zudem muss die Testung in einem Testzentrum oder in einer Arztpraxis erfolgen – entweder mit einem Antigen- oder PCR -Test.

Darf ich arbeiten gehen wenn mein COVID-19-Test positiv ausfällt?

Niemals krank zur Arbeit! Falls Sie vermuten, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, melden Sie sich bitte telefonisch bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 oder beim Gesundheitsamt.

Sind Frauen häufiger von einer Infektion mit COVID-19 betroffen als Männer?

Das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren ist für Männer und Frauen etwa gleich hoch. Allerdings erkranken Männer laut einer Übersichtsstudie des Robert Koch-Instituts (RKI) häufiger schwer und sterben doppelt so häufig nach einer Infektion mit dem Coronavirus wie Frauen. Gründe dafür sind dabei oftmals die Lebensumstände bei Männern: Statistisch gesehen rauchen sie deutlich häufiger und haben einen höheren Alkoholkonsum als Frauen. Auch sind Männer häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen – alles Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf. Auch hormonelle Faktoren können einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben, was allerdings noch nicht abschließend geklärt ist.

Demgegenüber bekleiden Frauen laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung 75 Prozent der systemrelevanten Berufe und haben somit ein erhöhtes Infektionsrisiko im beruflichen Umfeld.

Welche COVID-19-Todesfälle werden für die Statistik erfasst?

In die Statistik des RKI gehen die COVID-19-Todesfälle ein, bei denen ein laborbestätigter Nachweis von SARS-CoV-2 (direkter Erregernachweis) vorliegt und die in Bezug auf diese Infektion verstorben sind. Das Risiko an COVID-19 zu versterben ist bei Personen, bei denen bestimmte Vorerkrankungen bestehen, höher. Daher ist es in der Praxis häufig schwierig zu entscheiden, inwieweit die SARS-CoV-2 Infektion direkt zum Tode beigetragen hat. Sowohl Menschen, die unmittelbar an der Erkrankung verstorben sind („gestorben an“), als auch Personen mit Vorerkrankungen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren und bei denen sich nicht abschließend nachweisen lässt, was die Todesursache war („gestorben mit“) werden derzeit erfasst. Generell liegt es immer im Ermessen des Gesundheitsamtes, ob ein Fall als verstorben an bzw.mit COVID-19 ans RKI übermittelt wird oder nicht.

Sind Faktoren bekannt, die das Risiko für Long COVID beeinflussen?

Eine umfassende medizinische Untersuchung von Erwachsenen mit COVID-19 über drei Zeitpunkte zeigte, dass das Risiko für Long COVID bereits zum Zeitpunkt der SARS-CoV-2-Infektion erheblich variiert und besonders stark zunimmt, wenn einer der folgenden Faktoren vorliegt: hohe Viruslast, im Blut nachweisbare spezifischen Autoantikörper, labormedizinischer Nachweis einer früheren Infektion mit dem Epstein Barr Virus, vorbestehender Diabetes mellitus.

Welche Folgeerkrankungen kann COVID-19 unter anderem auslösen?

  • Erkrankungen der Atemwege: Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht sehr häufig Infektionen der Atemwege. Daraus kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die meist in der zweiten Krankheitswoche auftritt und die bis zum Versagen der Atem- und Kreislauffunktion fortschreiten kann.
  • Erkrankungen des Nervensystems: Als neurologische Krankheitszeichen wurden Kopfschmerzen, Schwindel und andere Beeinträchtigungen beschrieben, die vermuten lassen, dass das Virus auch das Nervensystem befallen kann. In einzelnen Fällen wurden auch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, des Gehirns oder der Hirnhaut beobachtet, die möglicherweise mit der SARS-CoV-2-Infektion in Zusammenhang standen.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann auch mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen und Leberfunktionsstörungen einhergehen.

Was ist über Langzeitfolgen von COVID-19 bekannt?

Langzeitfolgen sind auch von anderen Infektionskrankheiten bekannt (Spanische Grippe, MERS, SARS), jedoch lassen aktuelle Studien vermuten, dass Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Coronavirus häufiger und länger auftreten als beispielsweise nach einer Influenza-Infektion.

Was kann unter anderem die Dauer einer COVID-19 Erkrankung beeinflussen?

Die Dauer der Erkrankung variiert stark von Mensch zu Mensch und wird beispielsweise auch davon beeinflusst, ob bereits eine COVID-19-Impfung verabreicht wurde.

Was ist der Unterschied zwischen Quarantäne und Isolierung?

Isolierung bedeutet genau wie Quarantäne, dass man keinen Kontakt zu anderen Menschen hat. Der Unterschied: Die Isolierung ist eine Maßnahme, die vom Gesundheits-Amt vorgeschrieben ist. Die Isolierung ist Pflicht, wenn die Corona-Infektion mit einem positiven Antigen-Schnelltest oder PCR-Test nachgewiesen wurde.

Können Geimpfte COVID-19 übertragen?

Auch Geimpfte und Genesene können das Virus übertragen Untersuchungen zufolge ist zwar anzunehmen, dass vollständig Geimpfte oder Genesene, die sich mit dem Coronavirus infizieren, nur eine geringe Viruslast und somit auch ein geringeres Übertragungsrisiko haben.

Kann COVID-19 über Gegenstände übertragen werden?

Coronaviren können sich auch über Oberflächen wie Metall, Glas oder Plastik übertragen. Wie lange die Viren auf den Oberflächen überleben, hängt von verschiedenen Umweltfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, aber auch der Beschaffenheit der Oberfläche ab.

Was gilt ab Oktober 2022 Corona?

Im Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis 7. April 2023 sollen in bestimmten Bereichen spezifische Schutzmaßnahmen in ganz Deutschland gelten: etwa die Maskenpflicht im öffentlichen Personenfernverkehr oder eine bundesweite Masken- und Testnachweispflicht für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.

Warum werden die COVID-19 Impfstoffe verändert?

Das Coronavirus verändert sich, daher werden auch die Corona-Impfstoffe derzeit an Omikron angepasst.

Wie wahrscheinlich ist es, dass in Langzeitstudien von COVID-19 Impfstoffen noch Nebenwirkungen auftreten, die bisher völlig unbekannt sind?

„Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Langzeitfolgen auftreten. Auszuschließen ist es nicht, aber in der Regel sehen wir Nebenwirkungen, die im zeitlichen engen Zusammenhang mit der Impfung sind.

Hat eine COVID-19-Erkrankung Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern?

Derzeit gibt es noch wenige wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, ob eine Infektion mit dem Coronavirus die Fruchtbarkeit einschränkt. Es kann allerdings auch nicht ausgeschlossen werden. Denn das Coronavirus kann eine Vielzahl von Organen im menschlichen Körper angreifen und dort bleibende Schäden verursachen. Internationale Studien verweisen außerdem auf eine teils verminderte Spermienproduktion, Erektionsstörungen sowie einen starken Testosteronmangel bei Männern, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Der Mangel an Testosteron könnte in diesem Fall auch mit den neurologischen Langzeitfolgen einer Corona-Infektion zusammenhängen.

Welche COVID-19 Maskenregeln gelten ab Oktober 2022 in Deutschland?

Bundesweit soll ab Oktober Maskenpflicht im Fern- und Flugverkehr sowie eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gelten. Das sehen Änderungen im Infektionsschutzgesetz vor, die das Kabinett am 24. August 2022 beschlossen hat.

Wie verläuft die Mehrzahl der COVID-19 Infektionen in Deutschland?

Viele Infektionen verlaufen mild oder ohne Symptome. Etwa zehn Prozent der Infizierten erkranken jedoch so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Mit der COVID-19-Schutzimpfung können Sie einen schweren Krankheitsverlauf mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verhindern.

Was tun nach positivem COVID-19-Antigen-Schnelltest?

Falls Ihr Antigen-Schnelltestergebnis positiv ausfällt, sollten Sie sich umgehend in Isolation begeben. Sie müssen davon ausgehen, dass Sie an Corona erkrankt und für andere Menschen hochansteckend sind. Notwendige Maßnahmen können Sie am besten telefonisch mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt besprechen.

Was muss man tun, wenn das Gesundheits-Amt hat eine Quarantäne angeordnet?

Dann müssen Sie diese Regeln einhalten: Sie müssen zu Hause bleiben. Sie dürfen nicht nach draußen gehen. Sie dürfen keinen direkten Kontakt zu anderen haben.

Wo muss ich mich melden wenn ich COVID-19 habe?

Außerhalb der Öffnungszeiten der Praxen können Sie auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116 117 anrufen oder sich bei Ihrem zuständigen Gesundheitsamt melden. Welches das ist, können Sie ganz einfach mit diesem Tool des Robert Koch-Instituts ermitteln.

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