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Wann hat man das Recht auf eine Abfindung?

Gefragt von: Mina Scheffler-Paul  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die einzige gesetzliche Regelung findet sich in § 1a des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG). Danach hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine Abfindung, wenn der Arbeitgeber eine betriebsbedingte Kündigung ausspricht und dem Arbeitnehmer bei Verstreichenlassen der Klagefrist eine Entschädigungszahlung anbietet.

Was muss ich tun um eine Abfindung zu bekommen?

Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung, mag Ihr Arbeitgeber Ihnen auch noch so übel mitgespielt haben. Wenn Sie eine Abfindung wollen, muss Ihr Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis von sich aus beenden wollen. Da er keinen Kündigungsgrund hat, kann er Ihnen aber nicht ohne weiteres kündigen.

Bei welcher Kündigung gibt es Abfindung?

Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung

Der Arbeitnehmer darf innerhalb von drei Wochen nach Zugang der Kündigung keine Kündigungsschutzklage erhoben haben. Und der Arbeitgeber muss im Kündigungsschreiben darauf hingewiesen haben, dass bei Verstreichenlassen der Klagefrist eine Abfindung beansprucht werden kann.

Wann ist der Arbeitgeber verpflichtet eine Abfindung zu zahlen?

Es ist zwar gängige Praxis, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern bei Kündigungen Abfindungen zahlen, ein genereller gesetzlicher Anspruch darauf existiert aber nicht. In den meisten Fällen wird die Abfindung vom Arbeitgeber freiwillig oder nach gerichtlicher Entscheidung gezahlt.

Habe ich Anspruch auf eine Abfindung?

Arbeitnehmer haben keinen Anspruch auf Abfindung, wenn sie gekündigt werden. Abfindungen werden trotzdem häufig gezahlt. Denn Unternehmen wollen das Risiko eines Gerichtsverfahrens vermeiden und bieten deshalb einen Aufhebungsvertrag an.

Wann hat man Anspruch auf eine Abfindung?

37 verwandte Fragen gefunden

Wann gibt es keine Abfindung?

Ein Anspruch auf eine erhöhte Abfindung besteht nicht, wenn der Arbeitnehmer zum Zeitpunkt der Auflösung des Arbeitsverhältnisses 65 Jahre oder älter ist.

Wem steht alles eine Abfindung zu?

Die einzige gesetzliche Regelung findet sich in § 1a des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG). Danach hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine Abfindung, wenn der Arbeitgeber eine betriebsbedingte Kündigung ausspricht und dem Arbeitnehmer bei Verstreichenlassen der Klagefrist eine Entschädigungszahlung anbietet.

Wie hoch ist die Abfindung nach 10 Jahren?

Am weitesten verbreitet ist die Formel, wonach die Abfindung ein halbes Monatsgehalt pro Jahr der Beschäftigung beträgt. Beispiel: Eine Arbeitnehmerin, die 10 Jahre beschäftigt war und zuletzt 2.000 € im Monat verdiente, würde nach der Faustformel eine Abfindung von 10.000 € erhalten (2.000 €/2*10 Jahre).

Wie hoch ist die Abfindung nach 4 Jahren?

Berechnung der Abfindung nach 4 Jahren

Dies gilt selbstverständlich nur, sofern Ihnen überhaupt eine Zahlung in Aussicht gestellt wurde. Dort wird die Höhe der Abfindung nach 4 Jahren mit 2 Monatsgehältern angegeben (pro Beschäftigungsjahr 0,5 Monatsgehälter).

Was steht mir zu wenn ich gekündigt werde?

Wer seinen Job verliert, weil er oder sie gekündigt wurde, kann Arbeitslosengeld erhalten. Damit dies möglichst nahtlos geschieht, sollten Sie alle Fristen einhalten. Spätestens drei Tage nach der Kündigung durch den Arbeitgeber sollten Sie sich bei der Agentur für Arbeit als „arbeitssuchend“ melden.

Wie hoch ist die Abfindung nach 1 Jahr?

In der Regel zahlt der Arbeitgeber an den Arbeitnehmer eine Abfindung nach der Formel: pro Beschäftigungsjahr ein 1/2 durchschnittliches Monatsgehalt. Teilweise auch nur 1/3 Montagsgehalt. Generell hängt die zu zahlende Abfindung vom Alter und der Dauer der Betriebszugehörigkeit des Arbeitnehmers ab.

Welche Gründe für Abfindung?

Gründe für die Zahlung einer Abfindung
  • Betriebsbedingte Kündigung. Wenn das Unternehmen betriebsbedingte Kündigungen ausspricht, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen eine Abfindungszahlung beanspruchen. ...
  • Krankheitsbedingte Kündigung. ...
  • Fristlose Kündigung. ...
  • Kündigung wegen Betriebsschließung.

Kann Arbeitgeber Abfindung verweigern?

Der Normalfall: Kein gesetzliches Recht auf Abfindung. Kündigt der Arbeitgeber rechtmäßig, ist der Arbeitgeber arbeitsrechtlich in der Regel nicht verpflichtet, dem Arbeitnehmer eine Abfindung zu zahlen.

Kann man eine Abfindung bekommen wenn man selbst kündigt?

Der Arbeitnehmer kündigt fristlos selbst

Ist eine außerordentliche Kündigung durch den Arbeitnehmer berechtigt, hat dieser gemäß Bürgerlichem Gesetzbuch (§ 628 BGB) einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfindung.

Wann bin ich unkündbar?

Demnach liegt die Unkündbarkeit nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit vor. Es bestehen des Weiteren Regelungen, die festlegen, dass Mitarbeiter ab 55 Jahre unkündbar sind. Ab 55 ist ein Mitarbeiter jedoch nur unkündbar, wenn er vorher bereits mindestens 20 Jahre im Unternehmen tätig ist.

Wie hoch kann eine Abfindung maximal sein?

Der vom Gesetzgeber zugestandene Anspruch beläuft sich auf maximal 15 Monatsgehälter. Arbeitnehmer, die 55 Jahre alt sind und aus einem zwei Jahrzehnte andauernden Arbeitsverhältnis aussteigen, können bis zu 18 Monatsgehälter geltend machen.

Wie kann ich einen langjährigen Mitarbeiter kündigen?

Kann man langjährige Mitarbeiter kündigen? Langjährige Mitarbeiter sind manchmal unkündbar, etwa aufgrund einer Vereinbarung im Tarifvertrag. In diesem Fall ist eine ordentliche Kündigung nicht möglich. Hat der Arbeitgeber aber wichtige Gründe, kann er eine fristlose Kündigung durchführen.

Was ist besser Aufhebungsvertrag oder selbst kündigen?

Aufhebungsvertrag und Kündigung unterscheiden sich grundsätzlich durch die Art der Mitbestimmung des Arbeitnehmers. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Regelmäßig ist aber gerade der Aufhebungsvertrag für den Arbeitgeber vorteilhafter als für den Arbeitnehmer.

Habe gekündigt und will nicht mehr zur Arbeit?

Erscheint der Arbeitnehmer vor Ablauf der Kündigungsfrist einfach nicht mehr zur Arbeit, verletzt er seine Hauptleistungspflicht aus dem Arbeitsvertrag. An dieser Stelle erst einmal die gute Nachricht: Im Arbeitsrecht gilt der Grundsatz „Kein Lohn ohne Arbeit“.

Welche Arten von Abfindungen gibt es?

Welche Arten von Abfindungen für Arbeitnehmer gibt es? Abfindungen für den Verlust des Arbeitsplatzes kennt das Gesetz im Sozialplan, beim Nachteilsausgleich und im KSchG. Außerdem können Abfindungen vereinbart werden. Zum Beispiel in einem Aufhebungs- oder Abwicklungsvertrag.

Kann man während einer Krankheit gekündigt werden?

Der Arbeitgeber kann auch trotz Krankheit bzw. gerade aufgrund der Krankheit kündigen. An dieser gesetzlichen Möglichkeit ändert auch die Krankschreibung durch Ihren Arzt nichts. Dementsprechend gibt es zwar keine „Kündigungssperre“, die krankheitsbedingte Kündigung ist aber auch nicht ohne weiteres möglich.

Wie hoch ist Abfindung nach 2 Jahren?

Berechnung der Regelabfindung nach 2 Jahren

Diese ist in § 1a Abs. 2 KSchG zu finden. Danach steht Ihnen für jedes Beschäftigungsjahr eine Abfindung in Höhe eines halben Monatsgehalts zur Verfügung. Konkret bedeutet dies, dass Sie nach 2 Jahren eine Abfindung von einem Monatsgehalt bekommen würden.

Ist eine Abfindung brutto oder netto?

Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich darauf einigen, ob die Abfindungssumme brutto oder netto ausgezahlt werden soll. Üblich ist eine Bruttozahlung. Das bedeutet: Der Arbeitnehmer zahlt die darauf anfallenden Steuern. Anders bei einer Nettozahlung: In dem Fall werden die Steuern vom Arbeitgeber bezahlt.