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Wann greift Mietspiegel nicht?

Gefragt von: Cindy Friedrich  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Mietspiegel bei Staffelmiete
Ist in einem Mietvertrag eine Staffelmiete vereinbart, dann bleibt der Mietspiegel unberücksichtigt. Solange die Staffel gilt, kann der Mietspiegel nicht herangezogen werden.

Wann greift der Mietspiegel nicht?

Erstmalige Vermietung und Bestandsschutz

Wird beispielsweise ein Neubau erstmals vermietet oder gibt es den Fall, dass die Miethöhe bereits im vorigen Mietvertrag 10 % oder mehr über der Vergleichsmiete lag, greift die Mietpreisbremse nicht. Hier gilt der sogenannte Bestandsschutz.

Bin ich als Vermieter an den Mietspiegel gebunden?

Was viele Vermieter nicht wissen – anders als bei einer Mieterhöhung ist der Vermieter bei einer Neuvermietung nicht an den Mietspiegel gebunden. Daher darf er die Wohnung zu einer Miete vermieten, welche die ortsübliche Vergleichsmiete um maximal 20% übersteigt.

Wo gilt die Mietpreisbremse nicht?

Ausnahme Neubauten

Neubauten sind vom Geltungsbereich der Mietpreisbremse ausgeschlossen, um den Wohnungsneubau nicht zu behindern. Neubauten im Sinne dieses Gesetzes sind Wohnungen, die nach dem 1.10.2014 erstmals genutzt oder vermietet wurden.

Was passiert wenn man sich nicht an den Mietspiegel hält?

Mit Inkrafttreten der Mietpreisbremse am 1. Juni 2015 darf die Miete bei einer Neuvermietung maximal 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete laut Mietspiegel liegen. Gibt es keinen Mietspiegel darf die neue Miete bis zu 20% über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

Mietspiegel: Mietpreise berechnen - Diese Fehler sollten Sie als Vermieter und Mieter vermeiden!

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Wie weit darf man vom Mietspiegel abweichen?

Erlaubt sind höchstens 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete. Ein Beispiel: Die bisherige Miete für die Wohnung betrug 7,50 Euro pro Quadratmeter. Vergleichbare Wohnungen erzielen Preise bis zu 10 Euro. Die ortsübliche Vergleichsmiete liegt bei 8,50 Euro.

Was wenn Miete höher als Mietspiegel?

Wenn die neue Miete um mehr als zehn Prozent höher liegt als die ortsübliche Vergleichsmiete, dann muss der Vermieter das begründen. Kann er keine Begründung liefern, dann kann der Mieter die überhöhte Miete schriftlich rügen – der erste Schritt, um eine überhöhte Miete zu mindern.

Wie kann ich die Mietpreisbremse umgehen?

Wie Vermieter die Mietpreisbremse umgehen können

Eigentümer können befristete Mietverträge mit Arbeitnehmern abschließen, die etwa für die Dauer eines Projekts eine Bleibe suchen. Vorteil: Die Miethöhe kann der Vermieter unabhängig von der Mietpreisbremse vereinbaren.

Was passiert wenn man die Mietpreisbremse nicht beachtet?

Bei einem Verstoß gegen die Mietpreisbremse drohen Vermietern empfindliche Strafen. Zwar enthält das Gesetz zur Mietpreisbremseselbst keine Sanktionen für Verstöße. Vermieter müssen jedoch die gesetzlichen Vorgaben zur Mietpreisüberhöhung (§ 5 Wirtschaftsstrafgesetz) und zu Mietwucher (§ 291 StGB) beachten.

Kann man die Miete selbst bestimmen?

Bei der Bestimmung des Mietpreises bedeutet dies, dass Vermieter bei der Neuvermietung oder Erstvermietung den Mietpreis nicht nach freiem Ermessen festlegen dürfen, da der Mietpreis nicht über zehn Prozent der Mietpreisbremse liegen darf.

Was passiert wenn man zu viel Miete verlangt?

Lässt sich der Vermieter eine unangemessen hohe Miete versprechen, verhält er sich auch ordnungswidrig. Dies kann mit einer Geldbuße von bis zu 50.000€ belegt werden. Außerdem kann der Mieter die Rückzahlung der überzahlten Miete verlangen. Was eine unangemessen hohe Miete ist, regelt § 5 WiStG.

Wie hoch darf die Miete höchstens sein?

Laut der 40er-Mietregel sollte der monatliche Mietpreis nicht höher als 1/40 Ihres Jahresgehalts sein. Die folgende Beispielrechnung verdeutlicht dies: Wenn Sie über ein jährliches Bruttogehalt von 40.000 Euro verfügen, darf die Miete für Ihre Wohnung nicht mehr als 1.000 Euro im Monat betragen.

Wie niedrig darf die Miete sein?

Deshalb hat der Gesetzgeber mit der 66-Prozent-Regelung Grenzen gesetzt: „Liegt die verlangte Miete unterhalb von 66 Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete, können die Kosten in manchen Fällen nur noch teilweise abgesetzt werden“, warnt Gerhard Gammel von der Steuerkanzlei Gammel in Nürnberg.

Kann ich so viel Miete verlangen wie ich will?

Abgesehen vom preisgebunden Wohnraum wird die Höhe der Miete nicht gesetzlich geregelt. Eine Grenze ist aber die »Sittenwidrigkeit«. Mietwucher kann grundsätzlich schon dann vorliegen, wenn die ortsübliche Vergleichsmiete von Wohnraum um mehr als 50 Prozent überschritten wird.

Wann gilt eine Wohnung als neuwertig?

Als Neubau gelten Wohnungen und Wohnhäuser, die erstmals nach dem 1. Oktober 2014 genutzt und vermietet werden. Eine Modernisierung ist dann umfassend, wenn die Kosten mindestens einem Drittel dessen entsprechen, was ein Neubau gekostet hätte und die modernisierte Wohnung mit einer Neubauwohnung vergleichbar ist.

Wann entfällt die Mietpreisbremse?

Seit April 2020 gilt die Verlängerung der Mietpreisbremse bis Ende 2025.

Welche Auskünfte muss der Vermieter geben?

Der Vermieter ist muss generell Auskunft über alle Tatsachen geben, die für die Zulässigkeit der vereinbarten Miete maßgeblich sind. Allerdings sind damit nur solche Informationen gemeint, die dem Mieter nicht ohnehin allgemein zugänglich sind.

Wie oft und wieviel darf der Vermieter die Miete erhöhen?

Frühestens 15 Monate nach Einzug oder nach der letzten Mieterhöhung dürfen Vermieter die Miete bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete anheben. Der Preisaufschlag darf innerhalb von drei Jahren nicht höher sein als 20 Prozent, in vielen Städten sogar nicht höher als 15 Prozent. Das besagt die sogenannte Kappungsgrenze.

Wer kontrolliert die Mietpreisbremse?

Die Mietpreisbremse kann von den jeweiligen Landesregierungen für Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt verordnet werden. Hier gelten dann Obergrenze für neue Mieten.

Wen betrifft die Mietpreisbremse?

Für wen gilt die Mietpreisbremse? Die Mietpreisbremse gilt in Gebieten, in denen die Mieten aufgrund Wohnungsmangels stark gestiegen sind. Welche Gebiete das sind, bestimmt das jeweilige Bundesland durch Verordnung. Bundesländer, in denen die Mietpreisbremse nicht gilt, sind das Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Wann gilt die Kappungsgrenze?

Will Dein Vermieter die Miete anheben, muss er zwei Grenzen beachten: die ortsübliche Vergleichsmiete und die sogenannte Kappungsgrenze. Kappungsgrenze bedeutet, dass Miete innerhalb von drei Jahren um nicht mehr als 20 Prozent steigen darf. 360 Städte und Gemeinden haben diese Grenze auf 15 Prozent gesenkt.

Wie oft darf Miete erhöht werden 2022?

Den Zeitpunkt und die Höhe der Mieterhöhung legen Vermieter und Mieter gemeinsam im Mietvertrag fest. Wie oft die Miete erhöht werden darf ist jedoch beschränkt: Die Miete darf alle 12 Monate, also maximal einmal im Jahr, um den vereinbarten Betrag erhöht werden.

Was tun wenn Wohnung zu teuer ist?

Wohnung zu teuer: Das kannst du tun.
  1. Auf Kostensenkungsaufforderung warten. ...
  2. Keine Zeit verlieren, Mietkosten senken. ...
  3. Kaltmiete senken. ...
  4. Heiz- und Nebenkosten prüfen und senken. ...
  5. Umzug in eine günstigere Wohnung. ...
  6. Wohnungssuche belegen. ...
  7. Nach 6 Monaten: Widerspruch einlegen. ...
  8. Alles nichts geholfen?

Wie hoch darf eine Mieterhöhung sein 2022?

Die Miete darf sich innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren um nicht mehr als 20 Prozent steigern (Kappungsgrenze). In Regionen mit angespannten Wohnungsmärkten existiert für die Mieterhöhung sogar eine Grenze von 15 Prozent. Der Vermieter muss die Mieterhöhung schriftlich mitteilen.

Wie müssen vergleichsmieten aussehen?

Verlangen darf der Vermieter nur die niedrigste Miete der Vergleichswohnungen. Betragen also etwa die Quadratmetermieten der Vergleichswohnungen 5,90, 5,92, und 5,96 Euro, kann der Vermieter nur eine Mieterhöhung auf 5,90 Euro pro Quadratmeter geltend machen.

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