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Wann greift das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Gefragt von: Miroslav Link  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Das Aufenthaltsbestimmungsrecht ergibt sich aus § 1631 BGB und ist Teil des Sorgerechts. Es ist das Recht, zu bestimmen, wo sich das Kind räumlich aufhält. Üblicherweise wird es nach einer Scheidung von beiden Elternteilen gemeinsam ausgeübt. Vorrangig ist dabei das Kindeswohl.

Welche Voraussetzungen für Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Laut § 1627 BGB müssen Eltern mit gemeinsamem Aufenthaltsbestimmungsrecht Entscheidungen für ihren minderjährigen Nachwuchs verantwortungsvoll und in gegenseitigem Einvernehmen treffen. Das Wohl des Kindes sollte stets im Fokus der elterlichen Sorge stehen – völlig egal, ob sie zusammen, getrennt oder geschieden sind.

Welche Gründe müssen vorliegen um das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen?

Um einem Elternteil das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu entziehen, müssen für ein Gericht schwerwiegende Gründe vorliegen. Das ist der Fall, wenn das Kindeswohl gefährdet ist, das Kind bei einem Elternteil also körperlich, geistig oder seelisch gefährdet ist oder bereits Schaden nimmt.

Was fällt alles unter das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Was darf ich mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht? Das Aufenthaltsbestimmungsrecht bedeutet, dass die Sorgeberechtigten (in der Regel beide Elternteile) über Wohnort, Umzüge, Urlaubsziele, Ort der Schule und Freizeitaktivitäten bestimmen können.

In welchen Fällen bekommt der Vater das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Sollte die Mutter daher aufgrund der Arbeit viel unterwegs sein, kann auch dem Vater das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen werden. Väter bekommen dann das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen, wenn der Richter oder die Richterin der Überzeugung ist, dass dies für Persönlichkeitsentwicklung förderlicher ist.

Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht - wo soll das Kind nach der Trennung leben.

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Wer bekommt meistens das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommt ab Geburt des Kindes derjenige, der sorgeberechtigt ist. Bei verheirateten Eltern sind das beide, bei Unverheirateten ohne Sorgerechtserklärung des Vaters ist es die Mutter.

Wie verhalten sich manipulierte Kinder?

Sie sind verschlossen, zappelig oder leiden an unbeherrschten Wutausbrüchen. Betroffene Kinder treffen widersprüchliche Aussagen und verhalten sich anders, je nachdem, welches Elternteil dabei ist. Die Kinder werden zudem genötigt manipulierte Aussagen zu verbreiten, um das Umfeld (Nachbarn, Schule, Kindergarten, …)

In welchem Alter dürfen Kinder entscheiden wo Sie leben wollen?

Wann kann ein Kind selbst entscheiden, ob es zum Vater/zur Mutter will? Ab Vollendung des 12. Lebensjahres dürfen Kinder beim Umgangsrecht mitentscheiden, ob sie den Umgang beim familienfernen Elternteil weiterhin aufrechterhalten wollen.

Wann kann ein Kind selbst entscheiden ob es zum Vater will?

Kinder ab 12 Jahren dürfen selbst darüber entscheiden, ob sie Umgang mit dem anderen Elternteil haben möchten oder nicht. Verweigern Sie den Umgang, haben Sie hier keine Handhabe. Vor Vollendung des 12. Lebensjahres sieht das anders aus und das Umgangsrecht bleibt bestehen.

Wann kann ein Kind entscheiden wo es leben möchte?

Der Elternteil übt sein gesetzliches Aufenthaltsbestimmungsrecht aus. Erst mit der Vollendung des 18. Lebensjahres wird das Kind volljährig und kann in eigenen Angelegenheiten eigenständig entscheiden, also auch darüber, wo es wohnt.

Kann das Jugendamt das Aufenthaltsbestimmungsrecht bestimmen?

Das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen

Wenn Sie planen, das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu beantragen, kann ein Besuch beim örtlichen Jugendamt helfen. Zwar kann das Jugendamt das Aufenthaltsbestimmungsrecht nicht übertragen, der zuständige Mitarbeiter wird jedoch vor dem Familiengericht angehört.

Wer entscheidet über das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Wo sich ein Kind ständig und im Alltag aufhalten kann, darüber entscheidet derjenige, der das Aufenthaltsbestimmungsrecht innehat. Wenn sich beide Eltern das Sorgerecht teilen, dann üben sie auch dieses Recht gemeinsam aus. Denn es ist ein Teil des Sorgerechts.

Kann Vater Umzug verhindern?

Kann der Vater der Mutter diesen Umzug verbieten (lassen)?

Grundsätzlich nicht! Sind sich Eltern über den Aufenthaltsort ihres gemeinsamen Kindes uneins, so muss das Gericht entscheiden.

Hat die Mutter automatisch das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

Aufenthaltsbestimmungsrecht für beide Eltern

So zum Beispiel kann ein Elternteil alleine entscheiden, wann sich das Kind zum Spielen verabredet. Für Eltern, die verheiratet sind oder ledige Eltern, die die gemeinsame Sorge für ihr Kind erklärt haben, besteht automatisch ein gemeinsames Aufenthaltsbestimmungsrecht.

Wie weit darf man vom Vater des Kindes wegziehen?

Dieses besagt, dass beide Eltern, wenn sie das Sorgerecht teilen, sich auch gemeinsam über den Aufenthaltsort des Kindes einigen müssen. So mag der Aufenthaltsort bei einem Tagesausflug noch frei entscheidbar sein, ohne den anderen Elternteil zu benachrichtigen.

Wer entscheidet bei wem die Kinder leben?

Das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist als Teil des Sorgerechts (§ 1631 Abs. 1 BGB) eine Angelegenheit von erheblicher Bedeutung. Das bedeutet, dass beide Elternteile nur gemeinsam darüber entscheiden können, wo sich das (minderjährige) Kind wie lange aufhalten und wo es wohnen darf.

Kann ein Kind mit 9 Jahren entscheiden wo es lebt?

Das Gesetz sagt: Gegen den Willen der Eltern oder eines Elternteils kann ein Kind erst mit dem vollendeten 18. Lebensjahr für sich entscheiden, wo es leben möchte.

Was passiert wenn das Kind nicht zum Vater will?

Wird ein Kind gegen seinen Willen zum Umgang mit einem Elternteil gezwungen, kann eine Kindeswohlgefährdung anzunehmen sein. Hier gilt nämlich: Je älter ein Kind wird, desto mehr ist sein Wille bei der Entscheidung über den Umgang zu berücksichtigen.

Kann die Mutter dem Vater das Kind entziehen?

Wann darf der Umgang verweigert werden? Nur in schwerwiegenden Fällen hat die Mutter das Recht, den Kontakt zu unterbinden. Hier die wichtigsten Gründe: Auffälligkeiten des Kindes: Trennungsbezogene Auffälligkeiten des Kindes wie Stimmungsschwankungen allein reichen nicht aus, um den Umgang zum Vater zu verweigern.

Was darf ein Kind mit 12 Jahren entscheiden?

‌Kinder haben ein Mitspracherecht, sobald sie 12 Jahre alt sind. Ab diesem Alter dürfen sie mitentscheiden, zum Beispiel bei der Wahl des Wohnortes (bei getrennten/geschiedenen Eltern) oder bei der Wahrnehmung des Umgangsrechts mit dem umgangsberechtigten Elternteil.

Kann ein Kind einfach zum Vater ziehen?

In Trennungsfamilien kann sich die Frage stellen, wo das Kind oder die Kinder leben sollen: bei der Mutter oder beim Vater. Wenn sich Eltern nicht darüber einigen können, muss das Familiengericht den Aufenthalt manchmal festlegen. Dabei entscheiden die Familienrichter danach, was für das Kindeswohl am besten ist.

Was tun wenn das Kind nicht zur Mutter will?

Laut Gesetz darf ein Kind erst mit dem vollendeten 18. Lebensjahr entscheiden, wo es leben möchte – dann auch gegen den Willen der Eltern. Ein Elternteil hat jederzeit die Möglichkeit, das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zu beantragen.

Was tun wenn die Mutter das Kind beeinflusst?

Was Sie tun sollten

Lassen Sie das Kind frei erzählen, was es beschäftigt, was es wütend macht, was es belastet. Machen Sie deutlich, dass es jederzeit ausdrücken soll und darf, was es fühlt, insbesondere auch im Hinblick auf den Konflikt der Eltern und seine Liebe zu beiden Eltern.

Was tun wenn Kinder instrumentalisiert werden?

Die Kinder benötigen keine Therapie. Das Verhalten normalisiert sich schnell, wenn das Kind erfährt, dass es den anderen Elternteil verlässlich und ohne Schuldgefühle besuchen und sich an der gemeinsamen Zeit erfreuen darf.

Was tun wenn der Vater das Kind manipuliert?

Letztlich bleibt es egal, aus welchen Gründen ein Kind von einem Elternteil manipuliert wird, denn keiner dieser Gründe lässt sich mit dem Kindeswohl vereinbaren. Das Oberlandesgericht Oldenburg hatte sich in einem Hinweisbeschluss vom 17.01.2017 (Az.