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Wann gilt werkvertragsrecht?

Gefragt von: Meta Böhm  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Der Werkvertrag
BGB, wenn sich ein Unternehmer (Auftragnehmer) zur Herstellung eines bestimmten Werks verpflichtet und dafür vom Auftraggeber (Besteller) entlohnt wird (Werklohn). Wichtig: Der Unternehmer muss einen definierten Erfolg erreichen und nicht einfach eine Dienstleistung erbringen.

Wann wird ein Werkvertrag benötigt?

Wenn Du einen Auftrag von einem Unternehmen annimmst, bei dem ein bestimmtes Arbeitsergebnis, ein konkreter Erfolg gewollt und vereinbart ist, benötigst du einen Werkvertrag. Dieser kann auch mündlich geschlossen werden, denn Werkverträge sind formfrei. Es empfiehlt sich trotzdem aus Beweisgründen die Schriftform.

Was fällt alles unter Werkvertrag?

Beim Werkvertrag handelt es sich um einen privatrechtlichen Vertrag über den gegenseitigen Austausch von Leistungen. Per Definition verpflichtet sich ein Hersteller, der Auftragnehmer, im Werkvertrag ein Werk gegen Zahlung durch den Besteller, den Auftraggeber, herzustellen. Bei der Zahlung spricht man vom Werklohn.

Wie erkenne ich einen Werkvertrag?

An diesen Merkmalen ist ein Werkvertrag zu erkennen: Einmaliges Erbringen der vereinbarten Leistung. Vorherige Einigung über Umfang der Leistung und Zeitpunkt der Abnahme. Verpflichtung seitens des Auftraggebers, das Werk anzunehmen, wenn es keine wesentlichen Mängel vorweist.

Wann Dienstleistungsvertrag und Werkvertrag?

Bei einem Werkvertrag sieht die Definition so aus, dass nicht die Arbeitsleistung an sich vereinbart wird, sondern die Herstellung einer bestimmten Sache. Ein Dienstvertrag hingegen verpflichtet zur Arbeitsleistung, ohne dabei ein bestimmtes Projekt vor Augen zu haben.

Vertrag mit Handwerkern - Der Werkvertrag nach § 631 BGB

21 verwandte Fragen gefunden

Wer hat einen Werkvertrag?

Für einen sogenannten Werkvertrag sind immer zwei Partner nötig: ein Auftraggeber und ein Auftragnehmer. Im Bau-Kontext kann das zum Beispiel der Bauherr und ein Unternehmen sein. Es kann aber auch ein Handwerker eine bestimmte Leistung an einen Subdienstleister weitergeben und dafür einen solchen Vertrag abschließen.

Was macht ein Werkvertrag aus?

Der Werkvertrag besteht zwischen einem Auftraggeber und einem Auftragnehmer, wobei der Auftragnehmer gegen Zahlung des Auftraggebers ein Werk erstellt. Bei einem Werkvertrag zählen nicht die aufgewendeten Stunden, sondern die erfolgreiche Erbringung des Werks an sich.

Welche Arten von Werkverträgen gibt es?

Welche Arten von Werkverträgen gibt es?
  • Bauvertrag.
  • Beförderungsvertrag.
  • Frachtvertrag.
  • Planungsvertrag.
  • Reisevertrag.

Ist ein Werkvertrag Pflicht?

Bei einem Werkvertrag verpflichtet sich der (Werk-)Unternehmer zur Herstellung eines Werkes, der Besteller (z.B. der Verbraucher als Auftraggeber) zur Bezahlung der vereinbarten Vergütung bzw. der üblichen Vergütung. Es gelten die gesetzlichen Regelungen der §§ 631 ff. BGB (Bürgerliches Gesetzbuch).

Was muss man bei Werkverträgen beachten?

Der Werkunternehmer ist beim Werkvertrag verpflichtet, das vereinbarte Werk rechtzeitig und vertragsgemäß herzustellen und zu liefern. Die Herstellung ist Hauptleistungspflicht und im Gesetz unter § 631 BGB geregelt. Hierbei gilt es zu beachten, dass das Werk die vereinbarte Beschaffenheit aufweisen muss.

Wer prüft Werkverträge?

Wer prüft die Regelungen über den Arbeitsvertrag? Wenn ein Arbeitnehmer seine Rechte aus einem (vermeintlichen) Arbeitsverhältnis klageweise geltend macht, prüfen die Arbeitsgerichte, ob ein Arbeitsvertrag vorliegt.

Wann Werkvertrag wann Bauvertrag?

Nicht jeder Werkvertrag , in dem es um Bauleistungen geht, ist ein Bauvertrag nach § 650 a BGB. Er ist es dann, wenn er die „Herstellung, Wiederherstellung, Beseitigung oder den Umbau eines Bauwerks, einer Außenanlage oder eines Teils hiervon“ (Abs.

Wie kann ein Werkvertrag abgeschlossen werden?

Ein Werkvertrag ist grundsätzlich formfrei und muss nicht schriftlich verfasst werden. Er kann auch mündlich geschlossen werden, es empfiehlt sich jedoch, zwecks Beweisgründen, Verträge immer schriftlich festzuhalten.

Was ist ein Werkvertrag BGB?

(1) Durch den Werkvertrag wird der Unternehmer zur Herstellung des versprochenen Werkes, der Besteller zur Entrichtung der vereinbarten Vergütung verpflichtet.

Wie lange ist ein Werkvertrag gültig?

Jedoch weichen die Verjährungsfristen bei Werkverträgen von den allgemeinen Fristen ab, bei Werkleistungen, die die Herstellung, Wartung oder Veränderung (z.B. Reparatur) einer Sache betreffen, beträgt sie zwei Jahre.

Wann ist ein Werkvertrag ungültig?

Werkvertrag: Bei Ablehnung wird ein neues Angebot fällig

So lehnt der Auftraggeber beispielsweise das Angebot des Handwerkers insgesamt ab, wenn er diesen nach Erhalt dessen Angebots mitteilt, dass er den Auftrag erteilt, wenn der Preis um zehn Prozent reduziert wird.

Wie entsteht ein Werkvertrag?

Ein Werkvertrag ist ein Typ privatrechtlicher Verträge über den gegenseitigen Austausch von Leistungen, bei dem sich ein Teil (Unternehmer) verpflichtet, ein Werk gegen Zahlung einer Vergütung (Werklohn) durch den anderen Vertragsteil (Besteller) herzustellen. Vertragstypisch ist der geschuldete Erfolg.

Ist ein Werkvertrag verbindlich?

Ein Werkvertrag ist ein privatrechtlicher Vertrag über den gegenseitigen Austausch von Leistungen bei dem sich ein Teil (Auftragnehmer/Unternehmer) verpflichtet, ein Werk gegen Zahlung einer Vergütung (Werklohn) durch den anderen Teil (Auftraggeber/Besteller) herzustellen. Vertragstypisch ist der geschuldete Erfolg.

Kann ein Werkvertrag gekündigt werden?

So kann der Besteller (Auftraggeber) jederzeit, ohne Fristsetzung und ohne Angaben von Gründen, bis zur Vollendung des Werkes den Vertrag kündigen. Dies gilt sogar dann, wenn nur noch die Beseitigung behebbarer Mängel ausstehen. Der Auftraggeber muss auch grundsätzlich keine Kündigungsfristen einhalten.

Was ist ein Werk im Sinne des BGB?

Beispiele für ein Werk im Sinne des BGB sind etwa das Anlegen einer Website (Herstellung), eine Reparatur (Veränderung) oder auch das Ausfertigen eines Gutachtens (durch Arbeit herbeigeführter Erfolg).

Ist ein Werkvertrag ein Kaufvertrag?

Anders als beim Kaufvertrag wird ein Werkvertrag nicht zwischen einem Verkäufer und einem Käufer abgeschlossen, sondern zwischen dem Werkunternehmer und dem Besteller. Angebot und Annahme begründen hierbei kein Kaufgeschäft, sondern Leistungspflichten.

Warum kein Werkvertrag?

Werkvertrag macht Arbeitnehmer auf Zeit zu Festangestellten

Unternehmen, die Personal auf Zeit entleihen wollen, dürfen ihre hierfür aufgesetzten Verträge nicht mehr als Werkvertrag bezeichnen. Die Zeiten, in denen der Werkvertrag eine Vertragsform für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf Zeit war, sind vorbei.

Ist ein Werkvertrag eine selbständige Tätigkeit?

WerkvertragsnehmerInnen (WerkunternehmerInnen) verpflichten sich, für einen anderen (Werkbesteller) ein bestimmtes Werk herzustellen. Bei einem Werkvertrag ist nicht vorgeschrieben, wann, wo und wie Sie arbeiten. Anders als beim Arbeitsvertrag arbeiten Sie selbstständig.

Ist ein Angebot ein Werkvertrag?

Durch den Werkvertrag wird der Unternehmer zur Herstellung des versprochenen Werkes, der Besteller zur Entrichtung der vereinbarten Vergütung verpflichtet (§ 631Abs. 1 BGB@). Ein Werkvertrag kommt durch übereinstimmende Willenserklärungen zu stande. Das sind das Angebot und dessen Annahme.

Ist ein VOB Vertrag ein Werkvertrag?

Die in der VOB Teil B geregelten Vertragsbedingungen weichen zu verschiedenen Inhalten von den allgemeinen Vorschriften zum Werkvertrag nach BGB ab. Der VOB-Vertrag als Bauvertrag und der ab 2018 neu strukturierte und abgefasste Bauvertrag nach BGB sind aber nicht etwa zwei völlig verschiedene Regelwerke.