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Wann gab es den pillenknick?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Jeanette Brandt  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Der sogenannte Pillenknick ist eine Theorie zur Erklärung des markanten Abfalls der Geburtenraten in vielen Industrienationen ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre.

Wann beginnt der pillenknick?

1972 wurden in West- und Ostdeutschland nur noch 901 657 Kinder geboren. Die gängige Erklärung für diesen Trend ist eine simple: Es lag an der Anti-Baby-Pille, die in den 60er Jahren auf den Markt gekommen ist. Die Bezeichnung Pillenknick für die besonders nachwuchsarmen Jahre um 1970 ist bis heute weit verbreitet.

Wann war der geburtenknick?

Seit 2016 rückläufige Geburtenziffer in Deutschland

Der Blick auf die Geburtenentwicklung in Deutschland vor dem Jahr 2021 zeigt, dass die zusammengefasste Geburtenziffer nach einigen kurzen Anstiegen zwischen 2012 und 2016 bereits vier Jahre in Folge gesunken ist und im Jahr 2020 1,53 Kinder je Frau im Jahr betrug.

Wann war der Pillenknick in Österreich?

Quelle: Statistik Austria (Stand 2014). Die zweite Dynamik liegt in der Fertilitätsrate nach dem Zweiten Weltkrieg begründet. In dieser Zeit stiegen die Geburtenraten, bei gleichzeitig abnehmenden Sterbefällen. Dieser Trend setzte sich bis zum sogenannten „Pillenknick“ ab Ende der 1960er-Jahre fort.

Warum wurden 1960 so viele Kinder geboren?

Die in den Jahren zwischen 1950 und 1960 geborenen Menschen nennen Demographinnen und Demographen Babyboomer. Der Grund für die hohen Geburtenraten: das Ende des Zweiten Weltkrieges. Junge Männer kehrten von der Front zurück und gründeten die Familien, die ihnen während der Kriegszeit verwehrt geblieben waren.

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Wann wurden Frauen im Mittelalter schwanger?

Anhand ihres Alters ließ sich zumindest ein Trend für erste Schwangerschaften ablesen. In der Bronzezeit gibt es demnach zahlreiche Teenagermütter im Alter von 15 oder 16 Jahren. In der späteren Eisenzeit dürften die Frauen hingegen um die 20 gewesen sein, als sie zum ersten Mal Mutter wurden.

Wie viele Kinder hatte eine Frau im Mittelalter?

Die Bauersfrau im Mittelalter bekam durchschnittlich wohl fünf bis sechs Kinder2. Im späten Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit vor dem 17. Jahrhundert waren bis zu zwanzig Geburten in der Ehe nicht selten3. Allerdings gilt es zwischen Geburtenzahl und Kinderzahl zu unterscheiden.

Wie viele Kinder pro Frau?

Die Geburtenrate eines Jahres gibt an, wie viele Babys im Durchschnitt eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn die Verhältnisse dieses Jahres unverändert blieben. In Deutschland lag die Geburtenrate 2020 bei 1,53 Kindern pro Frau.

Wie kam es zum Baby Boom?

Unter Baby-Boomer versteht man die geburtenstarke Generation in den Jahren 1945 bis 1965 in Europa und Amerika. Sie begann aufgrund des zunehmenden Wohlstandes und der damit verbundenen verbesserten Nahrungsmittelaufnahme kurz nach Beendigung des zweiten Weltkriegs.

Wann waren die geburtenstarken Jahrgänge in Deutschland?

Die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er stellen derzeit über 50 Prozent des deutschen Bundestags. Wie in der Politik, so kommt ihnen auch demografisch eine hervorgehobene Position zu. Die in den 1950er und 1960er Jahren Geborenen stellen etwa ein Drittel der heutigen Bevölkerung.

Wie viele Kinder wurden 2022 geboren?

Monatliche Geburtenzahlen in Deutschland nach Geschlecht bis Mai 2022. Im Mai 2022 gab es in Deutschland laut Statistischem Bundesamt nach vorläufigen Angaben 62.794 Lebendgeborene.

Wie lange gibt es schon die Pille?

August 1960 kam die erste "Antibabypille" in den USA auf den Markt. Ein Jahr später war sie auch in Deutschland erhältlich, zunächst als Medikament gegen Menstruationsbeschwerden.

Was ist der Wendeknick?

In den neuen Ländern beklagen Frauenärzte einen „dramatischen“ Geburtenrückgang. Durchschnittlich etwa ein Drittel weniger Kinder als im Jahr zuvor wurden seit dem Spätsommer 1990 geboren. Das Wort vom „Wendeknick“ macht in Fachkreisen die Runde.

Wie hat man in den 50ern verhütet?

Verschiedene Überlieferungen beschreiben Coca Cola als probates Verhütungsmittel: Vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 50er Jahre wurde es von Teenagern nach dem Verkehr als Scheidenspülung benutzt. Gebracht hat es nichts: Studien zeigten, dass Cola den Spermien nicht geschadet hat.

Wie hat man vor 100 Jahren verhütet?

So wurden zum Beispiel bis vor 100 Jahren Kondome aus dem Blinddarm von Schafen ... ... oder Fischblasen hergestellt. Ein Schleife sorgte dafür, dass das Präservativ nicht abrutschte.

Wie hieß die Pille in der DDR?

Im Osten hieß sie Wunschkindpille, im Westen Antibabypille: Egal, wie man das kleine runde Ding auch nennt, der Teufel steckt im Detail.

Warum wurden 1964 so viele Kinder geboren?

In Westdeutschland begann der Babyboom auf Grund der Kriegsfolgen, etwa wegen verspäteter Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft, verzögert erst Mitte der 1950er, löste die Generation der sog. Kriegskinder ab und dauerte dort bis Mitte der 1960er Jahre.

Welches Jahr war das Geburtenstärkste?

Mit gut 1,3 Millionen Menschen ist der Jahrgang 1964 der geburtenstärkste Deutschlands – die dicke Beule in der Geburtenpyramide, die sich unaufhaltsam noch oben schiebt. Dieser Jahrgang, dem u.a. Jürgen Klinsmann, Hape Kerkeling, Thomas Brussig und Ilse Aigner angehören, wird dieses Jahr 50!

Wie nennt man die Generation ab 1970?

Wer zwischen 1955 und 1970 geboren wurde, gehört der „Baby Boom Generation“ an. Alle Menschen, die von 1970 bis 1985 geboren wurden, werden als „Generation X“ bezeichnet. Darauf folgt die „Generation Y“ (geboren zwischen 1985 und 2000), auch „Generation Me“ oder „Millenials“ genannt.

Welches Land hat die wenigsten Kinder?

In Südkorea hat sich die Fertilitätsrate im Jahr 2020 nochmals gegenüber dem Vorjahr verringert und beträgt nun rund 0,84 Kinder je Frau. Damit weist Südkorea weiterhin die niedrigste Fertilitätsrate weltweit auf.

Welches Land hat die höchste Geburtenrate pro Frau?

Im Niger betrug die Fertilitätsrate im Jahr 2020 rund 6,7 Kinder je Frau. Damit weist der Niger die höchste Fertilitätsrate weltweit auf.

Wie viele Kinder hat eine afrikanische Frau im Durchschnitt?

Die Fertilitätsrate in Afrika betrug im Jahr 2020 etwa 4,3 Geburten je Frau.

Wie oft waren Frauen im Mittelalter schwanger?

Im Laufe ihres Lebens hatten die meisten Frauen durchschnittlich sechs oder sieben ausgetragene Schwangerschaften und Geburten. Das bedeutet, dass Frauen, die 10, 15, oder 20 Geburten hatten, weit außerhalb der reproduktiven Norm lagen. Und es gab auch immer schon Paare, die ungewünscht kinderlos blieben.

Wie nannte man Mädchen im Mittelalter?

Husvrouwen, Mägde, Beginen – die Frauen der Stadt.

In welchem Alter wurden Mädchen im Mittelalter verheiratet?

Im Mittelalter konnten Mädchen teilweise bereits mit 12 oder 13 Jahren verheiratet werden, Jungen ab 14. Unter bestimmten Umständen auch früher. Verlobungen waren nach kirchlichem Recht wohl bereits mit 7 Jahren möglich.

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