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Wann endet ehelicher Zugewinn?

Gefragt von: Eva-Maria Eder  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Die Zugewinngemeinschaft endet in der Regel mit der Scheidung der Ehe oder dem Tod eines Gatten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, beim Familiengericht eine vorzeitige Auflösung der Zugewinngemeinschaft zu beantragen. In all diesen Fällen ist ein so genannter Zugewinnausgleich vorzunehmen.

Wie lange kann der Zugewinn geltend gemacht werden?

Verjährung des Zugewinnausgleichs

Der Anspruch auf Zugewinnausgleich verjährt drei Jahre nach Rechtskraft der Scheidung (§ 195 BGB). Das bedeutet, dass derjenige Ehegatte, der meint, vom anderen etwas zu bekommen, nicht ewig mit seinen Forderungen warten kann.

Wann gibt es keinen Zugewinn?

Ist gleichzeitig der andere Ehepartner ohne Schulden und hat einen Gewinn erwirtschaftet, muss dieser einen Teil an den verschuldeten Partner abgeben. Bestehende Schulden sind kein Zugewinn. Gehen beide Ehepartner mit Schulden aus der Ehe, müssen sie die Folgen auch gemeinsam tragen, wenn es gemeinsame Schulden sind.

Wann wird der Güterstand beendet?

Der gesetzliche Güterstand beginnt mit der Eheschließung und endet mit der Rechtskraft des Scheidungsendbeschlusses, also mit Rechtskraft der Ehescheidung; dies ergibt sich aus dem Zusammenhang der gesetzlichen Regelungen in § 1564 S.

Was passiert mit dem Zugewinn im Trennungsjahr?

Bedeutung des Zugewinns im Trennungsjahr

Jeder Ehegatte behält sein eigenes Vermögen und verwaltet es auch allein. Wird bei Gericht ein Antrag auf Zugewinnausgleich gestellt, wird nur das geteilt, was während der Ehe von beiden Ehepartnern erwirtschaftet wurde. Dazu legt das Gericht zwei Stichtage zugrunde.

Zugewinnausgleich leicht erklärt

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Wie kann ich den Zugewinn umgehen?

Den Zugewinnausgleich können Sie auch gänzlich verhindern, wenn Sie in einem Ehevertrag oder einer Scheidungsfolgenvereinbarung den Güterstand der Zugewinngemeinschaft ausgeschlossen und stattdessen Gütertrennung vereinbart haben. Hier muss Ihr Ehepartner allerdings zugestimmt haben.

Welcher Kontostand zählt bei Scheidung?

Es wird nur Vermögen ausgeglichen, das Ehegatten zwischen der Heirat und dem Tag der Zustellung des Scheidungsantrages erworben haben. Es gibt kein gemeinsames Vermögen oder so etwas wie ein Ehevermögen. Jeder Ehegatte ist Eigentümer seines Vermögens.

Kann man auf den Zugewinnausgleich verzichten?

Der Zugewinnausgleich wird nur auf Antrag bei der Scheidung durchgeführt und verjährt nach 3 Jahren ab Rechtskraft der Scheidung. Verzichtet werden hierauf kann auch nur notariell oder durch eine Verzichtserklärung bei Gericht, wenn beide Parteien anwaltlich vertreten sind.

Wie wird der Zugewinn eines Hauses berechnet?

Um den Zugewinnausgleich für ein Haus im Alleineigentum zu berechnen, muss die Wertsteigerung der Immobilie während der Ehe ermittelt werden. Der Rest wird anschließend halbiert.

Ist eine Ehe automatisch eine Zugewinngemeinschaft?

Das Wichtigste in Kürze. Ohne Ehevertrag leben Ehepaare automatisch in einer sogenannten Zugewinngemeinschaft. Das bedeutet: Jeder Partner behält sein eigenes Vermögen. Er kann damit grundsätzlich machen, was er will.

Was mindert den Zugewinnausgleich?

Ein Ehegatte hat nur dann einen Zugewinn erzielt, wenn sein Vermögen bei Beendigung der Ehe höher ist als am Tag er Eheschließung. Hat ein Ehegatte während dieser Zeitspanne mehr als der andere dazu gewonnen, muss die Hälfte der Differenz ausgeglichen werden.

Wem gehört das Haus wenn nur einer im Grundbuch steht?

Wenn im Grundbuch nur ein Ehegatte als Eigentümer eingetragen ist, dann gehört ihm nach der Scheidung das Haus auch allein. In der Regel behält derjenige das Wohneigentum auch und bleibt darin wohnen.

Was ist von der Zugewinngemeinschaft ausgeschlossen?

Gütertrennung: Das Eigentum des Einzelnen bleibt Alleineigentum. Bei Scheidung können die Ehegatten zur auf gemeinschaftlich erworbenes Eigentum Anspruch erheben. Der Zugewinnausgleich entfällt.

Kann ich nach der Scheidung noch Ansprüche geltend machen?

Solange das Scheidungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, kann der Anspruch auf nachehelichen Unterhalt auch im Verbund mit der Scheidung geltend gemacht werden, wenn der Antrag spätestens zwei Wochen vor der mündlichen Verhandlung gestellt wird.

Wann wird der Zugewinnausgleich bei einer Scheidung fällig?

Der Anspruch auf Zugewinnausgleich wird fällig mit der Beendigung des Güterstandes, § 1378 Abs. 3 Satz 1 BGB. Weiter kann eine solche Konstellation gegeben sein, wenn der ausgleichsberechtigte Ehegatte längere Zeit seine ehebezogenen wirtschaftlichen Verpflichtungen nicht er- füllte.

Wann ist der Zugewinnausgleich verwirkt?

Die Zahlung des Zugewinnausgleiches kann vom Ehegatten, der mehr Vermögen während der Ehe aufgebaut hat, dann verweigert werden, wenn die Zahlung des Zugewinnausgleichs an den anderen Ehegatten in keiner Weise gerecht wäre.

Wie kann man sein Geld vor einer Scheidung in Sicherheit bringen?

Vermögen sichern: Die Kinder aus erster Ehe erhalten große Schenkungen. Bei der Auskunft über das Endvermögen (Stichtag: Zustellung des Scheidungsantrags) dürfen sie verschwiegen werden. Außerdem ist es möglich, die Bezugsberechtigung der Ehefrau bei der Lebensversicherung stillschweigend zu widerrufen.

Was heißt Versorgungsausgleich von 1000 Euro?

Bei der Scheidung beträgt der Verfahrenswert des Versorgungsausgleichs mindestens 1.000,- Euro. Pro Anrecht beträgt der Streitwert des Versorgungsausgleichs bei der Scheidung 10 % der 3-Monats-Netto-Einkünfte der Ehegatten. Beispiel: Die Ehefrau hat ein Einkommen von 1.000,- Euro netto.

Ist das Erbe vom Zugewinn ausgeschlossen?

Das Erbe fällt nicht in den Zugewinn.

Sofern die Eheleute nicht etwas anderes vereinbart haben, leben sie im Güterstand der Zugewinngemeinschaft, die am Tag der Heirat beginnt und mit Rechtskraft der Scheidung endet. Das Vermögen am Tag der Eheschließung wird Anfangsvermögen genannt.

Kann man bei einer Scheidung auf alles verzichten?

Auf den Versorgungsausgleich kann grundsätzlich verzichtet werden. Der Verzicht kann im Ehevertrag oder durch Erklärung vor Gericht festgehalten werden. Ist die Scheidung bereits in die Wege geleitet, kommt auch die Regelung in einer Scheidungsfolgenvereinbarung in Betracht.

Werden bei Scheidung Konten offenlegen?

Scheidung: Vermögen muss offen gelegt werden

Im Zuge der Scheidung müssen beide Partner so oder so ihr Vermögen offenlegen. Falsche Angaben zum Vermögen zu machen und zum Beispiel Konten oder Geldanlagen zu verschweigen, gilt als Prozessbetrug – und ist strafrechtlich relevant.

Was kostet eine Scheidung 2022?

Verfahrensgebühr für das Scheidungsverfahren

Die Verfahrensgebühr beträgt bei der Scheidung grundsätzlich 1,3 Gebührensätze. Eine 1,0-Gebühr bei einem Verfahrenswert von 32.600 Euro beträgt 1.036 Euro (§13 RVG). Somit ergibt sich die Verfahrensgebühr wie folgt: 1,3 × 1.036 = 1.346,80 Euro.

Wie wirkt sich eine Scheidung auf die Rente aus?

Durch den Versorgungsausgleich kann sich die Rente für eine oder einen der beiden mindern und für die andere oder den anderen entsprechend erhöhen. In den meisten Fällen werden die Rentenansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung in einer internen Teilung ausgeglichen.

Wann kann der Zugewinnausgleich verweigert werden?

Kann der Ausgleich des Zugewinns verweigert werden? Der Ausgleich kann dann verweigert werden, wenn der geforderte Zahlbetrag das tatsächlich vorhandene Vermögen übersteigt. Das Gesetz sieht vor, dass der Zugewinnausgleich auf das vorhandene Vermögen beschränkt wird.

Wer profitiert vom Zugewinnausgleich?

Wer profitiert vom Zugewinnausgleich? Vom Zugewinnausgleich profitiert derjenige, der zwischen Heirat und Scheidung weniger Vermögen angehäuft hat als der andere. Für den zahlungspflichtigen Ehegatten kann das richtig teuer werden.

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