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Wann darf ich einen Brief nicht öffnen?

Gefragt von: Nicolas Bittner  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Grundsätzlich gelten die gleichen Regelungen wie im normalen Geschäftsverkehr, dass Briefe von einer dritten Person geöffnet werden dürfen. Ist die Post jedoch mit einem Vertraulichkeitsvermerk versehen, ist das Öffnen unzulässig.

Wann darf ich einen fremden Brief öffnen?

Wann wird das Briefgeheimnis verletzt? Eine Verletzung des Briefgeheimnisses liegt immer dann vor, wenn unbefugt ein verschlossenes Schriftstück oder ein verschlossener Brief geöffnet werden, wenn diese nicht für die eigene Kenntnis bestimmt waren.

Was passiert wenn ich fremde Post öffnen?

Briefe, aber auch Tagebücher oder Notizen, öffnet, die erkennbar nicht für ihn bestimmt sind, macht sich wegen Verletzung des Briefgeheimnisses strafbar. Zeigt der Betroffene ihn an, muss er mit einer Geldstrafe oder gar mit einer Freiheitsstrafe rechnen (§ 202 Strafgesetzbuch).

Wann gilt das Briefgeheimnis nicht?

Viele Menschen unterliegen dem Irrtum, dass innerhalb einer Ehe oder Familie Post- und Briefgeheimnis nicht gelten. Doch der Familienstand zum Empfänger des Briefes schränkt dessen Grundrechte nicht ein. Das bedeutet: Das Briefgeheimnis gilt unter Eheleuten ebenso wie unter Eltern und deren Kindern.

Werden Briefe von der Post geöffnet?

Das Briefgeheimnis besteht unverändert fort, sodass die Post im Regelfall weder Briefe noch Pakete öffnen darf (vgl. § 10 Abs. 1 GG, § 39 Abs. 1-3 PostG).

Zugeklebten Briefumschlag öffnen mit Gefrierschank/Gefrierfach (10.03.2015 ARD-Buffet – Ach was!)

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Ist es strafbar fremde Briefe zu öffnen?

(1) Wer einen nicht zu seiner Kenntnisnahme bestimmten verschlossenen Brief oder ein anderes solches Schriftstück öffnet, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen zu bestrafen.

Wann darf das Briefgeheimnis gebrochen werden?

Das Schriftstück muss entweder verschlossen (Abs. 1) oder durch ein verschlossenes Behältnis gegen Kenntnisnahme besonders gesichert (Abs. 2) sein. Beiden Alternativen gemeinsam ist, dass die Kenntnisnahme durch Dritte mindestens deutlich behindert werden muss.

Was fällt unter das Briefgeheimnis?

Das Briefgeheimnis: privat und geschäftlich

Briefe, Postkarten, Pakete, Telegramme: Sie alle fallen unter das Briefgeheimnis, das durch § 10 des Grundgesetzes (GG) geschützt ist. Personen, die verschlossene Briefe oder andere Dokumente öffnen, die nicht für sie bestimmt sind, machen sich strafbar.

Was ist der Unterschied zwischen Post und Briefgeheimnis?

Unterschied zwischen Briefgeheimnis und Postgeheimnis

Das Postgeheimnis gilt für Mitarbeiter von Brief- und Paketdiensten. Das Briefgeheimnis gilt für jedermann; also für alle Menschen, unabhängig vom Beruf.

Was umfasst das Briefgeheimnis?

Das Brief- Post- und Fernmeldegeheimnis schützt schriftliche Nachrichten, Nachrichten über das Internet oder über das Telefon. Auch der Inhalt von Paketen und Päckchen ist geschützt. In Artikel 10 des Grundgesetzes steht: (1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich.

Kann ich jemanden Anzeigen der meine Post öffnet?

Die nicht gerechtfertigte vorsätzliche Verletzung des Briefgeheimnisses wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht bereits durch § 206 StGB bestraft wird [dort: mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe]. Der Versuch dieser Tat ist nicht strafbar.

Wie hoch ist die Strafe bei Verletzung des Briefgeheimnisses?

Strafgesetzbuch (StGB) § 202 Verletzung des Briefgeheimnisses

wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Bin ich verpflichtet Post weiterzuleiten?

Sollten Sie einen Brief erhalten haben, der nicht an Sie adressiert ist, ist es wichtig, diesen an den richtigen Empfänger weiterzuleiten. Als falscher Adressat haben Sie die Pflicht, die Briefsendung entsprechend weiterzuleiten.

Wer darf zu Händen öffnen?

Steht auf dem Umschlag neben dem Namen des Adressaten also zusätzlich der Hinweis „vertraulich“, „persönlich“, „privat“, „eigenhändig“ oder „ausschließlich“, darf nur der Empfänger selbst den Brief öffnen und lesen. Beim Öffnen der Briefe liegt in diesem Fall ein Verstoß gegen das Briefgeheimnis vor (LAG Hamm, Urt. v.

Wen schützt das Briefgeheimnis?

Das Briefgeheimnis schützt den Briefverkehr zwischen Absender und Adressat vor Öffnung und Unterschlagung durch Behörden (Art. 10 StGG und Art. 8 EMRK Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens).

Wann darf ein Betreuer die Post öffnen?

Der Betreuer darf an den Betreuten gerichtete Post mit dessen Einwilligung öffnen. Allerdings ist für eine wirksame Einwilligung erforderlich, dass der Betreute die Bedeutung des Briefgeheimnisses erkennen und nach dieser Erkenntnis entscheiden kann (natürliche Einsichtsfähigkeit).

Wie öffne ich einen Brief ohne dass man es merkt?

Halten Sie den Brief zum Öffnen mit den Klebestreifen nach unten über den heißen Wasserdampf. Bewegen Sie den Brief gleichmäßig mit der Verschlussseite langsam hin und her. Passen Sie auf Ihre Hände auf, Sie können sich sehr schnell verbrennen.

Was ist Postunterdrückung?

Unter Postunterdrückung versteht das Strafrecht den Umstand, dass ein Angestellter oder ein Beauftragter eines Unternehmens, das Postdienstleistungen erbringt, unbefugt Post an sich nimmt bzw. ihm zur Zustellung übergebene Post absichtlich nicht zustellt oder illegal (beispielsweise im Mülleimer) entsorgt.

Was Falsches in den Briefkasten geworfen?

Hat man versehentlich einen Gegenstand in einen Briefkasten eingeworfen, muss man eine Nachforschung beauftragen, um ihn zurückzubekommen. Im Onlineformular der Post gibt es dafür den Menüpunkt "Irrtümlich eingeworfen". Die Rückgabe funktioniert nur, wenn es sich um einen Gegenstand handelt, wie z.B. einen Schlüssel.

Kann ich unerwünschte Post zurückschicken?

Am besten schreibt man auf den Briefumschlag: Unfrei zurück an Absender! Unverlangte Sendung. Damit die Post den Brief nicht noch einmal zurückbringt, kann es hilfreich sein, die eigene Adresse vorher mit einem Aufkleber unkenntlich zu machen.

Was tun bei fremder Post im Briefkasten?

Eine Sprecherin der Post erklärte: "Falsch eingeworfene Briefe sollten die Empfänger in unsere Briefkästen einwerfen. Diese landen am folgenden Tag wieder in der Zustellung." Die Servicehotline helfe zudem unter 0228/4333112 weiter und veranlasse gegebenenfalls auch eine Abholung der Sendungen.

Was ist Postunterschlagung?

Haben Sie den begründeten Verdacht, dass jemand anderes oder Unbekannte Ihre Post einbehalten, erstatten Sie Anzeige wegen Postunterschlagung. Lesen Sie, was zu tun ist. Die Zustellung von Post ist eine tragende Säule unseres Gesellschafts- und Wirtschaftslebens.

Wann beginnt eine Unterschlagung?

Eine Unterschlagung liegt vor, wenn sich jemand vorsätzlich und rechtswidrig eine fremde bewegliche Sache selbst oder einem Dritten zueignet. Eine Zueignung äußert sich in einer Enteignung und einer Aneignung, also dem Verdrängen des Eigentümers der Sache und dem anschließenden Umgehen damit wie ein Eigentümer, z. B.

Wann verjährt Veruntreuung?

Da die Untreue nach § 266 Abs. 1 StGB eine Höchststrafe von fünf Jahren Freiheitsstrafe aufweist, verjährt dieser Straftatbestand nach § 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB nach fünf Jahren.

Was ist der Unterschied zwischen Veruntreuung und Unterschlagung?

Bei der Veruntreuung wurde dem Täter die Sache anvertraut – bei der Unterschlagung hingegen, hat der Täter sie gefunden oder sie ist durch Irrtum “oder sonst ohne sein Zutun in seinen Gewahrsam gelangt.