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Wann darf ich die Post nicht öffnen?

Gefragt von: Dietrich Gross  |  Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2023
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Grundsätzlich gelten die gleichen Regelungen wie im normalen Geschäftsverkehr, dass Briefe von einer dritten Person geöffnet werden dürfen. Ist die Post jedoch mit einem Vertraulichkeitsvermerk versehen, ist das Öffnen unzulässig.

Wann darf ich fremde Post öffnen?

Was dürfen Ehepartner und Verwandte nicht? Ehepartner dürfen die Post und die Online-Kommunikation des anderen nicht ohne weiteres öffnen und lesen, erst recht dann nicht, wenn sie getrennt leben. Das hat der Bundesgerichtshof für das Postgeheimnis bereits im Jahr 1990 entschieden (Urteil v. 20.02.1990, VI ZR 241/89).

Wann ist das Postgeheimnis verletzt?

Wann habe ich das Briefgeheimnis verletzt? Das Briefgeheimnis verletzt, wer ein Schriftstück, das nicht zu seiner Kenntnisnahme bestimmt ist, öffnet oder auf andere Weise Kenntnis von seinem Inhalt erlangt. Tatobjekte sind Schriftstücke, auf denen schriftlich gedruckt oder geschrieben Gedanken ausgedruckt sind.

Was passiert wenn ich fremde Post öffnen?

sich vom Inhalt eines solchen Schriftstücks ohne Öffnung des Verschlusses unter Anwendung technischer Mittel Kenntnis verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Wann darf die Polizei Briefe öffnen?

Eine Beschlagnahmung von Briefen ist gem. § 94 StPO zwar möglich, dabei dürfen verschlossene Postsendungen jedoch grundsätzlich nicht von der Polizei oder dem Staatsanwalt geöffnet werden, sondern nur vom Richter (§ 100 Abs. 3 S. 4 StPO).

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Wann darf ich einen Brief öffnen und wann nicht?

Steht auf dem Umschlag neben dem Namen des Adressaten also zusätzlich der Hinweis „vertraulich“, „persönlich“, „privat“, „eigenhändig“ oder „ausschließlich“, darf nur der Empfänger selbst den Brief öffnen und lesen. Beim Öffnen der Briefe liegt in diesem Fall ein Verstoß gegen das Briefgeheimnis vor (LAG Hamm, Urt. v.

Werden Briefe bei der Post kontrolliert?

Der Inhalt von Sendungen wird nur kontrolliert, wenn eine Sendung beschädigt ist und nachverpackt werden muss, oder wenn eine Sendung beim Absender und Empfänger unzustellbar ist. Das ist nicht neu sondern schon immer in §39 Absatz 4 Postgesetz geregelt.

Wer darf private Post öffnen?

Wird das Poststück zusätzlich mit dem Hinweis „vertraulich“, „persönlich“, „privat“ oder „ausschließlich“ versehen, darf es wiederum nur vom Empfänger und niemand anderem ohne Erlaubnis des Empfängers geöffnet werden. Verantwortlich für die Einhaltung des Post- und Briefgeheimnisses ist der Arbeitgeber.

Wann darf das Briefgeheimnis gebrochen werden?

Eine Verletzung des Briefgeheimnisses liegt immer dann vor, wenn unbefugt ein verschlossenes Schriftstück oder ein verschlossener Brief geöffnet werden, wenn diese nicht für die eigene Kenntnis bestimmt waren.

Was fällt alles unter das Briefgeheimnis?

Das Brief- Post- und Fernmeldegeheimnis schützt schriftliche Nachrichten, Nachrichten über das Internet oder über das Telefon. Auch der Inhalt von Paketen und Päckchen ist geschützt. In Artikel 10 des Grundgesetzes steht: (1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich.

Was tun wenn mein Brief geöffnet wurde?

Lässt sich das Problem so nicht zu Ihrer Zufriedenheit lösen, können Sie sich an den Verbraucherservice Post oder die Schlichtungsstelle Post der Bundesnetzagentur wenden. Geöffnete Pakete werfen in der Regel keine datenschutzrechtlichen Fragen auf, hier ist aber unter Umständen das Postgeheimnis betroffen.

Was ist der Unterschied zwischen Post und Briefgeheimnis?

Gültig ist das Postgeheimnis von dem Zeitpunkt an, an dem der Brief bei der Post abgegeben wird, bis er beim Empfänger ausgeliefert wird. Im Gegensatz zum Postgeheimnis schützt das Briefgeheimnis alle schriftlichen Mitteilungen zwischen einem Absender und einem Empfänger vor Unbefugten.

Ist Post unterschlagen strafbar?

Das Strafmaß einer Unterschlagung kann sich auf eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder auf eine Geldstrafe belaufen. Ist die unterschlagene Sache dem Täter anvertraut, kann eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe drohen. Grundlage hierfür ist § 246 StGB.

Ist das Briefgeheimnis ein Grundrecht?

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Art 10. (1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich. (2) Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes angeordnet werden.

Was ist Postunterdrückung?

Der Tatbestand der Postunterdrückung gemäß § 206 StGB kann auch durch eine bloße Nichtzustellung einer Postsendung an den Adressaten verwirklicht werden. Der Tatbestand schützt alle Postsendungen, auch Pakete oder nicht vollfrankierte Sendungen, wie beispielsweise Infopost.

Bin ich verpflichtet meine Post zu öffnen?

Gibt es ein Gesetz, das die Briefkastenleerung vorschreibt? Postzusteller geben in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen eine Pflicht zur Briefkastenleerung an. Auch die Deutsche Bundespost spricht sich hierfür aus. Eine gesetzliche Regelung hierzu gibt es jedoch nicht.

Wie öffne ich einen Brief ohne dass man es merkt?

Mit Dampf geht's leicht
  1. Stellen Sie einen Kochtopf auf den Herd und füllen Sie ihn mit Wasser. ...
  2. Sobald das Wasser zu kochen beginnt, verdunstet es und steigt in Form von Wasserdampf in die Höhe. ...
  3. Halten Sie den Brief zum Öffnen mit den Klebestreifen nach unten über den heißen Wasserdampf.

Was passiert wenn man gegen das Briefgeheimnis verstößt?

Strafgesetzbuch (StGB) § 202 Verletzung des Briefgeheimnisses

wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Hat die Post Schweigepflicht?

§ 16 Schweigepflicht

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben - auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt - über vertrauliche Angaben und Geheimnisse der Gesellschaft, namentlich Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse, die ihnen durch ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat bekannt werden, Stillschweigen zu bewahren.

Kann die Polizei Post abfangen?

Auch wenn es einem als Betroffener komisch vorkommt: Es kann durchaus sein, dass die Polizei das Paket oder den Brief ausliefern lässt. Das ist auf dem Umstand zurückzuführen, dass aus ermittlungstaktischen Gründen ein Zugriff erst später stattfinden soll.

Kann man den Postboten Briefe mitgeben?

Sie können beim Postboten mit Zusatzangeboten Ihre Brief- und Paketmarken kaufen oder ihm Ihre Briefe und Pakete mitgeben.

Was prüft der Postbote?

Postident durch Postboten Individuell

Ein Zusteller der Deutschen Post kommt bei Ihnen zu Hause vorbei und prüft Ihre Identität. Dem Postboten ist es zudem möglich, eine rechtskonforme Unterschrift von Ihnen für ein Formular einzuholen, zum Beispiel einem Vertrag oder einer Lastschrift.

Welche Post darf nicht gestempelt werden?

Welche Schriftstücke sollten nicht mit dem Eingangsstempel gekennzeichnet werden? Urkunden, Zertifikate, Zeugnis, Scheck, Wechsel, Aktien, Bilder, Poster, Gutscheine; Warum: Scheck und Wechsel werden entwertet.

Wann werden Briefe nicht zugestellt?

Grundsätzlich gilt ein Zeitraum von 08.00 bis 18.00 Uhr. Die Post ist bemüht, dass über 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag ankommen. Zu 95 Prozent sind die Sendungen am zweiten Werktag zugestellt.

Wann muss ich keine Briefmarke aufkleben?

Das Aufkleben einer Briefmarke ist rein freiwillig

Auch wenn nur eine Marke mit geringerem Wert, als für den Versand nötig wäre, auf dem Umschlag klebt, muss der Empfänger nur den fehlenden Wert, nach Empfang des Briefes, bezahlen.

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