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Wann braucht man einen Fundamenterder?

Gefragt von: Ernst Kühne-Fiedler  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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In Deutschland wird Sicherheit groß geschrieben, darum ist die Verlegung eines Fundamenterders in jedem Neubau Pflicht. Dieser sorgt dafür, dass elektrische Ströme ins Erdreich abgeleitet werden und schützt so das Haus vor Blitzeinschlägen oder Überspannung. Geregelt wird dies in der DIN-Norm 18014.

Wann ist ein Fundamenterder erforderlich?

Wann ist ein Ringerder, wann ein Fundamenterder nach DIN 18014 erforderlich? Fundamenterder: Bei allen Neubauten, da nach DIN 18015 und durch den Stromversorger nach aktueller TAB bzw. zukünftiger VDE-AR-N 4100 ein Fundamenterder gefordert ist.

Was passiert ohne Fundamenterder?

Ist ein Fundamenterder nicht vorhanden oder unwirksam, so bleibt nur die nachträgliche Verlegung eines Ringerders um das gesamte Gebäude. Ist der Arbeitsraum um das Gebäude noch nicht verfüllt, kann nicht rostender Stahl in einem Abstand von ca. 1 m und mind. 0,8 m tief um das Gebäude verlegt werden.

Wann Fundamenterder und Ringerder?

Der Fundamenterder ist als geschlossener Ring in die Fundamente der Außenwände des Gebäudes einzubringen. Bei einer Funda- mentplatte muss die Anordnung entsprechend erfolgen. Der Ringerder wird ebenfalls als geschlossener Ring unterhalb bzw. seitlich der Gebäudefundamente eingebracht.

Wann ist ein tiefenerder notwendig?

Tiefenerder sollten als Ersatzmaßnahme verwendet werden, wenn sich keine normative Erdungsanlage nach DIN 18014 errichten lässt. Hier können dann als Zusatzmaßnahme zum Ringerder um das Gebäude, Tiefenerder mit einer Mindestlänge von 3 m eingesetzt werden. Diese werden vorzugsweise an den Gebäudeecken eingesetzt.

Fundamenterder & Ringerder, Baugrube, uvam. (11.06.2020)

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Ist Erdung Pflicht?

Elektroanlagen in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus müssen grundsätzlich geerdet werden. Der Begriff Erdung ist dabei eng mit dem Begriff Potentialausgleich verbunden. Beide Begriffe beschreiben elektrotechnische Schutzmaßnahmen gegen Funktionsausfall, gegen elektrischen Schlag oder auch gegen Blitzschlag.

Wann muss ein Erder nachgerüstet werden?

Der Einbau des Fundamenterders ist seit 2007 bei jedem Neubau verpflichtend. Vorher waren auch Kompromisse möglich, indem Abwasserleitungen oder andere erdgebundene Metallrohre als Erdung verwendet werden konnten.

Was passiert ohne potentialausgleich?

Bei einem fehlenden Hauptpotentialausgleich können, im Falle eines Isolationfehlers an elektrischen Leitungen, lebensgefährliche Potentialunterschiede bzw. Spannungen zwischen leitfähigen Teilen und dem Schutzleiter entstehen.

Ist ein Ringerder Pflicht?

In Deutschland besteht die Pflicht, in allen neuen Gebäuden einen Fundamenterder nach der nationalen Norm DIN 18014 zu errichten. Der Fundamenterder ist Bestandteil der elektrischen Anlage hinter der Hausanschlusseinrichtung.

Wo wird der Fundamenterder verlegt?

Es wird ein Fundamenterder als geschlossener Ring im Bereich der Außenkanten der Fundamentplatte verlegt und mit der Bewehrung mindestens alle zwei Meter mit Hilfe von Schraub-, oder Klemmverbindungen elektrisch leitend verbunden.

Wer legt den Fundamenterder?

Nach den verschärften Vorgaben der DIN 18014 dürfen Fundamenterder nicht mehr von den Maurern der Baufirma eingebracht werden. Der Anschluss muss über eine Elektrofachkraft oder eine Blitzschutzfachkraft erfolgen.

Kann man Erdung nachrüsten?

Die allgemein als „Erdung“ bezeichnete Maßnahme muss standardmäßig geplant und durchgeführt werden. Bei Altbauten muss oft nachgerüstet werden. Wichtig Sämtliche Arbeiten am Stromnetz und Blitzschutz sind ausschließlich zertifizierten Fachunternehmen vorbehalten.

Wer darf Fundamenterder errichten?

Wer errichtet den Fundamenterder? Nach DIN 18014 ist ein Fundamenterder Bestandteil der elektrischen Anlage. Der Fundamenterder darf daher nur von Fachkräften oder unter deren Aufsicht errichtet werden, die die Anforderungen der DIN VDE 1000-10 oder DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) erfüllen.

Wie tief muss Fundamenterder sein?

Ein Ringerder (Oberflächenerder) muss außerhalb der baulichen Anlage mit mindestens 80 % seiner Gesamtlänge mit der Erde in Kontakt sein. Dabei ist er als geschlossener Ring in einem Abstand von 1,0 m und einer Tiefe von 0,5 m um das Außenfundament der baulichen Anlage zu verlegen.

Wie oft Ringerder mit Fundamenterder verbinden?

Der Funktionspotentialausgleichsleiter ist mit der Bewehrung in Abständen von höchstens 2 m dauerhaft elektrisch leitend zu verbinden ist und weist eine Maschenweite von ≤ 20 m × 20 m auf.

Sind Kreuzerder noch erlaubt?

Ein einzelner 2 m oder 1,5 m langer Kreuzerder ist nicht erlaubt. Alternative Materialien zu dieser Installation sind nach DIN 18014 nach DIN VDE 0855-1: Bandeisen 30 x 3,5 mm, (100 mm²) V4A-Stahl (nicht rostender Stahl)

Wie erdet man richtig?

Erdung bei bereits bestehenden Gebäuden

Sie können nämlich eine oder mehrere Erdungsstangen (mindestens 3m zwischen den Erdungsstangen) besorgen. Diese Spieße aus Metall werden 80 cm tief in die Erde geschlagen und mithilfe des Erdleiters mit der Elektroinstallation verbunden.

Sind Heizungsrohre geerdet?

Heizung und Brauchwasser wird inzwischen in Kunststoffleitungen verteilt. Dies ist natürlich auch so erlaubt. Die VDE schreibt eine Erdung von metallenen "Teilen" vor, wenn diese ein gefährliches Potential annehmen können. Bei der Heizung geht man offensichtlich nicht davon aus.

Wie viel kostet eine Erdung?

Am teuersten ist dabei die Erdungsanlage, die Kosten von 500 EUR bis 1.500 EUR verursachen kann. Für eine Fangstange muss man meist Kosten im Bereich von 25 EUR bis 90 EUR rechnen, 100 kg Draht erhält man im Allgemeinen für rund 300 EUR bis 400 EUR.

Wie tief muss geerdet werden?

Sie sollten mindestens eine Tiefe von 9 m im feuchten Erdreich erreichen. Ist die Tiefe zu gering, ergibt sich eine schlechte Potentialverteilung und somit eine erhöhte Schrittspannung am Erder bei Blitzeinschlag. Sofern es der Untergrund erlaubt, werden Tiefenerder in der Regel bis zu 30 Meter in die Erde getrieben.

Wie erdet man eine Bodenplatte?

Das Rückgrat aller Erdungsmaßnahmen. Ein Fundamenterder besteht aus nicht isolierten Leitern, meist aus Band- oder Rundstahl, der in die Fundamente der Außenwände oder in die Bodenplatte des Gebäudes eingebettet wird und über den verhältnismäßig gut leitenden Beton großflächig mit der Erde in Verbindung steht.

Wie tief muss ein Erdungsstab in die Erde?

Für vorhandene Gebäude sollte der Erdungsleiter unter der Erde um die Außenwand des Einsatzortes herum in einer Tiefe von mindestens 1 m verlegt werden. Allgemein gilt, dass alle vertikalen Anschlüsse von einer Elektrode zu Bereichen über der Erdoberfläche für die Nennspannungen (600-1000 V) isoliert sein müssen.

Was ist der Unterschied zwischen Erdung und Potentialausgleich?

Potentialausgleich bezeichnet eine elektrisch gut leitfähige Verbindung, die unterschiedliche elektrische Potentiale minimiert. Der Potentialausgleich wird umgangssprachlich häufig auch als Erdung bezeichnet.

Wann Staberder?

Ein Staberder wird beispielsweise zur Erdung eines Baustromverteilers oder einer provisorisch errichteten elektrischen Anlage verwendet, oft auch bei der nachträglichen Einrichtung einer Erdung sowie bei Anlagen, in denen der Einsatz eines Fundamenterders unzweckmäßig ist oder gänzlich ausscheidet.