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Wann Aufwand wann aktivieren?

Gefragt von: Herr Dr. Udo Geisler MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Was versteht man unter Aktivierung? Aktivierung heißt, Positionen nicht als Aufwand sondern als Aktivposten in der Bilanz aufzunehmen Die Buchung bewirkt somit keine Gewinnminderung und eine Erhöhung der Bilanzsumme.

Wann muss Aufwand aktiviert werden?

Eine Aktivierungspflicht gilt für folgende Vermögensgegenstände: Alle Vermögenswerte eines Unternehmens, wenn gesetzlich nicht anders geregelt. Vermögenswerte, deren Nutzungsdauer begrenzt ist (§ 246 Abs. 1 Satz 4 HGB)

Wann darf man aktivieren?

Aktivierungsfähig sind unter anderem: Abstandszahlungen eines Vermieters oder eines Grundstückserwerbers, Kosten für Abwasseranlagen, Anlaufkosten, Anzahlungen, Arbeitnehmerdarlehen, Betriebsstoffe, Bürgschaften, Damnum, Erbbaurechte, Fabrikgebäude, entgeltlich erworbener Firmenwert, unfertige Erzeugnisse, ...

Wann muss ich Anlagevermögen aktivieren?

Anlagevermögen. Die Aktivierung von Gegenständen des Anlagevermögens erfolgt immer dann, wenn der jeweilige Vermögensgegenstand betriebsbereit ist bzw. zur Verfügung steht, entweder nach dem Erwerb mit den Anschaffungskosten oder nach eigener Herstellung mit den Herstellungskosten.

Was bringt eine Aktivierung?

Die Aktivierung in der Handels- und Steuerbilanz erhöht sich das Ergebnis, da die Ausgaben des Geschäftsjahres nicht als Aufwand bzw. als Betriebsausgabe gebucht werden.

Immaterielle Vermögenswerte, Aktivierung, Aktivierungsfähigkeit | Externes Rechnungswesen

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Was darf nicht aktiviert werden?

Für dich bedeutet dies, dass es bestimmte Vermögensgegenstände gibt, welche du nicht in der Bilanz ausweisen darfst. Vom Aktivierungsverbot betroffen sind folgende Gegenstände. Selbst geschaffene Marken, Logos, Datenbänke etc. Das Aktivierungsverbot für diese Gegenstände ist in § 248 Abs.

Welche Kosten müssen aktiviert werden?

Zu den aktivierungspflichtigen Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen alle Kosten, die ein Unternehmen aufwendet, um ein erworbenes Wirtschaftsgut in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen (§ 255 Abs. 1 S. 1 HGB). Dazu zählen auch die Anschaffungsnebenkosten.

Wann ist etwas konkret Aktivierungsfähig?

Die konkrete Aktivierungsfähigkeit ist grds. dann als erfüllt anzusehen, wenn der Aktivierung kein konkretes Bilanzierungsverbot entgegensteht. Mit der Abschaffung des Aktivierungsverbots nach § 248 Abs. 2 HGB a.F. ist für Filmrechte somit auch die konkrete Aktivierungsfähigkeit gegeben.

Wann werden Maschinen aktiviert?

Wenn die Einweisung einen echten Bezug zur gelieferten Maschine hat, dann müssen die Kosten dafür aktiviert werden. Dann darf auch intern nicht über Schulung, Weiterbildung oder Ausbildung gesprochen werden. Die Kosten sind entsprechend als Einweisungzu buchen.

Was ist ein Aktivierungsverbot?

Aktivierungsverbot bedeutet, dass das Wirtschaftsgut oder der Vermögensgegenstand nicht als Aktivposten in der Bilanz des Unternehmens angesetzt werden darf.

Können Projektkosten aktiviert werden?

In Anlehnung an die IFRS (IAS 38) wird eine Unterscheidung zwischen Forschungs- und Entwicklungskosten getroffen: Für Forschungskosten gilt ein Aktivierungsverbot. Entwicklungskosten müssen als Herstellungskosten immaterieller Vermögensgegenstände aktiviert werden, sofern gewisse Kriterien erfüllt sind.

Warum dürfen leerkosten nicht aktiviert werden?

Ebenfalls auszugrenzen sind Unterbeschäftigungskosten (Leerkosten). Sie entstehen durch ungenutzte und unausgelastete Kapazitäten. Aufwendungen für Anlagen, die nicht für die Produktion von Gütern genutzt wurden und keine notwendigen Reservekapazitäten darstellen, dürfen nicht aktiviert werden.

Wann GWG und Anlagevermögen?

Als geringwertige Wirtschaftsgüter gelten selbständig nutzbare, bewegliche und abnutzbare Gegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten von bis zu 800 Euro netto. GWG können mittels Sofortabschreibung steuerlich geltend gemacht werden.

Wie buche ich eine Maschine?

Die Anschaffungskosten nicht selbstständig nutzungsfähiger Werkzeuge werden auf das jeweilige Anlagenkonto, z. B. auf das Konto "Maschinen" 0210 (SKR 03) bzw. 0440 (SKR 04), gebucht.

Wann ist etwas Bilanzierungsfähig?

Die abstrakte Bilanzierungsfähigkeit ist in § 247 HGB geregelt. Demnach ist die abstrakte Bilanzierungsfähigkeit immer dann gegeben, wenn sich der zu bilanzierende Sachverhalt im Steuerrecht in negatives Wirtschaftsgut, positives Wirtschaftsgut oder Abgrenzungs- bzw. Hilfsposten einordnen lässt.

Was ist nicht Bilanzierungsfähig?

Entscheidet sich der bilanzierende Kaufmann von einem Bilanzierungswahlrecht nicht Gebrauch zu machen oder sieht er sich einem Bilanzierungsverbot gegenüber, so besteht keine Bilanzierungsfähigkeit.

Welche Aktivierungswahlrechte gibt es?

Zu den Aktivierungswahlrechten gehören:
  • immaterielle, unentgeltlich erworbene Vermögensgegenstände,
  • Aufwendungen für ein Disagio (§ 250 Abs. 3 HGB)
  • aktive Steuerlatenzen (§ 274 Abs. 1 Satz 2 HGB).

Was sind Aktivierungspflichtige Sachverhalte?

Von einer Aktivierungspflicht (auch: Aktivierungsgebot) bzgl. eines Vermögensgegenstandes wird dann gesprochen, wenn eine Verpflichtung besteht, den infrage stehenden Vermögensgegenstand in eine Position auf der Aktivseite der Bilanz zu übernehmen (sog. Aktivierung).

Sind Winterreifen zu aktivieren?

Für die Frage der steuerlichen Abziehbarkeit der Anschaffungskosten für die erstmalig Anschaffung von Winterreifen samt Felgen als Betriebsausgaben gilt jedoch, dass diese grundsätzlich mit dem Fahrzeug zu aktivieren und abzuschreiben sind.

Werden Anschaffungsnebenkosten aktiviert?

Die Anschaffungsnebenkosten müssen genau wie die Anschaffungskosten dem Wirtschaftsgut direkt (ohne Schätzung oder Schlüsselung) zugeordnet werden. Deshalb dürfen Anschaffungsgemeinkosten nicht aktiviert werden, sondern sind sofort gewinnmindernd zu buchen.

Welche Steuer muss aktiviert werden?

Aktivierungspflichtige Steuern werden aktiviert, indem man sie den Anschaffungskosten hinzurechnet. Die Grunderwerbsteuer z.B. ist eine aktivierungspflichtige Steuer.

Was ist eine aktivierte Eigenleistung?

Als aktivierte Eigenleistung versteht man den Wert selbst erstellter Vermögensgegenstände, die nicht verkauft, sondern selbst genutzt und daher auch in der Bilanz aktiviert werden. Eine aktivierte Eigenleistung wird in der Bilanz auf der Aktivseite als Vermögensgegenstand (in Höhe der Herstellungskosten) erfasst.

Wann Aufwand wann GWG?

GWG buchen bis 800 EUR: Sofortabschreibung

Da für die Wirtschaftsgüter bis 800 EUR eine Sofortabschreibung vorgenommen werden darf, werden sie in der Praxis hauptsächlich direkt auf ein Aufwandkonto oder alternativ auf ein GWG-Konto gebucht. Letzteres wird dann am Jahresende aufgelöst bzw. sofort abgeschrieben.

Welcher Betrag kann sofort abgeschrieben werden?

Wenn Du selbstständig oder Firmeninhaber bist

Ein selbstständig nutzbares Wirtschaftsgut bis 800 Euro netto beziehungsweise 952 Euro brutto (bei Anschaffung bis Ende 2017 gilt ein Nettowert von 410 Euro) kannst Du sofort abschreiben, also im Jahr der Herstellung oder Anschaffung.

Ist ein Schreibtisch ein GWG?

Damit fällt er unter die GWG, dafür gilt die Sofortabschreibung. Der Schreibtisch kostet 830 €. Handelt es sich dabei um einen Bruttopreis, muss die Mehrwertsteuer abgezogen werden. Dann wäre der Schreibtisch als GWG im ersten Jahr sofort abschreibbar.

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