Zum Inhalt springen

Wann AG und wann LG?

Gefragt von: Guenter Moser  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
sternezahl: 4.5/5 (55 sternebewertungen)

Über Streitigkeiten im allgemeinen Zivilrecht (bürgerliche Rechtsstreitigkeiten) entscheiden die Gerichte der sogenannten ordentlichen Gerichtsbarkeit. Dabei handelt es sich um die Amtsgerichte (AG), die Landgerichte (LG), die Oberlandesgerichte (OLG) und den Bundesgerichtshof (BGH).

Wann AG Wann LG?

1. Erste Instanz AG (Strafrichter oder [erweitertes] Schöffengericht): Berufung (§§ 312, 313 StPO) ans LG (kleine Strafkammer, 1 Berufsrichter, 2 Schöffen, §§ 74 III, 76 I 1 GVG; bei Berufungen gegen Urteile des erweiterten Schöffengerichts 2 Berufsrich- ter, 2 Schöffen, § 76 VI 1 GVG).

Wann ist die Große Strafkammer zuständig?

Die großen Strafkammern sind in erster Instanz zuständig für die Verbrechen und Vergehen, die nicht in den Zuständigkeitsbereich des Strafrichters, des Schöffengerichts und des Oberlandesgerichts fallen oder die wegen ihrer besonderen Bedeutung durch die Staatsanwaltschaft beim Landgericht angeklagt werden.

Wann Anklage Landgericht?

In den zahlenmäßig überwiegenden Fällen wird die Anklage vor dem Landgericht erhoben weil die Staatsanwaltschaft ein Strafmaß avisiert welches über 4 Jahren Freiheitsstrafe liegt. Bei einer möglichen Freiheitsstrafe von 4 Jahren ist die Haft grundsätzlich anzutreten.

Wann welche Instanz?

In bürgerlich-rechtlichen Streitigkeiten ist Gericht erster Instanz in der Regel das Amtsgericht, wenn der Streitwert 5000 Euro nicht übersteigt (§ 23 GVG). Das Amtsgericht ist in den Fällen des § 23 Nr. 2 GVG streitwertunabhängig zuständig. Die Berufungsinstanz ist das Landgericht (§ 72 Abs.

The ABC Song | CoComelon Nursery Rhymes & Kids Songs

36 verwandte Fragen gefunden

Warum gibt es zwei Instanzen?

In einer modernen Rechtsprechung sind mehrere Instanzen unabdinglich. Durch den Weg durch die Instanzen, also einem mehrstufigen Verfahren, entsteht Rechtssicherheit.

Welche 3 Instanzen gibt es?

Instanz: Oberverwaltungsgericht (Berufungsinstanz) 3. Instanz: Bundesverwaltungsgericht (Revisionsinstanz)
...
Die Instanzen und Gerichtsbarkeiten in Deutschland: Ein Überblick
  • Instanz: Amtsgericht (AG)
  • Instanz: Landgericht (LG)
  • Instanz: Oberlandesgericht (OLG)
  • Instanz: Bundesgerichtshof (BGH)

Welches Gericht für welche Straftat?

Die sachliche Zuständigkeit richtet sich nach der Straftat und der Höhe der zu erwartenden Strafe: Die große Strafkammer beim Landgericht ist zuständig für besonders schwere Straftaten (Katalog in § 74 GVG) und immer dann, wenn eine Freiheitsstrafe von mehr als 4 Jahren zu erwarten ist.

Welches Gericht ist für Strafrecht zuständig?

Eine Strafsache kann in Deutschland vor unterschiedlichen Gerichten verhandelt werden. Grundsätzlich kommen hierfür das Amtsgericht, das Landgericht, das Oberlandesgericht (allein in Berlin als Kammergericht bezeichnet) oder der Bundesgerichtshof in Betracht.

Welches Gericht für Strafsachen?

Das Hanseatische Oberlandesgericht ist das für Hamburg zuständige Obergericht in Zivil-, Familien- und Strafsachen. Es gibt insgesamt 15 Zivilsenate, die über Berufungen und Beschwerden gegen Entscheidungen des Landgerichts Hamburg in Zivilsachen entscheiden.

Wann Schwurgericht wann große Strafkammer?

Für die in § 74 Absatz 2 GVG aufgezählten Verbrechen ist eine Strafkammer des Landgerichts als Schwurgericht zuständig. Hat der Angeklagte ein Verbrechen begangen, bei dem das Opfer getötet werden sollte oder sogar zu Tode gekommen ist, ist eine besondere Große Strafkammer, das sogenannte Schwurgericht, zuständig.

Wann kleine Kammer?

Sie entscheiden bei besonders schwerwiegenden Straftaten in erster Instanz sowie bei Berufungen gegen Urteile eines Jugendschöffengerichts. In den kleinen Kammern sitzen jeweils eine Richterin bzw. ein Richter sowie zwei Schöffinnen bzw. Schöffen.

Welches Gericht ist für Körperverletzung zuständig?

Eine strafrechtliche Würdigung des Täters für die Verwirklichung des strafbaren Körperverletzungsdeliktes (§ 223 Strafgesetzbuch/StGB) erfolgt hingegen vor einem Strafgericht im Rahmen eines Strafverfahrens und ist somit unabhängig von etwaigen Schmerzensgeldforderungen.

Wann ist die Wirtschaftsstrafkammer zuständig?

1 als Gericht des ersten Rechtszuges und nach § 74 Abs. 3 für die Verhandlung und Entscheidung über das Rechtsmittel der Berufung gegen die Urteile des Schöffengerichts das Landgericht zuständig ist, eine Strafkammer als Wirtschaftsstrafkammer zuständig. § 120 bleibt unberührt.

Was folgt nach dem Landgericht?

Über Beschwerden gegen Beschlüsse des Landgerichts entscheidet das Oberlandesgericht. In Familien- und Landwirtschaftssachen ist das Oberlandesgericht Berufungsgericht gegen Entscheidungen der Amtsgerichte. In bestimmten Fällen ist eine Überprüfung durch den Bundesgerichtshof möglich.

Wann ist Schwurgericht zuständig?

Es ist in Deutschland ein erstinstanzlicher Spruchkörper des Landgerichts, dessen Zuständigkeit für die vollendeten und versuchten Delikte des Mordes, des Totschlags sowie für alle mit dem Tode erfolgsqualifizierten Tötungsdelikte gegeben ist.

Welche Gericht übt keine Strafjustiz aus?

Früher waren nur die Gerichte der Zivil- und Strafjustiz mit unabhängigen Richtern besetzt, Verwaltungs- und Finanzgerichte dagegen mit Beamten, also nicht unabhängigen Richtern.

Wann geht eine Anzeige zur Staatsanwaltschaft?

Eine Strafanzeige machst du bei der Polizeidienststelle oder Staatsanwaltschaft und erzählst erstmal, was passiert ist. Wenn eine Straftat vorliegen könnte, ist die Staatsanwaltschaft verpflichtet, zu ermitteln und leitet ein Ermittlungsverfahren ein. Die zuständige Polizeibehörde hilft ihr dabei und legt eine Akte an.

Wie entscheidet das OLG?

Die örtliche Zuständigkeit definiert sich aus den jeweiligen landesrechtlichen Verordnungen. In Strafsachen entscheidet das OLG über Revisionen gegen Entscheidungen der jeweiligen Amtsgerichte, in Zivilsachen über Beschwerden und Berufungen gegen Entscheidungen der zuständigen Landgerichte.

Welches ist die höchste Instanz?

Der Bundesgerichtshof steht an der Spitze der Amtsgerichte, Landgerichte und Oberlandesgerichte. Diesen sogenannten ordentlichen Gerichten ist die Zivil- und Strafrechtspflege übertragen.

Wann beginnt die 2 Instanz?

Instanz: Jeder Prozess beginnt beim Arbeitsgericht. 2. Instanz: Gegen das erstinstanzliche Endurteil kann unter gesetzlich geregelten Voraussetzungen Berufung zum Landesarbeitsgericht eingelegt werden. Dabei wird der Sachverhalt unter Umständen noch einmal vollständig vom Landesarbeitsgericht (LAG) überprüft.

Wie ist die Reihenfolge der Gerichte?

Der Aufbau der ordentlichen Gerichtsbarkeit ist vierstufig: 1) Amtsgericht, 2) Landgericht (LG), 3) Oberlandesgericht (OLG), 4) Bundesgerichtshof (BGH).

Was bedeutet 1 und 2 Instanz?

Ist in erster Instanz das Bezirksgericht zuständig, so geht eine Berufung an das übergeordnete Landesgericht. Dort entscheidet ein Berufungssenat in zweiter Instanz.

Was bedeutet 1 Instanz Arbeitsgericht?

Erste Instanz im Arbeitsgericht

In der Arbeitsgerichtsbarkeit ist das Arbeitsgericht die erste Instanz. Die zweite Instanz ist das Landesarbeitsgericht und die dritte Instanz das Bundesarbeitsgericht.

Ist ein Faustschlag eine Körperverletzung?

Einfache Körperverletzung (§ 223 StGB)

Es handelt sich um den Grundfall der Körperverletzung. Der Täter muss allerdings mit Vorsatz handeln, die Verletzung des Opfers also wollen bzw. zumindest in Kauf nehmen. Beispiele: Gezielter Schlag mit der Faust, Tritt mit dem nackten Fuß.

Nächster Artikel
Ist ein Zopf auch ein Brot?