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Sollte man einen Gentest machen?

Gefragt von: Annelies Link B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Ein Gentest kann im Bedarfsfall sinnvoll sein, wenn in Ihrer Familie eine oder mehrere Erkrankungen häufig vorkommen oder wenn Sie selbst möglicherweise von einer Erkrankung betroffen sind, die genetische Ursachen haben könnte.

Warum sollte man einen Gentest machen?

Bei einem Gentest wird das Erbgut eines Menschen untersucht, meist um das Risiko für eine Erkrankung abzuschätzen, die Ursache von Zellveränderungen genau zu bestimmen oder erblich bedingte Krankheiten festzustellen. Für die Untersuchung wird in der Regel eine Blutprobe oder kleine Menge Speichel verwendet.

Wann ist ein Gentest sinnvoll?

Wie und zu welchem Zweck wird ein Gentest durchgeführt? Wenn Sie oder Ihre Familie eine bestimmte Erkrankungskonstellation aufweisen, kann ein Gentest sinnvoll sein. Für die genetische Analyse einer Person ist eine Blutentnahme erforderlich. Das entnommene Blut wird dann molekulargenetisch (DNA-Analyse) untersucht.

Was spricht gegen einen Gentest?

Psychische Gründe (zum Beispiel akute Belastungssituation, unbewältigte Konflikte) sprechen aktuell gegen die Durchführung des Gentests. Eine ungeklärte Versicherungssituation (zum Beispiel Kranken- und/oder Lebensversicherung) spricht aktuell gegen die Durchführung des Gentests.

Wie viel kostet ein Gentest?

Gentest kostet bis zu 6000 Euro

Er kostet aber je nach Umfang zwischen 3000 Euro und 6000 Euro, so Hahne.

Trend Gentest – was DNA-Tests über das Krankheitsrisiko aussagen | Medizin | Einstein | SRF Wissen

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Wird ein Gentest von der Krankenkasse bezahlt?

Die Kosten für humangenetische Beratungen und genetische Laboruntersuchungen werden in vollem Umfang von den Gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Wie lange dauert ein Gentest?

Für eine Chromosomenanalyse brauchen wir üblicherweise 10-20 Arbeitstage. Für molekulargenetische Analysen dauert es je nach Größe des zu untersuchenden Gens mehrere Wochen bis Monate, bis uns der Befund vorliegt.

Kann ein Gentest falsch sein?

Auch wenn die statistisch ermittelte Spezifität eines Tests hoch ist, bedeutet dies in der Praxis nicht, dass kein falsch-positives Testergebnis möglich ist! Der positive Vorhersagewert (PPV) gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass bei einem positiven Testergebnis tatsächlich die getestete Chromosomenstörung vorliegt.

Wie sicher ist ein Gentest?

Einige Ärzte warnen, dass Gentests zur Vorsorge Menschen massiv beunruhigen können. Ständige Selbstbeobachtung und Panik bei kleinsten Beschwerden sind mögliche Folgen. Doch bei einem präventiven Gen-Test kann zum Beispiel auch gecheckt werden, ob eine Narkose für die Person besonders gefährlich ist.

Kann man Krebsrisiko testen?

Bei einem Gentest untersuchen Ärztinnen und Ärzte das Erbgut der Person auf Veränderungen, die ihr Krebsrisiko erhöhen. Wird der Test in einer Familie zum ersten Mal durchgeführt, ist er aufwendiger. Denn es ist noch nicht bekannt, wo im Erbmaterial die verantwortliche Veränderung liegt.

Welche Krebsarten sind genetisch bedingt?

Welche Krebsarten können erblich bedingt sein?
  • Brust- und Eierstockkrebs. Bei fünf bis zehn Prozent der Betroffenen entsteht der Brustkrebs infolge einer erblichen Veranlagung. ...
  • Prostatakrebs. ...
  • Dickdarm- oder Enddarmkrebs. ...
  • Schwarzer Hautkrebs (Melanom) ...
  • Früherkennung. ...
  • Vorbeugende Massnahmen. ...
  • Risikoarmer Lebensstil.

Wie kommt es zu einem Gendefekt?

Gendefekte können zufällig, durch falsches Ablesen der DNA, oder aber auch durch äußerliche Einwirkung von Mutagenen wie Radioaktivität oder UV Strahlung entstehen.

Welcher Gentest ist der beste?

AncestryDNA (Ancestry) war eines der ersten Direkt-zu-Verbraucher-DNA-Testunternehmen und wurde oft als der beste DNA-Test für Vorfahren angesehen. Es bleibt eines der beliebtesten. Ihr Flaggschiff, AncestryDNA, kombiniert Gentests mit der Erforschung der Familiengeschichte.

Sind die DNA-Tests seriös?

Firmen versprechen Gewissheit über die Herkunft der eigenen Familie. Doch Mediziner warnen vor den DNA-Tests – und auch rechtlich ist das eine Grauzone. Rund 100 Millionen Menschen weltweit sind mit DNA-Selbsttests auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit und Zukunft.

Was für eine Herkunft habe ich?

Ahnenforschungsportale wie MyHeritage und Ancestry bieten hierfür entsprechende DNA-Tests an. „Für die DNA-Analyse verschicken wir Speicheltestkits für zu Hause. Mit dem Laborergebnis erhalte ich einen Schätzwert, aus welchen Teilen der Welt meine Vorfahren stammen könnten. Also meine Ethnizität.

Was braucht man für einen Gentest?

Um überhaupt einen Gentest durchführen zu können, braucht man zunächst kernhaltige Zellen des menschlichen Körpers. Denn diese enthalten DNA, die Aufschluss über das menschliche Erbgut gibt. Dafür wird Blut entnommen oder durch einen Abstrich Zellen der Mundschleimhaut.

Wie kann man herausfinden ob man verwandt ist?

Verwandtschaftstests. EasyDNA ist Ihr Spezialist für DNA-Verwandtschaftstests und bietet Ihnen eine Vielfalt von Tests, wie z.B. den Y-Chromosom-Test oder den Geschwistertest. Mit Hilfe dieser DNA-Tests können Sie herausfinden, ob zwei oder mehr Personen genetisch miteinander verwandt sind.

Wie weit geht ein DNA-Test zurück?

Wenn Sie Ihre genetischen Gruppen überprüfen, werden Sie feststellen, dass die Gruppen-Zeitleiste unterhalb der Karte bis zum Jahr 1600 zurückreicht.

Wie kann man das Down-Syndrom vor der Geburt feststellen?

Der nicht invasive Pränataltest (NIPT) kann Hinweise auf die Trisomien 13, 18 und 21 beim ungeborenen Kind geben. Zur sicheren Abklärung ist aber beispielsweise eine Fruchtwasseruntersuchung nötig.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für Trisomie?

Die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit dem Down-Syndrom (Trisomie 21) zu bekommen, nimmt mit dem Alter der Mutter zu: von 0,006 Prozent bei 20- bis 24-jährigen Müttern auf 0,5 Prozent bei 30-Jährigen und zwei Prozent bei 40-Jährigen.

Kann man bei der Feindiagnostik Down-Syndrom erkennen?

Die Entdeckungsrate beispielsweise einer Trisomie 21 (Down-Syndrom) durch Ultraschall liegt im zweiten Trimenon deutlich unter 80%. Indirekte Hinweiszeichen für eine genetische Erkrankung können im zweiten Trimenon sogenannte „Soft Marker“ sein.

Wie teuer ist ein Gentest Brustkrebs?

Ein genetischer Test wird anhand einer Blutprobe durchgeführt und kostet je nach Krebsart mindestens 1.000 Euro. Wenn, wie bei Brustkrebs das Blut in der Regel auf Mutationen in vier Genen untersucht wird, steigen die Kosten auf rund 3.800 Euro.

Wann Gentest Brustkrebs?

Ein Gentest sei deshalb nur dann sinnvoll, wenn die Familienanamnese auf ein stark erhöhtes Brust- oder Eierstockkrebsrisiko schließen lasse. Dafür, wann diese Voraussetzung erfüllt ist, hat das Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs Kriterien festgelegt (siehe Kasten).

Was kann man alles aus der DNA lesen?

Durch DNA-Analysen ist es möglich, Erbfehler bzw. Veranlagungen und die Wahrscheinlichkeit daraus entstehender Krankheiten festzustellen. Je nach analysierter DNA können diese Rückschlüsse auch auf Verwandte ausgeweitet werden.