Zum Inhalt springen

Sollte man Anhörungsbogen ausfüllen?

Gefragt von: Dieter Böhme  |  Letzte Aktualisierung: 20. Mai 2023
sternezahl: 4.6/5 (12 sternebewertungen)

Muss ich einen Anhörungsbogen ausfüllen? Sie sind nicht dazu verpflichtet, einen Anhörungsbogen auszufüllen. Lediglich die Angaben zu Ihrer Person müssen angegeben werden. Da diese jedoch meist schon vorhanden sind, müssen Sie normalerweise nichts weiter tun.

Was passiert wenn man den anhörungsbogen nicht ausfüllt?

Was passiert, wenn ich den Anhörungsbogen nicht beantworte? In der Regel kommt keine Strafe auf Sie zu, wenn Sie den Anhörungsbogen nicht beantworten. Grundsätzlich müssen Sie nur Angaben zur Person machen, aber nicht zur Sache (d. h. zur Tat), weil Sie sich nicht selbst belasten müssen.

Warum anhörungsbogen statt Bußgeldbescheid?

Nach einem Verkehrsverstoß erhalten Sie noch vor dem Bußgeldbescheid einen Anhörungsbogen. Er dient dazu, persönliche Daten des Schuldigen zu erfahren. Weiterhin gibt er dem Fahrer die Möglichkeit, sich zu der Sache zu äußern. Bestandteil sind alle wichtigen Informationen zum Tatbestand.

Was muss ich im Anhörungsbogen ausfüllen?

Schon gar nicht müssen Sie im Anhörungsbogen den Verstoß zugeben. Laut § 111 des Ordnungswidrigkeitengesetzes (OwiG) sind Sie lediglich verpflichtet den Bogen fristgerecht und unter Angaben zu Ihrer Person wie Ihrem Namen, Ihrem Wohnort und Ihrem Geburtsdatum zurückzusenden.

Sollte man eine Ordnungswidrigkeit zugeben?

Manche Autofahrer begehen den Fehler, die Ordnungswidrigkeit erklären zu wollen und belasten sich damit unversehens selbst. Sie sind nicht verpflichtet, Angaben zur Sache zu machen. Das heißt, Sie müssen den Verstoß auf dem Anhörungsbogen nicht zugeben, noch Stellung dazu nehmen.

Anhörungsbogen: Was ist das? Darf ich ihn ignorieren? Tipps vom Anwalt

37 verwandte Fragen gefunden

Wie reagiere ich auf einen anhörungsbogen?

FAQ: Anhörungsbogen nicht beantworten

Ein Anhörungsbogen gibt einem vermeintlichen Verkehrssünder lediglich die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Eine Pflicht dazu besteht jedoch nicht. Daher müssen Sie den Anhörungsbogen auch nicht beantworten, sondern lediglich Angaben zu Ihrer Person machen.

Warum erst anhörungsbogen?

Warum gibt es den Anhörungsbogen? Wird jemandem eine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen, muss ihm die Möglichkeit gegeben werden, sich zur Sache zu äußern. Im Bußgeldverfahren geschieht das vor dem Erlass des Bußgeldbescheids durch die Zusendung des Anhörungsbogens an den mutmaßlich Betroffenen.

Kann man anhörungsbogen ignorieren?

Der Anhörungsbogen ist lediglich eine freiwillige Möglichkeit, sich zu einem vorgeworfenen Verkehrsverstoß zu äußern. Daher kann das Ignorieren des Anhörungsbogens nicht geahndet werden.

Was folgt nach dem anhörungsbogen?

Nach dem Anhörungsbogen kommt im Bußgeldverfahren der Bußgeldbescheid. Erst dieser teilt Ihnen die Sanktion mit, die Ihnen wegen der Ordnungswidrigkeit droht. Dies kann ein Bußgeld sein, Punkte in Flensburg oder auch ein Fahrverbot.

Wie lange hat man Zeit einen Anhörungsbogen auszufüllen?

Auch der Anhörungsbogen muss eine Frist einhalten: Er muss innerhalb von drei Monaten bei Ihnen eintreffen. Obwohl er in der Regel innerhalb eines Monats verschickt wird, gilt die Verjährung für Ordnungswidrigkeiten von drei Monaten nach § 33 Absatz 1 Ordnungswidrigkeitsgesetz (OwiG).

Wie lange dauert es nach dem anhörungsbogen bis ein Bußgeldbescheid kommt?

Rund zwei bis drei Wochen dauert die Zustellung des Bußgeldbescheids oder des Anhörungsbogens. Länger als drei Monate darf sich die Behörde nicht Zeit lassen.

Was ist schlimmer Bußgeld oder Ordnungswidrigkeit?

(1) Eine Ordnungswidrigkeit ist eine rechtswidrige und vorwerfbare Handlung, die den Tatbestand eines Gesetzes verwirklicht, das die Ahndung mit einer Geldbuße zulässt. Anders ausgedrückt: Eine Ordnungswidrigkeit ist die leichte Übertretung eines Gesetzes, die mit einem Bußgeld geahndet wird.

Ist eine Ordnungswidrigkeit schlimm?

Zusammengefasst: Eine Ordnungswidrigkeit ist eine geringfügige Verletzung von Recht und Gesetz. Schwerwiegende Vergehen im Straßenverkehr werden dagegen als Straftat gewertet. Das ist meistens dann der Fall, wenn rücksichtslos gehandelt wird oder andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.

Wann ist ein anhörungsbogen fehlerhaft?

Formelle Fehler im Anhörungsbogen

Schließlich kommt es auch vor, dass das Aktenzeichen sowie Kennzeichens Ihres Fahrzeuges und die Benennung von Tatzeit- und -ort fehlerhaft sind. Ebenso sollten Beweismittel, die verhängten Sanktionen und eine Rechtsbehelfsbelehrung nicht fehlen.

Was bringt eine Anhörung?

Durch die Anhörung erhält ein Beteiligter in einem Verwaltungsverfahren die Gelegenheit, sich zu maßgeblichen Tatsachen zu äußern, bevor eine Behörde einen Verwaltungsakt erlässt. Da für die Anhörung keine Formvorschriften gelten, kann diese sowohl schriftlich, als auch mündlich (z. B. telefonisch) erfolgen.

Was kann bei einer Anhörung passieren?

Werden Sie ausdrücklich als Zeuge angehört, können Sie Angaben zur Sache nur verweigern, wenn Sie infolge Ihrer verwandschafltichen Beziehung zum vermeintlichen Täter ein Aussageverweigerungsrecht haben. Darüber müssen Sie in der Anhörung belehrt werden.

Ist ein anhörungsbogen eine Anzeige?

Der Anhörungsbogen ist eine Alternative zur polizeilichen Vorladung. Aber nicht nur die Polizei verschickt Anhörungsbögen, sondern beispielsweise auch das Hauptzollamt, wenn man Ihnen einen Verstoß gegen zollrechtliche Bestimmungen vorwirft (oft Steuer- und Abgabenhinterziehung).

Was passiert wenn man keine Angaben zum Fahrer macht?

In solch einem Fall wird der Fahrzeughalter von der zuständigen Behörde belangt. Dann kann die Polizei aber weitere Ermittlungen anstellen, um den Fahrer ausfindig zu machen. Sind diese nicht erfolgreich, so kann im Verlauf des Bußgeldverfahrens ein Richter anordnen, dass der Halter künftig ein Fahrtenbuch führen muss.

Wie muss ein anhörungsbogen aussehen?

Der Anhörungsbogen enthält alle wichtigen Informationen zum Tatbestand. Das können sein: Zeit und Ort des Verstoßes und um welchen Verstoß es sich handelt. Aber auch wie viel Sie zu schnell gefahren sind und wo die Polizei Sie geblitzt hat oder, wo beispielsweise der Unfall in dem Zusammenhang passiert ist.

Wie reagieren auf Anhörung im Bußgeldverfahren?

Die Anhörung im Bußgeldverfahren enthält Angaben zur Sache und Angaben zur Person. Sollten letztere fehlerhaft sein, müssen Sie diese korrigieren und die Anhörung im Bußgeldverfahren zurücksenden. Die übrigen Fragen auf dem Anhörungsbogen, also die Angaben zur Sache, sind freiwillig.

Was passiert nach Anhörung im Bußgeldverfahren?

Durch die Zustellung der Anhörung im Bußgeldverfahren wird die Verjährung des Verstoßes ausgesetzt. Das bedeutet, dass die Verjährungsfrist von drei Monaten um eine gewisse Zeitspanne verlängert wird. Dies sollten Sie beachten, wenn der Bußgeldbescheid erst nach Ablauf der drei Monate bei Ihnen eintrifft.

Was sagen wenn man zu schnell gefahren ist?

Geben Sie keinerlei Erklärung zur Sache ab, wenn Sie zu schnell gefahren sind, gemessen und von der Polizei angehalten wurden. Sie müssen lediglich Angaben zur Person machen - ansonsten: Schweigen Sie! Äußern Sie sich auch nicht nach Zusendung von Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid zur Sache.

Was bedeutet Anhörung zur Ordnungswidrigkeit?

Im Rahmen einer Anhörung wird im Bußgeldverfahren dem Beschuldigten die Möglichkeit gegeben, sich zum Tatvorwurf zu äußern. Damit gewährt ihm die zuständige Bußgeldstelle rechtliches Gehör, was jedem Beschuldigten einer Tat gemäß Artikel 103 Grundgesetz zusteht.

Wann entfällt eine Ordnungswidrigkeit?

Bei einem Verstoß gegen die StVO, wie zum Beispiel dem Geblitztwerden wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit. Die Verjährungsfrist beträgt daher drei Monate. Sie beginnt mit dem Tag, an dem die Handlung, mit der gegen die StVO verstoßen wurde, beendet ist.

Kann aus einer Ordnungswidrigkeit eine Straftat werden?

§ 42 OWiG verfolgte Ordnungswidrigkeit wird von der Staatsanwaltschaft zusammen mit der Straftat angeklagt, § 64 OWiG. Wenn aber am Ende des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens nur noch der Verdacht einer Ordnungswidrigkeit besteht, wird diese nicht angeklagt.