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Sind Wölfe in Deutschland ein Problem?

Gefragt von: Herr Niels Blank  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Derzeit leben hierzulande 158 Wolfsrudel, 27 Wolfspaare und 19 sesshafte Einzelwölfe (Stand 12/2021), die meisten davon in den östlichen Bundesländern. Nach wie vor zählt der Wolf in Deutschland zu den gefährdeten und daher „streng geschützten“ Tierarten.

Ist der Wolf ein Problem?

Gesunde Wölfe, die nicht provoziert oder angefüttert werden, stellen für den Menschen in der Regel keine Gefahr dar. Seit dem Jahr 2000 – seitdem es Wölfe wieder in Deutschland gibt – hat es keine Situation gegeben, bei der sich freilebende Wölfe aggressiv gegenüber Menschen verhalten haben.

Was spricht gegen Wölfe in Deutschland?

Als großer Beutegreifer frisst er Rehe, Wildschweine und Hirsche. Er jagt bevorzugt alte und kranke Tiere. Der Jäger kann den Wolf nicht als Regulator im Ökosystem ersetzen. In unseren Wäldern gibt es zu viel Schalenwild, Verbissschäden behindern die Entwicklung des Jungwaldes.

Warum brauchen wir Wölfe in Deutschland?

Die Rechnung dahinter: Wölfe regulieren den Wildbestand. Dadurch fressen Rehe und Rothirsche weniger junge Triebe – und der Wald kann sich verjüngen. Wölfe töten und jagen vor allem alte, kranke und schwache Tiere, die leichte Beute sind.

Ist der Wolf in Deutschland vom Aussterben bedroht?

Der Wolf zählt in Deutschland zu den vom Aussterben bedrohten und deshalb streng geschützten Tierarten. 150 Jahre lang war er hier ausgerottet, erst 2000 kamen bei uns erstmals wieder Welpen zur Welt.

Wölfe in Deutschland: Jagen oder nicht? | Markt | NDR

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Warum tötet ein Wolf mehrere Schafe?

Weidetiere sind mitunter zu eng in einem Gatter unausweichlich zusammengepfercht und daher für einen Wolf leichte Beute. Fest steht: Bei einer Mehrfachtötung läuft wie bei jeder Jagd das ganz normale „Beutegreifer-Programm“ ab: Rennende Schafe lösen immer wieder von Neuem den Beutefangreflex aus.

Was schreckt den Wolf ab?

„Es macht den Zaun höher, flattert im Wind, schreckt den Wolf ab“, sagt André Klingenberger. Zunächst für ein Jahr sollen die Weiden so gesichert werden.

Was passiert wenn es keine Wölfe mehr gibt?

Situation A ohne Wolf: Der Wildbestand ist sehr hoch und schadet der Vegetation. Die Nahrung wird für viele Pflanzenfresser knapp. Das Wild muss durch menschliche Jagd reguliert werden.

Sind Wölfe für Spaziergänger gefährlich?

Gesunde Wölfe, die man nicht provoziert oder anfüttert, stellen für den Menschen laut NABU in der Regel keine Gefahr dar. Seitdem es sie in Deutschland wieder gibt, habe es keine Situation gegeben, bei der freilebende Wölfe aggressiv gegenüber Menschen waren.

Was mag der Wolf nicht?

Der Wolf meidet Menschen in der Regel. 17.000 Wölfe leben in Europa. Das Wölfe in der Nähe von Siedlungen gesehen werden, gehört in vielen Ländern Europas zur Realität. Denn: Wölfe meiden den Menschen, nicht aber menschliche Strukturen.

Wer ist gegen den Wolf?

Jäger, einige Landwirte und Politiker (oft selbst Jäger oder Landwirt) führen seit Jahren eine regelrechte Hetzkampagne gegen die streng geschützten Tiere. [5, 6] Sie wollen erreichen, dass der Wolf nach und nach seinen Schutzstatus verliert und als jagdbare Tierart ins Jagdrecht aufgenommen wird.

Sollte der Wolf bejagt werden?

Da der Wolf weiterhin über die FFH-Richtlinie geschützt ist, dürfte er nur dann im Rahmen einer Jagdausübung geschossen werden, wenn sich seine Population in einem “guten Erhaltungszustand” befindet und dieser durch Bejagung nicht verschlechtert würde. Unter diesen Umständen würde ihm auch eine Jagdzeit eingeräumt.

Warum sollte man den Wolf schützen?

Wölfe in Norddeutschland töteten über 1000 Tiere im Jahr 2019. Das sind 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei zeigt sich bei Meister Isegrim ein bedenklicher Trend. Wölfe sind in Deutschland streng geschützt.

Würde ein Wolf einen Hund angreifen?

Richtiges Verhalten für Hundebesitzer*innen. Angriffe von Wölfen auf Hunde sind in Deutschland extrem selten. Falls es doch dazu kommen sollte, kann das verschiedene Ursachen haben. Auch Hunde können als Konkurrenten oder Bedrohung wahrgenommen werden, wenn sie ohne Halter*in auf Wölfe treffen.

Warum greifen Wölfe keine Menschen an?

Von einem wildlebenden Wolf geht in der Regel keine Gefahr für Menschen aus. Wölfe sind von Natur aus vorsichtige Tiere, die normalerweise Begegnungen mit Menschen meiden. Sie interessieren sich schlicht nicht für uns Menschen - weder nehmen sie uns als Beutetiere, noch als Artgenossen wahr.

Sind Wölfe aggressiv?

Demnach sind Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten. In der Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Wolfsangriffe auf Menschen lassen sich vor allem auf drei Ursachen zurückführen: Tollwut, Provokation und Futterkonditionierung.

Sollte man vor Wölfen Angst haben?

Besser Schutz vor Wölfen

Das ist auch notwendig, denn viele Menschen haben gar keine Angst um ihr Leben, sondern vielmehr um das Leben ihrer Nutztiere. So wurden etwa zwischen 2002 und 2013 allein in Sachsen 402 Nutztiere – überwiegend Schafe - von Wölfen gerissen. Das verwundert wenig.

Wie verhält man sich wenn ein Wolf kommt?

Grundsätzlich gilt, dass man sich bei einer Begegnung ruhig verhalten und Abstand halten sollte. Wenn der Wolf sich nicht zurückzieht und Ihnen die Situation nicht geheuer ist, sprechen Sie laut oder klatschen Sie in die Hände, um sich bemerkbar zu machen.

Welche Tiere jagen Wölfe am liebsten?

Dabei dominieren Rehe (52,2 Prozent), gefolgt von Rothirsch (24,7 Prozent) und Wildschweinen (16,3 Prozent). Einen geringen Anteil machen Hasen mit knapp drei Prozent aus. Nutztiere hingegen, wie zum Beispiel Schafe, stehen nur sehr selten auf der Speisekarte. Weniger als ein Prozent macht ihr Anteil aus.

Warum lassen Wölfe Beute liegen?

Ja, bei Übergriffen auf Nutztierherden töten Wölfe manchmal mehr Tiere als sie fressen können. Das liegt am sogenannten "Beuteschlag-Reflex": Eingezäunte Weidetiere können nicht flüchten und haben anders als z.B. Hirsche auch keine funktionierende Flucht- oder Verteidigungsstrategie.

Kann ein Wolf ein Pferd reißen?

Dass vor einigen Tagen in Niedersachsen, im Zuchtgebiet der Hannoveraner, ein Wolfsrudel eine Herde von zehn Tieren auf der Weide angegriffen und zwei Jungpferde gerissen hat, ist eine furchtbare Neuigkeit für sie.

Hat ein Hund eine Chance gegen einen Wolf?

Sie beobachten ihre Beute, bevor sie angreifen. Wölfe erkennen, welche Tiere jung, alt oder krank sind und damit überhaupt als Beute erreichbar sind. Die Herdenschutzhunde sind mindestens so groß wie die Wölfe. Die Hunde bedeuten also eine echte Gefahr für Wölfe.

Wie gefährlich ist der Wolf für Pferde?

Der Angriff auf eine Pferdeherde mit wehrhaften Stuten sei für den Wolf grundsätzlich gefährlicher als die Jagd auf Rehe, Hasen oder Kaninchen. Bei ausreichendem Wildtier-Bestand sei die Gefahr, von einem Wolf angegriffen zu werden, also eher gering, lautet die Einschätzung von Wolfsexperten.

Ist das Wildschwein gefährlicher als der Wolf?

Von Wildschweinen gehe durch ihre Wehrhaftigkeit und große Anzahl schon allein statistisch gesehen eine größere Gefahr aus als vom Wolf, schreibt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in einem Wolf-Ratgeber im Internet.

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