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Sind Wildschweine radioaktiv?

Gefragt von: Hiltrud Kraft  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Bayern: Jäger misst bei Wildschwein bedenklich hohe radioaktive Belastung - Grünen-Politiker warnt vor Gefahr. Auch 36 Jahre nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl sind Pilze und Schwarzwild in den Wäldern Bayerns immer noch verstrahlt. Besonders Wildschweine sind radioaktiv belastet.

Sind Wildschweine noch radioaktiv?

Wildbret ist je nach Region und Tierart sehr unterschiedlich belastet. In den stärker belasteten Gebieten werden bei Wildschweinen noch heute vereinzelt Werte gemessen, die den Grenzwert für die Vermarktung von 600 Becquerel pro Kilogramm um mehr als das Zehnfache überschreiten.

Werden Wildschweine auf Radioaktivität getestet?

Radioaktivität in Wildschweinfleisch

In betroffenen Regionen, wie etwa Südbayern, muss das Fleisch erlegter Wildschweine auf Radioaktivität getestet werden, bevor es in den Handel gelangen darf. Der Grenzwert für die spezifische Aktivität von Caesium-137 beträgt hierbei 600 Bq/kg (Becquerel pro Kilogramm).

Warum sind Wildschweine verstrahlt?

Doch das Fleisch ist nicht überall bekömmlich. Es sind die Nachwehen von Tschernobyl: Manche Wildschweine strahlen bis heute. „Diese Cäsiumbelastung rührt noch von dem Fallout 1986 her, als die radioaktiven Wolken sich regional ausgeregnet haben.

Ist Wild radioaktiv?

Vom ehemaligen Bundesministerium für Gesundheit wurden zwei größere Studien zur Erhebung der radioaktiven Belastung von Wildfleisch in Auftrag gegeben. Die eine Studie zeigte, dass etwa 10 % der untersuchten Wildschweine und etwa 4 % der untersuchten Rehe Cäsium-137-Werte über dem Grenzwert von 600 Bq/kg aufweisen.

35 Jahre nach Tschernobyl - sind heimische Wildschweine noch verstrahlt? | Unser Land | BR

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Ist Wild verstrahlt?

Auch 36 Jahre nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl sind Pilze und Schwarzwild in den Wäldern Bayerns immer noch verstrahlt. Besonders Wildschweine sind radioaktiv belastet.

Ist Deutschland noch radioaktiv?

30 Jahre nach Tschernobyl ist die Strahlenbelastung auch in Deutschland noch messbar. In Teilen Süddeutschlands ist der Boden belastet – damit sind es auch Pilze und Wildschweine.

In welchen Gebieten Deutschlands ist die radioaktive?

Die Regionen mit den höchsten Radonkonzentrationen und auch den meisten radonbedingten Karzinomen liegen in Thüringen und Sachsen (darunter die ehemaligen „Wismut“-Abbaugebiete), in Ostbayern entlang der Grenze zu Tschechien und Österreich sowie in der Eifel.

Sind Pilze immer noch radioaktiv belastet?

Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Ende September 2020 mitteilte, können einige Pilzarten noch bis zu einige tausend Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse aufweisen. Die Einheit Becquerel gibt die Anzahl der radioaktiven Zerfälle pro Sekunde an.

Sind Pilze aus Polen radioaktiv?

Dabei handelt es sich häufig um Pfifferlinge aus osteuropäischen Ländern wie Litauen, Weißrussland, Russland und Polen. Hierbei fanden sie nur bei drei Prozent der untersuchten Stichproben eine radioaktive Belastung von mehr als 600 Becquerel pro Kilogramm.

Sind Trüffel verstrahlt?

Hirschtrüffeln können sogar rund 30 Jahre nach Tschernobyl noch immer sehr hoch verstrahlt sein. Das wissen manche Pilzkundler, eher aber Jäger.

Sind Steinpilze radioaktiv belastet?

Weiteren Quellen ist zu entnehmen, dass auch Reifpilze, Trompetenpfifferlinge und Lacktrichterlinge noch erheblich belastet sein können. Deutlich geringer betroffen sind Pfifferlinge mit 137Cs-Werten zwischen 1,0 und 239 sowie Steinpilze zwischen 7,2 und 246 Bq/Kg.

Was passiert mit den geschossenen Wildschweinen?

Wildschweinfleisch kann mit Trichinen befallen sein. Deshalb muss jedes geschossene Wildschwein beprobt und auf die parasitären Fadenwürmer untersucht werden. Befallene Tiere werden entsorgt und gelangen nicht in den Verkauf.

Wo sind Pilze noch radioaktiv belastet?

Besonders in Süddeutschland können manche Pilzsorten jedoch noch immer radioaktiv belastet sein. Der aktuelle Pilzbericht gibt Aufschluss. Durch den Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986 können wild wachsende Speisepilze auch heute noch radioaktiv belastet sein.

Wie sieht es in Tschernobyl heute aus?

Die Internationale Atombehörde hat keine Verbindung mehr zu den Überwachungsgeräten der ukrainischen Atomruine Tschernobyl. Das AKW sei zudem von der Stromversorgung getrennt. Experten warnen vor dem Austritt radioaktiver Stoffe.

Ist Rehfleisch belastet?

Seit rund 16 Jahren stagniert der Gehalt an radioaktivem Cäsium-137 bei Reh- und Rot- beziehungsweise Damwild aus Niedersachsen - bei einem niedrigen Medianwert von etwa 10 Bq/kg Fleisch.

Wie stirbt man an Verstrahlung?

Am Ende kommt es zu massivem Zelluntergang im Magen- Darm- Trakt. Innere Blutungen und Störungen des Elektrolythaushalts führen zu Koma und Kreislaufversagen und letztendlich zum Tod.

Welche Gebiete der Erde sind heute dauerhaft radioaktiv verseucht?

Die zehn am meisten verseuchten Orte der Welt
  • Sumgayit, Aserbaidschan. Bildquelle: Blacksmith Institute, Adam Klaus. ...
  • Linfen, China. Bildquelle: Blacksmith Institute, Andreas Habermann. ...
  • Sukinda, Indien. ...
  • Vapi, Indien (2009 wieder von der Liste gestrichen) ...
  • La Oroya, Peru. ...
  • Dserschinsk, Russland. ...
  • Tschernobyl, Ukraine. ...
  • Kabwe, Sambia.

Kann man Pfifferlinge aus Russland bedenkenlos essen?

Die höchsten gemessenen Werte in den letzten vier Jahren betrugen 434 Bq/kg in einer Probe Pfifferlinge aus Russland und 221 Bq/kg in einer Probe Pfifferlinge aus dem Raum Wolfhagen im Landkreis Kassel - beide Proben liegen immer noch deutlich unter dem zulässigen Höchstwert.

Was macht man bei einem Atomunfall?

Allgemeine Verhaltenshinweise
  1. Bleiben Sie im Haus! ...
  2. Suchen Sie nach Möglichkeit Schutz in fensterlosen Kellern! ...
  3. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen und schalten Sie Klima- sowie Lüftungsanlagen aus! ...
  4. Tragen Sie keine mit radioaktiven Stoffen kontaminierte Kleidung und waschen Sie sich gründlich!

Wie lange bleibt die Strahlung nach einer Atombombe?

Das Nuklid kann zur Bestrahlung der Gona- den und zu genetischen Schäden beitragen. 239 hat eine Halbwertszeit von 24.400 Jahren.

Wie lange dauert es bis man wieder in Tschernobyl leben kann?

Die radioaktive Strahlung in Tschernobyl ist ein Erbe für Jahrhunderte. 35 Jahre nach der Nuklearkatastrophe ist das Gelände noch immer verseucht. Geht es nach dem Schweizer Unternehmen Exlterra, könnte damit in fünf Jahren Schluss sein. Denn das Start-Up will das Gebiet wieder bewohnbar machen.

Wann war die Tschernobyl Wolke über Deutschland?

Nach dem Reaktor-Unfall von Tschernobyl am 26. April 1986 zieht eine radioaktive Wolke nach Deutschland. Das Unglück trifft Bundesrepublik und DDR unvorbereitet. Notfallpläne gibt es keine.

Wohin zog die Wolke von Tschernobyl?

Die zu Freisetzungsbeginn am 26. April 1986 vorherrschenden Winde transportierten die aus dem Reaktor entwichenen Radionuklide in einer ersten radioaktiven Wolke über Polen nach Skandinavien. Eine zweite radioaktive Wolke zog über die Slowakei, Tschechien und Österreich nach Deutschland.

Wie weit kam die Wolke von Tschernobyl nach Deutschland?

Der Ostwind wehte die radioaktive Wolke nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl auch nach Deutschland. Mit dem Regen gelangten strahlende Partikel auf den Boden – vor allem in Südbayern, Teilen Frankens und einigen Landstrichen zwischen Magdeburg und Schwerin.

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