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Sind Waldenser Hugenotten?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Andree Sauer  |  Letzte Aktualisierung: 25. Juni 2023
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Ungefähr 400 Hugenotten, die zuvor im Piemont gelebt hatten, kamen 1699 zusammen mit den Waldensern nach Württemberg. Mit „Waldenser“ sind die Mitglieder einer Bewegung gemeint, die auf Waldes (besser bekannt als Petrus Waldus) zurückgeführt wird, der seit 1173 als Laienwanderprediger auftrat.

Wo kommen die Waldenser her?

Der Ursprung der Waldenser geht auf die religiöse Laienbewegung des Wanderpredigers Petrus Valdes († vor 1218) aus Lyon im 12. Jahrhundert zurück, die den Klerus als verweltlicht kritisierte und religiöse Erneuerung durch ein Leben in selbst gewählter Armut nach dem Vorbild der Apostel Christi suchte.

Wer sind Waldenser?

Ursprünglich als Gruppe religiöser Laien im 12. Jahrhundert durch den Lyoner Kaufmann Petrus Valdes in Südfrankreich gegründet und von der Inquisition verfolgt, bildeten die Waldenser während des Mittelalters eine der bedeutendsten Gruppen dissidenter Christen in der abendländischen Geschichte.

Wer stammt von den Hugenotten ab?

In Deutschland gelten aktuell knapp 1 Million Menschen als Nachfahren der Hugenotten – doch viele sind sich ihrer Abstammung gar nicht bewusst. Heute ist es knapp 450 Jahre her, seit die verstärkte Verfolgung der Hugenotten in Frankreich begann und mit ihr eine Flüchtlingsbewegung quer durch Europa einsetzte.

Wo leben die Hugenotten in Deutschland?

Aufgrund der günstigen geographischen Lage, der Bedeutung Frankfurts als europäisches Handelszentrum sowie der großen Autonomie der Stadt wählten viele Hugenotten die Stadt als vorübergehenden Zufluchtsort. Die französische Gemeinde in Frankfurt/Main unterstützte ihre Glaubensbrüder direkt nach ihrer Ankunft.

Auf den Spuren der Hugenotten & Waldenser

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Wie sieht das Hugenottenkreuz aus?

Aussehen. Das Kreuz entspricht in seiner Form dem Malteserkreuz. Die vier Pfeilvierecke der Kreuzarme (die auch den vier Evangelien entsprechen) enden in jeweils zwei kleinen Kugeln, die sich auf die acht Seligpreisungen der Bibel (Bergpredigt / Matthäus 5, 3–10) beziehen.

Was bedeutet der Name Hugenotte?

Um 1550 leistete sich ein katholischer Mönch in einer Predigt den Witz und bezeichnete die Evangelischen, die sich damals nur bei Nacht heimlich versammeln konnten, als kleine Hugos, als "Hugenotten". Woher der Name auch immer stammt: Es ist festzustellen, dass sich dieser Spottname von Ort zu Ort verbreitete.

Was sind typische französische Nachnamen?

Die beliebtesten Familiennamen in Frankreich
  • Martin. 228.857.
  • Bernard. 120.573.
  • Thomas. 108.141.
  • Petit. 105.463.
  • Robert. 102.950.
  • Richard. 99.920.
  • Durand. 99.614.
  • Dubois. 98.951.

Wie viele Hugenotten gibt es in Deutschland?

Hugenotten in Deutschland

1670 bis 1720, insbesondere um das Jahr 1685, flohen 40.000 bis 50.000 Hugenotten nach Deutschland und bildeten dort ungefähr 200 reformierte Kirchgemeinden.

Wer holte die Hugenotten nach Deutschland?

Der Kurfürst begründete die Aufnahme der Hugenotten mit Mitleid für seine bedrängten Glaubensbrüder. Das brandenburgische Fürstenhaus der Hohenzollern gehörte seit 1613 der calvinistischen Glaubensrichtung an, anders als die große Mehrzahl seiner lutherisch-protestantischen Untertanen.

Wann kamen die Waldenser nach Deutschland?

1698 vertrieb der Herzog von Savoyen 3.000 Waldenser aus dem Piemont. Die große Mehrheit dieser bäuerlichen Exulanten wurde 1699 in Hessen-Darmstadt und Württemberg aufgenommen.

Was glauben die Waldenser?

Die Waldenser sind eine protestantische Kirche, die gegenwärtig noch in Italien und einigen Ländern Südamerikas verbreitet ist.

Woher kommt das Wort protestantisch?

Der Begriff Protestanten geht zurück auf die Speyerer Protestation der evangelischen Stände auf dem Reichstag zu Speyer 1529: Sie protestierten gegen die Aufhebung des Abschieds von Speyer 1526, mit dem den Ländern und Reichsstädten, die Reformationen durchgeführt hatten, Rechtssicherheit zugesagt worden war, und ...

Wer waren die Häretiker?

Die Ketzer oder Häretiker waren Menschen, die im Mittelalter an den Lehren der katholischen Kirche zweifelten und die Aussagen der Bibel anders erklärten, als die Theologen.

Wer sind die Katharer?

Die Katharer (auch bekannt als Cathari aus dem griechischen Katharoi für „reine“) waren eine dualistische mittelalterliche religiöse Sekte Südfrankreichs, die im 12. Jahrhundert blühte und die Autorität der katholischen Kirche in Frage stellte.

Wer sind die Baptisten?

Als Baptisten werden Mitglieder einer evangelischen Konfessionsfamilie bezeichnet, zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der Gläubigentaufe ebenso gehört wie die Betonung der Ortsgemeinde, die für ihr Leben und ihre Lehre selbst verantwortlich ist (Kongregationalismus).

Welche Berufe hatten die Hugenotten?

Dazu zählten vor allem Stoff und Leder verarbeitende Berufe wie Handschuhmacher (Erlangen), Strumpfwirker und Hutmacher. Um die Seidenweberei in den deutschen Territorien zu betreiben, wurden mit mehr oder weniger Erfolg (kaltes Klima) Maulbeerbäume angebaut.

Warum wurden die Hugenotten verfolgt?

Die Hugenotten und die Verfolgung durch die Katholiken

fürchtete, dass sie ihn an seiner Machtausübung hindern könnten und suchte deshalb die Unterstützung der Katholiken. Mit der Aufhebung des Edikts von Nantes wurden die französischen Protestanten aller Rechte beraubt.

Warum zogen besonders viele Hugenotten nach Brandenburg?

Sie sahen darin den Versuch, die Reformierten im Land zu stärken und den Einfluss der lutherischen Stände zu verringern. Die Eingewanderten erhielten zahlreiche Privilegien, die es ihnen ermöglichen sollten, den Neuanfang in Brandenburg erfolgreich in Angriff zu nehmen.

Was bedeutet der Name Diallo?

Diallo ist ein westafrikanischer, in dieser Schreibweise insbesondere in Senegal, Guinea, Mauretanien und Mali verbreiteter Familienname, der auch als männlicher Vorname vorkommt. In Gambia ist die Schreibung Jallow üblich, in Sierra Leone Jalloh.

Was ist weltweit der häufigste Nachname?

Der häufigste Nachname der Welt ist im Übrigen "Lee". Er stammt vom chinesischen Hieroglyphen Lee. Mehr als 100 Millionen Menschen tragen diesen Nachnamen weltweit. Verglichen damit, ist die grobe Million an Müllers nur eine Randnotiz.

Wohin flohen die Hugenotten im 17 Jahrhundert?

Zwischen 1680 und 1715 flohen zwischen 160.000 und 200.000 Hugenotten - französische Protestanten - aus Frankreich. Mit rund 70.000 ließ sich die größte Zahl der Geflohenen zumindest temporär in den Niederlande (Sieben Vereinigte Provinzen) nieder.

Woher kommt der Name Nala?

Der Name Nala stammt aus Suaheli und heißt übersetzt „die Löwin“. Man spricht aber auch gern von „der Königin“. Im Arabischen gibt es für Nala auch eine hübsche Übersetzung. Dort heißt es „Honigbiene“.

Was ist ein Ayla?

Ayla ist ein hebräischer und türkischer weiblicher Vorname, der im Türkischen so viel wie „Mit dem Mondlicht“ bedeutet.