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Sind Schichtarbeiter häufiger krank?

Gefragt von: Hans-Peter Marquardt  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Brenscheidt: Die Menschen leiden unter Schlafstörungen, Magen-Darm-Problemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Kopfschmerzen. Die Gefahr ist, dass nach vielen Jahren Schichtarbeit solche Krankheiten chronisch werden. Das Diabetes-Risiko bei Dauernachtarbeitern ist deutlich erhöht.

Kann Schichtarbeit krank machen?

Wer im Schichtdienst arbeitet, neigt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen. Besonders Schlafstörungen sind unter Schichtarbeitern verbreitet. Damit verbunden ist oft eine innere Unruhe. Dies wirkt sich auf das soziale Leben aus, das bei vielen Schichtarbeitern ohnehin eingeschränkt ist.

Wie schädlich ist Dauernachtschicht?

Da das Kurzzeitgedächtnis weniger gut arbeitet und auch Reaktions- und Leistungsfähigkeit gemindert werden, steigt das Unfallrisiko während der Nachtschicht erheblich. Zu den langfristigen Folgen zählen Herz-Kreislauf-Beschwerden, chronische Rückenleiden, Diabetes und Bluthochdruck.

Wie wirkt sich Schichtarbeit auf die Gesundheit aus?

Störungen des Bio- und Schlafrhythmus sind die Folge, die körperliche und psychische Konsequenzen mit sich ziehen: Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, innere Unruhe und Nervosität sowie Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind einige der typischen Symptome, unter denen Arbeitnehmer leiden, die Schichtarbeit ...

Wie lange braucht der Körper um sich von Schichtarbeit zu erholen?

Die Belastung von zehn Jahren Schichtdienst entspreche einem Alterungsprozess von zusätzlich sechseinhalb Jahren! Nach dem Ausscheiden aus dem Schichtdienst dauere es mindestens fünf Jahre, um sich davon zu erholen. Die Ergebnisse müssen nun in anderen Studien bestätigt werden, sagte Marquié.

SCHICHTARBEIT macht KRANK - Die Gründe + Tipps !

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Ist nur Frühschicht gesund?

Schon Frühschichten vor 8 Uhr können den Körper beeinträchtigen. Wer regelmäßig vor 6:30 Uhr arbeiten muss, hat ein erhöhtes Risiko, an den oben genannten Symptomen zu erkranken. Das Gleiche gilt auch für Arbeitnehmer, die regelmäßig länger als bis 20 Uhr tätig sind.

Wie komme ich raus aus der Schichtarbeit?

Wenn Sie eine Umschulung durchführen wollen, um zukünftig nicht mehr in Schichtarbeit tätig zu sein, können Sie entweder wie in der Erstausbildung in einem Betrieb Ihren neuen Beruf erlernen. Dabei erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung und müssen keine Gebühren bezahlen.

Wie lange lebt ein Schichtarbeiter?

Bereits aus früheren Studien vor allem im Medizinwesen geht hervor: Wer lange nachts arbeiten muss, hat eine bis zu acht Jahre kürzere Lebenserwartung. Bislang völlig unterschätzt sei die gesundheitliche Belastung von Schichtarbeitern, was das Risiko von Magen- Darmerkrankungen beträfe, so Langhoff.

Kann man als Schichtarbeiter früher in Rente gehen?

Das Ende des Bezugszeitraums des Vorruhestandsgeldes für Schicht- oder Nachtarbeiter kann hingegen für Arbeitnehmer, die keinen Anspruch auf eine vorgezogene Altersrente haben, bis zum vollendeten 65. Lebensjahr hinausgezögert werden, ohne jedoch eine Gesamtdauer von 3 Jahren zu überschreiten.

Wie lange darf man Spätschicht machen?

Abhängig vom Zeitpunkt des Arbeitsbeginns spricht man von: Frühschicht (F), häufig von 6–14 Uhr, Spätschicht (S), häufig von 14–22 Uhr, Nachtschicht (N), häufig von 22–6 Uhr.

Was spricht gegen Nachtschicht?

Das konstante Ankämpfen gegen den Tag-Nacht-Rhythmus kann zu Schlafmangel und Schlafstörungen führen, denn nach der Nachtschicht versuchen die meisten Arbeitnehmer wieder in den normalen Schlafrhythmus zu kommen. Das kann gesundheitliche Folgen haben: Kopfschmerzen. Depressionen.

Bei welchen Krankheiten keine Nachtschicht?

Generell muss eine Nachtdienstuntauglichkeit von einem Arbeitsmediziner beurteilt und festgestellt werden. Keine Nachtschicht darf z. B. derjenige machen, der an Diabetes oder Bluthochdruck erkrankt ist und bei dem sich die Krankheit durch eine gesunde Lebensweise und Medikamente nicht einstellen lässt.

Welche Schicht ist die beste?

Früh-Spät-Nacht: Vorwärts rotierende Schichtsysteme helfen, den Schichtwechsel besser zu meistern. Schnell rotierende Schichtsysteme: Wer zum Beispiel immer nur zweimal hintereinander im gleichen Schichttyp arbeitet, verkraftet den Schichtwechsel besser, als wenn zu viele Schichten gleicher Art aufeinander folgen.

Was ist das Schichtarbeitersyndrom?

Definition Schichtarbeitersyndrom

Das Schichtarbeitersyndrom bezeichnet zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen. Dabei synchronisiert die innere Uhr des Körpers nicht mehr mit dem vorgegebenen sozialen Tag-Nacht-Rhythmus. Dies geschieht aufgrund von wechselnden Schichtarbeiten oder dauerhafter Nachtarbeit.

In welchem Alter braucht man keine Nachtschicht mehr machen?

Nein, das Arbeitszeitgesetz bestimmt keine Altersgrenze für Schichtarbeit oder Nachtdienste. Wer allerdings über 50 Jahre alt ist, darf die oben beschriebene arbeitsmedizinische Untersuchung jedes Jahr in Anspruch nehmen.

Was mach ich wenn ich keine Schichten mehr arbeiten will?

Ergibt die arbeitsmedizinische Untersuchung, auf die Sie Anspruch haben, dass Sie aus gesundheitlichen Gründen keine Nachtschicht mehr arbeiten können, ist eine Befreiung von der Nachtschicht durch ein ärztliches Attest möglich. Der Arbeitgeber darf Sie dann nicht als arbeitsunfähig einstufen.

Wie viele Nachtschichten darf man am Stück machen?

Die Anzahl von aufeinanderfolgenden Nachtschichten ist möglichst gering zu halten, maximal dreimal nacheinander.

Wie schlafen bei Schichtarbeit?

Bedenken Sie stets: Wer schlafen will, bleibt wach. Auch nach einer Nachtschicht gilt, dass kurze Naps von 10 bis 20 Minuten erlaubt sind. Nach der letzten Nachtschicht sollten Sie allerdings nur kurze Zeit schlafen. Zwei bis drei Stunden gepaart mit ein bis zwei Naps über den Tag sind ausreichend.

Was essen bei Schichtarbeit?

Tipps für die Schicht

Häufiger zu frischem Gemüse und Obst greifen, sie sind gesündere Alternativen zu zuckerreichen und fetthaltigen Snacks. Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse und Vollkornprodukte so oft wie möglich in die Mahlzeiten einbauen. Rund 1,5 Liter Flüssigkeit trinken.

Wie viel schlafen bei Nachtschicht?

Dunkelheit und Stille sind ein unbedingtes Muss. Arbeitsmediziner empfehlen, nach einer Nachtschicht auch in Schichten zu schlafen: etwa 4 Stunden direkt nach der Arbeit und dann noch einmal 2 bis 3 Stunden am Nachmittag.

Wie schwer ist Schichtarbeit?

Brenscheidt: Die Menschen leiden unter Schlafstörungen, Magen-Darm-Problemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Kopfschmerzen. Die Gefahr ist, dass nach vielen Jahren Schichtarbeit solche Krankheiten chronisch werden. Das Diabetes-Risiko bei Dauernachtarbeitern ist deutlich erhöht.

Was ist besser Frühschicht oder Nachtschicht?

Die Menschen kommen mit Schichtarbeit besser klar, wenn nach der Frühschicht, die Spät- und anschließend die Nachtschicht folgt. Das entspricht eher dem natürlichen 24-Stunden-Rhythmus. Zudem sind die Erholungspausen von der Früh- auf die Spätschicht länger als von der Spät- auf die Frühschicht.

Wie viel verdient man als Schichtarbeiter?

Gehaltsspanne: Schichtarbeiter/-in in Deutschland

35.424 € 2.857 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 31.029 € 2.502 € (Unteres Quartil) und 40.441 € 3.261 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Kann man sich Schicht befreien lassen?

Schichtarbeit und Arbeitsrecht: Was Unternehmen beachten müssen. In vielen Branchen und Unternehmen gehört Schichtarbeit zum Alltag. Doch bei gesundheitlichen Problemen können sich Mitarbeiter von der Nachtschicht befreien lassen. Was die arbeitsrechtlichen Regelungen für die Unternehmenspraxis bedeutet.

Ist Dauernachtschicht erlaubt?

Dauerhafte Nachtschichten sind, sofern sie nicht betrieblich erforderlich sind, nicht zulässig.

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