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Sind Rehe sozial?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Lore Geißler  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Sozialverhalten des Rehwildes Herausforderung für den Jäger
Das Reh ist die meiste Zeit des Jahres ein recht scheuer, heimlicher Einzelgänger. In Notzeiten bilden insbesondere im Feld lebende Rehe lockere Familienverbände (Sprünge). Die Sprünge lösen sich in Zeiten guten Futterangebotes jedoch wieder auf.

Sind Rehe soziale Tiere?

Sozial- und Raumverhalten. Rehe halten sich innerhalb eines bestimmten, definierbaren Aktionsraums auf. Adulte Tiere sind dabei sehr standorttreu.

Warum ist ein Reh so scheu?

Das Reh ist seiner Natur nach kein eigentliches Waldtier. Aber die Art der Bejagung hat das Reh so scheu gemacht, dass es praktisch gezwungen ist, Zuflucht im Wald zu suchen. Und je mehr gejagt wird, umso mehr wird diese Scheu gefördert.

Können Rehe Menschen angreifen?

„Rehe sind grundsätzlich Fluchttiere, die die Nähe zum Menschen meiden“, sagte ein Sprecher des Deutschen Jagdverbands auf Anfrage. Dass sich verletzte Rehe Menschen gegenüber aggressiv verhalten, sei jedoch nicht ungewöhnlich: „Dann befinden sich die Tiere in Todespanik; aktiv würden sie keinen Menschen angreifen.

Kann ein Reh gefährlich sein?

Rehe sind sehr scheu und meiden den Menschen. Im Normalfall ergreifen sie sofort die Flucht. Ausnahme: Leben Rehe in der Nähe menschlicher Behausungen und werden diese von Menschen gefüttert (ist von Gesetzes wegen verboten!), dann bleiben sie durchaus auch länger stehen.

Das Reh ist nicht die Frau vom Hirsch - Das kleine 1x1 der Artenkunde | Planet Schule

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Wie schläft ein Reh?

Normalerweise schlafen Rehe nachts. Dazu machen sie sich eine Kuhle ins Laub und legen sich hin. Richtig tief schlafen Rehe aber nur wenige Stunden.

Was muss man machen wenn man ein Reh sieht?

Auch, wenn das Tier Sie sieht, kann es trotzdem unmittelbar vor Ihrem Auto auf die Straße springen. Wenn Sie also ein Tier am Straßenrand entdecken, müssen Sie deutlich langsamer werden oder sogar ganz abbremsen. Schalten Sie das Fernlicht aus, um das Tier nicht zu blenden – dadurch bleibt es nämlich stehen.

Wie lange leben Rehe?

Kitze sind nicht verwaist, die Ricke kommt regelmäßig zum Säubern und Säugen. Rehe können bis zu 15 Jahre alt werden.

Was tun wenn Reh kommt?

Tipps Zum Verhalten, wenn Wild auf der Fahrbahn auftaucht

Wenn Wild die Straße quert, Fernlicht ausschalten, da das Wild ansonsten "wie versteinert" im Lichtkegel stehen bleibt; kontrolliert bremsen und hupen, damit die Tiere einen Fluchtweg finden können. Vermeiden Sie unbedingt, die Lichthupe einzusetzen.

Was bedeutet es wenn Rehe Bellen?

Der am häufigsten zu hörende Laut der Rehe ist das einmalige Bellen, wenn sie aufgeschreckt werden. In der Jägersprache nennt man diesen Reh-Ruf auch Schrecken. Damit will das Reh einem potentiellen Fressfeind sagen, dass es ihn entdeckt hat und eine weitere Jagd zwecklos ist.

Wann schreit ein Reh?

Meistens schrecken Böcke im Frühjahr, um ihr Revier abzugrenzen. Im Juli und im August findet die Brunftzeit des Rehwilds statt – daher stecken die Böcke durch das Schrecken ihr Gebiet für das Liebespiel ab. Die Weibchen hingegen „fiepen“, um durch ihren schrillen Ton einen Rehbock anzulocken.

Warum Bellen Rehe nachts?

Mit diesem Ruf warnt das Rehwild seine Artgenossen. Ob er ein Knistern im Gebüsch gehört hat, oder etwas Verdächtiges riecht – andere müssen gewarnt werden. Als Beutetier ist er immer darauf vorbereitet, dass ein Raubtier angreift.

Was ist besonders an Rehen?

Rehe sind Fluchttiere, weil sie sich nicht verteidigen können. Sie leben gerne an Orten, an denen sie Deckung vorfinden. Außerden können Rehe sehr gut riechen und erkennen ihre Feinde frühzeitig.

Wie leben Rehe zusammen?

Rehe sind an das Leben im dichten Unterholz angepasst, sie kommt mittlerweile aber in allen Biotoptypen vor. Rehe leben einzeln – außer im Winter. Lediglich kann man ein weibliches Muttertier mit ein, zwei oder drei Kitzen zusammen beobachten. Die männlichen Tiere tragen ein relativ kleines und leichtes Gehörn.

Was ist das Besondere an einem Reh?

Das Fell der Rehe ist im Sommer braun-rot bis rot bis fahlgelb. Die Innenseite der Läufe und der Unterbauch sind heller und der Bereich um den After, der sogenannte Spiegel, ist gewöhnlich gelblich-weiß. Der Übergang vom Sommer- zum Winterfell erfolgt im Frühherbst.

Haben Rehe Freunde?

Rehböcke besetzen ihre Territorien häufig über mehrere, aufeinanderfolgende Jahre. Rehe sind Einzelgänger. Nur während der Brunftzeit leben sie paarweise zusammen.

Was trinkt ein Reh?

Tatsächlich kommen zum Beispiel Rehe erstaunlich gut mit der Trockenheit zurecht. Sie sind die "Feinschmecker" unten den Wildtieren und ernähren sich von Blättchen und Knospen, in denen auch im Moment genug Wasser enthalten ist. Auch der Morgentau beim Frühstück liefert ausreichend Flüssigkeit.

Ist ein Reh Einzelgänger?

Rehe leben im Winter in Gruppen zusammen, doch besonders ältere Böcke sind oft Einzelgänger. In der Brunftzeit, deren Beginn abhängig ist vom Geburtstermin des letzten Kalbes einer Ricke, der Tageslänge und der Höhen- bzw. geographischen Lage, suchen die Rehböcke die Nähe der weiblichen Tiere.

Können Rehe in der Nacht sehen?

„Huftiere sehen im Dunkeln bis zu 100-mal besser als der Mensch“. Um unterschiedliche Farben wahrneh- men zu können, sind verschiedene Zapfentypen und Sehpigmente Vor- aussetzung. Der Mensch verfügt zum Beispiel über drei verschiedene Typen, die jeweils für Lichtquellen im Blau-, Grün- und Rotbereich empfindlich sind.

Warum lassen Rehe ihre Kitze alleine?

Das Alleinlassen der Kitze ist ein Schutz für die Tiere. Die weiblichen Rehe bleiben täglich zum Säugen nur für 35 Minuten bei ihren Jungen. So verhindern sie, dass potenzielle Feinde auf die Jungtiere aufmerksam werden. Dank ihrem gefleckten Fell sind die Rehkitze perfekt getarnt.

Was passiert wenn man ein Rehkitz anfasst?

„Leider kommt es immer öfter vor, dass Wildtierkinder berührt oder gar aus Mitleid mitgenommen werden”, sagt Torsten Reinwald, Pressesprecher des DJV. Diese falsch verstandene Tierliebe macht Wildtiere dann tatsächlich zu Waisen und führt schlimmstenfalls sogar zum Tod.

Wo schlafen Rehe wenn es regnet?

Im Frühling und Herbst ist das Wetter häufig nass und regnerisch. Auch dann lassen sich Rehe gerne unter Nadelbäumen nieder, um sich vor dem Regen zu schützen. Ansonsten verstecken sie sich gerne im dichteren Gestrüpp.

Warum frieren Rehe nicht?

Rehe im Winter: Kuscheliges Winterfell

Außerdem verfügt das Winterfell über mehrere Hohlräume, in denen Luft enthalten ist,was so für Wärme sorgt, wie Julian Heiermann vom Naturschutzbund (NABU) gegenüber der "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung" erklärt.

Wo sind die Rehe am Tag?

Im Winter vereinigen sich die Rehe oft zu größeren Sprüngen (Rudeln). Am Tage hält sich das Reh an geschützten Stellen auf. Dies sind meist Dickungen, Kulturen, bewachsene Felder oder Büsche. Es hat einen sechsstündigen Äsungsrhythmus.