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Sind Östrogene Krebsfördernd?

Gefragt von: Timo Koch  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Eine Hormonersatztherapie steigert das Brustkrebsrisiko, wenn sie länger als fünf Jahre durchgeführt wird, insbesondere bei Präparaten, die als Kombination sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten. Wenn die Hormone abgesetzt werden, sinkt das Risiko innerhalb weniger Jahre wieder auf das durchschnittliche Niveau.

Kann Östrogen schaden?

Sie kann zwar das Risiko für Knochenbrüche senken, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs. In den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt. Das kann zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen oder Stimmungsschwankungen führen.

Welche Hormone schuld an Brustkrebs?

Brustkrebs wächst bei vielen betroffenen Frauen hormonabhängig. Das bedeutet: Die Tumoren tragen Andockstellen für die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron. Über diese sogenannten Rezeptoren regen die Hormone das Wachstum der Tumorzellen an.

Warum ist Östrogen schlecht?

Bei einem Überschuss an Östrogen kommt es meist zu Akneschüben und Unreinheiten in der ersten Zyklushälfte, vor allem in der Zeit um den Eisprung, wenn das Östrogen stark ansteigt. Eine schlechte Verarbeitung und Ausscheidung von überschüssigem Östrogen kann im weiteren Zyklusverlauf zu Akne führen.

Welche Nebenwirkungen haben Östrogene?

Kurzfristige Nebenwirkungen

Östrogen-Gestagen-Präparate lösen häufig Blutungen aus, die einer Regelblutung ähneln können. Einige Frauen finden die erneuten Blutungen so lästig, dass sie die Hormonbehandlung wieder absetzen. Die Hormoneinnahme kann zudem zu Spannungsgefühlen in der Brust führen.

Aluminium - Östrogen, Zusammenhang mit Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen?

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Ist Estriol krebserregend?

Eine Estriol-Langzeiteinnahme ist mit einem erhöhten Risiko für Mamma- und Ovarialkarzinome verbunden. Das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE), Schlaganfälle und koronare Herzkrankheit (KHK) ist, insbesondere bei kombinierter HRT mit Estrogen und Gestagen, ebenfalls erhöht.

Wie lange Östrogene einnehmen?

Wie die Wechseljahre selbst, so ist auch die Therapie der Beschwerden meist zeitlich begrenzt. Eine allgemeingültige Empfehlung über die optimale Dauer einer Hormonersatztherapie gibt es allerdings nicht. Eine Hormonersatztherapie über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahre gilt als weitestgehend risikofrei.

Was passiert wenn eine Frau zu wenig Östrogene hat?

Der reduzierte Östrogenspiegel führt häufig zu Zyklusstörungen, Hitzewallungen und Scheidentrockenheit. Ein Östrogenmangel tritt aber nicht zwangsläufig erst in den Wechseljahren auf. Auch junge Frauen können unter einem zu niedrigen Östrogenspiegel leiden.

Was bewirkt ein zu hoher Östrogenspiegel?

Ist der Östrogenspiegel zu hoch und der Progesteronspiegel zu niedrig, befindet sich der Körper in einer Art Wachstumszustand. Ursachen für die Östrogendominanz (auch Östrogenüberschuss genannt) können neben hoher Östrogen-Aufnahme auch Übergewicht, Stress, schlechte Ernährung und schlechter Östrogenstoffwechsel sein,.

Sollte man mit 70 noch Hormone nehmen?

Lebensjahrzehnt durchgeführten Hormontherapie hinsichtlich der Erkrankung Osteoporose profitiert, die meist erst im Alter über 70 Bedeutung beginnt, sei aber nicht belegt und eher fraglich. Deshalb komme nicht jede Frau für eine Hormontherapie infrage – trotz neuer Daten.

Welche Frauen bekommen Brustkrebs?

Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 64 Jahren. Selten erkranken auch Frauen im 3. Lebensjahrzehnt oder sogar früher: Zehn Prozent der Betroffenen sind jünger als 45, ein Prozent der Betroffenen ist jünger als 35. In der Mehrheit der Fälle wird die Diagnose Brustkrebs erst nach dem 45.

Kann hormoneller Brustkrebs wieder kommen?

Wenn Brustkrebs nach einer ersten, überstandenen Erkrankung zurückkehrt, spricht man von einem Rezidiv. Es bedeutet in der Regel, dass Krebszellen trotz der Behandlung im Körper verblieben sind und wieder zu wachsen begonnen haben. Das kann auch Jahre und sogar Jahrzehnte nach der Ersterkrankung geschehen.

Warum bekommen so viele Frauen Brustkrebs?

Warum Brustkrebs immer häufiger auftritt

Die Einnahme weiblicher Geschlechtshormone und eine Hormonersatztherapie. Ungesunde Essgewohnheiten und Übergewicht. Alkoholkonsum und Rauchen. Mangelnde Bewegung.

Sind Hormonpräparate krebserregend?

Der aktuelle Stand: Offenbar erhöht die Behandlung von klimakterischen Beschwerden mit Hormonpräparaten doch das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Das gilt sowohl für Kombinationspräparate mit Östrogen und Gestagen als auch für Monopräparate, die nur Östrogen enthalten.

Welche Hormone machen uns jung?

Hormone die jung halten
  • Glückshormone wie Serotonin oder Endorphine.
  • Oxytocin, Östrogen, Testosteron, Prolaktin.
  • Adrenalin und Glückshormone.
  • Somatotropin.

Sollte man in den Wechseljahren Hormone nehmen?

Estrogene in den Wechseljahren – ja oder nein? Prinzipiell sollte jeder Frau mit Wechseljahresbeschwerden eine Hormonersatztherapie angeboten werden – sofern keine Kontraindikation vorliegt, die einer Estrogengabe im Wege steht. Das kann beispielsweise ein Tumor sein, der hormonabhängig wächst.

Wann ist der Östrogenspiegel hoch?

In der ersten Zyklushälfte steigt der Östrogenspiegel, während nach dem Eisprung, in der zweiten Zyklushälfte, die Produktion von Progesteron in den Eierstöcken zunimmt (Gelbkörperphase). Die Perimenopause ist durch eine Abnahme der Eierstockfunktion (Ovarialfunktion) gekennzeichnet.

Was hemmt Östrogen?

Kreuzblütler-Gemüsesorten wie Brokkoli, Blumenkohl, Pak Choi, Grünkohl und diverse Rüben, sie hemmen wissenschaftlich erwiesen die Produktion von Östrogen. Polyphenole, diese Lebensmittel – wie etwa Leinsamen, Chia-Samen oder Sesam – helfen dabei, den Östrogenspiegel im Blut zu senken.

Wie merkt man zu wenig Östrogen?

In den Wechseljahren wird ein Östrogenmangel für Symptome wie Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche, Konzentrationsschwäche, depressive Verstimmung und Schlaflosigkeit verantwortlich gemacht. Zusätzlich klagen einige Frauen über Libidoverlust und Trockenheit der Schleimhäute und der Scheide.

Wie merkt man ob man Östrogenmangel hat?

Ein Östrogenmangel kann in den Wechseljahren zu unangenehmen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Herzrasen führen. Bei jungen Frauen kann ein Mangel an Östrogen zu einem unregelmäßigen Zyklus bis hin zu Amenorrhö (Ausbleiben der Menstruation) führen.

Wie wirkt sich Östrogenmangel auf die Blase aus?

So reagiert der weibliche Körper aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels beispielsweise stärker auf Stoffe im Urin. Dadurch nimmt der Harndrang zu. Zudem steigt durch fehlende Östrogene der ph-Wert im weiblichen Genitalbereich und Schleimhäute werden schlechter durchblutet.

Kann man nur Östrogene einnehmen?

Es steigt bei der alleinigen Einnahme von Östrogen, aber auch bei einer Kombinationstherapie mit Gestagen. Außerdem steigt mit der Einnahme der Hormone das Risiko für Eierstockkrebs und für Gebärmutterschleimhautkrebs, wenn man nur ein Östrogenpräparat alleine einsetzt.

Was bewirken Östrogene in den Wechseljahren?

Brüste, geschlechtsspezifische Körperproportionen, Fettverteilungsmuster). Darüber hinaus schützen Östrogene vor Trockenheit der Haut und der Scheide. Sie sind wichtig für die Knochengesundheit, schützen vor Harnwegsinfektionen und fördern die Gedächtnisleistung.

Was ist die beste Hormonersatztherapie?

Pflaster, Gel und Cremes am sichersten

Demzufolge scheint die transdermale Darreichungsform im Hinblick auf das VTE-Risiko die sicherste Art der Hormonersatztherapie bei Wechseljahresbeschwerden zu sein. Bei Frauen mit erhöhter Thromboseneigung sollte daher eine parenterale Hormongabe bevorzugt verordnet werden.