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Sind Mädchenschulen noch zeitgemäß?

Gefragt von: Juri Berger-Kramer  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Die sogenannte monoedukative Schule ist heute in Deutschland eine Rarität: Knapp 130 Mädchenschulen gibt es in der Bundesrepublik, die meisten davon im Süden, der Norden und Osten des Landes hingegen sind fast mädchenschulfrei. Reine Jungenschulen gibt es übrigens noch wesentlich weniger.

Ist eine Mädchenschule gut?

Gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern fällt es Mädchen in einer gemischten Schule oft schwer herauszustechen, da die Jungs in diesen Fächern meist leistungsstärker sind. Die Schülerinnen einer Mädchenschule haben da natürlich deutlich mehr Chancen aufzufallen und bei den Lehrern zu punkten.

Sollen Jungen und Mädchen getrennt voneinander unterrichtet werden Pro und Contra?

Kontra: Jungs und Mädchen nicht getrennt unterrichten

Empirisch ist nicht erwiesen, dass getrennter Unterricht zu besseren Noten und Abschlüssen führt. Vielmehr besteht die Gefahr, dass die individuelle Förderung einzelner Schüler nicht erfolgt, weil die Geschlechterrolle alles andere überdeckt.

Was macht eine Schule attraktiv?

Eine gute Schule sollte folgende Merkmale haben: Sie hat ein Förderkonzept, das jedes einzelne Kind ernst nimmt. Sie definiert ihre Ziele und Leistungen und legt Wert auf eine systematische Rückmeldung über die eigene Arbeit. Sie versteht sich als offener Lernort und gibt Impulse für erfolgreichen Unterricht.

Wie viele Jungenschulen gibt es in Deutschland?

Heutige Jungenschulen in Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es aktuell nur noch drei Jungengymnasien sowie einige (nicht an eines der Gymnasien angeschlossene) Jungenrealschulen. Die Zahl der Jungenschulen ist in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen.

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Warum eine Mädchenschule?

Als Vorteile einer Mädchenschulen wurden genannt:

der bessere Zusammenhalt, da keine Rivalitäten zwischen Mädchen wegen der Jungs entstehen können. die besseren Lernchancen in den natürwissentschaftlichen Fächern sowie in Informatik und Mathematik.

Warum Mädchenschulen?

Mädchenschulen haben eine lange Tradition in Deutschland. Sie sind damals vor allem für die „höheren Töchter“ bestimmt, die nicht mit den unteren sozialen Schichten die Schulbank drücken sollen. Die Differenz der Geschlechter bestimmt das Bildungsziel.

Wie sieht die Schule in 2050 aus?

2050 werden Lehrpläne daher vielfältiger sein und auch Fächer wie „Happiness“ enthalten. Glück ist nämlich ebenso wichtig wie Sport oder Ernährung und kann, wie die Forschung weiß, durch eine bewusste Lebensführung begünstigt werden. Und die muss man lernen.

Was ist die Schule der Zukunft?

Das Landesprogramm „Schule der Zukunft“ (SdZ) wurde von den für Schule und Umwelt zuständigen Ministerien des Landes NRW initiiert und wird durch diese gefördert. Es begleitet Schulen in NRW dabei, BNE für die eigene Unterrichts- und Schulentwicklung zu entdecken und zu nutzen.

Was braucht die Schule der Zukunft?

Schulen sollen die angeborene Begeisterung und Kreativität von Kindern und Jugendlichen erhalten und fördern. Um Potenzialentfaltung in der Schule zu ermöglichen, bedarf es einer neuen Lernkultur, vielfältiger Lernformate und einer wertschätzenden Haltung. Was wirklich zählt: Vertrauen, Wertschätzung, [...]

Sollen Mädchen und Jungen zusammen unterrichtet werden Argumente?

Ein Argument, das häufig aufgeführt wird, wenn es darum geht, dass Jungen und Mädchen getrennt voneinander unterrichtet werden sollten, ist, dass die Jungen die Mädchen unter Druck setzen würden und deren Lernerfolge mit Mobbing quittieren würden. Sicherlich ist dies mehr oder minder häufig auch der Fall.

Warum werden in Sport die Jungs von den Mädchen getrennt?

Dass aber die Leistungen der Jungen und Mädchen durch eine Trennung unterschiedlich betrachtet werden, ist wohl eines der wichtigsten Argumente. Jungen haben von Natur aus einen besseren Zugang zum Sportunterricht. Werden die Klassen getrennt, so können auch die Mädchen zeigen, wie sportlich sie sind.

Sollte Sport nach Geschlecht getrennt werden?

Ein Argument für die Trennung des Sportunterrichts nach Geschlechtern ist die bessere Vergleichbarkeit untereinander. Jungen sind meistens in sportlichen Disziplinen Mädchen überlegen. So haben Jungen härtere Konkurrenten im Sportunterricht und werden so zu besseren Leistungen angestachelt.

Was spricht für Koedukation?

Was aber eindeutig für die Koedukation spricht, ist, dass das Fremdbild des anderen Geschlechts in gemischten Klassen anders wirkt, da man mehr Kontakt zu dem jeweils anderen hat. Das wirkt sich auch auf das Verhalten aus, da dieses oft entspannter und lockerer wird.

Sollen Mädchen und Jungen in naturwissenschaftlichen Fächern getrennt voneinander unterrichtet werden?

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Dr. Stefanie Hubig hält es für sinnvoll, Jungen und Mädchen in Fächern wie Mathematik, Biologie, Chemie, Physik und Informatik zweitweise getrennt zu unterrichten.

Was ist reflexive Koedukation?

Ein Sportunterricht, der geschlechterpädagogisch relevante Ziele verfolgt und auf flexible Weise organisiert ist, ist reflexiv koedukativ, wenn er eine zeitweise Trennung und Zusammenlegung der Geschlechter bei gleichzeitiger Fokussierung auf entsprechende geschlechterpädagogische Ziele gestattet.

Wie sieht die Schule 2030 aus?

Im Jahr 2030, so glaubt fast die Hälfte der Experten, werden die Lerninhalte hauptsächlich über Online-Plattformen bereitgestellt werden. Die Schüler bearbeiten ihre Aufgaben online und können dadurch auch sehr viel besser ihr individuelles Lerntempo nutzen.

Wie sieht die Schule in 100 Jahren aus?

Es gibt wahrscheinlich keine Lehrbücher mehr, es wird nur noch über Laptops oder Computer gearbeitet. Vielleicht wird es in 100 Jahren auch so sein, dass man mit dem Flugzeug zur Schule fliegt. Vielleicht werden die Wände (Innen + Außen) sogar bunt oder modern aussehen.

Wie sieht das Lernen in der Zukunft aus?

Bildung wird digitalisiert, sie findet über neue Kanäle statt. Gelernt wird nicht mehr nur in Schulen. Durch diese Entwicklung wird Bildung auch immer mehr zur Privatsache. Sie wird individualisiert und ent-institutionalisiert, sogar innerhalb der Institutionen.

Warum brauchen wir die Schule?

Allerdings zielt die Schule nicht nur darauf ab, fachspezifisches Wissen an ihre Schüler weiterzugeben. Sie trägt gleichermaßen zur Zivilisation bei, denn Kindern werden Normen und Werte der Gesellschaft vermittelt. Sie haben sich in der Schule an Regeln zu halten, die das Miteinander erleichtern und auch organisieren.

Was soll die Schule für uns leisten?

Was Schulen leisten sollen – 9 Gedanken für bessere Bildung
  1. Bildung soll zu souveräner Distanz befähigen. ...
  2. Der Zweck der Geisteswissenschaften ist es, den Nutzen zu definieren. ...
  3. Von der Schule keine schnellen Antworten erwarten. ...
  4. In der Schule muß die Leistung im Vordergrund stehen. ...
  5. Lehrer brauchen Autorität.

Was muss die Schule leisten?

Schule soll vieles: aufs Leben vorbereiten, Wissen vermitteln und Integrationsarbeit leisten. Die Anforderungen und Erwartungen, die heute an die Schule gestellt werden, sind hoch.

Bis wann gab es Mädchenschulen?

Und so beschloß auch die Stadt im Februar 1970, mit dem kommenden Schuljahr 1970/71 an vier Gymnasien die Koedukation einzu- führen. Für das Mädchengymnasium bedeutete dieser Entschluß den Bruch mit der Tradition als Mädchenschule.

Wie viele Mädchenschulen gibt es in Bayern?

Von rund 38.000 allgemeinbildenden Schulen sind 163 reine Mädchenschulen, viele davon in Süddeutschland. Schulen nur für Jungen sind noch seltener. Dabei sei der Bedarf an geschlechtergetrennten Schulen nicht gesunken, sagt Leonie Herwartz-Emden, Professorin für Pädagogik an der Universität Augsburg.

Was war ein Lyzeum?

Ein Mädchengymnasium (auch Lyzeum/Oberlyzeum genannt) ist ein Gymnasium oder eine andere Schule, in dem nur Mädchen zugelassen sind.