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Sind Kältebrücken Baumängel?

Gefragt von: Frau Dr. Lucia Schumann  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Wärmebrücken, fälschlicherweise oft auch Kältebrücken genannt, sind örtlich begrenzte Schwachstellen eines Bauteils, die mehr Transmissionswärmeverluste aufweisen als die umgebende Fläche. Dadurch treten häufig Baumängel wie Tauwasserausfall, Schimmel o. ä. auf.

Sind Wärmebrücken Baumängel?

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Wärmebrücken in den Außenwänden nicht als Sachmangel einer Mietwohnung anzusehen sind, wenn dieser Zustand mit den zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes geltenden Bauvorschriften und technischen Normen in Einklang steht.

Was tun bei Kältebrücken in der Wohnung?

Kältebrücken haben Schimmelbildungen zur Folge, die gefährlich für die Gesundheit sind.
  1. Schritt 1 – Bereich auf Schimmel überprüfen.
  2. Schritt 2 – Wand trocknen.
  3. Schritt 3 – Mit Antischimmelfarbe streichen.

Wie entstehen Kältebrücken in der Wohnung?

Materialbedingte Kältebrücken entstehen, wenn sich neben Materialien mit niedriger Wärmeleitfähigkeit Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit befinden. Wärmetechnische Schwachstellen beseitigen geht mit einer Reduzierung der Heizkosten einher.

Was passiert bei Kältebrücken?

Eine Wärmebrücke (oft umgangssprachlich als Kältebrücke bezeichnet) ist ein Bereich in Bauteilen eines Gebäudes, der Wärme besser leitet und damit Wärme schneller nach außen transportiert als es durch die angrenzenden Bauteile passiert.

Kältebrücke an Hausecke Wärmebrücke - Baumangel nach Hauskauf

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Was tun gegen Kältebrücken am Fenster?

Laibungen an Fenstern und Türen sowie Aussenkanten der Wände lassen sich recht einfach dämmen. Aufwändig kann es bei der Wärmedämmung der Betonplatten werden. Im besten Fall reicht eine Dämmung der Unter- und Oberseite der Betonplatte aus.

Wie kann man eine Kältebrücke verhindern?

Das Holz der Dachsparren leitet Wärme stärker als die Dämmstoffe und es entsteht eine Kältebrücke, die man durch eine Aufsparrendämmung vermeiden kann. Bei Flachdächern sorgt eine Gefälledämmung dafür, übermäßigen Wärmeverlust zu vermeiden.

Wie finde ich Kältebrücken?

Da Wärmebrücken besonders kalte Stellen im Raum sind, kannst du sie oftmals bereits mit der Hand erfühlen – das gilt vor allem für schlecht isolierte Fenster. Ansonsten kannst du sie mit analogen Thermometern oder einem Infrarot-Thermometer erkennen.

Was ist eine Kältebrücke im Haus?

Eine Kältebrücke ist ein Bereich eines Hauses, an dem die Wärme deutlich schneller nach außen gelangt, als bei anderen Bauteilen. Kältebrücke ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Wärmebrücke.

Wo entstehen Kältebrücken?

Was viele immer wieder als Kältebrücke bezeichnen, ist eine Schwachstelle in der thermischen Hülle eines Gebäudes. Durch diese strömt mehr Wärme nach außen, weshalb Innenwände in den Bereichen kühler sind. Ein typisches Beispiel sind Heizkörpernischen.

Wie schlimm sind Wärmebrücken?

Wärmebrücken können zu höheren Energierechnungen sowie zu Zugluft und kalten Stellen in einem Haus führen. In einigen Fällen können sie auch zu Kondensation und Schimmelbildung beitragen. Es ist zwar nicht immer möglich, Wärmebrücken zu vermeiden, aber es gibt einige Maßnahmen, die ihre Auswirkungen minimieren können.

Was kann man gegen kalte Ecken machen?

Am effektivsten lässt sich die Wärmebrücke in der Raumecke durch eine Außendämmung ausräumen. Der Dämmstoff verschiebt den Taupunkt – das heißt, die Temperaturzone, an der es zu Tauwasser kommen kann – so weit in die Wand, dass das Risiko von einem Feuchtigkeitsniederschlag nicht mehr besteht.

Wo bildet sich Schimmel durch falsches Lüften?

Bei falschem Lüften oder Heizen entsteht Schimmel meist zuerst an der Decke, insbesondere in den Raumecken. Schimmel, der durch falsches Lüften auftritt, lässt sich im Anfangsstadium noch wegwischen. Das liegt daran, dass er durch Feuchtigkeitsniederschläge von innen her auf der Oberfläche entsteht.

Was ist eine konstruktive Wärmebrücke?

Eine konstruktive Wärmebrücke ist eine Stelle im Haus, die aus dem geraden Verlauf der Wände oder Decke herausragt. Sie weist dabei (häufig durch eine fehlende Wärmedämmung) eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit sowie Temperatur auf als die umgebenden Flächen.

Was ist bei der konstruktiven Planung von Wärmebrücken besonders zu beachten?

Um Energieverluste zu minimieren sind Wärmebrücken zu vermeiden. Dabei handelt es sich um Stellen der Gebäudehülle, die einen wesentlich kleineren Wärmedurchlasswiderstand aufweisen als die benachbarten Wand- und Deckenteile.

Was kann man gegen Wärmebrücken tun?

Beseitigen lassen sich die Wärmebrücken nur mit einer lückenlosen Dämmung, und zwar am besten mit einer Außendämmung. Deshalb ist eine fachgerechte Fassadendämmung im Rahmen der energetischen Sanierung besonders wichtig.

Warum Wärmebrücke und nicht Kältebrücke?

Wärmebrücke bedeutet dasselbe, was umgangssprachlich mit Kältebrücke bezeichnet wird. Physiker sprechen ausschließlich von Wärmebrücken, denn Kältebrücken gibt es eigentlich nicht. Kälte bedeutet aus der Sicht des Wissenschaftlers nichts anderes als ein Mangel an Energie.

Ist Holz eine Wärmebrücke?

Auch in der Bestandssanierung kann der Holzbau wegen der trockenen und schnellen Bauweise, den geringen statischen Lasten und dem hohen Wärmeschutz seine Vorteile ausspielen. Aber auch Holzbauteile besitzen Wärmebrücken, die vor allem durch die Tragwerkshölzer und die kritischen Anschlusssituationen bestimmt sind.

Kann man mit Styropor von innen dämmen?

Styropor ist ein beliebtes Dämmmaterial, welches für nahezu alle Arten der Dämmung Verwendung findet. So eignet sich Styropor grundsätzlich auch, Innenwände zu dämmen.

Welche Innendämmung gegen Schimmel?

Zur Schimmelvermeidung eignen sich Kalziumsilikatplatten, denn die Platten für die Innendämmung sind diffusionsoffen und alkalisch – zwei Eigenschaften für ein gutes Raumklima.

Wo befinden sich Wärmebrücken?

An Gebäuden finden sich Wärmebrücken am häufigsten an folgenden Bauteilen: Fensteranschlüsse. Innenwandanschlüsse an Außenwand, Boden oder Decke. Bodenplatte an Außenwand und Fundamenten.

Warum sollten Wärmebrücken vermieden werden?

Wärmebrücken machen sich oft auch beim Wohnkomfort negativ bemerkbar: Wenn sich Außenwände an einzelnen Stellen kalt oder feucht anfühlen, ist das oft der Hinweis auf eine Wärmebrücke: Die Raumfeuchtigkeit schlägt sich dort als Kondenswasser nieder und Schimmel entsteht.

Wann entsteht eine Wärmebrücke?

Konstruktive Wärmebrücken entstehen bei Durchdringungen von Bauteilen von innen nach außen sowie bei Unterbrechungen der Dämmebene oder auch bei der Reduzierung von Regelquerschnitten einer Wand, wie es z.B. bei Heizkörpernischen der Fall ist.

Welches Material für Innendämmung?

Insgesamt kommen viele Materialien für Innendämmungen infrage, u.a. Styropor, Polyurethan, Calciumsilikat, Glas- und Steinwolle, Holzwolleleichtbauplatten, Holzweichfaserplatten, Schaumglasplatten oder auch Schilfrohr.

Sind Fenster Kältebrücken?

Eine Kältebrücke beim Fenster kann verschiedene Ursachen haben. Ein Fenster ist die Schwachstelle einer jeden Außenwand. Bei einem Fenster entsteht schnell durch unsachgemäßes Arbeiten, durch Verschleiß oder durch aufgeschobene Renovierungsarbeiten eine Kältebrücke.

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