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Sind freiwillige Überstunden erlaubt?

Gefragt von: Domenico Kraft  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Darf ein Arbeitnehmer freiwillig länger arbeiten? Nein. Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass seine Arbeitnehmer nur die maximal zulässige Arbeitszeit arbeiten.

Wie viele Überstunden darf man freiwillig machen?

Bei einer klassischen Arbeitszeit von 40 Stunden in der Woche dürfen Ihre Mitarbeiter also wöchentlich 20 Überstunden leisten, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen. Monatlich können also Im Extremfall 80 Überstunden erarbeitet werden.

Werden freiwillige Überstunden bezahlt?

„Überstunden werden nicht gesondert vergütet, sondern sind mit dem Gehalt abgegolten, soweit sie einen Umfang von drei Stunden pro Woche/zehn Stunden pro Kalendermonat nicht überschreiten. Darüber hinausgehende Überstunden werden auf der Grundlage des monatlichen Grundgehaltes gesondert bezahlt.

Kann ich einfach Überstunden machen?

Auch eine Betriebsvereinbarung kann Überstunden vorsehen, ebenso ein Tarifvertrag. Fehlt es an alledem, sind Überstunden nur mit Zustimmung des Mitarbeiters möglich. Die kann mündlich oder stillschweigend erfolgen, etwa wenn er klaglos die Zusatzarbeit erledigt. Gibt es einen Betriebsrat, muss dieser zustimmen.

Sind dauerhafte Überstunden erlaubt?

Wie lange Arbeitnehmer maximal arbeiten dürfen, ist im Arbeitszeitgesetz festgelegt. Laut Gesetz dürfen Arbeitnehmer von Montag bis Samstag je acht Stunden arbeiten – maximal 48 Stunden pro Woche. Bei einer normalen 40-Stunden-Arbeitswoche sind bis zu acht Überstunden also durchaus zulässig.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

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Was tun wenn man ständig Überstunden machen muss?

ÜBERSTUNDEN UND KEIN ENDE IN SICHT: WAS KANN ICH TUN?
  1. Dokumentieren Sie jede Überstunde und lassen Sie sich diese, wenn möglich, abzeichnen.
  2. Bewahren sie ggfs. ...
  3. Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen und versuchen Sie, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Wie viel Überstunden darf ein Arbeitnehmer machen?

Wie viele Überstunden sind gesetzlich erlaubt? Wie viele Überstunden ein Mitarbeiter machen darf, ist gesetzlich geregelt. Pauschal kann man sagen, dass 20 Überstunden pro Woche erlaubt sind. Dabei gilt: Nicht mehr als zwölf Arbeitsstunden pro Tag, nicht mehr als 60 Stunden pro Woche.

Was ist zumutbare Mehrarbeit?

Als zumutbare Überstunden gelten zwei zusätzliche Stunden pro Tag, sodass der Arbeitstag auf bis zu zehn Stunden verlängert werden darf. In der Summe gelten für den Gesetzgeber bis zu 60 Arbeitsstunden pro Woche als Obergrenze für die Arbeitszeit inklusive zumutbare Überstunden.

Kann der Arbeitgeber über meine Überstunden bestimmen?

Grundsätzlich darf der Arbeitgeber entscheiden, wann Überstunden abgefeiert werden. Der Freizeitausgleich ist rechtlich nicht mit dem Erholungsurlaub gleichzusetzen. Sollte es keine Überstundenregelung im Arbeitsvertrag geben, solltest du mit deinem Arbeitgeber das Gespräch suchen.

Was ist der Unterschied zwischen Überstunden und Mehrarbeit?

Von Mehrarbeit (im arbeitsrechtlichen Sinn) spricht man, wenn die gesetzliche oder tarifliche Höchstarbeitszeit überschritten wird. Überstunden hingegen sind die Überschreitung der für den Arbeitnehmer (aufgrund Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag) geltenden regelmäßigen Arbeitszeit.

Wie viele Überstunden pro Monat sind erlaubt auszahlen?

Überstunden mit dem Gehalt abgelten

“Pro Woche sind drei Überstunden mit dem Gehalt abgegolten.” Diese Abgeltungsklausel, so hat es das Bundesarbeitsgericht beschlossen, ist rechtswirksam. Jede Stunde, die darüber hinaus anfällt, muss der Arbeitgeber kompensieren.

Sind 15 Minuten schon eine Überstunden?

Das heißt: Niemand darf seine Arbeitnehmer dazu auffordern, mehr als sechs Stunden am Stück pausenlos zu arbeiten. Ab neun Stunden kommen dann nochmal 15 Minuten obendrauf – mehr als zehn Stunden am Tag dürfen es sowieso laut Gesetz nicht werden – Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

Warum lohnt es sich nicht Überstunden auszahlen zu lassen?

Da es sich bei bezahlten Überstunden qua Gesetz um regulären Lohn handelt, werden diese auch ganz normal versteuert. Wer Überstunden macht und sich diese auszahlen lässt, der hat am Ende des Jahres auch mehr verdient und muss dementsprechend mehr Steuern zahlen.

Kann mein Chef mir Überstunden verbieten?

Die Frage ist also: Haben Sie ein Recht auf Überstunden oder darf der Arbeitgeber diese auch verbieten? Tatsächlich kann Ihr Arbeitgeber die Überstunden regulieren. Das bedeutet, dass Sie als Arbeitnehmer nicht unendlich Überstunden machen können – selbst wenn dies im rechtlichen Rahmen wäre.

Was darf der Chef nicht verlangen?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Wie viel Steuern zahlt man für Überstunden?

Generell sind Überstunden und Überstundenzuschläge weder steuerbegünstigt noch steuerfrei. Das heißt, dass jede Überstunde genau wie normaler Arbeitslohn versteuert werden muss.

Was muss man zuerst nehmen Urlaub oder Überstunden?

Wer Überstunden abbummeln will, tut daher gut daran, erst dann den Urlaub zu buchen, wenn der Abbau vom Vorgesetzten abgesegnet ist. Überstunden - Was Arbeitnehmer wissen sollten im Überblick!

Kann der Arbeitgeber entscheiden ob Überstunden ausgezahlt werden?

Die Ausbezahlung von Überstunden können Arbeitnehmer verlangen, wenn: vom Arbeitgeber Überstunden angeordnet oder gebilligt werden. eine Vergütungspflicht ausdrücklich vereinbart wurde oder sie nach objektiven Maßstäben eine Vergütung erwarten dürfen.

Wann darf ich Überstunden abbauen?

Überstunden im Freizeitausgleich abbauen

Laut Arbeitsrecht ist das nur erlaubt, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer hierauf im Arbeitsvertrag geeinigt haben. Auch ein Tarifvertrag kann derlei Regelungen enthalten.

Kann man Mitarbeiter zum Abbau von Überstunden zwingen?

Sollte es keine entsprechende vertragliche Vereinbarung geben, darf der Vorgesetzte von seinem Weisungsrecht Gebrauch machen. Das bedeutet: Ob und wann Sie Überstunden abfeiern, kann dieser anordnen. Es gibt keine Regelung im Arbeitsrecht, dass Sie Überstunden abbauen können, wenn es allein Ihr Wunsch ist.

Wie viele Überstunden in der Woche sind erlaubt?

Wie viele Überstunden sind erlaubt? Damit Arbeitnehmer nicht bis zur Erschöpfung schuften müssen, sieht das Arbeitszeitgesetz strenge Regelungen vor: Pro Tag dürfen Mitarbeiter maximal zehn Stunden arbeiten, pro Woche bis zu 48 Stunden. Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt.

Wer darf keine Überstunden machen?

Ebenfalls sieht die gesetzliche Überstundenregelung in Deutschland vor, dass sowohl werdende wie stillende Mütter (§ 8 Mutterschutzgesetz – MuSchG) als auch Jugendliche (§ 8 Jugendarbeitsschutzgesetz – JarbSchG) keine Überstunden ableisten dürfen. Sie gelten als besonders schutzwürdig.

Wie viele Überstunden pro Jahr sind normal?

Gut jeder Fünfte (21,5 Prozent) arbeitet durchschnittlich eine bis drei Stunden mehr in der Woche. 13,5 Prozent kommen sogar auf fünf bis zehn Stunden Mehrarbeit, acht Prozent auf zehn bis 20 Überstunden und weitere sieben Prozent leisten jede Woche durchschnittlich mehr als 20 Überstunden.

Wie sagt man Nein zu Überstunden?

So sagst du „Nein“ zu Überstunden

Das kannst du machen, indem du entweder klar kommunizierst, dass du darüber nachdenken musst oder aber eine kleinere Aufgabe als Vorwand vorschiebst, um nicht gleich antworten zu müssen. Z.B. „Ich mache diese Aufgabe noch fertig, dann könnten wir darüber sprechen.

Kann der Arbeitgeber verlangen Überstunden auszahlen ohne Zustimmung?

Fehlt ihnen Personal, dürfen sie Überstunden auch ohne Zustimmung des betreffenden Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin auszahlen. Sieht der Tarifvertrag vor, Mehrarbeit finanziell zu entlohnen, steht Beschäftigten die branchenübliche Vergütung zu.

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