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Sind Einnahmen aus Photovoltaik steuerpflichtig?

Gefragt von: Herr Dr. Claus-Peter Heinemann  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Wenn Sie Solarstrom aus Ihrer privaten Photovoltaikanlage ins öffentliche Netz einspeisen und damit eine "Gewinnerzielungsabsicht" verfolgen, sind diese Einkünfte steuerpflichtig. In der Regel stuft die Finanzverwaltung eine solche PV-Anlage jedoch als "Liebhaberei" ein, so dass die Steuerpflicht entfällt.

Wann ist eine Photovoltaikanlage steuerfrei?

Steuerbefreiung für Photovoltaik-Anlagen bis 30 kW ab 2023

Das Bundeskabinett hat das Jahressteuergesetz 2022 beschlossen - es enthält die Steuerbefreiung für Photovoltaik-Anlagen bis 30 kW und weitere Verbesserungen.

Sind Photovoltaikanlagen einkommensteuerpflichtig?

Das Wichtigste in Kürze. Wenn Du eine Photovoltaikanlage betreibst und den Strom mit Gewinn verkaufst, bist Du Unternehmer und damit steuerpflichtig. Hat Deine PV-Anlage nur maximal 10 Kilowatt Leistung und nutzt Du Deinen Solarstrom privat, kannst Du Dir aussuchen, ob Du Einkommensteuer auf Deinen Gewinn zahlst.

Wie viel kW sind steuerfrei?

Bundesfinanzministerium schafft Einkommensteuerpflicht für Photovoltaik-Anlagen bis zehn Kilowatt ab. Neben kleinen Solaranlagen auf Privathäusern werden auch BHKW bis 2,5 Kilowatt von der Steuerbürokratie entlastet.

Wie hoch ist die Einkommensteuer bei Photovoltaik?

Daher müssen Sie sowohl Ihre Einnahmen durch die Einspeisung von Strom (Einspeisevergütung), als auch die Menge an selbst verbrauchtem Solarstrom mit 19% Umsatzsteuer versteuern. Ihr Vorteil: als Unternehmer erhalten Sie die beim Kauf der Photovoltaikanlage gezahlte Umsatzsteuer zurück.

Steuer-CHAOS bei Photovoltaik-Anlagen endlich gelöst!? Diese Änderungen musst du kennen…

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Wie wird der Gewinn einer PV-Anlage besteuert?

Wenn Sie Solarstrom aus Ihrer privaten Photovoltaikanlage ins öffentliche Netz einspeisen und damit eine "Gewinnerzielungsabsicht" verfolgen, sind diese Einkünfte steuerpflichtig. In der Regel stuft die Finanzverwaltung eine solche PV-Anlage jedoch als "Liebhaberei" ein, so dass die Steuerpflicht entfällt.

Ist Eigenverbrauch steuerpflichtig?

Wird Strom der Photovoltaikanlage selbst verbraucht, ist das im Sinne der OFD ein "unternehmensfremder Zweck". Der Eigenverbrauch wird daher als "unentgeltliche Wertabgabe" betrachtet und muss dementsprechend versteuert werden.

Was ändert sich 2022 bei Photovoltaik?

Im Jahr 2022 fallen Photovoltaikanlagen, die 2001 als eine der ersten ans Netz gingen, aus der Förderung. Betreiber bekommen keine Einspeisevergütung mehr und sollten prüfen, ob sich die Volleinspeisung weiterhin lohnt. Wer nicht handelt, erhält weitere sieben Jahre eine Vergütung in Höhe des Jahresmarktwerts Solar.

Warum muss ich selbst erzeugten Strom versteuern?

Selbst erzeugter Photovoltaik-Strom, den Sie nutzen, hat einen Wert, der zu Ihrem Einkommen dazu zählt. Das müssen Sie versteuern. Sollten Sie einen Teil des selbst erzeugten Solarstroms an andere verkaufen, gelten Sie als Unternehmer. Sobald Sie Gewinn durch Verkauf erzielen, fällt Einkommensteuer an.

Wann muss ich die Photovoltaikanlage beim Finanzamt anmelden?

Photovoltaik-Anlagen müssen nur beim Finanzamt gemeldet werden, wenn Strom an Dritte verkauft wird, zum Beispiel durch Einspeisung ins Netz, und wenn dabei entweder ein Gewinn erzielt wird oder der Betreiber umsatzsteuerpflichtig ist.

Warum muss der Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen versteuern?

Grundsätzlich müssen Betreiber einer Photovoltaikanlage damit rechnen, dass sie für den gewonnenen Strom Steuern zahlen müssen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Solarstrom in das öffentliche Stromnetz gespeist wird und der Netzbetreiber dafür eine Einspeisevergütung zahlt.

Wann lohnt sich die Kleinunternehmerregelung bei Photovoltaik?

Wann greift die Kleinunternehmerregelung bei Photovoltaik? Die Kleinunternehmerregelung (§19 UstG) ist eine steuerliche Erleichterung, wenn Sie geringe Umsätze erzielen. Ihr Vorjahresumsatz darf bei maximal 22.000 Euro brutto liegen und im laufenden Kalenderjahr 50.000 Euro Umsatz nicht überschreiten.

Wann lohnt sich Liebhaberei bei PV-Anlage?

Besonders sinnvoll ist ein Antrag auf Liebhaberei für Sie dann, wenn Ihnen für Ihre Photovoltaik-Anlage bereits für vergangene Jahre Verluste anerkannt und abgeschlossen wurden. Diese Verluste bleiben Ihnen so nämlich steuerlich erhalten, zukünftige mögliche geringfügige Gewinne werden allerdings nicht mehr versteuert.

Was sich 2021 für Photovoltaik Betreiber Steuerlich ändert?

Nach einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums von Anfang Juni 2021 werden Betreiber solcher Anlagen auf Antrag von der Steuerpflicht befreit. Dann müssen sie Einnahmen aus der Anlage nicht mehr versteuern, können aber auch keine Abschreibungen oder sonstige Kosten steuersparend geltend machen.

Ist die Einspeisevergütung steuerpflichtig?

Wer Strom ins Netz einspeist und die Einspeisevergütung dafür bekommt, muss in der Regel Steuern auf diese Einnahme bezahlen. Im Zusammenhang mit einer Photovoltaikanlage kann neben der Umsatzsteuer außerdem die Ertragssteuer fällig werden.

Was bedeutet kleinunternehmerregelung bei Photovoltaik?

Kleinunternehmer sind Sie immer dann, wenn Ihre Umsätze im laufenden Jahr 50.000 Euro voraussichtlich nicht übersteigen werden und im Vorjahr nicht mehr als 22.000 Euro betragen haben. Als Photovoltaik-Anlagenbetreiberin oder Anlagenbetreiber werden Sie höchstwahrscheinlich in diesem Grenzbereich liegen.

Wie wird selbst erzeugter Strom versteuert?

Neben den Anschaffungskosten ist auch der erzeugte Strom einer netzgekoppelten PV-Anlage grundsätzlich mit 19 Prozent umsatzsteuerpflichtig (siehe u. a. BMF-Schreiben vom 01.04.2009 zum Direktverbrauch).

Wie hoch ist die Umsatzsteuer auf selbst verbrauchten Strom?

1.500 Kilowattstunden x 0,2353 Euro = 352,95 Euro (Bemessungsgrundlage ohne Umsatzsteuer) 352 Euro x 0,19 Prozent (19 Prozent Umsatzsteuersatz) = 66,88 Euro (Steuer)

Wie groß darf eine private PV-Anlage sein?

Für private Besitzer einer Photovoltaikanlage ist eine Leistung von 10 kWp aus unterschiedlichen Gründen eine Art magische Grenze. Auch wenn die Dachgröße in vielen Fällen für eine PV-Anlage dieser Größe passend ist, gibt es einige rechtliche oder regulatorische Gründe, die Leistung der Solaranlage derart zu begrenzen.

Wie viel kWp darf man haben?

Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2021 wurde die zuvor magische 10-kWp-Grenze auf 30 kWp hochgesetzt. Außerdem entfällt die EEG-Umlage ab 1. Juli 2022 generell.

Hat Photovoltaik noch Zukunft?

Nur bei jährlichen Wachstumsraten von über 30 % kann die Photovoltaik bis zum Jahr 2025 Anteile im zweistelligen Prozentbereich bei der weltweiten Stromerzeugung erreichen und damit einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Wie viel PV darf ich installieren?

Maximale Erzeugung für neue Photovoltaik-Anlagen möglich

Für neue Anlagen, die ab 1. Januar 2023 in Betrieb gehen, wird auch die technische Vorgabe abgeschafft, dass nur höchstens 70 Prozent der PV-Nennleistung in das öffentliche Netz eingespeist werden dürfen.

Was ist besser regelbesteuerung oder Kleinunternehmerregelung?

Als Kleinunternehmer musst du keine Umsatzsteuer abführen. Du kannst allerdings auch keine Vorsteuer geltend machen. Bei der Regelbesteuerung musst du den eingespeisten & selbst genutzten Strom versteuern. Dafür kann die Umsatzsteuer der Anschaffungskosten + Betriebskosten rückerstattet werden.

Welche Steuererklärung bei Photovoltaikanlage?

Die Photovoltaikanlage in der Steuererklärung

Das erledigen Sie mit der Anlage EÜR. Unternehmer – als der Sie ja durch den Betrieb der Photovoltaikanlage gelten – müssen ihre Steuererklärungen grundsätzlich in elektronischer Form ans Finanzamt übermitteln.

Welcher Strompreis für Eigenverbrauch?

Jede Kilowattstunde Eigenverbrauch wird mit einem Strompreis von 20 Cent angesetzt. Auf den ermittelten Betrag sind 19 % Umsatzsteuer zu zahlen.

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