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Sind Drogen kindeswohlgefährdung?

Gefragt von: Claus Geiger  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Drogen bzw. Suchtmittelkonsum sowohl der Sorgeberechtigten als auch Hinweise darauf, dass Kinder selber in Kontakt mit Suchtmitteln kommen, sind Hinweise auf eine Kindeswohlgefährdung.

Was zählt alles als kindeswohlgefährdung?

Das Kindeswohl ist also als gefährdet anzusehen, wenn Straftaten an einem Kind begangen werden. Zu nennen sind hier Tötungsversuche, erhebliche körperliche Misshandlungen, seelische Misshandlungen sowie massive körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern.

Was sieht das Jugendamt als kindeswohlgefährdung an?

Was sieht das Jugendamt als Kindeswohlgefährdung an? Gemäß § 1631 Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) haben Kinder ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Demnach sind sowohl körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen als auch andere entwürdigende Maßnahmen unzulässig.

Wann handelt es sich um kindeswohlgefährdung?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt gemäß § 1666 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) dann vor, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes unmittelbar beeinträchtigt oder bedroht ist und die Erziehungsberechtigten diesen Zustand nicht abstellen können oder wollen.

Kann das Jugendamt einen Drogentest anordnen?

Ein Drogentest muss nicht von einem Richter angeordnet werden. Bei Verkehrskontrollen ist dies auch nicht vonnöten, nur mal so nebenbei. Zum Fall; B kann und sollte natürlich dem Jugendamt seine Besorgnis mitteilen, und auch dass es sich bei der Aussage der Mutter um einen schlechten Scherz handeln könnte.

Kindeswohlgefährdung in Institutionen (Teil 1)

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Kann das Jugendamt das Kind wegnehmen wenn man kifft?

Der Konsum oder Besitz von Cannabis rechtfertigt den Entzug des Sorgerechts jedoch alleine nicht! Gelegentlich "nutzen" Elternteile den Cannabiskonsum des Partners jedoch vor Gericht als Argument, um das Sorgerecht einzuschränken bzw. das alleinige Sorgerecht zu erhalten.

Wie läuft ein Drogentest beim Jugendamt ab?

Meist erfolgt die Untersuchung mittels eines Teststreifens und anhand von Speichel, Urin oder Schweiß. Getestet wird dabei auf den Konsum von Cannabis, Kokain, Amphetamine, Opiate und weitere gängige Drogen.

Wer entscheidet ob das Kindeswohl gefährdet ist?

‌„Kindeswohlgefährdung“ ist ein undefinierter Rechtsbegriff. Das heißt: Es gibt keine eindeutige rechtliche Definition, was damit tatsächlich gemeint ist. Ob eine Gefährdung besteht und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, entscheiden letztlich Fachkräfte des Jugendamts und das Familiengericht.

Was widerspricht dem Kindeswohl?

Nach einem Beschluss des OLG Hamm widerspricht eine gemeinsame elterliche Sorge nicht miteinander verheirateter Eltern dann dem Kindeswohl, wenn eine Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit beider Eltern nicht (mehr) gegeben ist und diese auch nicht mehr mittels Inanspruchnahme professioneller Hilfe wiederhergestellt ...

Wie Handelt das Jugendamt bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung?

Liegen tatsächlich Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung vor, ist das zuständige Jugendamt gemäß § 8a Achtes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) dazu verpflichtet, aktiv zu werden. Das führt nicht immer dazu, dass das Jugendamt die Kinder in Obhut nimmt, also den Erziehungsberechtigten wegnimmt.

In welchen Fällen schaltet sich das Jugendamt ein?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn Erziehungspersonen, wie Eltern oder Dritte, dem Kind körperlichen, geistigen oder seelischen Schaden zufügen bzw. zulassen. Dabei muss die Gefährdung gegenwärtig und erheblich sein. Es kommt im Einzelfall immer auf die Schwere der Schädigung beim Kind an.

Was ist keine Kindeswohlgefährdung?

Der befürchtete Schaden für das Kindeswohl muss von einiger Bedeutung sein. Das bedeutet, dass keine Kindeswohlgefährdung vorliegt, wenn der befürchtete Schaden nur unwesentlich oder vorübergehend ist.

Wann kann ein Kind der Mütter weggenommen werden?

Ein Kind kann nur dann gegen den Willen der Eltern von diesen getrennt werden, wenn eine Kindeswohlgefährdung droht. Eine Kindeswohlgefährdung wiederum kann vorliegen, wenn die Eltern versagen oder das Kind aus anderen Gründen zu verwahrlosen droht.

Was ist eine akute Kindeswohlgefährdung?

- Eine akute Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine Situation zu bejahen ist, in der eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes/Jugendlichen bereits eingetreten ist oder mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten ist und diese Situation von den Sorgeberechtigten nicht ...

Was ist seelische kindeswohlgefährdung?

Wesentliche Aspekte seelischer Misshandlung sind (Garbarino und Vondra 1986): Ablehnung: ständige Kritik am Kind, Herabsetzung, zum Sündenbock machen, ein Geschwisterkind ostentativ vorziehen. Terrorisieren: das Kind mit Drohungen ängstigen und einschüchtern.

Was ist kindeswohlgefährdung einfach erklärt?

Bei der Kindeswohlgefährdung geht es um die erhebliche seelische oder körperliche Gefährdung eines Kindes oder Jugendlichen durch die Vernachlässigung des Minderjährigen oder durch das schädliche Verhalten der Sorgeberechtigten oder Dritter gegenüber dem Minderjährigen.

Was macht das Gericht bei Kindeswohlgefährdung?

Die Anrufung des Familiengerichts durch das Jugendamt ist erfor-derlich, wenn eine Kindeswohlgefährdung nicht auf andere Weise abgewendet werden kann. Es ist Aufgabe des Familiengerichts, zu entscheiden, ob zum Schutz des Kindes oder Jugendlichen ein Eingriff in das elterliche Sorgerecht erforderlich ist.

Wie entscheiden Familienrichter?

Die Familienrichterin oder der Familienrichter hört das Kind an, um sich ein Bild von der Sicht des Kindes zu machen. Diese Anhörung findet in der Regel ohne die Eltern statt, damit das Kind nicht zwischen den unterschiedlichen Meinungen der Eltern hin- und hergerissen ist und möglichst offen sprechen kann.

Was darf das Jugendamt und was darf es nicht?

Rechtsanwältin Möller: Das Jugendamt kann eigenständig Kontakt zu Familien, insbesondere Eltern, aufnehmen, wenn ihm Probleme im häuslichen Umfeld eines Kindes bekannt werden. Dies kann durch Einladung zu Gesprächen, aber auch durch unangekündigte Hausbesuche erfolgen. Es kann auch Verwarnungen aussprechen.

Wie Verhalten sich manipulierte Kinder?

Sie sind verschlossen, zappelig oder leiden an unbeherrschten Wutausbrüchen. Betroffene Kinder treffen widersprüchliche Aussagen und verhalten sich anders, je nachdem, welches Elternteil dabei ist. Die Kinder werden zudem genötigt manipulierte Aussagen zu verbreiten, um das Umfeld (Nachbarn, Schule, Kindergarten, …)

Ist kindeswohlgefährdung eine Straftat?

Ursachen für eine Kindeswohlgefährdung

Jede Straftat, die einem Kind angetan wird, gilt als Gefährdung des Kindeswohls. Straftaten können hierbei körperliche und auch seelische Misshandlungen, Tötungsversuche, aber auch körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern sein.

Warum kommt das Jugendamt nach Hause?

Hausbesuche werden vom Jugendamt immer dann durchgeführt, wenn sie das Wohl eines Kindes beziehungsweise eines Jugendlichen gefährdet sieht. Das kann verschiedene Gründe haben. Das Fernbleiben von der Schule oder das Auffinden eines verwahrlosten Kindes stellen solche möglichen Gründe dar.

Was verfälscht Urintest Drogen?

Außerdem wird auf die Zugabe von Glutaraldehyd, Desinfektionsmitteln, Bleichmittel und Pyridiniumchlorochromat getestet. Diese Stoffe können das Drogentests verfälschen.

Wie lange sieht man Drogen?

Bei mehrmaligem Konsum beträgt die Nachweisdauer etwa fünf bis sieben Tage. Wird regelmäßig Cannabis konsumiert, lässt sich dies mittels Urintest auch nach sechs bis acht Wochen noch herausfinden, bei Dauerkonsum ist THC sogar bis zu 12 Wochen lang nachweisbar.

Kann das Gericht Drogentest anordnen?

Auch die Weigerung eines Elternteils, sich einem Drogentest zu unterziehen, ist kein Indiz für eine Kindeswohlgefahr. Denn einer gerichtlichen Anordnung, sich einer derartigen Untersuchung zu unterziehen, fehlt die gesetzliche Grundlage.

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