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Sind Divertikel im Darm normal?

Gefragt von: Gisela Straub  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Das Wichtigste in Kürze: Divertikel sind oft harmlos, können aber zu Darmbeschwerden oder zu schweren Entzündungen (Divertikulitis) führen. Eine symptomatische (aber) unkomplizierte Divertikelkrankheit ähnelt den Beschwerden eines Reizdarmsyndroms.

Hat jeder Divertikel im Darm?

Menschen mit einer Bindegewebsschwäche haben häufiger Divertikel. Bei den 40-Jährigen ist nur jeder Zwanzigste von Divertikeln betroffen, bei den 60-Jährigen ist es jeder zweite und zwei Drittel der 85-Jährigen haben Divertikel im Dickdarm.

Haben alle Menschen Divertikel?

Viele Menschen haben eine Divertikulose, ohne davon zu wissen. Mit dem Alter werden Divertikel häufiger: Etwa 10 % der Menschen unter 50 haben Divertikel, bei über 70-Jährigen sind es etwa 50 %. Bei Frauen und Männern kommen sie ähnlich häufig vor.

Wie gefährlich sind Divertikel im Darm?

Sie sind klein, ballonförmig und wölben sich durch Schwachstellen in der Darmwand nach außen: die Divertikel. In den meisten Fällen sind sie harmlos, können aber zu Darmbeschwerden und Schmerzen führen. Die gute Nachricht ist: "Divertikel, die keine Beschwerden machen, müssen nicht behandelt werden.

Können Divertikel bösartig sein?

Komplikationen der Divertikelkrankheit sind der freie Durchbruch in die Bauchhöhle, eine Bauchfellentzündung, ein kompletter Darmverschluss und eine Blutung aus den Divertikeln. Ein bösartiger Tumor, das sog.

Divertikel - Wie wird das behandelt? Wie kann ich Prävention betreiben?

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Kann man bei einer Darmspiegelung Divertikel entfernen?

Da Divertikel auch in anderen Teilen des Darms sitzen können, ist es meist nicht möglich, alle Divertikel zu entfernen. Anschließend werden die Enden des Darms wieder aneinandergenäht. In der Regel wird per Bauchspiegelung (Laparoskopie) operiert, es kann aber auch über einen großen Bauchschnitt operiert werden.

Können Divertikel von selbst wieder weggehen?

Nein, Divertikel können sich nicht zurückbilden. Grund dafür ist der konstante Darminnendruck, der es nicht zulässt, dass sich ein einmal entstandener Divertikel wieder nach innen stülpt. Hinzu kommt ein zusätzlicher Druck vonseiten der Darmmuskulatur, der die Austrittsstelle des Divertikels sphinkterartig umschließt.

Woher bekommt man Divertikel?

Die Ursachen für die Divertikelkrankheit sind noch nicht genau geklärt. Bekannt sind aber einige Risikofaktoren, welche die Entstehung von Divertikeln begünstigen. Die Ausstülpungen bilden sich vor allem an Stellen, an denen die Darmmuskulatur schwächer ausgebildet ist und an denen ein hoher Druck herrscht.

Wann platzt ein Divertikel?

Komplikationen. Entzündete Divertikel können platzen (Perforation). Geschieht dies in die freie Bauchhöhle, so entwickelt sich eine potentiell gefährliche Bauchfellentzündung (Peritonitis), ansonsten entsteht ein Abszess.

Welche Symptome bei Divertikeln?

Divertikulitis-Symptome bei Verdauung und Stuhlgang
  • Verstopfung.
  • Durchfall.
  • Blähungen.
  • Übelkeit und Erbrechen.
  • Blut im Stuhl.

Was kann man selbst gegen Divertikel tun?

Antibiotika. Eine komplizierte Divertikulitis wird im Krankenhaus behandelt. Um zu verhindern, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet, sind Antibiotika notwendig. Sie werden als Saft, Tabletten oder Infusion gegeben.

Wie groß können Divertikel werden?

Bei einer Divertikulose entstehen vor allem im letzten Abschnitt des Dickdarms (Sigmoid) ballonartige Ausstülpungen (Divertikel). Die meisten Divertikel variieren in ihrem Durchmesser von etwa 0,25 cm bis über 2,5 cm. Aus unbekannten Gründen werden manche Divertikel sehr groß – bis zu 15 Zentimeter im Durchmesser.

Kann man Divertikel heilen?

Ist Divertikulitis heilbar? Meist kann eine Divertikulitis durch die Gabe von Antibiotika behandelt werden. Nur bei schweren und chronischen Verläufen oder dem Auftreten von Komplikationen ist die Operation bei Divertikulitis notwendig. Dabei wird das entzündete Darmstück operativ entfernt.

Kann Divertikulitis zu Darmkrebs führen?

Das Ergebnis überraschte: Generell war die Darmkrebs-Prävalenz bei Patienten mit einer akuten unkomplizierten Divertikulitis um 1,3 % erhöht, bei Patienten mit einer fortgeschrittenen Divertikulitis lag die Rate sogar bei 7,9 %.

Kann man Divertikel im Ultraschall sehen?

Eine Ultraschall-Untersuchung des Bauchs (Abdomen-Sonografie) oder eine Computertomografie (CT) helfen dann, die entzündeten Divertikel zu lokalisieren und das Stadium der Entzündung festzustellen.

Sind Divertikel Tumore?

Da meist mehrere nebeneinanderliegende Divertikel betroffen sind entwickelt sich rasch ein ausgedehnter entzündlicher Tumor.

Was soll man bei Divertikel nicht essen?

Essen Sie kein rohes Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, Zwiebeln, Lauch, Pilze, Paprika mit Schale o. ä. Bevorzugen Sie gekochtes Obst, Konservenobst - ohne Schalen und Kerne, z.B. Zum Würzen der Speisen sind Kräuter erlaubt.

Kann Divertikulitis auch durch Stress ausgelöst werden?

Die Ursachen für die Entstehung einer Divertikulose liegen in unserer ballaststoffarmen Ernährung, diversen anderen Ernährungsfehlern (zu süß, zu hektisch, zu fett essen), wahrscheinlich auch Stress u. v. m.

Warum kein Kaffee bei Divertikulitis?

Auch Kaffee und Alkohol bei Divertikulitis sind keine gute Idee, denn sowohl Kaffee als auch Alkohol können zu einer Übersäuerung des Körpers beitragen.

Was reizt Divertikel?

Lange Zeit hielt sich die Vorstellung, harte und faserige Nahrungsbestandteile würden die Divertikelwand reizen, zu Entzündungen oder einem Verschluss der Divertikel führen. Patienten erhielten daher den Rat, auf Nüsse, Samen, Körner und kernhaltiges Obst bzw. Gemüse zu verzichten oder die Kerne zu entfernen.

Welches Brot bei Divertikeln?

Grundlegende Ernährungstipps bei Divertikulose

Wer Probleme mit dem Kauen hat, sollte Backwaren aus feinvermahlenem Vollkornmehl wählen - etwa Grahambrot oder Vollkorntoast. Weizenmehl ist für einige Menschen schlechter verträglich - bevorzugen Sie zum Beispiel Dinkel- oder Roggenvollkornmehl.

Wann muss eine Divertikulitis operiert werden?

Sofort - im Notfall - operiert wird nur, wenn – in sehr seltenen Fällen – entzündete Divertikel durchbrechen und demzufolge keimhaltiger Darminhalt in die Bauchhöhle gelangt: dann gilt es, eine gefährliche Bauchfellentzündung oder Blutvergiftung (Sepsis) zu verhindern oder zu behandeln.

Ist Wärme bei Divertikel gut?

Eine unkomplizierte Divertikulitis lässt sich oft schon durch einfache Maßnahmen und Hausmittel lindern, zum Beispiel: Nehmen Sie einige Tage lang nur flüssige Kost zu sich nehmen und trinken Sie viel - so entlasten Sie den Darm. Kälte oder Wärme sind bewährte Hausmittel bei Schmerzen.

Was passiert wenn ein Divertikel geplatzt?

Sind Divertikel „geplatzt“ (perforiert), ist in der Regel eine offene Operation erforderlich. Bei einem solchen Notfall-Eingriff wird ein künstlicher Darmausgang (Anus praeter) angelegt, um die Verbindung der beiden Darmstücke zu entlasten. Der künstliche Ausgang kann in einer zweiten Operation zurück verlagert werden.

Kann ein Divertikel platzen?

Wenn es durch die Entzündung zum Platzen eines Divertikels kommt, liegt eine schwere Divertikulitis vor (freie Perforation), bei der es dann auch zu einem Übertritt von Stuhl in die freie Bauchhöhle kommen kann. In solchen Fällen ist eine Notfalloperation notwendig.

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