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Sind Benzodiazepine wirklich so gefährlich?

Gefragt von: Frau Evi Jürgens B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Bei über 60-Jährigen treten Nebenwirkungen durch Benzodiazepine im Schnitt viermal so oft auf wie bei jungen Menschen. Zu den unerwünschten Arzneimitteleffekten zählen zum Beispiel Verwirrung, starke Bewusstseinsdämpfung, unkoordinierte Bewegungen, Kopfschmerzen oder Artikulationsstörungen.

Sind Benzodiazepine schädlich für den Körper?

Zudem zeigen sich Störungen in den Bewegungsabläufen, Schwindel und Muskelschwäche, was die Sturzgefahr erhöht. Weitere Nebenwirkungen sind eine langsame oder verwaschene Sprache, Sehstörungen, Übelkeit, Durchfall, Mundtrockenheit, gesteigerter Appetit, verlangsamte Atmung und Blutdruckabfall.

Wann sollte man keine Benzos nehmen?

Ob Midazolam und Nitrazepam als Schlafmittel oder Alprazolam als Beruhigungsmittel – unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Benzodiazepine nicht eingesetzt werden. Das gilt unter anderem für Personen, die an einer Suchterkrankung, Myasthenia gravis oder dem Schlafapnoe-Syndrom leiden.

Welches Benzo macht am meisten abhängig?

Besonders häufig von Medikamentenmissbrauch betroffen sind folgende Benzodiazepine: Bromazepam (Lexotanil) Diazepam (Valium, Diazepam Ratiopharm oder andere Hersteller) Flunitrazepam (Rohypnol)

Wie fühlt es sich an auf Benzos zu sein?

"Benzodiazepine sind angstlösend, beruhigend und dämpfend. Sinneseindrücke werden vermindert stark wahrgenommen. Xanax wurde für psychiatrische Akut-Patienten entwickelt, die sich in starken Erregungszuständen befinden, weil es schon nach 30 Minuten wirkt.

Benzodiazepine: Fühlen Sie sich aufgeklärt über Nutzen & die Gefahren der Abhängigkeit von Benzos?

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Wie viele Menschen nehmen Benzodiazepine?

Die genaue Zahl der Benzodiazepin-Abhängigen ist bisher unbekannt, liegt unterschiedlichen Studien zufolge aber zwischen 128 000 und 1,6 Millionen Menschen in Deutschland.

Wie kommt man von Benzos weg?

Benzodiazepine dürfen nie schlagartig abgesetzt werden, sondern nur schrittweise abdosiert werden. Stationär empfiehlt sich eine Entzugsdauer von drei bis fünf Wochen, ambulant von zwei bis vier Monaten.

Wie schnell wird man körperlich abhängig von Benzos?

Grundsätzlich muss jedoch davon ausgegangen werden, dass erste Anzeichen einer Abhängigkeit bereits nach wenigen Wochen der Einnahme auftreten können. Deshalb sollte die Einnahmedauer prinzipiell auf maximal 2 Wochen begrenzt werden.

Wie lange kann man Benzodiazepine nehmen?

Alle Benzodiazepin-Präparate sollten nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden, um die Gefahr einer Gewöhnung und Toleranzbildung gering zu halten. Schließlich können einzelne Medikamente dieser Gruppe bereits nach kurzer Zeit eine schwere körperliche und psychische Abhängigkeit verursachen.

Welches Benzo macht nicht abhängig?

Zur Gruppe der Anxiolytica gehört Buspiron, das angstlösend wirkt. Der Vorteil gegenüber den Benzodiazepinen liegt vor allem darin, dass es, nach derzeitigem Stand der Forschung, nicht abhängig macht. Es macht auch nicht müde.

Wer nimmt Benzodiazepine?

Benzodiazepine werden bei Angstzuständen und Psychosen verschrieben. Denn sie wirken dämpfend auf das zentrale Nervensystem. Werden sie ohne Indikation verschrieben, können sie allerdings schnell gefährlich werden. Denn sie machen in kurzer Zeit bei stetiger Einnahme abhängig.

Wer nimmt Benzos?

Benzodiazepine, oder umgangssprachlich "Benzos", werden immer beliebter, vor allem bei Jugendlichen, das berichten Polizei und Drogenberatungsstellen in RLP. Was steckt dahinter? Vor allem Jugendliche nehmen diese Downer häufiger.

Können Benzodiazepine Depressionen verursachen?

Benzodiazepine können eine Depression verursachen oder verschlimmern. Bei einer längerfristigen Einnahme oder beim Absetzen nach einer langfristigen Einnahme können Angstzustände auftreten.

Wie lange dauert der Entzug von Benzodiazepinen?

Wie lange dauert ein kalter Entzug von Benzodiazepinen? Eine generelle Antwort auf diese Frage gibt es nicht, da sich die Entzugsdauer von Fall zu Fall unterscheidet. Meistens braucht es jedoch mehrere Wochen oder Monate, bis sich der Körper sowie die Psyche an ein Leben ohne Benzodiazepine gewöhnt haben.

Welche Nebenwirkungen haben Benzodiazepine?

Mögliche Nebenwirkungen von Benzodiazepinen

Benommenheit und Schläfrigkeit: Das Risiko z. B. für Stürze und Knochenbrüche steigt. Einschränkung von Urteilsfähigkeit, Geschicklichkeit und Reaktionsfähigkeit: Das Risiko für Unfälle im Strassenverkehr oder anderen Situationen steigt.

Wie wirken Benzodiazepine im Gehirn?

Da GABAerge Neuronen häufig als Interneuronen zwischengeschaltet sind, sind sie an nahezu allen Vorgängen im Gehirn beteiligt. Benzodiazepine wirken hypnotisch (schlaffördernd), sedativ (beruhigend), anxiolytisch (angstlösend), antikonvulsiv (krampflösend) und muskelrelaxierend.

Kann man von Benzos schlafen?

Benzodiazepine (Schlaf- und Beruhigungsmittel) wirken angstlösend (anxiolytisch), beruhigend (sedierend), muskelentspannend und schlaffördernd. Entsprechend werden diese Medikamente bei Angstzuständen, Schlafstörungen, starker Anspannung und Nervosität verwendet.

Sind Benzodiazepine Antidepressiva?

Benzodiazepine sind eine große Gruppe chemisch ähnlich aufgebaute Psychopharmaka. Sie sind die wichtigsten Vertreter unter den Tranquillizern und Schlafmitteln. Einige von ihnen werden auch als Antiepileptika, als Muskelrelaxanzien und in der Analgesie zur Narkoseeinleitung eingesetzt.

Was ist der schlimmste Entzug?

Ein kalter Entzug ist für Alkoholkranke ein belastender und sehr gefährlicher Weg aus der Sucht. Die Entzugssymptome werden nicht gelindert und verlaufen mit unangenehmen körperlichen und psychischen Begleiterscheinungen. Besonders gefährlich ist das sogenannte Delirium tremens, das unbehandelt tödlich enden kann.

Welche Medikamente helfen bei Benzo Entzug?

Bei vielen Patienten findet daher während des Entzugs eine Umstellung auf ein nicht süchtig machendes Antidepressivum statt, das auch im Alltag weiter eingenommen werden sollte. Weiterhin gibt es Stimmungsstabilisatoren und niederpotente Neuroleptika, die auch bei Angst und Schlafstörungen helfen.

Warum machen Benzodiazepine abhängig?

BZD beeinflussen die Stimmung und bergen daher die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Es kann außerdem zu einer Gewöhnung des Körpers an die Substanz (Toleranzbildung) und dadurch zu Dosissteigerungen kommen. Die Entwicklung zur Abhängigkeit erfolgt oft unbewusst.

Welches Benzo wirkt am schnellsten?

Damit sind Brotizolam (Wirkdauer 3 bis 6 Stunden), Lormetazepam (Wirkdauer 10 bis 14 Stunden) und Temazepam (Wirkdauer 10 bis 13 Stunden) geeignet.

Wann bekommt man Benzodiazepine?

Zu den psychatrischen Einsatzgebieten der Benzodiazepine gehören: Panikattacken, phobische Störungen und generalisierte Angststörungen. Angstzustände im Rahmen von Schizophrenie und Depressionen (meist in Kombination mit Antipsychotika bzw. Antidepressiva)

Was hebt die Wirkung von Benzos auf?

Wirkungsmechanismus. Benzodiazepine vermitteln ihre Wirkung dadurch, dass sie modulierend auf die Bindungsstelle des Neurotransmitters GABA (γ-Aminobuttersäure) am GABAA-Rezeptor, einem Chlorid-Ionenkanal, wirken.

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