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Sind Bearbeitungsgebühren bei Krediten rechtens?

Gefragt von: Franco Funke  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Bearbeitungsgebühr Kredit. Bereits 2015 hat der Bundesgerichtshof entschieden: Bearbeitungsgebühren für Kredite und Darlehen sind unzulässig. Verlangt die Bank dennoch entsprechende Entgelte, sind Verbraucher nicht verpflichtet, diese zu zahlen und können bereits gezahlte Gebühren unter Umständen zurückfordern.

Wie hoch darf die Bearbeitungsgebühr sein?

Er darf nur die Kosten in Rechnung stellen, die tatsächlich durch die Mahnung anfallen. Mehr als Papier und Portokosten kommen da nicht zusammen. Denn allgemeine Verwaltungskosten für Personal oder Computer darf der Gläubiger nicht berechnen. Eine Mahngebühr zwischen 2 und 3 Euro kann angemessen sein.

Wie lange kann ich die Bearbeitungsgebühr zurückfordern?

Bearbeitungsgebühr Kredit - das Wichtigste in Kürze

Verlangt Ihre Bank Kreditgebühren für Ihr Darlehen? Das ist laut Bundesgerichtshof (BGH) unzulässig, Sie können die Kreditbearbeitungsgebühr zurückfordern. Wichtig: Bei der Rückforderung gilt eine Verjährungsfrist von drei Jahren.

Wie hoch sind kreditgebühren?

Wird eine Gebühr erhoben, beträgt diese in der Regel zwischen einem und dreieinhalb Prozent der Kreditsumme. Statt Kreditbearbeitungsgebühr verwenden einige Kreditgeber auch die Begriffe Bearbeitungsprovision oder Abschlussgebühr.

Was ist eine einmalige Bearbeitungsgebühr?

Einmalig erhobene Gebühr für die Bearbeitung eines Darlehensantrages, um die der Auszahlungsbetrag vermindert wird.

Bearbeitungsgebühr bei Krediten unzulässig!

17 verwandte Fragen gefunden

Was ist die Bearbeitungsgebühr?

Einmalig erhobene Entgeld für die Bearbeitung eines Darlehensantrages, um die der Auszahlungsbetrag vermindert wird.

Wie berechnet man die Bearbeitungsgebühr aus?

Aber als Faustformel gilt: Gebühren * Prozent * Dauer der Nutzung / 100.

Welche Gebühren sind unzulässig?

Zum Girokonto gehören immer auch Gebühren, manchmal für das Konto, für die Karten oder das Geldabheben im Ausland. Doch Banken dürfen nicht für alles Gebühren berechnen. Das wichtige BGH-Urteil vom April 2021 sagt zudem: Ohne Deine Zustimmung dürfen Banken keine Gebühren einführen oder erhöhen. Schweigen zählt nicht.

Kann die Bank für die Löschungsbewilligung Gebühren in Rechnung stellen?

Für die Ausstellung einer Löschungsbewilligung darf die Bank Ihnen keine Gebühren in Rechnung stellen, da diese mit der Ausstellung lediglich ihren gesetzlichen Vorschriften nachkommt. Kosten entstehen also erst bei der eigentlichen Löschung der Grundschuld und nicht beim Anfordern der Löschungsbewilligung.

Was ist Darlehen abschlussgebühr?

Abschlussgebühren für ein Darlehen sind laut BGH-Urteil zulässig. Darlehensgebühren sind für Bausparverträgen dagegen unzulässig. Früher war die Erhebung von Bearbeitungsgebühren bei Bausparverträgen weit verbreitet. Dabei wurden von der Bausparkasse meist zwischen 2 % und 4 % der Kreditsumme veranschlagt.

Welche Banken müssen Gebühren zurückzahlen?

Nach BGH-Urteil: Banken und Sparkassen müssen mindestens 4,7 Milliarden Euro zurückzahlen – pro Kunde sind das 120 Euro. Im April urteilte der Bundesgerichtshof, dass Banken überzogene Gebühren an ihre Kunden zurückzahlen müssen.

Welche Gebühren kann ich von der Bank zurückfordern?

So fordern Sie unzulässige Bankgebühren zurück

Das bedeutet, wenn Sie in 2018 unzulässige Gebühren bezahlt haben, können Sie diese bis zum 31. Dezember 2021 zurückfordern. Haben Sie 2019 unzulässige Gebühren bezahlt, ist die Rückforderung bis 31. Dezember 2022 möglich.

Was passiert wenn man den Bankgebühren nicht zustimmt?

Wenn Sie einer Erhöhung von Entgelten nicht zustimmen möchten, bleibt Ihnen nur, sich nach einem anderen Geldinstitut umzusehen. Aber auch dort erhalten Sie keine Garantie, dass das neue Konto günstig oder sogar kostenfrei bleibt.

Ist eine Mahngebühr zulässig?

Mahngebühren sind zulässig. Gesetzliche Grundlage hierfür ist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Danach fallen diese Mahnkosten an, wenn ein Schuldner mit seiner Zahlung in Verzug gerät. Sie gehören zum Verzugsschaden, der dem Gläubiger bei der rechtlichen Durchsetzung seiner Geldforderung entsteht.

Sind 6 Euro Mahngebühren zulässig?

Laut der aktuellen Rechtsprechung gilt bei Privatkunden eine Mahngebühr von etwa zwei bis fünf Euro als angemessen. Diese erhöht sich mit der jeweils höheren Mahnstufe. Wird der Kunde erst mit der ersten Mahnung in Zahlungsverzug gesetzt, so dürfen Mahngebühren erst ab der nächsten Mahnung erhoben werden.

Ist eine Zahlungserinnerung Pflicht?

Gläubiger sind nicht verpflichtet, ihrem Schuldner eine Zahlungserinnerung vor der Mahnung zu schicken. Im Geschäftsverkehr ist es üblich, dass Gläubiger einer Geldforderung ihre Kunden zunächst nur höflich an die offene Rechnung erinnern.

Warum Grundschuld nicht löschen?

Ist also absehbar, dass ein neuer Kredit benötigt wird, beispielsweise für Umbau, Sanierung oder auch für die Anschaffung von Luxusgütern, ist es sinnvoll, die Grundschuld nicht löschen zu lassen, sondern sie für den neuen Kredit einzusetzen.

Warum sollte man Grundschuld löschen lassen?

Eine Löschung ist beispielsweise meist nötig, wenn die Immobilie verkauft werden soll. Denn der Käufer möchte in der Regel keine Immobilie erwerben, die mit einer Grundschuld belastet ist – er will sozusagen einen sauberen Grundbucheintrag.

Ist es sinnvoll eine Grundschuld zu löschen?

Ob es letztlich sinnvoll ist, eine Grundschuld löschen zu lassen, obwohl eine Immobilie nicht verkauft werden soll, muss ein Immobilieneigentümer selbst entscheiden. Einige Eigentümer empfinden es als Entlastung, wenn eine Grundschuld aus dem Grundbuch getilgt ist – zwingend notwendig ist es allerdings nicht.

Was passiert wenn ich den neuen Geschäftsbedingungen der Bank nicht zustimme?

Aufgrund des BGH-Urteils sind die AGB sowie alle Vertragsänderungen, die Banken ohne aktive Zustimmung ihrer Kundinnen und Kunden vorgenommen haben, unwirksam. Daher lassen sie sich die zuletzt mitgeteilten Bedingungen von ihrer Kundschaft individuell bestätigen.

Wie berechnet man die Kosten für einen Kredit?

Um die monatlichen Kreditzinsen zu berechnen, multipliziert man den ausstehenden Kreditbetrag mit dem Zinssatz (p. a.) und dividiert diese Zahl durch 1.200. Ausgehend von den Zinsen kann man – bei gleichbleibender Rate – auch den jeweiligen monatlichen Rückzahlungsbetrag (den Tilgungsanteil) berechnen.

Wie berechnet sich ein Ratenkredit?

Die Formeln für die Berechnung

Die Formel für einen jährlich zu tilgenden Kredit ist: Tilgungsrate = Kreditbetrag / Jahre. Annuitätt = Tilgungsrate + Zinsbetragt = Kreditbetrag / Jahre + Kreditbetrag x (1 - (t - 1) / Jahre) x Zinsrate = (Zinssatz x (1 - (t - 1) / Jahre) + 1 / Jahre) x Kreditbetrag.

Was sind Verwaltungs und Benutzer Gebühren?

Während Verwaltungsgebühren als Gegenleistung für eine Amtshandlung oder sonstige Tätigkeit der Verwaltung erhoben werden, löst die Inanspruchnahme von öffentlichen Einrichtungen Benutzungsgebühren aus (Abwasser- und Müllgebühren, Gebühren für öffentliche Schwimmbäder etc.).

Was ist ein Darlehensabschluss?

Es handelt sich um einen Konsensualvertrag. Der Darlehensgeber überlässt aufgrund des Vertrags dem Darlehensnehmer eine Geldsumme für eine bestimmte Zeit. Als Entgelt des Darlehensnehmers werden Zinsen und ggf. weitere Leistungen vereinbart.

Was ist ein Strukturierungsentgelt?

Viele Darlehensverträge enthielten früher in den AGB ein laufzeitunabhängiges Bearbeitungsentgelt, die der Darlehensnehmer bezahlen musste. (Statt „Bearbeitungsgebühr“ oder „Bearbeitungsentgelt“ wurden gerne auch Begriffe wie „Kreditgebühr“ oder „Strukturierungsentgelt“ verwendet.)

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