Zum Inhalt springen

Können die Wechseljahre die Schilddrüse beeinflussen?

Gefragt von: Herr Prof. Boris Kurz B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
sternezahl: 5/5 (31 sternebewertungen)

Probleme mit der Schilddrüse treten in den Wechseljahren besonders oft in der Peri-Menopause auf. Am häufigsten ist die Schilddrüsenunterfunktion. Oft ist auch die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto involviert.

Können Hormone die Schilddrüse beeinflussen?

Vereinfacht ausgedrückt, wirkt die Schilddrüse wie das Gaspedal unseres Körpers: Bei zu viel an Hormonen (Schilddrüsenüberfunktion) laufen Körper und Seele übertourig, bei zu wenig Hormonen (Schilddrüsenunterfunktion) entsprechend untertourig.

Kann die Schilddrüse Hitzewallungen auslösen?

Hitzewallungen können auch auf eine Überfunktion der Schilddrüse zurückgehen. Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion werden hingegen oft fälschlicherweise auf die Wechseljahre geschoben. Viele Frauen zwischen 40 und 60 Jahren kennen es: Obwohl ihre Umgebung kühl ist, wird ihnen schier unerträglich warm.

Wie verändert sich die Schilddrüsenfunktion im Alter?

Wenn man älter wird, schrumpft die Schilddrüse und verlagert sich am Hals nach unten. Der Spiegel des Schilddrüsenhormons Triiodthyronin (T3) kann leicht zurückgehen, aber die Geschwindigkeit der Vitalfunktionen verändert sich dadurch nur wenig. Im Alter werden Schilddrüsenerkrankungen jedoch häufiger.

Was verschlechtert die Schilddrüse?

In seltenen Einzelfällen kann eine unbehandelte Unterfunktion der Schilddrüse zu einem Komazustand führen, insbesondere wenn zusätzliche Belastungen auf die Betroffenen einwirken. Das können Infektionen, Narkosen oder auch Medikamente mit beruhigender Wirkung sein.

Hashimoto und Östrogendominanz – Diesen Zusammenhang erklärt Dir keiner!

26 verwandte Fragen gefunden

Was macht die Schilddrüse krank?

Die Hashimoto-Erkrankung ist die häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse. SchilddrüsenentzündungHinter einer Schilddrüsenentzündung steckt meist eine Autoimmunerkrankung, aber auch Bakterien, Viren, Medikamente oder Verletzungen sind mögliche Ursachen. Hier lesen Sie alles Wichtige zur Krankheit.

Was hat die Schilddrüse mit der Psyche zu tun?

Im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion klagen Betroffene häufig über depressive Verstimmungen, Apathie, schnelle Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Gefühlslage kann sehr schwankend sein und im Extremfall über Wahnvorstellungen bis hin zu Suizidgedanken reichen.

Wie fühlt man sich wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeitet?

Einige der Anzeichen einer Schilddrüsen-Unterfunktion: Schwäche, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, trockene und raue Haut, Kälteempfindlichkeit, glanzlose Haare oder Haarausfall, brüchige Nägel, heisere Stimme, Gewichtszunahme ohne veränderte Essgewohnheiten, Verstopfung, niedriger Blutdruck ...

Kann durch Stress die Schilddrüse beeinflussen?

Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin sind nicht nur menschliche Stresshormone, sondern erfüllen auch andere wichtige Funktionen, die unter anderem die Schilddrüse beeinflussen. Daher kann Stress auf fünf Arten zu einer Hypothyreose führen.

Wie merkt man wenn man was mit der Schilddrüse hat?

Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind:

Kälteempfindlichkeit. Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Antriebslosigkeit, Teilnahmslosigkeit. Verlangsamte Reflexe. Gedächtnisschwäche, depressive Verstimmungen.

Kann ich meine Schilddrüse selbst testen?

Der cerascreen® Schilddrüsen Test ist ein Selbsttest, den du bequem zuhause machen und anschließend kostenlos zur Analyse schicken kannst. Das Diagnostik-Fachlabor schickt dir dann ein ausführliches Ergebnis- und einen Empfehlungsbericht. Es wird die Konzentration der drei Schilddrüsenhormone TSH, fT4 und fT3 bestimmt.

Hat die Schilddrüse Einfluss auf die Augen?

Je nach Form der Schilddrüsenerkrankung ist auch eine Beteiligung der Augen möglich. Dies kann sich zum Beispiel in Form von Doppeltsehen durch Störungen im Bereich der Augenmuskulatur oder hervorstehende Augen im Rahmen der endokrinen Orbitopathie bemerkbar machen.

Welche Organe werden von der Schilddrüse beeinflusst?

Ohne die Schilddrüse würde es im menschlichen Körper drunter und drüber gehen. Denn sie schüttet ständig Hormone aus und beeinflusst damit unseren gesamten Organismus: Herz-Kreislauf-System, Verdauung, Knochenaufbau und sogar die Psyche.

Hat Östrogen Einfluss auf Schilddrüse?

Das Östrogen nimmt im Verlauf der Wechseljahre signifikant ab. Dies verursacht viele der bekannten Wechseljahres-Symptome, kann aber auch die Funktion der Schilddrüse beeinflussen.

Wie macht sich Östrogenmangel bemerkbar?

Symptome: Östrogenmangel erkennen
  • Hitzewallungen.
  • trockene Schleimhäute.
  • Schweissausbrüche.
  • Schlafstörungen.
  • Zyklusstörungen.

Sind Haferflocken gut für die Schilddrüse?

Besonders Haferflocken und die darin enthaltenen Beta-Glucane binden Thyroxin wodurch es nicht mehr von der Darmschleimhaut aufgenommen werden kann.

Ist Kaffee schlecht für die Schilddrüse?

Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion sollten zur Einnahme von Schilddrüsenhormonen nicht Kaffee trinken, sondern Wasser verwenden. Kaffee verringert nämlich die Bioverfügbarkeit des Hormons.

Kann sich die Schilddrüse wieder erholen?

Um die Unterfunktion der Schilddrüse auszugleichen, helfen nur Hormontabletten. Die müssen ein Leben lang eingenommen werden, da das Schilddrüsengewebe sich im Normalfall nicht regenerieren kann. Auch Kinder können schon von einer Hashimoto-Thyreoiditis betroffen sein, sie haben die größte Chance auf Heilung.

Welches Essen ist gut für die Schilddrüse?

Jodreiche Fischsorten sind Schellfisch, Lachs oder Kabeljau. Neben Fisch sind auch Eier gut für die Schilddrüse. Sie enthalten sowohl Selen, Jod, als auch Vitamin B12. Das Nervenvitamin liefern auch Milch und Milchprodukte, die sich durch ein bisschen Joghurt zum Frühstück einfach in den Speisplan integrieren lassen.

Was kann die Schilddrüse für Probleme machen?

Sie kann zu verschiedenen Beschwerden führen – zum Beispiel zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Hautveränderungen oder Verstopfung. Bei den meisten Menschen wird eine Schilddrüsenunterfunktion durch eine chronische Entzündung der Schilddrüse verursacht.

Kann man Schilddrüsen Probleme haben trotz guter Blutwerte?

In seltenen Fällen klagen Patienten trotz eigentlich guter Blutwerte weiterhin unter Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion. Bei allgemeinen Beschwerden wie z.B. Müdigkeit, depressive Verstimmung oder Antriebsmangel kommen außer der Schilddrüse natürlich auch noch andere mögliche Ursachen in Frage.

Was kann alles von der Schilddrüse kommen?

Kleines Organ, große Wirkung

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Wirkung: Insbesondere die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), die sie produziert, beeinflussen die meisten Körperfunktionen – beispielsweise Herzschlag, Stoffwechsel, Wärmeproduktion und Blutdruck.

Was ist besser über oder Unterfunktion der Schilddrüse?

Eine Schilddrüsenüberfunktion erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) produziert die Schilddrüse dagegen zu wenig Hormone, und der Stoffwechsel verlangsamt sich.

Was sollte man bei einer Schilddrüsenunterfunktion nicht essen?

Lebensmittel, die bei Menschen mit Hashimoto häufig Probleme verursachen
  • Nachtschattengewächse. Zu dieser pflanzlichen Gruppe zählen Tomaten, Paprika und Kartoffeln (nicht jedoch Süßkartoffeln). ...
  • Bestimmte Hülsenfrüchte und Bohnen. ...
  • Soja. ...
  • Tierische Milch. ...
  • Weizen, Gerste und Hafer. ...
  • Nüsse.

Kann die Schilddrüse Depressionen auslösen?

Die Studienautoren werteten für ihre Analyse 21 Studien mit Daten von über 36.000 Teilnehmern aus. Das Ergebnis wurde im Fachblatt „Jama Psychiatry“ veröffentlicht: Das Risiko von AIT-Patienten, eine Depression zu entwickeln, ist 3,5-fach höher ist als bei Menschen mit gesunder Schilddrüse.