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Kann Stromanbieter einfach Preis erhöhen?

Gefragt von: Herr Dr. Gerold Seifert B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Grundversorger dürfen die Preise grundsätzlich erhöhen, wenn bestimmte Kostenfaktoren, auf die sie keinen Einfluss haben, ansteigen. Das ist gesetzlich erlaubt. In Sonderverträgen muss das Preisänderungsrecht dagegen wirksam in den AGB (Kleingedrucktes) vereinbart sein.

Wie viel Prozent Preiserhöhung ist erlaubt?

Für die Anwendbarkeit von § 313 BGB muss die Preissteigerung mehr als 20 Prozent betragen, wobei es immer auf die Umstände des Einzelfalls ankommt. Die Opfergrenze ist immer überschritten, wenn der Unternehmer wegen der Preissteigerung keinen Gewinn oder sogar ein Verlustgeschäft macht.

Welche Stromanbieter erhöhen die Preise 2022?

Demnach haben am 29. Juli 2022 gleich mehrere Stromanbieter entsprechende Schreiben verschickt. Der Macher der Verbraucherseite, Matthias Moeschler, nennt dabei die Marken Extraenergie, prioenergie, extragrün, EVD sowie Hit Energie.

Kann ich mich gegen strompreiserhöhung wehren?

Preisänderungen sind dem Kunden grundsätzlich schriftlich mitzuteilen (Strom: § 45b Abs 2 ElWOG; Gas: § 40 Abs 4 GWG sowie aufgrund der allgemeinen vertragsrechtlichen Bestimmungen) . Ist der Kunde mit der Preisänderung nicht einverstanden, besteht die Möglichkeit dieser zu widersprechen.

Wie lange vorher muss eine Strompreiserhöhung angekündigt werden?

Jeder Stromanbieter muss eine anstehende Erhöhung des Strompreises ankündigen. Die Stromgrundversorgungsverordnung sieht vor, dass dies spätestens sechs Wochen vor der beabsichtigten Preiserhöhung geschehen muss.

Energieversorger brechen Preisgarantieversprechen | Marktcheck SWR

44 verwandte Fragen gefunden

Wie widerspreche ich einer Preiserhöhung?

Dein Einwand gegen eine angekündigte Preiserhöhung

Gemeint ist insofern, dass Du der Ankündigung widersprechen kannst.) Um den angekündigten Aufschlag zu beanstanden, reicht ein einfaches Schreiben aus. Darin solltest Du zum einen erklären, dass Du mit den höheren Preisen nicht einverstanden bist.

Wie viel steigt der Strompreis 2022?

Diese sogenannten Netzentgelte stiegen laut einer Untersuchung der großen Vergleichsportale 2022 um etwa 4 Prozent (Stand: März 2022). Ein Grund sind die Kosten für den weiteren Ausbau des Stromnetzes, den die Netzbetreiber umlegen.

Wie stark darf Stromanbieter erhöhen?

Grundversorger dürfen die Preise grundsätzlich erhöhen, wenn bestimmte Kostenfaktoren, auf die sie keinen Einfluss haben, ansteigen. Das ist gesetzlich erlaubt. In Sonderverträgen muss das Preisänderungsrecht dagegen wirksam in den AGB (Kleingedrucktes) vereinbart sein.

Wie oft kann Grundversorger Preise ändern?

Der Gesetzgeber hat dies klargestellt: Eine Differenzierung ist nicht (mehr) zulässig. Grundversorger, die unterschiedliche Preise für Bestands- und Neukunden anbieten, müssen dies bis zum 1. November 2022 ändern.

Welcher Stromanbieter ist der günstigste 2022?

Stromio beispielsweise sieht sich selbst als Energie-Discounter, der bundesweit günstigen Strom für private Haushalte anbietet. Und damit ist das Unternehmen nicht allein. Auch eprimo oder E WIE EINFACH zählen eigenen Aussagen zufolge zu den Billig-Stromanbietern auf dem deutschen Strommarkt.

Welche Versorger erhöhen die Strompreise?

Millionen Stromkunden von EnBW müssen ab Oktober im Schnitt 31 Prozent mehr für Haushaltsstrom bezahlen. Der Versorger gibt die höheren Kosten am Energiemarkt an die Verbraucher weiter - und es könnte noch teurer werden.

Warum ist Strom plötzlich so teuer?

Der wichtigste Grund für die hohen Strompreise ist aber, dass Deutschland derzeit ungewöhnlich viel Strom ins EU-Ausland exportiert.

Welche Grundversorger erhöhen die Strompreise?

Stromkunden von EnBW müssen ab Oktober im Schnitt 31 Prozent mehr für Strom bezahlen +++ Energiekonzern Vattenfall will zum 1. Oktober die Strompreise für Haushalte in Berlin und in Hamburg um 12,9 Prozent erhöhen +++ EWE Kunden sollen ab Oktober pro Kilowattstunde 37,81 Cent [brutto] und damit 11,76 Cent mehr zahlen.

Kann ein bestehender Vertrag teurer werden?

Grundsätzlich sind Preiserhöhungen während der Vertragslaufzeit möglich, wenn eine Preisanpassungsklausel im Vertrag verankert wurde und die Preiserhöhung zur Kostendeckung stattfindet. Unter Umständen hat man als Kunde jedoch bei Preiserhöhungen die Möglichkeit, von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen.

Sind nachträgliche Preiserhöhungen zulässig?

Wenn der Verkäufer nachträglich die Preise anpassen will, muss er die Zustimmung des Kunden zum neuen Preis einholen und die Erhöhung begründen. Im Anschluss wird ein neuer Vertrag aufgesetzt. Vor allem bei längeren Lieferfristen werden Preisanpassungsklauseln hingegen häufig vereinbart.

Wie lange gilt Sonderkündigungsrecht Strom?

Sie können regulär unter Einhaltung der Mindestvertragsdauer und Kündigungsfrist Ihres Stromvertrages kündigen. Das sind oft 3 Monate zum Vertragsende. Bei einer Strompreiserhöhung haben Sie ein Recht auf Sonderkündigung des Vertrages. Die Frist beträgt 2 Wochen.

Was kostet 1 kWh Strom 2022 Grundversorgung?

Die Strompreisentwicklung zeigt also deutlich nach oben. Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge kostet der Strom aktuell 36,19 Cent/kWh (Stand Januar 2022).

Was passiert nach 3 Monaten Grundversorgung?

Nach Ablauf von drei Monaten werden Sie automatisch dem Grundversorgungstarif zugeordnet (mehr dazu lesen Sie oben im Abschnitt "Wann bin ich in der Grundversorgung?"), wenn Sie nicht zuvor einen anderen Liefervertrag abgeschlossen haben.

Kann Grundversorgung günstiger sein?

“ Dass einige Grundversorger günstigere Preise anbieten können als die Konkurrenz liegt am unterschiedlichen Einkaufsverhalten. Die Grundversorger gehen oft langfristige Lieferbeziehungen zu festgelegten Preisen ein. Jetzt, wo die Börsenpreise durch die Decke gehen, zahlt sich das aus.

Wie teuer wird Strom 2025?

Die Strompreise in Deutschland werden einer Studie zufolge bis zum Jahr 2025 um 70 Prozent steigen. Schuld daran seien die Kosten für die Energiewende und der geplante Ausstieg aus der Atomkraft, heißt es in dem Gutachten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Sollte man jetzt den Stromanbieter wechseln?

Wer eine Preiserhöhung erhält, sollte prüfen, wie viel Ersparnis durch einen Wechsel möglich wäre. Trotz Preiserhöhung kann es sein, dass ein Anbieterwechsel nicht lohnt. Auch der Grundversorgungstarif kann aktuell eine Option sein – das hängt von Ihrem Wohnort ab.

Was kostet 1 kWh Strom aktuell?

Der aktuelle Strompreis liegt im Schnitt bei knapp 42 Cent pro Kilowattstunde. Der Stromverbrauch kann stark schwanken, da dieser von dem Nutzerverhalten und der Ausstattung der Haushalte abhängt. So zahlt ein Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 kWh Strom einen durchschnittlichen Strompreis von 1.679 €.

Was kostet 1 kWh Strom 2022 März?

2022 beträgt sie 3,723 Cent pro Kilowattstunde, wird aber seit Juli aus dem Bundeshaushalt bezahlt und nicht mehr auf den Strompreis umgelegt.

Was tun wenn Kunde Preiserhöhung nicht akzeptiert?

Die erste und wichtigste Gegenmaßnahme ist der zeitnahe schriftliche Widerspruch. Viele Unternehmen legen sogar grundsätzlich gegen alle Preiserhöhungen Widerspruch ein. Sie wissen aus Erfahrung, dass die meisten Argumente – wenn überhaupt welche genannt werden – fadenscheinig sind.

Wie schreibt man eine Widerspruch Muster?

Sehr geehrte Damen und Herren, am ___________ ist mir der oben genannte Bescheid zugegangen. Mit der darin getroffenen Entscheidung bin ich jedoch aus folgenden Gründen nicht einver- standen: (Erklären Sie hier, warum die Entscheidung aus Ihrer Sicht nicht richtig ist. Bleiben Sie da- bei unbedingt sachlich!