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Kann Solarthermie brennen?

Gefragt von: Herr Prof. Jens Ullrich  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Brände wie in Ismaning können entstehen, weil manche Solarkollektoren unter ihrer Abdeckung in eine Holzfassung eingebettet sind. Durch Kupferröhren an der Unterseite des Kollektors wird eine kühle Flüssigkeit gepumpt, die am Kollektor erhitzt wird und den Warmwasserspeicher im Haus erwärmt.

Was passiert wenn Solarthermie überhitzt?

In der Folge kann sich die Wärmeträger-Flüssigkeit in den Kollektoren so stark erhitzen, dass sie verdampft. Durch den Dampfdruck kann es unter Umständen zu Schäden an den Kollektorröhren kommen, auch die Isolierungen und Dichtungen können porös werden.

Kann eine Solaranlage brennen?

Das Risiko, das von Photovoltaikanlagen selbst ein Brand ausgeht, ist sehr niedrig. Wenn die Anlage aus hochwertigen Komponenten besteht, fachgerecht angebracht ist und regelmäßig gewartet wird, sinkt eine etwaige Brandgefahr durch die Anlage noch weiter.

Was sind die Nachteile von Solarthermie?

Viel Wärme im Sommer, wenig im Winter

Ein Nachteil der Solarthermie ist ihre Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung. Wenn sie am dringendsten gebraucht wird – in der dunklen Jahreszeit – liefert sie am wenigsten Wärme. Man kommt also mindestens von Oktober bis April nicht ohne andere Energiequelle aus.

Kann eine Solaranlage überhitzen?

Zu einer Überhitzung kommt es, wenn die Solarkollektoren mehr Energie liefern, als der Pufferspeicher aufnehmen kann. Insbesondere für Solarthermieanlagen mit Heizunterstützung ist eine solche Überhitzung grundsätzlich nicht vermeidbar, da sie an warmen Sommertagen deutlich überdimensioniert sind.

Solarthermie: Brand-Gefahr erkannt und nicht verbannt? | Kontrovers | BR24

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Wann schaltet Solarthermie ab?

die Kollektor Maximaltemperatur liegt bei 130 °C. Wenn diese Temperatur erreicht wird schaltet die Solarpumpe zum Schutz der Anlagenkomponenten ab und die Solaranlage geht in Stagnation. Deshalb wird bei Ihnen die Solarenergie bei einer Kollektortemp. von 150 °C nicht mehr genutzt.

Was bringt Solarthermie im Winter?

Da die Leistung von Solarthermie vor allem von der Intensität der Sonneneinstrahlung abhängt, kann sie im Winter nicht so viel Wärmeenergie erzeugen wie im Sommer. Im Durchschnitt reduziert sich die Leistung einer Solarthermieanlage im Winter auf rund 20 bis 30 Prozent der maximalen Wärmeleistung.

Wann lohnt sich Solarthermie nicht?

Wenn der solare Deckungsanteil bei einem gut gedämmten Haus bei 30 Prozent liegt, schafft die gleich leistungsstarke Solaranlage beim schlecht gedämmten Haus nur 10 Prozent. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht lohnt. Im Gegenteil: Sie spart sogar mehr Brennstoffkosten ein.

Wie lange hält eine Solarthermie?

Bei einer Solarthermie-Anlage kann von einer Lebensdauer von ungefähr 20 bis 25 Jahren ausgegangen werden. Viele Hersteller geben eine 10-jährige Garantie auf die Funktion der Kollektoren.

Hat Solarthermie eine Zukunft?

Bis 2020 sollen 14 % der in Deutschland erzeugten Wärme aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Einen Boom hat das der Solarthermie, mit der auf 1,5 Mio. Dächern in Deutschland Wärme für Warmwasser und Heizung erzeugt wird, nicht beschert. Trotz ökologisch sauberer Weste.

Was passiert wenn ein Haus mit Solaranlage brennt?

"Die Feuerwehr ist angehalten, alle Brände zu löschen"

Durch eine brennende Photovoltaikanlage können Atemgifte entstehen, beschädigte Solarmodule können zudem Lichtbögen verursachen, von denen Brandgefahr ausgeht. Gelöscht wird trotzdem – dann aber mit Sicherheitsabstand.

Warum brennt eine Solaranlage?

Als wahrscheinlichste Brandursache kommen bei Photovoltaikanlagen Lichtbögen in Frage. Wenn beispielsweise Stecker und Kontakte von Photovoltaikanlagen, die in vollem Betrieb sind, gezogen werden, kann sich hier schnell ein Lichtbogen bilden. Ursache dafür ist der anliegende Gleichstrom.

Wie oft brennen Photovoltaikanlagen?

Auch wenn jeder Brand einer zu viel ist, angesichts dessen, dass in Deutschland über 1,5 Millionen Photovoltaikanlagen im Einsatz sind, machen die Brände durch Solaranlagen somit gerade mal 0,014 Prozent aus.

Was passiert mit Solarthermie bei Stromausfall?

Was passiert bei der thermischen Stagnation? Bei der thermischen Stagnation ist die Solarkreispumpe ausgeschaltet, weil keine Wärme mehr abgenommen wird und der Speicher voll ist, oder auch bei technischen Defekten und Stromausfall. Das heißt, das Wärmeträgerfluid steht im Kollektor und heizt sich ungeniert auf.

Können Solarkollektoren kaputt gehen?

Meist sind jedoch nur Schäden an den Kollektoren so lange von der Garantie gedeckt. Für die anderen Komponenten wie die Umwälzpumpe oder Steuerungselemente haftet der Hersteller in der Regel maximal 10 Jahre. Die Garantiedauer spiegelt nicht zwingend die tatsächliche Lebensdauer einer Solarthermieanlage wieder.

Wie heiß darf eine Solaranlage werden?

Photovoltaikmodule können im Sommer schon mal bis zu 70 Grad Celsius heiß werden, also ein Temperaturunterschied von 45 Grad gegenüber Nominaltemperatur.

Wie viel Puffer für Solarthermie?

Richtige Speichergröße bei Heizungsunterstützung

Soll die Solarthermie-Anlage auch der kombinierten Heizungsunterstützung dienen, muss neben der Kollektorfläche auch der Pufferspeicher größer ausfallen. Als Richtwert gehen Experten dabei von 60 Litern Speichervolumen pro Quadratmeter Kollektorfläche aus.

Wie oft muss die Solarflüssigkeit gewechselt werden?

In der Regel sollte etwa alle zwei Jahre geprüft werden, ob die Flüssigkeit gewechselt werden muss. Dies kann auch gleich mit der Wartung der thermischen Solaranlage verbunden werden. Sofern alles noch so funktioniert, wie es soll, ist ein Austausch nicht notwendig.

Wann Duschen wenn man Solartherme hat?

An Sonnentagen schalten Solaranlagen oft schon um die Mittagszeit ab, weil ihre Speicher voll aufgeheizt sind. Schade um die Energie, die dann ungenutzt bleibt. Tipp: Sie können die Erträge erhöhen, wenn Sie zum Beispiel am späten Vormittag duschen oder gleich nach dem Mittagessen den Abwasch erledigen.

Ist Solarthermie noch zeitgemäß?

Fazit. Aus ökologischer Sicht lohnt sich Solarthermie immer. Aus ökonomischer Sicht müssen Sie auch 2022 mit Amortisationszeiten zwischen 15 und 20 Jahren rechnen – je nachdem, welchem Zweck Ihre Anlage dienen soll und wie viel Energie- und Energiekosten damit eingespart werden.

Wie viel Gas spart man mit Solarthermie?

Solarthermieanlagen, die zur kombinierten Warmwasser- und Heizungsunterstützung genutzt werden, jährlich durchschnittlich 20 % am Gesamtwärmebedarf einsparen.

Wie viel qm Solarthermie für Einfamilienhaus?

Solarheizung Berechnung - die typische Anlagengröße

Für ein Einfamilienhaus braucht man ungefähr einen Quadratmeter Flachkollektoren pro 10 Quadratmetern zu beheizender Wohn- oder Nutzfläche. Bei Vakuumröhrenkollektoren benötigt man circa 0,5 Quadratmeter Kollektorfläche pro 10 Quadratmetern Fläche.

Was ist besser Solarthermie oder Photovoltaik?

Aufgrund des höheren Wirkungsgrads von Solarthermieanlagen (ca. 50 Prozent Wirkungsgrad) können diese auf gleich großer Dachfläche mehr Energie umwandeln als Photovoltaikanlagen (ca. 15 Prozent Wirkungsgrad). Hinter Photovoltaikanlagen steckt jedoch auch die anspruchsvollere Technik.

Was bringt Solarthermie auf dem Dach?

Solarthermie – kostenlose Wärme frei Haus

Mit so genannten solarthermischen Anlagen ist dies möglich. Technisch gesehen ist das Prinzip simpel: Ein Wärmeträger fließt durch die auf dem Dach installierten Solarkollektoren und erwärmt sich dabei. Anschließend gibt er die aufgenommene Energie an den Heizkreislauf ab.

Was passiert wenn Solarflüssigkeit zu alt ist?

Denn überalterte Solarflüssigkeit hat gleich mehrere Nachteile: Sie kann ihre Aufgabe als Wärmeträger nicht mehr voll erfüllen. Zersetzungsprodukte aus der Solarflüssigkeit können sich in den Rohrleitungen festsetzen, sie von innen verschmutzen, zu Korrosionsschäden führen oder sie verstopfen.