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Kann sich frisches Heu entzünden?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Isabelle Simon B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Die Selbstentzündung ist ein natürliches Phänomen im frischen Heu. Dieser chemische Prozess findet statt, wenn sich feuchtes Heu erwärmt und entzündet. Beträgt der Feuchtigkeitsgehalt des Heus zum Zeitpunkt der Pressung mehr als 13% bis 15 %, beginnt das feuchte, komprimierte Heu zu gären.

Wie lange kann sich Heu selbst entzünden?

Bei Gefahr der Selbstentzündung von Heu die Feuerwehr alarmieren. Der Prozess bis zu einer möglichen Selbstentzündung kann mehrere Tage dauern. Dabei sind Temperaturen im Inneren der Heuballen oder des Stapels von über 200 °C durchaus möglich. Wegen des Luftabschlusses entsteht zunächst kein offenes Feuer.

Kann Heu sich selbst entzünden?

Infolge der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Heus kommt es an einzelnen Stellen zu einem Wärmestau. Dabei entstehen so hohe Temperaturen, daß das Heu sich selbst entzündet. Die Gefahr der Heuselbstentzündung hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig erhöht.

Kann frisches Heu brennen?

Schon den Römern der Antike war bekannt, dass frisch eingebrachtes Heu sich selbst entzünden kann, wenn es nicht völlig trocken eingelagert wird.

Kann sich nasses Heu entzünden?

Zur Heuselbstentzündung kann es bei der Lagerung von Heu, beispielsweise in Heustöcken, kommen, wenn der Wassergehalt zu hoch ist.

Pferde im Offenstall - Heuselbstentzündung | Pferde Hoschi

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Wie warm darf Heu werden?

Temperaturen: Bis 45° C 45° - 60° C 60° - 70° C über 70° Ungefährlich bedenklich brandgefährlich Brandgefahr Erreicht das Heu 60° C, ist täglich zu messen!

Wie kommt es zu einer Selbstentzündung?

Zu einer Selbstentzündung kann es kommen, wenn ausreichend große Mengen von leicht brennbarem organischem Material (zum Beispiel Heu, Kohle, Mehl, ölgetränkte Lappen oder Holzspäne) mit ausreichender, aber nicht zu starker Durchlüftung lagern.

Wie lange dauert es bis Heu trocken ist?

Das Heu wird jeden Tag gewendet, bis es zu Heuballen gepresst wird. Nach dem Pressen muss das Heu, wegen der Fermentationsprozesse (Schwitzphase) mindestens 12 Wochen trocken gelagert werden und darf erst danach verfüttert werden.

Wie lange schwitzt Heu nach?

Nach der Ernte trocknet es nach. Es geschieht eine bakterielle Fermentation, bei der Wärme erzeugt wird (Brandgefahr). Während dieser 4 bis 8 Wochen dauernden Schwitzphase sollte Heu nicht verfüttert werden, da es sonst zu gefährlichen Verdauungsstörungen kommen kann.

Was passiert wenn es ins Heu regnet?

Bei derart verregnetem Heu sei es vermutlich besser, es gar nicht erst einzubringen sondern gleich zu entsorgen, meint Henning. Letztlich sei die Entscheidung, was mit verregnetem Heu passieren soll, aber von vielen Faktoren abhängig und immer individuell zu treffen.

Wie lange gärt Heu?

Münster – „Heu muss sechs bis acht Wochen gelagert werden“, mahnt Dr. Gerhard Stalljohann, Fütterungsreferent von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. „Erst dann ist davon auszugehen, dass keine Gärungsprozesse mehr ablaufen – das natürliche Nachschwitzen ist abgeklungen.

Wie lange kann man nasses Heu füttern?

Nasses Heu sollten die Pferde möglichst unmittelbar nach dem Abtropfen fressen. Liegt es zu lange, verdirbt es. Keinesfalls sollte man das Heu über Nacht einweichen.

Wie lange kann man Heu lagern?

Schließlich gilt es, Heu erst 6 bis 8 Wochen zu lagern, damit die Restfeuchte verloren geht und Schimmel oder Krankheitskeime entweichen. Dann erst kann es risikolos an Pferde verfüttert werden. Heu lagern heißt also meistens, Feuchtigkeit abwenden um die biologischen und chemischen Prozesse im heu zu stoppen.

Wie oft am Tag Heu wenden?

Je seltener gewendet wird, desto weniger Schmutz gelangt ins Heu. Bei aufbereitetem und breit gestreutem Futter reicht oft ein Arbeitsgang. Drei bis vier Stunden nach dem Mähen, wenn das trockene Gras leicht ergraut ist, wird einmal breitflächig gewendet.

Wann wird Heu eingefahren?

Das Heu kann im Regelfall nach 3 Tagen Sonne und Wind (je mehr Wind, desto schneller trocknet das Heu) gepresst und eingefahren werden. Zu diesem Zeitpunkt sollte es keinesfalls mehr als 20 % Restfeuchte haben. Ideal wäre ein Feuchtegehalt nach dem Pressen von ca. 15 %.

Wie schnell werden Heuballen heiß?

Die Gärung führt zur Erwärmung der Heuballen und deren Intensität hängt zum Beispiel vom Feuchtigkeitsgehalt oder der Art des Heus ab. Normalerweise steigt die Temperatur auf etwa 40°C, aber auch Temperaturen über 50°C sind keine Seltenheit.

Warum dürfen Pferde kein frisches Heu fressen?

Wird frisches Heu gefüttert kann es aufgrund dessen zu schweren Koliken (insbesondere Gaskoliken) kommen. Daher muss das Heu mindestens 6-8 Wochen lagern, bis der Wassergehalt im Heu unter 15% gesunken ist, da sich dann die Keime nicht mehr vermehren können.

Wie erkenne ich schlechtes Heu?

Gutes Heu riecht auch einfach gut. Ist das Heu schon älter oder sogar schimmelig riecht es leicht modrig. Ein weiteres Indiz für gutes Pferdeheu ist die Länge der Halme. Kurz zusammengefasst: Schlechtes Heu riecht modrig, klebt vielleicht an manchen Stellen vom Schimmel zusammen und hat eine sehr dunkle Farbe.

Warum kein 2 Schnitt für Pferde?

Das Hauptproblem des zweiten Schnittes ist neben dem Eiweißgehalt die mangelnde Struktur, im Dickdarm kann es deshalb zu Problemen kommen. Wegen der mangelnden Rohfaser kann man es auch mit Stroh füttern. Unsere bekommen aber z.B. kein Stroh und zwischendrin auch mal den 2. Schnitt.

Kann man Heu zu lange trocknen?

Weshalb die lange Trocknungszeit so bedeutsam ist

Von vielen Hobbygärtnern liest man, dass sie ihr Heu nur wenige Tage trocknen und dann an ihre Tiere verfüttern. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen. Es kann nämlich zu Problemen im Verdauungstrakt kommen.

Wann Heu mähen morgens oder abends?

Der hohe Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten oder Zucker im Heu verbessert den Geschmack und den Geruch des Futters, daher fressen die Tiere es besser. Forschungen haben gezeigt, dass Kühe und Pferde lieber Heu wählen, das am Nachmittag gemäht wurde, als Heu, das am Morgen gemäht wurde.

Kann man einem Pferd zu viel Heu füttern?

Durch den Überschuss an Energie setzt das Pferd Fett an und nimmt an Gewicht zu. Wird das Pferd übergewichtig, kann dies zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb sollte eine Überfütterung grundsätzlich vermieden werden.

Welches Öl neigt zur Selbstentzündung?

Pflanzliche Öle mit ungesättigten Fettsäuren neigen zur Selbsterwärmung – einige allerdings mehr als andere. Bei Leinöl kann die exotherme Reaktion zum Beispiel schon bei Raumtemperatur einsetzen. Sesam- oder Rapsöl benötigen hingegen Aktivierungsenergie: zum Beispiel die Wärme eines Wäschetrockners.

Kann ein Komposthaufen anfangen zu brennen?

Schnell kann daraus auch ein Großbrand werden, wenn die Flammen etwa auf brennbare Fassaden übergreifen. Was kaum einer weiß: Auch Grasschnitt auf dem Komposter kann zu einem gefährlichen Feuer führen. Immer öfter muss die Berufsfeuerwehr zu solchen Einsätzen ausrücken.

Wann entzündet sich Luft?

Bei Selbstentzündung kommt ein Stoff bei allseitiger Wärmeentwicklung in Anwesenheit von Luft ohne weitere Zündquelle zur Entzündung. Der Grund sind Oxidationsvorgänge. Als pyrophor werden Substanzen betrachtet, die sich in kleinen Mengen nach kurzer Zeit an der Luft bei Raumtemperatur (etwa 20°C) selbst entzünden.

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